Pflanzzeit - Buche

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dragan_g
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Pflanzzeit - Buche

Beitrag von dragan_g »

Hallo,

Ich möche eine Blutbuche selber pflanzen. Was ist dabei alles zu beachten?
Wann ist die beste Pflanzzeit?
Übrigens, wie schnell wächst eine Blutbuche?

Gruss
Dragan

wolfachim_roland
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Beitrag von wolfachim_roland »

Hallo, Dragan:

Ich gehe davon aus, daß Du von vorne anfangen willst.

der Buchenspezialist G. Dönig empfiehlt:

"Das Saatgut sollte nach dem Sammeln spätestens im November entweder im Freien oder im Kalten Haus ausgebracht werden. Je früher die Aussaat erfolgt, desto eher beginnt der Keimvorgang. Erst im Febr. ausgesäte Bucheckern treiben um 3 Wochen später, als solche, die bereits im Nov. ausgesät wurden. Vorsicht Mäuseschutz. Noch Mitte Mai bis Ende Juni entführen Meisen angekeimte Bucheckern.
Bucheckern mit der Spitze nach unten in das Saatbeet stecken; die Wurzel kann dann gerade nach unten schieben."

Viel Glück
Wolf Roland

Cryptomeria
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Beitrag von Cryptomeria »

Hallo Dragan

ich gehe davon aus , du willst eine rotlaubige Form der Buche ( Blutbuche genannt) pflanzen. Falls ich falsch liege, kannst du nochmal präzisieren.
In jeder Baumschule findest du versch. Sorten in versch. Größen, je nachdem wie viel du ausgeben willst. Pflanzzeit ist Herbst . Ich finde man braucht nicht viel zu beachten. In den ersten Jahren vielleicht ein bisschen Schutz vor zu viel Sonne, mit ihrer dünnen Rinde vertragen sie sie nicht so wie andere Bäume. Aber wenn sie angewachsen sind..... Du siehst sie auch überall in großen Parks.
Lass Platz , sie wird groß und wächst, je nach Bodenbeschaffenheit, und wenn sie verwurzelt ist, nicht langsam. Es gibt aber auch kleinerbleibende oder säulenförmige Sorten, je nachdem wie viel Platz du hast. Du kannst sie auch schneiden. Sie wird ja auch als Hecke gepflanzt.


Als erste Information

Cryptomeria

P.S. Wenn du tatsächlich Buchecker aussäen möchtest, dann würde ich mir im Wald 10 bis 20 cm große Sämlinge im Herbst holen. Das geht problemlos und spart dir 2 Jahre.

Taxus
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Beitrag von Taxus »

Hi,Dragan.
Habe Dein Vorhaben auch wie Wolfgang aufgefasst,nämlich ein Blutbuche vom Gartenzenter im Topf.Wenn das so ist,kannst Du die immer pflanzen,mußt nur oft wässern,im Sommer jeden 2,Tag.Werden aber irrsinnig groß.eine alternative wären kleinbleibende Sorten,die es auch als Blutbuche gibt,auch in Baumschulen.Ich habe 2Sälenförmige Buchen,eine gelbgrüne'Dawyc's Gold,und eine rotlaubige,wunderschöne,nämlich 'Red Obelisk',gekauft Anfang 1990 bei Esveld in Holland. Ist jetzt ca 6m hoch und wirklich traumhaft schön. Habe mir danach das Buch 'Park und Gartenf.der Rotbuche(gemeint ist damit die normale grüne Buche)-Fagus sylvatica- von G.Döning gekauft. Der beschreibt,wie man sie aussäht(wurde ja schon berichet),aber auch,wie man sie,z.B mit Grünveredelung im Frühjahr selbst vermehren kann.Das hat bei mir beim ersten mal sehr gut geklappt,da ich sie aber in S-W. Frankreich ausgepflanzt habe hatte nur eine überlebt,die ich dann verschenkt habe.Hatte dort gut ausgeschlagen,aber die Dödels haben sie nicht gegossen,so ist mein armes Kind verstorben.Danach,weil so easy,hab ich wohl etwas gehuddelt,teilweise auch rumexperimentiert(mit baumwachs seitlich verstrichen,die Schnittfl.),seither sind nur wenige geworden,Habs grade heute mit der gelbgrünlaubigen erneut versucht,also schon mit verholzten Trieben.-meine kleinbleibende rotlaubige wächst kugelförmig,ca 20-30cm im Jahr.Name ist mit entfallen,kann aber nachsehen,falls Interesse.
Gut Baum will Weile haben-Uli

dragan_g
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Beitrag von dragan_g »

Danke für die Antworten.
Ich möchte die Buche komplett von klein auf selber aufziehen.
Also einen Buchecker pflanzen. Das macht mehr Spass als ein vorgezogenes Bäumchen eifach zu kaufen.
Gestern hatte ich ein paar Buchecker im Park gefunden, die waren aber noch unreif. (innen grün)

Dragan

Cryptomeria
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Beitrag von Cryptomeria »

Viel Spaß und viel Erfolg

Dann pflanzt du eine Rotbuche und keine Blutbuche.

Viele Grüße

Wolfgang

Cryptomeria
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Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
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Beitrag von Cryptomeria »

Entschuldige, jetzt verstehe ich erst. Ich dachte du gehst in den Buchenwald. Du sammelst im Park den Samen unter einer Blutbuche.

Alles klar, nimm die dicksten Buchecker.

Manchmal bin ich schwer von Begriff

Wolfgang

P.S. Klasse Spiel bis jetzt

dragan_g
Beiträge: 10
Registriert: 09 Jul 2006, 09:22

Beitrag von dragan_g »

Wie lange kann ich die Blutbuche im Topf halten?
Da ich die Buche jetzt schon pflanzen will aber erst in ca. 6 Jahren in freie pflanzen kann.
Muss ich sie mehrmals umpflanzen oder soll ich gleich ein ausreichend großen
Topf nehmen, sodaß ich sie nicht mehr umtopfen muss.
Hat eine im Topf gezogene Buche Nachteile im Wuchs? Bleibt sie kleiner wie eine im Freiland gepflanzte?

Dragan

Cryptomeria
Beiträge: 10567
Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
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Beitrag von Cryptomeria »

Hallo Dragan


Ich stecke alle Samen in kleine Töpfe und topfe um, wenn der kleine Topf gut durchwurzelt ist und die ersten Wurzeln unten rausgucken.
Ich habe hier Pflanzen 20 Jahre im Topf, immer mal wieder umtopfen, dann kannst du sie lange im Topf halten. 6 Jahre ist kein Problem . Nachteile hat der Baum meiner Ansicht nach nicht.

Grüße

Wolfgang

kurt
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Beitrag von kurt »

Hallo Dragan,
bevor ich dir einen Vorschlag machen kann, musst du mir sagen, ob du irgendwo ein Stück Land mit einem Mindestdurchmesser von 80 cm und ein bischen Sonne auftreiben kannst. Falls ja, kenne ich eine Methode, die sich bei mir bewährt hat.
Bis dann
Kurt

dragan_g
Beiträge: 10
Registriert: 09 Jul 2006, 09:22

Beitrag von dragan_g »

Ja, ich habe einen kleinen Garten mit Südseite. Morgens und nachmittags habe ich volle Sonne.
80 cm Platz dürften sich leicht finden lassen.

Dragan

kurt
Beiträge: 3259
Registriert: 22 Mai 2006, 19:31
Wohnort: Bresse Bourguignonne., France

Beitrag von kurt »

Gut! Hier meine Methode:
- Einen Plastiktopf von mindestens 34 cm Durchmesser und so tief als möglich besorgen. Rund herum und unten viele Löcher, Durchmesser 10 mm, bohren. Nicht zu viele Löcher, damit der Topf nicht bricht. Möglichst tief wegen der zu erwartenden Herzwurzelausbildung. Löcher, um den Austausch von Wasser und darin gelösten Mineralien mit der Umgebung zu gewährleisten.
- Erde unter einem gut gedeihenden Baum derselben Art ausgraben und den Topf damit füllen. Eventuell ein bischen lockerer machen durch Hinzufügen von Betonkies. auch eine Handvoll Stein- und Hornmehl untermischen.
- Die Samen, in diesem Fall die Bucheckern, wie oben beschrieben einpflanzen, u.z. 1 in die Mitte und etwa 6 rundherum.
- Ein Loch von etwas grösserem Durchmesser als der Topf graben, den Topf einsenken, rundherum wieder Walderde einfüllen. Der Topf wird in den Boden eingegraben, damit im Winter eine natürliche Stratifikation erfolgt. Ausserdem hält er die Wühlmäuse fern und die Pflanze kann später mit dem Topf wieder herausgenommen werden ohne die sonst beim mehrmaligen Umpflanzen unvermeidliche Wachstumsstörung.
Oberirdisch mit einem Korb aus Drahtgitter, Maschenweite maximal 2 cm, gegen Mäuse, Vögel, Kaninchen etc. schützen.
- Sobald die Bäumchen eine gewisse Grösse (10-20 cm) haben, nur das gesündeste stehen lassen (hoffentlich steht es in der Mitte) und mindestens 2 anderswo in Reserve halten, falls dem auserwählten doch noch etwas zustösst.
Wieweit die Wurzel einer Buche in 6 Jahren in die Breite und Tiefe wächst, kann ich nicht sagen, mir erscheint diese Zeitspanne sehr lang füe eine Haltung im Topf. Der Topf darf auch nicht zu gross sein, da du ihn sonst wegen des Gewichts nicht mehr herausheben und transportieren kannst.
Wie gesagt, es ist die Methode, mit der ich bei ähnlichen
einheimischen Baumarten gute Erfolge hatte. Der relativ grosse Aufwand ist vertretbar, da es sich ja um ein Einzelstück und nicht um Baumschulproduktion handelt.
Vielleicht immerhin als Denkanstoss brauchbar.
Viel Erfolg.

Cryptomeria
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Beitrag von Cryptomeria »

Hallo kurt

deine Methode hört sich gut an, vor allem muss man nicht dauernd darauf achten, dass das kleine Töpfchen im Sommer austrocknet.
Bei der Anzucht in kleinen Töpfen, wie es viele Baumschulen oder Gärtnereien auch machen, muss man nur darauf achten, dass die Pflanze im engen Topf keine Spiralwurzeln bildet, die sich später eventl. gegenseitig abdrücken können. Topft man rechtzeitig um, ist meinen Pflanzen noch nie etwas passiert. Ab und zu umtopfen und neue Erde bringt neue Nährstoffe, so dass ich sehr selten dünge. Also das geht sicher so auch. Meine ältesten, leider nicht winterharten Bäume sitzen seit 1980 im Topf und sind mir längst über den Kopf gewachsen. Sie haben kein Problem mit ihrem Topf, ich habe das Problem mit ihrer Größe.
Ich habe auch schon breitflächig ins Anzuchtbeet ausgesät, wenn man genügend Samen hat, allerdings, wie du sagst Schutz vor Mäusen, Vögeln, Eichhörnchen, Insekten, falls man wie ich am Waldrand wohnt.

Übrigens habe ich sehr viele, seltene, nicht winterharte Topfpflanzen, als sie mir über den Kopf wuchsen Taxus ( Uli ) mit nach Südfrankreich gegeben.
Ein Teil hat überlebt, ein Teil hat es auch dort im Winter nicht geschafft.

Viele Grüße ins Burgund

Wolfgang

kurt
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Beitrag von kurt »

Hallo Crypto,
Wenn du unsere Methoden noch einmal vergleichst, wird dir schnell klar, warum ich einheimisch fett geschrieben habe. Nicht winterharte behandle ich auch anders. Einheimische Bäume habe ich übrigens noch nie gedüngt, höchstens mal ein bischen Asche verstreut, die bei meiner Holzheizung ja gratis anfällt und irgendwie entsorgt werden muss. Bei Gemüsepflanzung benutzt sie meine Frau auch schon mal zum Anheben des pH-Wertes. Ein gesunder Boden mit gesunden Bäumen braucht zumindest hier keine zusätzliche Düngung.
Viele Grüsse aus der Diaspora, Angeln habe ich übrigens im Brockhausatlas gefunden. Nimmst du deine Schwimmflügel und den Friesennerz in die Ferien mit?
Kurt

Cryptomeria
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Beitrag von Cryptomeria »

Ich behandle die Topfpflanzen ziemlich gleich. Wie behandelst du nicht winterharte?

Den Friesennerz brauche ich nicht mitzunehmen, den habe ich natürlich dort. Ich liebe es morgens durch das taunasse Gras zu laufen oder die hohe Luftfeuchtigkeit über Nacht. Es rostet leider alles viel schneller als hier bei Marburg, aber meine vielen Pflanzen gedeihen durch die hohe Feuchtigkeit dort viel besser.
Was mir dort so gut gefällt ist die Ruhe, die Abgeschiedenheit, es gibt viel weniger Hektik, weil es viel dünner besiedelt ist. Außerdem sammeln sich dort eine Vielzahl skuriler Gestalten, die aus ganz Deutschland dorthin ziehen und das macht das Leben ungewöhnlich abwechslungsreich.

Viele Grüße

Wolfgang

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