Variation von Picea omorika- Sämlingen

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Andreas75
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Registriert: 13 Dez 2004, 00:17

Variation von Picea omorika- Sämlingen

Beitrag von Andreas75 »

Hallo!

Heute habe ich mal eine Frage nach der möglichen innerartlichen Variation von Picea omorika- Sämlingen.

Und zwar habe ich ja drei Stück, deren zumindest Mutter definitiv P. omorika sind. Aber alle drei zeigen, nun sechsjährig, jeweils einen ganz anderen Habitus.

Die Nadeln sind bei allen dreien recht gleich: Dünn, recht lang und zugespitzt, und stehen aktuell +- borstig von den Zweigen ab, nur bei der ganz gerade wachsenden liegen die Nadeln auf der Zweigoberseite etwas an.
Dazu haben sie auf der flachen Nadeloberseite (!) je zwei blaue Längsbänder, die Nadelunterseite ist schlicht grün und halb rund.
Im Habitus wächst ein Sämling aufrecht mit ausladend abspreizenden Zweigen, die zweite wächst ebenfalls aufrecht mit etwas hängenden Zweigen, und die dritte schließlich sieht beinahe wie eine Trauerform aus, alles an ihr hängt, nur die Terminale kuckt etwas schräg nach oben (dies Jahr hat sie aus einer Zweigknospe eine neue, bis dato aufrechte Terminale gebildet, da die eigentliche ja ebenfalls ziemlich hängt).

Die Samen stammten aus einer reinen, etwa 300 m langen P. omorika- Reihe an einem Firmengelände, alles typische Pflanzen, wie man P. omorika halt so kennt...

Meine Frage ist nun: Gesetzt dem Falle, meine Sämlinge sind keine Hybriden, wie können die dann so variieren, bzw. ist es normal, das reine P. omorika so aufspalten im Habitus?

Und warum haben sie blaustreifige Nadeloberseiten, statt solcher -unterseiten, wie es sich für eine omorika gehören würde?

Auch von der berühmten Winterhärte der P. omorika war so viel nicht zu spüren, die zwei mehr hängenden Pflanzen taten sich mit dem Austrieb sehr schwer, und kamen erst im späteren Mai in die Schwünge, wo die Neutriebe des gerade wachsenden Sämlings schon sämtlich sehr gut ausgetrieben waren...

Kann es sein, dass meine drei Hybriden sind, aufgrund Habitus, Nadeln und verschiedener Winterhärte?

An anderen Fichtenarten stünden im weiteren Umkreis eigentlich nur Picea pungens, und vielleicht die eine oder andere P. abies.

Was meint ihr?

Grüße, Andreas

Kiefernspezi
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Beitrag von Kiefernspezi »

Grundsätzlich ist Hybridisierung häufiger anzutreffen, als allgemein angenommen wird. Das ist sogar ein Problem.
Grundsätzlich sind Picea omorika und Picea abies eng verwandt.
Zwischen diesen beiden Arten gibt es sogar Naturhybriden.
Aber es kann sich auch um eine Variabilität handeln. Insbesondere Sämlinge können kreuz die quer wachsen. Das verliert sich aber schnell wieder.

Viele Grüße

Andreas75
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Beitrag von Andreas75 »

Hallo :)!

Ich werde morgen mal Bilder machen, falls es hilft.
Vor allem stutzig macht mich ja, dass bei den nun sechsjährigen Pflanzen noch immer keine omorika- typischen Nadeln auftauchen, und sie eben genau "umgekehrt" gefärbt sind.
Omorika ist ja oben grün und unten breit weiß/blaustreifig, dabei die ganze Nadel eher flach, während meine oberseits blaustreifig sind und unten grün, dafür die ganze Nadel eher halbrund und wie gesagt eher lang und spitz.

Ich argwöhne wirklich, dass es x abies- Hybriden sein könnten... Mal sehen, ob Bilder Klarheit bringen =).

Grüße, Andreas

Kiefernspezi
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Beitrag von Kiefernspezi »

Bin ich auch mal gespannt. Dann kann man den Besitzer der Vater-Fichte auf Unterhalt verklagen! :wink:

Andreas75
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Beitrag von Andreas75 »

Hallo!

Nun ja, hier an Bildern, was ich hinbekommen habe (ekliger, trüber Tag heute)...

Die drei Geschwister, die unterschiedlicher kaum sein können im Habitus ^^...

No. 1
Bild

No. 2
Bild

No. 3
Bild

Dazu dann noch ein Detail vom Zweig und eines von der Benadelung...

Bild

Bild

Sieht nicht so 100pro nach omorika aus, tut es nicht?

Grüße, Andreas

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