Stiel-Eiche (Quercus robur)
Steckbrief - Stiel-Eiche
wissenschaftlicher NameQuercus robur
deutscher Name | Stiel-Eiche | ||||||||||||
alternative Bezeichnungen |
Sommer-Eiche |
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Familie |
Buchengewächse (Fagaceae) |
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Gattung | Quercus | ||||||||||||
Art | robur | ||||||||||||
andere Formen/ Varianten |
Schlitzblättrige Stiel-Eiche (Quercus robur f. pectinata) Säulen-Stiel-Eiche (Quercus robur f. fastigiata) |
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Herkunft | einheimisch | ||||||||||||
Wuchshöhe [?] | 3-15-25 | ||||||||||||
Fruchtart |
Nussfrüchte |
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Wurzelsystem | Tiefwurzler | ||||||||||||
Gartenwert [?] | 3 | ||||||||||||
Frosthärte [?] | –24°C bis –28°C | ||||||||||||
Holzwert [?] | 1,2,3,5 | ||||||||||||
Geschlecht |
eingeschlechtlich |
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Häusigkeit |
einhäusig |
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Bestäubung |
Fremdbestäubung Windbestäubung |
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Blattanordnung | wechselständig | ||||||||||||
Blattaufbau | einfach | ||||||||||||
Blattform | eiförmig | ||||||||||||
Blattrand | gebuchtet | ||||||||||||
weitere Merkmale | Buchten glattrandig | ||||||||||||
Blütezeit | |||||||||||||
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Fruchtreife | |||||||||||||
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Beschreibung - Stiel-Eiche
Europa bis Kaukasus. In Mitteleuropa vom Norddeutschen Tiefland bis zu 1000 Meter Höhe in den Alpen.
Sommergrüner, bis 40 m hoher Baum.
An beiden Seiten mit 5-7 rundlichen, glattrandigen Lappen, die ungefähr bis zur Spreitenmitte eingeschnitten sind. Am Blattgrund deutlich geöhrt, etwa 7-12 cm lang und bis 8 cm breit. Stiel nur 2-7 mm lang. Blätter lederig, oberseits kräftig grün, leicht glänzend, unterseits heller, auf den Blattnerven leicht behaart. Laubaustrieb ca. 14 Tage früher, als die Traubeneiche. Herbstfärbung kräftig gelb bis bräunlich.
Dunkelgrau bis braungrau, tief gefurcht.
Blüten unscheinbar, männliche Kätzchen am Grunde von Langtrieben, 2-4 cm lang, schlaff hängend. Weibliche Blüten in langgestielten Ähren zu 2-5 Blüten an den Triebenden.
Nußfrüchte in flachem Fruchtbecher auf 4-6 cm langen Stielen (Name!).
Die zusammenziehende und entzündungshemmende Wirkung des Eichengerbstoffes machte man sich auch in der Volksmedizin zu Nutze.
Sonnig bis absonnig. Baum ist allgemein bodentolerant,
anspruchslos und robust; optimalste Entwicklung auf mineralkräftigen, tiefgründigen, frischen bis feuchten Böden, gedeiht aber auch gut auf trockenen Normalböden; sauer bis alkalisch. Frosthart, wärmeliebend, verträgt sommerliche Trockenzeiten auch auf Extremstandorten ohne Schaden, geeignet für innerstädtisches Klima, rauchhart, verträgt Stauwasser und Überschwemmungen von über einem Monat Dauer, empfindlich gegen Grundwasserabsenkung (Wipfeldürre), in der Jugend schattenverträglich.
Die Germanen weihten die Eiche ihrem Gott Donar: alte und ehrwürdige Exemplare standen als sog. Donareichen unter ihrem besonderen Schutz. Bis heute gilt die Eiche in vielen Kulturen Europas als Sinnbild für Standhaftigkeit, Weisheit, Wahrheit, Treue und Heldentum. Eicheln und Eichenlaub zieren Münzen, Wappen und Rangabzeichen.
Anfällig gegen Befall durch Eichensplintkäfer und Eichenwickler. Mehltauanfällig.
Zu den wichtigsten Unterscheidungsmerkmalen zwischen der Stiel- und der Traubeneiche bitte in den FAQ nachsehen ! Eichen können sehr alt werden (500-800 Jahre). Eicheln galten früher als hervorragende Nahrung mit reichlich Stärke, Eiweiß und Fett, mussten aber vorher entbittert werden. Getreide wurde noch bis ins Mittelalter mit Eichelmehl gestreckt. Heute werden Eicheln zur Schweinemast verwendet, dies gibt dem Fleisch besondere Festigkeit und Würze. Kein anderes einheimisches Holz hat die Widerstandskraft der Eiche oder auch nur ähnlich gute Haltbarkeitseigenschaften unter Wasser. Schiffe, Brückenpfähle und Whiskyfässer wurden daraus gezimmert.
Als Furnierholz und zum Möbelbau eignet sich Eichenholz ebenfalls, vor allem das engringige Holz. Das schwere und harte Holz mit weiten Jahrringen wird gern als Bau- und Konstruktionsholz verwendet. Da das Eichenholz nur sehr langsam trocknet, sollte man es vor der Bearbeitung lange und richtig lagern, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Den richtigen Feuchtegehalt kann man mit einem Feuchtemessgerät prüfen. Solche bekommt man bei Trotec oder vergleichbaren Anbietern. Eichenholz verzieht sich kaum und ist sehr resistent gegen Umwelteinflüsse, deshalb auch im Outdoor-Bereich viel eingesetzt. Die Eicheln sind giftig für Pferde und Rinder, besonders wenn sie noch unreif sind. Die Eiche wird unter anderem bei Frostschäden an Händen und Füßen oder auch in der Bachblüten-Therapie eingesetzt.
Die Rinde, das Laub und die Früchte der Eiche sind sehr gerbstoffhaltig und wurden daher in der Ledergerberei eingesetzt.
Q. robur ist außerordentlich sturmfest im Alter aber blitzgefährdet. Laub wirkt bodenversauernd.
Unsere heimischen Eichen bieten hunderten von Insektenarten und deren Larven Futter und Lebensraum. Den Bienen liefern die Eichen im Mai Pollen, im Juni Blatthonig. Die Früchte sind eine wichtige Nahrung für viele Vogel- und Säugetierarten.
- Quellenangaben und verwendete Literatur