Coulter-Kiefer (Pinus coulteri)
Steckbrief - Coulter-Kiefer
wissenschaftlicher NamePinus coulteri
deutscher Name | Coulter-Kiefer | ||||||||||||
alternative Bezeichnungen |
Widowmaker engl.: Coulterpine |
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Familie |
Kieferngewächse (Pinaceae) |
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Gattung | Pinus | ||||||||||||
Art | coulteri | ||||||||||||
Herkunft | Nordamerika | ||||||||||||
Giftigkeit | ungiftig | ||||||||||||
Wuchshöhe [?] | 25 | ||||||||||||
Fruchtart |
Zapfen und zapfenartige |
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Wurzelsystem | Pfahlwurzler | ||||||||||||
Gartenwert [?] | 4 | ||||||||||||
Frosthärte [?] | -15°C | ||||||||||||
Holzwert [?] | 5 | ||||||||||||
Geschlecht |
eingeschlechtlich |
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Häusigkeit |
einhäusig |
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Bestäubung |
Fremdbestäubung Windbestäubung |
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Blattanordnung | in Gruppen/ Büscheln | ||||||||||||
Blattaufbau | nadelförmig | ||||||||||||
Blattrand | gesägt | ||||||||||||
3-nadelig | |||||||||||||
Blütezeit | |||||||||||||
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Fruchtreife | |||||||||||||
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Beschreibung - Coulter-Kiefer
Die Coulter-Kiefer ist in 9 kleinen Populationen im Südwesten Kaliforniens und im äußersten Norden Mexikos zu finden, die zum Teil geographisch isoliert sind. Am häufigsten ist sie auf den steilen Südhängen der Küstengebirge in Höhen von 150 – 2150m anzutreffen.
In den USA beginnt das natürliche Verbreitungsgebiet östlich von San Francisco am Mount Diablo und verläuft Richtung Süden über die Santa Lucia-, San Bernandino- und San Jacinto Mountains bis zu den Cuyamaca Mountains von San Diego County.
In Mexiko befinden sich mehrere isolierte Vorkommen in der Sierra Juárez und in den nördlichen Ausläufern der Sierra San Pedro Mártir. Dort erreicht sie die höchsten Höhenlagen.
Die Verbreitung hat allerdings in den letzten Jahren stark abgenommen. Man vermutet die Ursache in der effizienter gewordenen Waldbrandbekämpfung und dem damit verbundenen Rückgang der natürlichen Verjüngung.
Die Coulter-Kiefer ist ein immergrüner Baum mit Wuchshöhen von bis zu 28 m und einem Stammdurchmesser von knapp 1 m.
Der Baum erreicht mit 100 Jahren ein vergleichsweise geringes Alter.
In der Jugend ist der Wuchs breit pyramidal. Die Äste wachsen locker und sind parabelförmig aufwärts gerichtet.
Schon nach 10 - 15 Jahren bildet sich eine breite, unregelmäßige Krone heraus.
Ältere Bäume haben lange, etwas hängende Äste. Sie werden bis zu 12 m lang.
Im Verhältnis zur Größe des Baumes ist der Stamm sehr dick.
Die wirtelig wachsenden Zweige lassen den Baum wild erscheinen.
Die steifen, blau-grünlichen Nadeln sind auffällig lang. Die großen, bereits an jungen Bäumen wachsenden Zapfen, sind schon von weitem zu sehen.
Die Sekundär-Nadeln stehen zu dritt am Kurztrieb und werden 25-30, manchmal bis 33 cm lang. Sie sind dunkel-blaugrün, dick (2mm), steif und am Ende zugespitzt. Auf ihrer Oberfläche sind feine blass-weiße Linien zu erkennen - die Spaltöffnungen. Die Ränder sind fein gesägt.
Die Nadeln verbleiben 3-4 Jahre am Baum.
Die Nadelscheiden sind 2 cm lang und verbleiben auch nach dem Abfallen an den Nadeln.
Die Rinde junger Äste ist bläulich bis silbrig-grau, später rotbraun. Im Alter wird die Rinde immer dunkler. Die Borke ist dann schwarz bis graubraun mit leichter Purpurtönung. Sie bildet dicke Leisten oder große Platten zwischen denen breite, tiefe Risse klaffen.
Männlichen Zapfen bilden sich vor allem in den unteren zwei Dritteln der Krone.
Sie bilden sich am unteren Bereich der neuen Zweige. Sie stehen zunächst aufrecht, sind dick zylindrisch und purpurrosa gefärbt (während des Stäubens etwa Ende Mai bis Anfang Juni gelblich), doch nach der Abgabe des Pollens hängen sie schlaff herunter und sind rötlich-braun.
Erst wenn die Bäume 10 bis 15 Jahre alt sind, wachsen die ersten weiblichen Zapfen daran.
Zunächst in der Spitze am Stamm, später im oberen Drittel der Krone an starken Zweigen.
In der Regel wachsen sie in Quirlen bis zu vier Zapfen.
Von Mai bis Juni des ersten Jahres öffnen sich die 5-8 cm großen Zapfen, um von männlichen Pollen befruchtet zu werden. Sie sind grünlich-braun und ähneln kleinen Ananas-Früchten.
Besonders in den Sommermonaten kann man bei jungen Zapfen eine extreme Verharzung beobachten, die manchmal zur Bildung von „Harzstalaktiten“ führt.
Während des Wachstums werden die Apophysen dicker und der Zapfen nimmt eine hellbraune
Farbe an.
Im September des darauffolgenden Jahres sind die Zapfen reif. Sie sind dann zwischen 20 und 35, ganz selten bis 45 cm lang und wiegen bei der Ernte in der Regel 1 bis 3, manchmal bis zu 5 kg.
Die Basis der Zapfen ist schief. Die Schuppen sind groß und holzig mit einem langen, aufwärts gebogenen Nabel. Nur bei einigen Zapfenschuppen an der Basis ist der Nabel abwärts gerichtet.
Auf dem Nabel sitzt ein dünner, feiner Dorn (Mucro).
Die Zapfen sitzen an einem kurzen, aber sehr dicken Stiel und verbleiben bis zu 6 Jahren am Baum. Nach dem Ablösen bleibt ein Ring aus basalen Schuppen am Baum.
Aufgrund seiner Eigenschaften hat das Holz der Coulter-Kiefer keine wirtschaftliche Bedeutung.
Gelegentlich wird es als Brennholz genutzt oder als Holz zweiter Klasse verwertet.
Vor allem aufgrund der spektakulären Zapfen, aber auch wegen der imposanten Nadeln findet man diesen Baum auch in Parkanlagen oder botanischen Gärten.
Aufgrund seines enormen Breitenwachstums ist er als Gartenpflanze nicht geeignet.
Einige Unternehmen bauen diese Kiefer hauptsächlich zur Gewinnung der Zapfen an und verkaufen diese weltweit als Schauobjekte.
Die Samen sind essbar und können roh, gekocht oder gegrillt verzehrt werden. Der Geschmack ist leicht harzig und herber als bei anderen Arten. Es gibt diesbezüglich aber keine nennenswerte Nutzung.
- Quellenangaben und verwendete Literatur