Gemeine Hasel (Corylus avellana)
Steckbrief - Gemeine Hasel
wissenschaftlicher NameCorylus avellana
deutscher Name | Gemeine Hasel | ||||||||||||
Familie |
Birkengewächse (Betulaceae) |
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Gattung | Corylus | ||||||||||||
Art | avellana | ||||||||||||
andere Formen/ Varianten |
Korkenzieher-Hasel (Corylus avellana 'Contorta') |
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Herkunft | einheimisch | ||||||||||||
Wuchshöhe [?] | 7-12-15 | ||||||||||||
Fruchtart |
Nussfrüchte |
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Wurzelsystem | Flachwurzler | ||||||||||||
Gartenwert [?] | 3 | ||||||||||||
Frosthärte [?] | –24°C bis –28°C | ||||||||||||
Holzwert [?] | 3 | ||||||||||||
Geschlecht |
eingeschlechtlich |
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Häusigkeit |
einhäusig |
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Bestäubung |
Fremdbestäubung Windbestäubung |
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Blattanordnung | wechselständig | ||||||||||||
Blattaufbau | einfach | ||||||||||||
Blattform | rundlich | ||||||||||||
Blattrand | gesägt | ||||||||||||
Blütezeit | |||||||||||||
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Fruchtreife | |||||||||||||
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Beschreibung - Gemeine Hasel
In Mitteleuropa vom Norddeutschen Tiefland bis zu 1400 m Höhe in den Alpen.
Sommergrüner, vom Grund an meist vielstämmiger, 2-6 m hoher Strauch.
Blattstiel 5-15 mm lang, drüsig behaart. Blätter 6-10 cm lang und fast ebenso breit, oberseits stumpfgrün, unterseits auf den größeren Blattnerven behaart. Im Herbstaskpekt schön gelblich bis gelbbraun.
Glänzend hellbraun mit waagerechten, hellen Malen.
Einhäusig. Männliche Kätzchen 8-10 cm lang. Weibliche Blüten unscheinbar, lediglich ihre roten, winzigen Narben schauen aus der noch geschlossenen Zweigknospe heraus. Blüten erscheinen lange vor dem Laubaustrieb. Blütezeit: Februar bis April.
Nussfrüchte, 16-18 mm lang, zu 1-3 beieinander liegend, Nüsse aus dem Fruchtbecher ragend.
Die gemeine Hasel ist windblütig: bereits im Februar entlassen die männlichen Kätzchen beim geringsten Windhauch gelbe Wölkchen aus Blütenstaub. Die Hasel ist raschwüchsig und kann ein Alter von 100 Jahren erreichen. Ältere Stämme, die 10-18 cm Dicke erreichen, werden stets durch junge Schösslinge ersetzt, die im ersten Jahre mehrere Meter hoch werden können, sich aber erst im folgenden Jahr verzweigen. Die im Handel erhältlichen Haselnüsse stammen meist nicht von der gemeinen Hasel, sondern von der südosteuropäischen Lamberts-Hasel (corylus maxima), deren rotblättrige Variante unter der Bezeichnung "Bluthasel" unsere Gärten und Parkanlagen schmückt. Der Haselstrauch hat eine enorme Ausschlagsfähigkeit. Auf den Stock gesetzt vermag er im Laufe des ersten Jahres lange biegsame Triebe auszubilden. Früher nutzte man diese Gerten für Flechtzäune, Vogelschlingen, Ausklopfstäbe und Korbbügel, stärkere Äste für Spazierstöcke und Armbrustbögen. Das wenig dauerhafte Holz diente zu Drechsler- und Tischlerarbeiten und wurde als Klärspäne in der Bier- und Essigfabrikation sowie zur Herstellung von schwarzem Schießpulver und weicher Zeichenkohle verwendet. Im alten Volksglauben gilt ein Zweig der Haselnuß als Zauber und Unheil abwehrendes Mittel. Jegliches Ungetier, insbesondere die Schlange,läßt sich demnach mit nur einem Haselzweig-Hieb töten. Blitze und Erdstrahlen können damit abgeleitet werden. Sogar nicht anwesende Personen kann man damit unter Aufsagen bestimmter Beschwörungsformeln auf Entfernung prügeln. Mit einer Wünschelrute aus einer Haselzweiggabel lassen sich Wasseradern, Erzgänge und verborgene Schätze finden. In der Sexualsymbolik gilt die Haselnuß als Sinnbild der Wolllust und der Fruchtbarkeit, der Haselstrauch selbst als beliebter Ort der außerehelichen Liebe. Daher rührt die Redewendung "in die Haseln gehen". Und trägt diese Liebe noch Früchte, so sind die Kinder eben "aus der Hasel entsprungen".
- Quellenangaben und verwendete Literatur