Die häufigsten Bäume und Sträucher Deutschlands
Für alle baumkunde.de Besucher, die sich von der Vielzahl der heimischen Baum- und Straucharten "erschlagen" fühlen und einfach nur wissen möchten, wie z.B. Blätter DER deutschen Eiche aussehen, folgt nun eine Zusammenstellung der am häufigsten in Deutschland vorkommenden Baum- und Straucharten:
Ahorn
Auch wenn es weltweit über 200 Arten der Gattung Acer gibt, sind in Deutschland lediglich drei Ahorne, der Spitz-, der Berg- und der Feld-Ahorn beheimatet. Gerne verwechselt werden die Blätter des Spitz- und Bergahorns mit denen der Platane.
Apfelbaum
Vom Holz-Apfel, der Wildform, stammen unsere heutigen Kultur-Apfelsorten ab. Die Äste der Wild-Form sind bedornt, die der Kultursorten dornenlos, die Früchte des Holzapfels kleiner, als die der Kulturpflanze und weniger sauer.
Birke
Im Gegensatz zur Moor-Birke, die meist nur feuchte Standorten (Naßwiesen und Hochmoore) besiedelt, findet sich die Weiß- oder Hänge-Birke fast überall in Deutschland. Birken zeigen als erste im Frühjahr ihr zartes Grün und gelten somit als Sinnbild des Frühlingserwachens.
Birnbaum
Ebenso wie beim Apfelbaum lassen sich auch unsere Kulturbirnensorten auf die bedornte Wildform (Holz-Birne) zurückführen. Die Kulturbirnen besitzen den höchsten Zuckergehalt unserer heimischen Obstarten und sind damit besonders nahrhaft.
Buche
Die Rot-Buche besitzt nicht etwa rote Blätter, der Name erklärt sich vielmehr durch das im Vergleich zur Hainbuche rötlichere Holz des Baumes. Die Früchte der Rot-Buche (Bucheckern) sind essbar, enhalten aber eine geringe Menge an giftigen Blausäureglykosiden, weshalb man sie in größeren Mengen nur abgekocht verzehren sollte.
Eberesche (Vogelbeere)
Mehr als 60 Vogelarten schätzen die kleinen apfelartigen Früchte der Eberesche, daher ist der Baum auch unter dem Nahmen Vogelbeere bekannt. Ihre Blätter weisen eine gewisse Ähnlichkeit zu denen der Esche auf, auch wenn keine engere Verwandtschaft zwischen den beiden Gattungen besteht.
Eibe
In Teilen Deutschlands ist die Eibe kein heimisches Gehölz, sie wird jedoch allerorts in Kulturvarianten in Gärten und Parks angepflanzt. Der auffällige rote Samenmantel ist im Gegensatz zu fast allen anderen Teilen des Baumes nicht giftig, die in ihm enthaltenen Samen aber sehr wohl !
Eiche
Gibt es DIE "Deutsche Eiche" ? In unseren Regionen kommen überwiegend zwei Eichenarten, die Stiel- und die Trauben-Eiche vor. Die Stieleiche erträgt größere Extreme bei Temperatur und Feuchtigkeit, als die Traubeneiche. Die Traubeneiche beschränkt sich im Gegensatz zur Stieleiche auf die ausgeglichener temperierten Gebiete mit höherer Luftfeuchtigkeit. Sie hat eine ähnliche Verbreitung wie die Stieleiche, geht aber nicht so weit nach Osten. Sie ist nicht so häufig wie die Stieleiche.
Erle
Von den drei mitteleuropäischen Erlenarten findet sich in unseren Regionen am häufigsten die Schwarz-Erle. Die Grau-Erle wird häufig zur Hangbefestigung von Berghalden und Uferanlagen gepflanzt. Die Grün-Erle gedeiht in den Gebirgslagen. Wie keine andere Art ist die Erle in der Lage, mit ihrem Wurzelwerk unter Wasser auzuhalten, auch ihr Holz ist gegen Fäulnis unter Wasser ausgesprochen resistent.
Esche
Die Esche ist neben der Eberesche (Vogelbeere) einer der wenigen einheimischen Bäume mit gefiederten (also zusammengesetzten) Blättern. Die Esche benötigt eine gewisse Bodenfeuchtigkeit, da sie sehr stark Wasser verdunstet. Das Holz des Baumes gehört zu den wertvollsten Hölzern des mitteleuropäischen Waldes.
Fichte
Die gemeine Fichte, auch Rotfichte genannt, ist das forstlich meist genutzte Nadelgehölz Mitteleuropas. Die Fichte ist anspruchslos und schnellwüchsig. Der Baum lässt sich anhand seiner Früchte (Zapfen) leicht von der Tanne unterscheiden: Fichtenzapfen hängen am Ast herunter, Tannenzapfen wachsen dagegen stets aufrecht.
Hainbuche
Trotz ihres Namens gehört die Hainbuche nicht zu den Buchen-, sondern zu den Birkengewächsen. Bei der Namensgebung war wohl ausschlaggebend, dass sowohl Blätter als auch Rinde von Rotbuche und Hainbuche sich (auf den ersten Blick) ähneln. Hainbuchen lassen sich ausgezeichnet zürückschneiden und sind daher zur Anlage von Hecken sehr beliebt.
Hasel
Die Blütezeit der Haselnuss beginnt bereits im Februar, also noch mitten im Winter. Da nicht Insekten, sondern der Wind die Pollen überträgt, entlassen die männlichen Blütenkätzchen bei jedem Windhauch gelbe Wölkchen aus Blütenstaub, sehr zum Leidwesen der zahlreichen Allergiker. Die bei uns verzehrten Haselnüsse stammen meist nicht von der heimischen Haselnuss, sondern von der südeuropäischen Lamberts-Hasel.
Kastanie
Die Namensgleichzeit von Ross-Kastanie und Ess- oder Edel-Kastanie geht allein auf die optische Ähnlichkeit ihrer Früchte und Samen zurück, eine verwandtschaftliche Beziehung besteht keinesfalls. Beide Bäume sind keine ursprünglich einheimischen Gehölze unserer Region. Während die Samen der Ross-Kastanie sich lediglich zu Bastelarbeiten nutzen lassen, sind die der Edel-Kastanie sehr schmackhaft und begegnen uns unter der Bezeichnung "Maronen" besonders zur Winterzeit.
Kiefer
Die Kiefer lässt sich anhand ihrer ausschließlich büschelweise am Ast entspringenden Nadeln leicht von Fichte und Tanne unterscheiden. Das harzreiche Holz eignet sich hervorragend als Brennmaterial; der sog. Kienspan - ein glimmendes Stück Kiefernholz - wurde im Mittelalter als preiswerter Kerzenersatz zur Beleuchtung der Wohnstube verwendet.
Kirschbaum
Die Wild-Kirsche, aufgrund der Vorliebe der Vögel für die kleine Frucht meist Vogel-Kirsche genannt, ist die Stammform unserer heutigen Kulturkirschsorten (Süß-und Sauerkirsche). Die ersten Züchtungen haben ihren Ursprung aber nicht hier zu Lande, sondern in der heutigen Türkei, von wo aus sie im ersten Jahrhundert vor Christus nach Rom gelangten.
Lärche
Wie bei der Kiefer stehen auch bei der Lärche die Nadeln büschelweise am Zweig. Besonders leicht zu erkennen ist sie allerdings im Herbst und Winter, ist sie doch das einzige forstlich genutzten Nadelgehölz, das - im Anschluss an eine eindrucksvolle, goldgelbe Herbstfärbung- seine Nadeln über Winter abwirft. Ihr Holz gilt als härteste und dauerhafteste unter allen heimischen Nadelhölzern.
Linde
Auch wenn häufig von der "Deutschen Eiche" gesprochen wird, so ist es doch die Linde, die für uns die größte kulturgeschichtliche Bedeutung hat. Im Schatten der Dorflinden spielte sich das gesellschaftliche Leben ab: es wurde gefeiert und getanzt, geheiratet aber auch Gericht gehalten. Bis heute erfreut sich die Linde als Allee- und Parkbaum großer Beliebtheit.
Pappel
Sieht man einmal von der auffällig säulenartigen Wuchsform der Pyramiden-Pappel, die gerne als Alleebaum und an Ufern gepflanzt wird, ist die eindeutige Bestimmung der Pappel-Arten oft sehr schwierig. Diese bringen nämlich häufig - vergleichbar mit den Weiden - natürliche Kreuzungen (sog. Hybriden) hervor. Mit den Weiden gemeinsam haben sie auch die Vorliebe für feuchte Standorte.
Robinie (Scheinakazie)
Die Begriffe Robnie, Akazie und Mimose führen im allgemeinen Sprachgebrauch zu einiger Verwirrung. Tatsache ist, dass es sich bei den Bäumen unserer sog. Akazienalleen nicht um Akazien, sodern Robinien (Scheinakazien) handelt. Die echten Akazien, zur Unterfamilie der Mimosengewächse gehörend, sind aufgrund mangelnder Winterhärte bei uns nicht überlebensfähig. Die Robinie (insbesondere Rinde und Früchte) sind giftig !
Stechpalme
Selbstverständlich gehört die Stechpalme nicht zu den echten Palmen. Ein Teil ihres Namens erklärt sich durch die Dornspitzen, mit denen der Blattrand besetzt ist. Der Namensteil Palme rührt von der Verwendung des Baumes in einer christlichen Tradition: in Ermangelung echter Palmen werden in weiten Teilen der christlichen Welt am Palmsonntag Zweige der Pflanze als "Palm" geweiht.
Schwarzdorn (Schlehe)
Die (weißen!) Blüten des Schwarzdorns, auch Schlehe genannt, öffnen sich bereits im März, noch bevor die Blätter erscheinen. Seinen Namen verdankt der Strauch der schwarzen Rinde seiner Äste und selbstverständlich den spitzen Kurztrieben; er ist daher auch ein wertvolles Vogelschutzgehölz. Die Früchte sind zwar essbar, roh aber aber kaum genießbar.
Tanne
Tannen lassen sich anhand einiger Merkmale gut von den Fichten unterscheiden: Fichtennadeln sind spitz und pieksen auf der Haut, Tannennadeln nicht. Die Zapfen der Fichte hängen am Ast herunter und fallen als Ganzes ab, Tannenzapfen wachsen aufrecht und zerfallen am Baum in einzelne Schuppen. Die auf dem Waldboden liegenden "Tannenzapfen" sind also in Wahrheit Fichtenzapfen. Der Anbau der Tanne ist rückläufig, da sie empfindlich gegen Umweltverschmutzung und Rehwildverbiss ist.
Wacholder
Der Wacholder ist in seiner Gestalt sehr veränderlich: er kommt als niederliegender Strauch, aufrechte Säule bis hin zu meterhohen Bäumen vor. Durch seine oft säulenartige Wuchsform verbreitet er ein wenig südländisches Flair. Im uralten Volksglauben galt der Wacholder als Hüter der Schwelle zwischen Leben und Tod, er gilt daher noch heute als beliebte Friedhofspflanze.
Weide
Auf der Nordhalbkugel sind über 500 Weidenarten verbreitet, diese reichen in ihren Formen von kriechenden Zwerggehölzen, über Sträucher bis hin zu hohen Baumriesen. Ebenso wie Erle und Pappel ist die Weide ein gewässerbegleitendes Gehölz. Da sie zur Bildung von Bastarden neigt, die ihrerseits auch noch fortpflanzungsfähige Nachkommen erzeugen, ist die Bestimmung der Arten selbst für den Fachmann sehr schwierig. Geraden die Sal-Weide ist aufgrund ihrer frühen Blühzeit schon im zeitigen Winter eine wichtige Bienenfutterpflanze.
Weißdorn
Mit dem ebenfalls zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse gehörenden Schwarzdorn bildet der Weißdorn wohl bewusst ein Namenspaar. Allerdings blühen beide Sträucher weiß. Der Name nimmt hier Bezug auf die Farbe der Rinde, die beim Weißdorn deutlich heller erscheint. Wie die Hainbuche eignet sich der Weißdorn hervorragend als Heckenpflanze, denn er verträgt auch starken Rückschnitt. Die Früchte sind essbar, stellen aber nur minderwertiges Obst dar.
Ulme
Die drei Ulmenarten Berg-, Feld- und Flatter-Ulme gehören zur ursprünglichen mitteleuropäischen Waldflora. Sie sind allerdings seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts immer seltern anzutreffen, was seine Ursache im sog. Ulmensterben hat. Der Ulmensplintkäfer überträgt eine Pilzinfektion, die ausschließlich Ulmen befällt und die Gefäße des Baumes verstopft, war unabdingbar zum Absterben des Baumes führt. Am ehesten kann man Ulmen an der asymmetrischen Basis ihrer Blätter erkennen.