Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
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Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
Inhaltsverzeichnis zum Wald in Grenzach-Wyhlen
Gestern (von vorigem Wochenende noch ein paar aktuelle Bilder auf Seite 9 zu finden):
Wiesen-Schaumkraut, Cardamine pratensis, auch im Wald am Weg vertreten. Diese Exemplare schmecken immer! extrem ätzend, sehr scharf, fast zungenverbrennend und sehr "kohlig" ohne jegliche Süße (betr. Grundblätter, Stengelblätter und Blüten), Exemplare auf der Wiese ein paar Meter entfernt schmecken normal, leichte Schärfe, nichts oder kaum "kohliges", süßlicher Abgang.
Hat das von euch schon mal jemand beobachtet und probiert?
Ich stelle das jetzt schon im dritten Jahr fest, das ist hier in der Gegend reproduzierbar.
Lungenkraut, Pulmonaria obscura (officinalis obscura), immer wieder schön, dieser Farbumschlag
Dann bin ich durch das gerodete Stück des Nadelholzareals wie ein Storch "gestackst" ... hier und da lagen Stammstücke von relativ dünnen, jungen gefällten Fichten.
Das sind die Fraßgänge da. Buchdruckergänge sind das ja nicht.
Ich hatte auf Seite 9 schon Fraßgänge gezeigt von gelagerten Stämmen an anderer Stelle, die waren noch etwas tiefer ausgepägt. Yogibaer brachte in einer PN (beim Blütenrätsel) auch noch Bockkäferarten ins Spiel, weil die Gänge so tief ins Splintholz gehen, eventuell Tetropium castaneum.
Genaueres konnten wir aber noch nicht herausfinden, es gibt so wenig Fraßgangbilder zum Vergleichen.
Aber ein paar Bäume standen noch.
Ich mache daraus ein kleines Rindenrätsel (werde es auch in der Rätselrubrik einstellen), es ja wahrscheinlich nicht so schwierig, ein Rätsel für alle.
Bitte per PN antworten.
Baum 1, was ist das ? ---> Abies alba, Weißtanne (siehe Rätsel)
Baum 2 , was ist das? ---> Pseudotsuga menziesii, Douglasie
Gefällter Baum mit alten Rötenden Trameten, Daedaleopsis confragosa (nicht tricolor), das ist ? ---> Salix spec. (wahrscheinlich S. caprea)
Gestern (von vorigem Wochenende noch ein paar aktuelle Bilder auf Seite 9 zu finden):
Wiesen-Schaumkraut, Cardamine pratensis, auch im Wald am Weg vertreten. Diese Exemplare schmecken immer! extrem ätzend, sehr scharf, fast zungenverbrennend und sehr "kohlig" ohne jegliche Süße (betr. Grundblätter, Stengelblätter und Blüten), Exemplare auf der Wiese ein paar Meter entfernt schmecken normal, leichte Schärfe, nichts oder kaum "kohliges", süßlicher Abgang.
Hat das von euch schon mal jemand beobachtet und probiert?
Ich stelle das jetzt schon im dritten Jahr fest, das ist hier in der Gegend reproduzierbar.
Lungenkraut, Pulmonaria obscura (officinalis obscura), immer wieder schön, dieser Farbumschlag
Dann bin ich durch das gerodete Stück des Nadelholzareals wie ein Storch "gestackst" ... hier und da lagen Stammstücke von relativ dünnen, jungen gefällten Fichten.
Das sind die Fraßgänge da. Buchdruckergänge sind das ja nicht.
Ich hatte auf Seite 9 schon Fraßgänge gezeigt von gelagerten Stämmen an anderer Stelle, die waren noch etwas tiefer ausgepägt. Yogibaer brachte in einer PN (beim Blütenrätsel) auch noch Bockkäferarten ins Spiel, weil die Gänge so tief ins Splintholz gehen, eventuell Tetropium castaneum.
Genaueres konnten wir aber noch nicht herausfinden, es gibt so wenig Fraßgangbilder zum Vergleichen.
Aber ein paar Bäume standen noch.
Ich mache daraus ein kleines Rindenrätsel (werde es auch in der Rätselrubrik einstellen), es ja wahrscheinlich nicht so schwierig, ein Rätsel für alle.
Bitte per PN antworten.
Baum 1, was ist das ? ---> Abies alba, Weißtanne (siehe Rätsel)
Baum 2 , was ist das? ---> Pseudotsuga menziesii, Douglasie
Gefällter Baum mit alten Rötenden Trameten, Daedaleopsis confragosa (nicht tricolor), das ist ? ---> Salix spec. (wahrscheinlich S. caprea)
Zuletzt geändert von bee am 11 Mai 2019, 09:09, insgesamt 5-mal geändert.
Viele Grüße von bee
Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
Austrieb von Türkenbundlilien, Lilium martagon, leider blühen die dort nie. Im Sommer ist es da extrem dunkel, die Pflanze verkümmern immer.
Wunderschönes "Giraffenholz" (vermutlich Bergahorn, Acer pseudoplatanus , entrindet, diverse Pilze werden als Ursache vermutet, u.a die Langstielige Holzkeule, Xylaria longipes)
Wunderschönes "Giraffenholz" (vermutlich Bergahorn, Acer pseudoplatanus , entrindet, diverse Pilze werden als Ursache vermutet, u.a die Langstielige Holzkeule, Xylaria longipes)
Viele Grüße von bee
Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
Von welcher Pflanze mag so etwas sein?
Rätselhafte Gesichter ... Geister? Schreie?
Oooooh.... Der Geist des Holunders hat von mir Besitz ergriffen, oh oh oh!!
Ein ehemals dreistämmiger Holunder mit abgebrochenem Stammstück und teilweise entrindet, dicker Stamm und durchaus vital mit Austrieb.
Geht nicht so leicht kaputt, so ein Holunder, Sambucus nigra.
Rätselhafte Gesichter ... Geister? Schreie?
Oooooh.... Der Geist des Holunders hat von mir Besitz ergriffen, oh oh oh!!
Ein ehemals dreistämmiger Holunder mit abgebrochenem Stammstück und teilweise entrindet, dicker Stamm und durchaus vital mit Austrieb.
Geht nicht so leicht kaputt, so ein Holunder, Sambucus nigra.
Viele Grüße von bee
Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
Noch mehr Geister!!!
Oder moderne Kunst???
Würfelförmige Braunfäule und Ameisen waren hier die Künstler.
Was das ursprünglich mal war, weiß ich nicht.
Daneben lag ein langer entrindeter bemooster Stamm, drehwüchsig und spannrückig, möglicherweise Hainbuche...
Der Regen und der Schnee (!) am Donnerstag haben ein paar Judasohren, Auricularia auricula-judae zum Leben erweckt.
Eine alte Eiche (vermutlich ein toter Dürrständer) mit riesigem entrindeten Anteil bis oben hin. Ursprünglich könnte das eine Verletzung gewesen sein, die wie ein Rückeschaden aussieht, die der Baum an einer Seite noch teilweise überwallt hat, Quercus spec.
Das Ameisennest an einer Kiefer hatte ich auch schon mal gezeigt (Seite 8 )
Heute bei warmen Wetter (15 Grad) war da wieder viel los. In der Vertiefung geflügelte Geschlechtstiere. Am Stamm "auf und ab" und das letzte Bild zeigt sehr unterschiedlich große Tiere. Formica rufa oder polyctena
Inhaltsverzeichnis zum Wald in Grenzach-Wyhlen
Oder moderne Kunst???
Würfelförmige Braunfäule und Ameisen waren hier die Künstler.
Was das ursprünglich mal war, weiß ich nicht.
Daneben lag ein langer entrindeter bemooster Stamm, drehwüchsig und spannrückig, möglicherweise Hainbuche...
Der Regen und der Schnee (!) am Donnerstag haben ein paar Judasohren, Auricularia auricula-judae zum Leben erweckt.
Eine alte Eiche (vermutlich ein toter Dürrständer) mit riesigem entrindeten Anteil bis oben hin. Ursprünglich könnte das eine Verletzung gewesen sein, die wie ein Rückeschaden aussieht, die der Baum an einer Seite noch teilweise überwallt hat, Quercus spec.
Das Ameisennest an einer Kiefer hatte ich auch schon mal gezeigt (Seite 8 )
Heute bei warmen Wetter (15 Grad) war da wieder viel los. In der Vertiefung geflügelte Geschlechtstiere. Am Stamm "auf und ab" und das letzte Bild zeigt sehr unterschiedlich große Tiere. Formica rufa oder polyctena
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Zuletzt geändert von bee am 04 Mai 2019, 01:10, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße von bee
- baumlaeufer
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Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
Hab ich noch nie gesehen, sehr schön:DANKE Bee. Gibt es offensichtlich laut Pilzforum nur am Ahorn !
Baumlaeufer
Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt (Khalil Gibran)
www.na-tour-denkmal.de
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Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
Hallo Wolfgang,
das Problem ist, dass man (ich) bei völlig entrindeten Stücken nicht mehr so auf Anhieb die Art feststellen kann.
Man kann allerdings auch Holz mikroskopisch bestimmen.
Es ist halt häufig Ahorn (hin und wieder sehe ich an Rindenresten, das war es Ahorn - und hier gibt es viel Ahorn) - aber so genau will sich auch niemand festlegen, dass es nur bei Ahorn vorkommt. Jeder berichtet im Pf.eu da über seine Erfahrungen ...
Sogar Xylaria longipes (die Langstielige Ahorn-Holzkeule) kommt auch an andere Laubhölzern vor.
https://www.123pilze.de/dreamhc/downloa ... enholz.htm (hier steht an Laubholz, aber 123 ist auch nicht 100proz. immer richtig)
https://de.wikipedia.org/wiki/Langstiel ... -Holzkeule
das Problem ist, dass man (ich) bei völlig entrindeten Stücken nicht mehr so auf Anhieb die Art feststellen kann.
Man kann allerdings auch Holz mikroskopisch bestimmen.
Es ist halt häufig Ahorn (hin und wieder sehe ich an Rindenresten, das war es Ahorn - und hier gibt es viel Ahorn) - aber so genau will sich auch niemand festlegen, dass es nur bei Ahorn vorkommt. Jeder berichtet im Pf.eu da über seine Erfahrungen ...
Sogar Xylaria longipes (die Langstielige Ahorn-Holzkeule) kommt auch an andere Laubhölzern vor.
https://www.123pilze.de/dreamhc/downloa ... enholz.htm (hier steht an Laubholz, aber 123 ist auch nicht 100proz. immer richtig)
https://de.wikipedia.org/wiki/Langstiel ... -Holzkeule
Viele Grüße von bee
Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
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Hallo Baumfreunde,
weiter geht es mit einigen Wald-Impressionen.
In der letzten Aprilwoche war ich in der Nähe des Hornfelsens, um da nach dem Buchs zu schauen ... auch dort nur Totholz, so wie es scheint. Sowohl den Abhang hinunter als auch oberhalb des Weges
Ansonsten gab es da einiges zu bewundern, was da nicht hingehört, z.B. ein Sträuchlein Lonicera ligustrina agg. (pileata und nitida werden dazu gezählt) in Blüte
Ailanthus altissima, Götterbaum noch ganz klein, mehrere Exemplare alle am Wegrand. Ich denke immer, die Samen werden von grobstolligen Reifen von Forstfahrzeugen eingebracht.
Akelei, Aquilegia vulgaris in Knospe
Ein Ausblick vom Hornfelsen auf Basel, gruseliges Gegenlicht kurz vor Wetterumschlag
Hallo Baumfreunde,
weiter geht es mit einigen Wald-Impressionen.
In der letzten Aprilwoche war ich in der Nähe des Hornfelsens, um da nach dem Buchs zu schauen ... auch dort nur Totholz, so wie es scheint. Sowohl den Abhang hinunter als auch oberhalb des Weges
Ansonsten gab es da einiges zu bewundern, was da nicht hingehört, z.B. ein Sträuchlein Lonicera ligustrina agg. (pileata und nitida werden dazu gezählt) in Blüte
Ailanthus altissima, Götterbaum noch ganz klein, mehrere Exemplare alle am Wegrand. Ich denke immer, die Samen werden von grobstolligen Reifen von Forstfahrzeugen eingebracht.
Akelei, Aquilegia vulgaris in Knospe
Ein Ausblick vom Hornfelsen auf Basel, gruseliges Gegenlicht kurz vor Wetterumschlag
Viele Grüße von bee
Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
Im Wald bei feuchtem Wetter an feuchter Stelle im April Wechselblättriges Milzkraut, Chrysosplenium alternifolium
Im Tannenwald diese seltsame Struktur, das ist ... (siehe Rätsel) --> Clematis vitalba, Gemeine Waldrebe
Jetzt im Mai fruchtet das Wald-Bingelkraut Mercurialis perennis schon.
Und Überraschung, doch Buchs-Jungpflanzen
Und Buchs mit Stammaustrieb (aber nur an wenigen Pflanzen)
Und Buchs mit Austrieb an den Ästen (bei noch viel weniger Pflanzen)
Inhaltsverzeichnis zum Wald in Grenzach-Wyhlen
Im Tannenwald diese seltsame Struktur, das ist ... (siehe Rätsel) --> Clematis vitalba, Gemeine Waldrebe
Jetzt im Mai fruchtet das Wald-Bingelkraut Mercurialis perennis schon.
Und Überraschung, doch Buchs-Jungpflanzen
Und Buchs mit Stammaustrieb (aber nur an wenigen Pflanzen)
Und Buchs mit Austrieb an den Ästen (bei noch viel weniger Pflanzen)
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Zuletzt geändert von bee am 11 Mai 2019, 09:08, insgesamt 3-mal geändert.
Viele Grüße von bee
Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
Weiße Schwalbenwurz, Vincetoxicum hirundinaria mit Knospen und Blüten
Melittis melissophyllum, das Immenblatt blüht in großer Anzahl
Cotoneaster integerrimus, die Gewöhnliche Zwergmispel blüht
Eine Gruppe von 12 Speisemorcheln, Morchella esculenta s.l. bei einem Eschenstumpf, leider alle überständig
Noch etwas, was da nicht in den Wald gehört: an einer Stelle, die vor ein paar Jahren gerodet wurde, wachsen einige Paulownia tomentosa, Blauglockenbäume. Sie wurden teilweise abgeschnitten, treiben aber immer wieder aus.
Eigentlich war ich in der Gegend wegen "meiner" Maipilze unterwegs. Ich kenne nur eine Stelle, wo sie regelmäßig kommen, meist schon im April, jetzt aber erst im Mai ... nur zwei ... aber ohne Maden, was macht man mit 66 Gramm Maipilz???
In kleinen Stückchen scharf in Butter gebraten und mit hellem Balsamico abgelöscht auf gemischtem Salat (Radicchio, bissfest gegarte Möhrenstreifen und Reste von grünem Spargel, mit Gundermannblättchen und Blüten ... Vorsicht mit dem Gundermann, den muss man mögen, der schmeckt sehr intentsiv.)
Calocybe gambosa, Maipilz
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Melittis melissophyllum, das Immenblatt blüht in großer Anzahl
Cotoneaster integerrimus, die Gewöhnliche Zwergmispel blüht
Eine Gruppe von 12 Speisemorcheln, Morchella esculenta s.l. bei einem Eschenstumpf, leider alle überständig
Noch etwas, was da nicht in den Wald gehört: an einer Stelle, die vor ein paar Jahren gerodet wurde, wachsen einige Paulownia tomentosa, Blauglockenbäume. Sie wurden teilweise abgeschnitten, treiben aber immer wieder aus.
Eigentlich war ich in der Gegend wegen "meiner" Maipilze unterwegs. Ich kenne nur eine Stelle, wo sie regelmäßig kommen, meist schon im April, jetzt aber erst im Mai ... nur zwei ... aber ohne Maden, was macht man mit 66 Gramm Maipilz???
In kleinen Stückchen scharf in Butter gebraten und mit hellem Balsamico abgelöscht auf gemischtem Salat (Radicchio, bissfest gegarte Möhrenstreifen und Reste von grünem Spargel, mit Gundermannblättchen und Blüten ... Vorsicht mit dem Gundermann, den muss man mögen, der schmeckt sehr intentsiv.)
Calocybe gambosa, Maipilz
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Viele Grüße von bee
Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
Hallo Baumfreunde,
darf es noch ein bisschen mehr sein?
Ich habe wieder ein paar Impressionen und Funde aufbereitet vom Mai bis Anfang Juni.
Ein Bergahörnchen (Acer pseudoplatanus) Triebspitze
Austrieb von Gemeiner Esche (Fraxinus excelsior). Es wurden zwar viele große Eschen gefällt, aber es gibt sehr viel Naturverjüngung.
Ein Dürrständer (aufrecht stehender auf mehreren Metern Höhe abgebrochener Stamm), total entrindet, weißlich, über all Löchlein. Wegen leichter Spannrückigkeit vermute ich Hainbuche. Aber wer oder was machte diese Löchlein?
An Totholz findet man sehr viele Rhizomorphe vom Hallimasch, Armillaria spec. . So dicht, wie auf dem zweiten Bild habe ich das noch nie gesehen.
Die Rhizomorphenstränge haben eine dunkle Rinde, darunter das helle Innenleben.
Auch das hier an entrindetem Totholz ist pilzlichen Ursprungs.
"Goldgräber haben, wenn sie in entsprechende Gebiete kamen,sofort damit begonnen ihre Claims abzustecken, damit ihnen niemand ins Gehege kam. Wenn unterschiedliche holzzersetzende Pilze auf ihr Substrat treffen, passiert ähnliches. In diesen Linien werden Substanzen eingelagert, die für andere Pilze abwehrend wirken können. Sie können so nicht in das Gebiet der anderen Art eindringen" (Aus dem Buch "Fadenwesen" von Heinrich Holzer, da ist ein ähnliches Bild abgebildet.)
Genauso faszienierend finde ich, was Feuer mit Holz anrichtet.
Hier wächst ein Lebermoos, Frullania dilatata (Breites Wassersackmoos) zusammen mit einer Schriftflechte (Graphis scripta) auf einem Hainbuchenstamm (beide bevorzugen glatte Rinden).
darf es noch ein bisschen mehr sein?
Ich habe wieder ein paar Impressionen und Funde aufbereitet vom Mai bis Anfang Juni.
Ein Bergahörnchen (Acer pseudoplatanus) Triebspitze
Austrieb von Gemeiner Esche (Fraxinus excelsior). Es wurden zwar viele große Eschen gefällt, aber es gibt sehr viel Naturverjüngung.
Ein Dürrständer (aufrecht stehender auf mehreren Metern Höhe abgebrochener Stamm), total entrindet, weißlich, über all Löchlein. Wegen leichter Spannrückigkeit vermute ich Hainbuche. Aber wer oder was machte diese Löchlein?
An Totholz findet man sehr viele Rhizomorphe vom Hallimasch, Armillaria spec. . So dicht, wie auf dem zweiten Bild habe ich das noch nie gesehen.
Die Rhizomorphenstränge haben eine dunkle Rinde, darunter das helle Innenleben.
Auch das hier an entrindetem Totholz ist pilzlichen Ursprungs.
"Goldgräber haben, wenn sie in entsprechende Gebiete kamen,sofort damit begonnen ihre Claims abzustecken, damit ihnen niemand ins Gehege kam. Wenn unterschiedliche holzzersetzende Pilze auf ihr Substrat treffen, passiert ähnliches. In diesen Linien werden Substanzen eingelagert, die für andere Pilze abwehrend wirken können. Sie können so nicht in das Gebiet der anderen Art eindringen" (Aus dem Buch "Fadenwesen" von Heinrich Holzer, da ist ein ähnliches Bild abgebildet.)
Genauso faszienierend finde ich, was Feuer mit Holz anrichtet.
Hier wächst ein Lebermoos, Frullania dilatata (Breites Wassersackmoos) zusammen mit einer Schriftflechte (Graphis scripta) auf einem Hainbuchenstamm (beide bevorzugen glatte Rinden).
Zuletzt geändert von bee am 15 Jun 2019, 02:05, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße von bee
Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
In den süddeutschen Regionen nicht so selten: Bienenwabenporling, Polyporus alveolaris (Syn. Polyporus mori). Kennzeichnend sind die großen länglichen Poren.
Ebenso regelmäßig im Mai zu finden (mit etwas Glück): der Maiporling, Polyporus ciliatus. Kennzeichnend sind die besonders feinen Poren und der bewimperte Hutrand.
Großflächig wuchs der Gamander-Ehrenpreis, Veronica chamaedrys. Sicher zu erkennen an einer zweizeiligen Haarleiste am Stängel.
An einer weiteren Stelle fand ich Dioscorea communis, Gemeine Schmerwurz, die rankt hier um toten Buchsbaum (und ist nicht gegenständig, das sieht an der Stelle nur so aus.)
Nach Regen wachsen auf Totholz hier oft Stummelfüßchen, Crepidotus spec., die (fast) ungestielt am Substrat aufsitzen und braunes Sporenpulver haben. Hier diese Art ist so groß, dass man sie für Austernseitlinge halten könnte (die aber gestielt sind und weißes Sporenpulver haben). Vermutlich handelt es sich wegen der Größe um Crepidotus cf. applantus, das Geriefte Stummelfüßchen.
Aussicht kurz vor Wetterumschlag
Ebenso regelmäßig im Mai zu finden (mit etwas Glück): der Maiporling, Polyporus ciliatus. Kennzeichnend sind die besonders feinen Poren und der bewimperte Hutrand.
Großflächig wuchs der Gamander-Ehrenpreis, Veronica chamaedrys. Sicher zu erkennen an einer zweizeiligen Haarleiste am Stängel.
An einer weiteren Stelle fand ich Dioscorea communis, Gemeine Schmerwurz, die rankt hier um toten Buchsbaum (und ist nicht gegenständig, das sieht an der Stelle nur so aus.)
Nach Regen wachsen auf Totholz hier oft Stummelfüßchen, Crepidotus spec., die (fast) ungestielt am Substrat aufsitzen und braunes Sporenpulver haben. Hier diese Art ist so groß, dass man sie für Austernseitlinge halten könnte (die aber gestielt sind und weißes Sporenpulver haben). Vermutlich handelt es sich wegen der Größe um Crepidotus cf. applantus, das Geriefte Stummelfüßchen.
Aussicht kurz vor Wetterumschlag
Zuletzt geändert von bee am 15 Jun 2019, 18:35, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße von bee
Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
Ein schöner Schwefelporling, Laetiporus sulphureus, im "richtigen" Zustand(Messer geht leicht durch, noch saftig und relativ weich = essbar) an Weide. Seltsamerweise hat der Pilz über einen längeren Zeitraum Zuwachs gezeigt, so dass ich eine Woche später noch einmal ernten konnte.
Die Art heißt ja auch "Chicken of the wood", hier in Stücken blanchiert, dann als Geschnetzeltes länger gebraten und dabei relativ kräftig gewürzt. Ich verwende immer auch ein bisschen Sojasauce (Shoyu), dann wird der Geschmack noch fleischähnlicher (mit Tomaten-Sahnesauce mit Oliven).
Ein relativ seltener Pilz, ein Zweitfund für mich. Artomyces pyxidatus, die Becherkoralle an liegendem Hainbuchentotholz. Es waren mehrere Fruchtkörper ringsum.
Ein alter Fenchelporling, Gloeophyllum odoratum, thront noch auf einem hier nicht mehr identifizierbaren Nadeltotholz (es war glaube ich Douglasie). Den Stumpf habe ich schon vor Jahren mal fotografiert, da war der voll mit Porlingen ... die sind jetzt fertig mit dem Holz ...
Ein anderer Fenchelporling mit frischem Zuwachs.
Nach Regenwetter wächst vor allem auf sehr morschem Totholz dieser Schleimpilz, Ceratiomyxa fruticulosa (Geweihförmiger Schleimpilz). Hier optisch "aufgepeppt" durch eine Haarige Riemenschnecke, Helicodonta obvoluta ... und irgendwelche Weichbecherchen (Mollisia spec.) sind auch noch auf dem Bild.
An einem Buchendürrständer fruchteten jetzt Austernpilze, Pleurotus ostreatus. Es sind die Kulturformen, die auch verwildert sind, die anders als die bei uns ursprünglichen Austernpilze keinen Kältereiz zum Fruchten brauchen. Allerdings waren am gleichen Stamm im Winter dunklere Austern, das habe ich zum ersten Mal: zwei Formen am gleichen Substrat.
Findet der Schwarze Schlegel, Limax cineroniger auch lecker.
Zum Abschluss für heute noch mal Bäume ... Trampelpfad: alles zugewuchert von jungen Eschen, Fraxinus excelsior.
Neue Beiträge vom 15.06.2019 auf dieser Seite ab hier
Inhaltsverzeichnis zum Wald in Grenzach-Wyhlen
Die Art heißt ja auch "Chicken of the wood", hier in Stücken blanchiert, dann als Geschnetzeltes länger gebraten und dabei relativ kräftig gewürzt. Ich verwende immer auch ein bisschen Sojasauce (Shoyu), dann wird der Geschmack noch fleischähnlicher (mit Tomaten-Sahnesauce mit Oliven).
Ein relativ seltener Pilz, ein Zweitfund für mich. Artomyces pyxidatus, die Becherkoralle an liegendem Hainbuchentotholz. Es waren mehrere Fruchtkörper ringsum.
Ein alter Fenchelporling, Gloeophyllum odoratum, thront noch auf einem hier nicht mehr identifizierbaren Nadeltotholz (es war glaube ich Douglasie). Den Stumpf habe ich schon vor Jahren mal fotografiert, da war der voll mit Porlingen ... die sind jetzt fertig mit dem Holz ...
Ein anderer Fenchelporling mit frischem Zuwachs.
Nach Regenwetter wächst vor allem auf sehr morschem Totholz dieser Schleimpilz, Ceratiomyxa fruticulosa (Geweihförmiger Schleimpilz). Hier optisch "aufgepeppt" durch eine Haarige Riemenschnecke, Helicodonta obvoluta ... und irgendwelche Weichbecherchen (Mollisia spec.) sind auch noch auf dem Bild.
An einem Buchendürrständer fruchteten jetzt Austernpilze, Pleurotus ostreatus. Es sind die Kulturformen, die auch verwildert sind, die anders als die bei uns ursprünglichen Austernpilze keinen Kältereiz zum Fruchten brauchen. Allerdings waren am gleichen Stamm im Winter dunklere Austern, das habe ich zum ersten Mal: zwei Formen am gleichen Substrat.
Findet der Schwarze Schlegel, Limax cineroniger auch lecker.
Zum Abschluss für heute noch mal Bäume ... Trampelpfad: alles zugewuchert von jungen Eschen, Fraxinus excelsior.
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Viele Grüße von bee
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Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
Wieder sehr schöne Eindrücke. ich mag sehr diese verwilderten, urwüchsigen Details, die man heute doch meist sehr selten so sieht. Vor allem bei uns ganz im Norden, wo es mehrheitlich nur kleine und in der Regel ausgeräumte Wirtschaftswälder gibt.
Die Löcher in deinem Dürreständer oben zeigen, wie wichtig aufrechtstehendes Totholz für die Insektenwelt ist. Käfer und deren Larven machen diese Löcher, die dann wiederum gerne von solitärlebenden Bienen und Wespen besiedelt werden. Hainbuche ist sehr hart, so dass so ein Stamm noch länger zur Verfügung steht. Bei weichem Holz zerpflücken sehr schnell Buntspechte u.a. die Stämme, so dass sie ,vor allem dann auch nach Pilzbesiedlung , viel schneller den Weg allen Irdischen gehen. Auch im Garten kann man durchaus auch mal überlegen, Stämme nicht ganz runterzunehmen, sondern zur weiteren Beobachtung stehen zu lassen. Die allermeisten wird allerdings der Anblick stören im sonst " aufgeräumten " Garten.
VG Wolfgang
Die Löcher in deinem Dürreständer oben zeigen, wie wichtig aufrechtstehendes Totholz für die Insektenwelt ist. Käfer und deren Larven machen diese Löcher, die dann wiederum gerne von solitärlebenden Bienen und Wespen besiedelt werden. Hainbuche ist sehr hart, so dass so ein Stamm noch länger zur Verfügung steht. Bei weichem Holz zerpflücken sehr schnell Buntspechte u.a. die Stämme, so dass sie ,vor allem dann auch nach Pilzbesiedlung , viel schneller den Weg allen Irdischen gehen. Auch im Garten kann man durchaus auch mal überlegen, Stämme nicht ganz runterzunehmen, sondern zur weiteren Beobachtung stehen zu lassen. Die allermeisten wird allerdings der Anblick stören im sonst " aufgeräumten " Garten.
VG Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.
Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
Hallo Wolfgang,
ja, genau das finde ich auch so interessant im Wald, die vielen kleinen Details ... ich bin ein bisschen "detailverliebt". Aber so extrem abwechslungsreich ist es hier auch nicht, eben überwiegend Buchen(misch)wald auf Kalk - aber hin und wieder liegt Totholz herum und man findet "Dürrständer". Die Menge an Totholz kann ich mangels Erfahrung aber nicht einschätzen.
Zum Totholzanteil ein paar Links:
https://naturwald-akademie.org/waldwiss ... tatbaeume/
https://www.waldwissen.net/wald/natursc ... z/index_DE
Dieser Pilz tritt erst ab einem Totholzanteil von 144 Kubikmeter pro Hektar auf, naturnahe boreale Urwälder (wie der Bayrische Wald in Höhenlagen) haben normalerweise "nur" 120 Kubikmeter Totholz pro Hektar, und aktuell empfohlen für einen "naturnahen" Wald werden 30-40 Kubikmeter Totholz pro Hektar.
ja, genau das finde ich auch so interessant im Wald, die vielen kleinen Details ... ich bin ein bisschen "detailverliebt". Aber so extrem abwechslungsreich ist es hier auch nicht, eben überwiegend Buchen(misch)wald auf Kalk - aber hin und wieder liegt Totholz herum und man findet "Dürrständer". Die Menge an Totholz kann ich mangels Erfahrung aber nicht einschätzen.
Zum Totholzanteil ein paar Links:
https://naturwald-akademie.org/waldwiss ... tatbaeume/
https://www.waldwissen.net/wald/natursc ... z/index_DE
Fachleute schätzen die Totholzmengen in europäischen Wirtschaftswäldern auf 1 bis 12 Kubikmeter pro Hektar.
Noch einmal aus dem Buch "Fadenwesen" (das sind alles Bilder und Impressionen aus dem Naturpark Bayrischer Wald), da geht es um Pilze, z.B. gibt es eine extrem seltene Art: Zitronengelbe Tramete, Antrodiella citrinella, die schon stark zersetztes Holz als Substrat benötigt.Es wäre deshalb wichtig zu wissen, welche Prozesse in einem Wald mit hohen Mengen an Totholz im Detail ablaufen. Hinweise dazu könnten die letzten europäischen Urwälder liefern, in denen der Totholzanteil im Extremfall bis zu 40 Prozent des gesamten Holzvorrates ausmachen kann.
Dieser Pilz tritt erst ab einem Totholzanteil von 144 Kubikmeter pro Hektar auf, naturnahe boreale Urwälder (wie der Bayrische Wald in Höhenlagen) haben normalerweise "nur" 120 Kubikmeter Totholz pro Hektar, und aktuell empfohlen für einen "naturnahen" Wald werden 30-40 Kubikmeter Totholz pro Hektar.
Viele Grüße von bee
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Re: Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)
Ich liebe Totholz und jedesmal , wenn ich im Gelände an solch einem Teil vorbeikomme, muss ich längere Zeit genau untersuchen, was sich da alles tut, soweit ich drankomme. Es gibt da auch die tollsten Käfer - oder auch Pilzspezialisten, die nur an steinalten Baumveteranen zu finden sind. Spezies im Tier- und Pflanzenreich, die meist auf der roten Liste stehen, aber deren Entwicklungszyklen ungemein spannend sind.
VG Wolfgang
VG Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.