Hänge-Birke, Weiß-Birke (Betula pendula)
Steckbrief - Hänge-Birke, Weiß-Birke
wissenschaftlicher NameBetula pendula
deutscher Name | Hänge-Birke, Weiß-Birke | ||||||||||||
alternative Bezeichnungen |
Sand-Birke |
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Familie |
Birkengewächse (Betulaceae) |
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Gattung | Betula | ||||||||||||
Art | pendula | ||||||||||||
andere Formen/ Varianten |
Schlitzblättrige Hänge-Birke (Betula pendula f. dalecarlica) |
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Herkunft | einheimisch | ||||||||||||
Wuchshöhe [?] | 5-18-25 | ||||||||||||
Fruchtart |
Flügelnuß |
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Wurzelsystem | Herzwurzler | ||||||||||||
Gartenwert [?] | 2 | ||||||||||||
Frosthärte [?] | –36°C bis ––40°C | ||||||||||||
Holzwert [?] | 1,3,4 | ||||||||||||
Geschlecht |
eingeschlechtlich |
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Häusigkeit |
einhäusig |
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Bestäubung |
Fremdbestäubung Windbestäubung |
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Blattanordnung | wechselständig | ||||||||||||
Blattaufbau | einfach | ||||||||||||
Blattform | dreieckig | ||||||||||||
Blattrand | gesägt | ||||||||||||
Blütezeit | |||||||||||||
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Fruchtreife | |||||||||||||
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Beschreibung - Hänge-Birke, Weiß-Birke
In Mitteleuropa von Norddeutschen Tiefland bis zur Höhe von 1900 m in den Alpen.
Sommergrüner, 10-25 m hoher Baum.
Blätter lang zugespitzt, etwa 4-7 cm lang und 3 cm breit mit ca. 3 cm langem Stiel. Dünn, beiderseits kahl, nur nach dem Austrieb leicht klebrig. Im Herbst schön goldgelb.
Rinde weiß mit schwarzen Längsrissen, tief gefurcht.
Einhäusig. Männliche Kätzchen an den Enden älterer Triebe, hängend, frei überwinternd, weibliche Kätzchen an der Spitze junger Kurztriebe. Blütezeit: April bis Mai.
Nußfrucht ca. 2-3 mm groß, rundum häutig geflügelt. Früchte ab August.
Die Blüten werden vom Wind bestäubt, die Samen ebenfalls vom Wind verbreitet. Die Hänge-Birke erreicht ein Alter von 90-120 Jahren. Die weiße Farbe des Birkenstamms beruht auf dem Inhaltsstoff Betulin; dieser macht die Rinde zudem schwer verweslich und für Nässe undurchlässig. Unserer Vorfahren machten sich diese Eigenart zu nutze, indem sie die Rinde als Unterlage für Schwellen und Balken auf feuchtem Boden sowie Dachziegeln verwendeten. Noch ein weiterer Inhaltsstoff der Birken -der Birkenteer- ist von besonderer Bedeutung: er lässt die Rinde zur einer guten Fackel werden. Bereits die alten Gallier kochten diese phenolhaltige pechartige Substanz aus der Rinde heraus und verwendeten sie als Wagenschmiere und zum Abdichten von Fässern und Booten. Der zuckerhaltige Birkensaft, der während weniger Wochen im Frühling durch den Stamm in die Baumkrone fließt und sich durch Anzapfen des Stammes gewinnen läßt, ist nutzbar: getrunken dient er als Hausmittel zur Kur gegen Rheuma und Gicht. Im ländlichen Bereich wurde der Saft auch zur Kosmetik für Teint und glänzendes Haar verwendet. Letztlich läßt er sich zu Birkenwein vergären. Als erster unter unseren heimischen Bäumen zeigt die Birke im Frühjahr ihr Grün und gilt daher als Sinnbild der Frühlingserwachens und der Wiedergeburt. Augenscheinlich wird dies in ihrer traditionellen Verwendung als Maibaum, als Schmuck in Lichtmess - und Fronleichnamsfeier sowie als Bauholz für die Kinderwiege. Birkenholz wird zu Sperrholz verarbeitet und gilt als begehrtes Furnierholz.
Darüber hinaus eignet sich die schnell nachwachsende und – was den Standort angeht – weitgehend anspruchslose Birke hervorragend als Holzlieferant. Traditionell wurden und werden Kinderwiegen aus Birkenholz gefertigt. Aber auch für die Kommode im Flur, den Tisch im Esszimmer oder gar das Holzlaufrad für den Nachwuchs ist die Birke geeignet: Ausschlaggebend ist lediglich handwerkliches Geschick; das Holz bringt in jedem Fall ausreichend robuste Qualität mit.
- Quellenangaben und verwendete Literatur