Bedenklicher Ginkgo?

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Harztroll
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Bedenklicher Ginkgo?

Beitrag von Harztroll »

Hallo.

Wenn ich mich nicht irre, haben wir ja ein paar Baumgutachter im Forum. Ich bräuchte mal eine Einschätzung zu einem "Schaden" an einem etwa 150 Jahre alten Ginkgo. Es handelt sich hierbei um einen älteren Astbruch sowie um eine ältere Beschädigung am unteren Stammbereich. Beide Wunden werden mittlerweile deutlich überwallt und sind wohl in ein paar Jahren verschlossen. Die untere Wunde ist etwa 30 x 10 cm groß.

Nun gibt es einige verbeamtete Menschen, die der Meinung sind, diese Schäden wären als bedenklich einzustufen. Anzumerken ist, daß der Baum ein sehr vitales Äußeres aufweist, zumal der Ginkgo, wie allgemein bekannt, ja eh ein recht robuster und wenig anfälliger Baum ist - was man ja auch an der deutlichen Überwallung sieht.

Nun hätt ich gern ein paar fachkundige Meinungen, die meine Meinung bzw. die Meinung jener Beamten bestätigen.

Vielen Dank schon mal und Viele Grüße,

Chris
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Wunde im Detail. Aua?
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Wunde mit Überwallung. Lebensbedrohlich?
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Beide "Schäden". Bedenklich?
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Ich sehe mich nach der Vergangenheit um, die ist verworren und finster wie ein abendlicher Wald, und die Zukunft ist ein Abgrund, voll von Nebel. - Löns -

Mahaleb
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Beitrag von Mahaleb »

Hallo Harztroll,

zunächst einmal würde ich mich Deiner Meinung anschließen, dass dort nichts wirklich Bedenkliches ist.
Wahrscheinlich wird der Stamm angesichts der Verwachsung beider Teilstämme als Bedenklich eingestuft. Dem kann mit dem Einbau einer verletzungfrei, also umschlinged, eingebauten Kronensicherung wirksam entgegensteuern.
Was den Astbruch angeht, Fotos helfen, wenn dieser Ausbruch einen Starkast (> 10cm Durchmesser) betreffen sollte.

Gruß
Bernd

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baumlaeufer
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Beitrag von baumlaeufer »

Hallo Chris,
du wirst ihn wahrscheinlich kennen, den ältesten Ginkgo Deutschland in Harbke. Ich glaube nicht, daß der freiwillig so merkwürdig zweistämmig gewachsen ist. Vielleicht hilft's, deinem Jüngling das Erreichen eines hohen Alters zu vermitteln.
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Baumlaeufer-Wolfgang
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Cryptomeria
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Beitrag von Cryptomeria »

Hallo Chris,

falls die noch eine Meinung hören möchtest. Ich sehe ebenfalls überhaupt keine Probleme bei diesem Ginkgo. Das sieht alles sehr gut aus.

Viele Grüße

Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.

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LCV
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Beitrag von LCV »

Hallo,

mal eine Frage an die Ginkgo-Experten:

Wenn ich diesen ältesten Ginkgo Deutschlands rein optisch mit unserem Jungspunt im Müllheim vergleiche (gepflanzt 1898), dann wirkt unser Baum richtig mächtig. Liegt es an den klimatischen Bedingungen und evtl. an der Bodenbeschaffenheit? Oder täuscht es nur auf diesem Foto, weil sich der Stamm geteilt hat?

Gruß Frank

Harztroll
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Beitrag von Harztroll »

Hallo,

habt schon mal vielen Dank. Freut mich, daß ihr das ähnlich seht wie ich.

@Mahaleb: Der Astbruch hat einen Durchmesser von etwa 10 cm. Das Holz im Inneren beider Wunden ist gut trocken, weder weich noch irgendwie faulig-schmierig.

Viele Grüße
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Piru
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Beitrag von Piru »

Hallo Fank,

das liegt einmal an dem Standort direkt hinter der Kirche. Den größten teil aber macht wohl die damalige Beschaffenheit des Grundwassers aus. Dieses war wohl verunreinigt (Bergbau) und lies den Baum nur schlecht wachsen. Kann aber versuchen das Dokument nochmal rauszu suchen, dort stand es genauer.

Für sein Alter ist er schon recht "klein", aber fein. :wink:

LG Anja
Viele kleine Leute,
die viele kleine Schritte tun,
gestallten unsere Erde neu!

Piru
Beiträge: 1039
Registriert: 29 Aug 2006, 23:10
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Beitrag von Piru »

Was haltet ihr von einer Behörde die diesen, doch schon recht alten Ginkgo auf Grund dieses "Makels" als STARK beschädicht einstuft. Daraus dann auch den Schluß zieht das dieser Baum kein Naturdenkmal wieder werden darf.

Seit mal ehrlich, wieviel ältere Bäume haben kein kleinen Markel...

:roll:

Lg Anja
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