Früchte von Cornus Mas

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Roseo-Marginata
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Früchte von Cornus Mas

Beitrag von Roseo-Marginata »

Hallo an die Baumfreunde,

hat jemand Erfahrung mit den Früchten der Kornelkirsche (Cornus mas)? Sie sollen sehr gesund sein, vitaminreich etc. Man findet einiges an Rezepten im Internet.

Was ich gern wüßte: wie sieht es mit der Ernte aus? Ich hörte bei einer Führung, das die Früchte eigentlich erst geniessbar seien, wenn sie von selbst runterfallen. Die beste Erntemöglichkeit wäre also, ein Tuch unter den Baum zu legen und aufzusammeln. Diese Methode kann sich allerdings nur leisten, wer die Bäume selbst besitzt. Wie sieht es damit aus, wenn man die Früchte so vom Baum erntet, ggfs nachreifen lässt?
LG Roseo

wolfram
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Beitrag von wolfram »

Hallo Roseo,
meine Erfahrungen mit Cornus mas besagen, daß sie zwar eßbar, aber nie genießbar sind. :wink:
Ich empfinde sie so quietschend sauer, daß ich sie in rotem Zustand ernten (nicht bis zum Abfallen warten) und mit einem Süßungsmittel verarbeiten würde. Die Marmelade davon schmeckt gut, ebenso auch der Fruchtsaft.
Ich glaube nicht, daß Nachreifen funktioniert.
Viele Grüße, Wolfram

Cryptomeria
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Beitrag von Cryptomeria »

Hallo Roseo,

ich wollte vor Jahren Marmelade davon zubereiten. So essen, war nicht möglich, wie Wolfram schon erwähnte. Ich habe einfach die reifen Früchte vom Boden aufgelesen. Da es mir aber nicht möglich war, sie schnell vom Kern zu lösen, habe ich das Unterfangen aufgegeben. Früchte gibt es bei mir jedes Jahr genug.

Viele Grüße


Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.

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LCV
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Beitrag von LCV »

@ Wolfgang: Wieso vom Kern lösen? Ich würde sie mit Kern kochen und dann durch ein Sieb passieren. Mit Gelierzucker dann den Saft zu Gelee verarbeiten und in Gläser mit Twist-off-Deckel abfüllen. Auf dem Kopf stehend erkalten lassen. Ich habe es noch nicht versucht, deshalb kann ich nicht sagen, womit ich den Geschmack noch verfeinern würde. Ich könnte mir aber einerseits Zimt vorstellen, andererseits auch Limette. Man könnte auch die Kombination mit anderen Früchten ausprobieren. Ich würde selbst Chili für einen Versuch heranziehen.

Bei uns stehen einige Cornus mas auf öffentlichem Gelände. Ich glaube, die werden von Türken gern verarbeitet, denn die pflücken sie immer. Weiß aber nicht, was die genau daraus machen.

Abgesehen davon halte ich Cornus kousa für lohnender.

Gruß Frank

Cryptomeria
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Beitrag von Cryptomeria »

Hallo Frank,

gut, wenn ich Zeit finde, werde ich nach deinem Vorschlag das Ganze nochmal im Herbst mit kleiner Menge probieren.

Viele Grüße

Wolfgang
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Myricaria
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Beitrag von Myricaria »

Hallo,
Sind denn die "Dirndln", wie man in Österreich dazu sagt, ähnlich sauer wie z.B. die Früchte der Gemeinen Berberitze? Letztere habe ich mal auf einer Bergtour gekostet, natürlich sehr sauer, aber irgendwie ein erfrischender Geschmack- vermutlich sehr fruchtige, gesunde Marmelade.

Auch die (wenigen) kleinen Früchte unserer Berberis x ottawensis 'Superba' habe ich gekostet, schmecken auch recht sauer, aber nicht in der selben Kategorie wie die Berberis vulgaris (Das die Früchte der Elternart thunbergii ungenießbar sind, habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst- es hat mir nichts getan, ich habe allerdings nur zwei, drei gegessen, die anderen gesät).

LG.
Johannes

Mahaleb
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Beitrag von Mahaleb »

Hallo,

ich finde die Früchte gar nicht so übel, und als Marmelade sind die spitze.
Aber das ist so 'ne Sache mit dem persönlichen Empfinden. Viele Wildfrüchte haben einen intensiven Eigengeschmack, der verabeitet in Säften und sonstigen Erzeugnissen vom Mainstream des Warenhauses z.T. deutlich abweicht.
Vom methodischen Ansatz ist das aufgezeigte Vorgehen schon klasse, wenn aufgekocht durch die Passiermühle geben und fertig ist die Sache.

Gruß
Bernd

Roseo-Marginata
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Beitrag von Roseo-Marginata »

Guten Abend,

vielen Dank für die Antworten. Ich versuche es mal mit Gelee, muss aber erst noch ernten :-)

@Frank: Cournus kousa? Diese Bäume sind ja deutlich seltener (zumindest hier), ich kann mir nicht vorstellen, dass es möglich wäre ohne diese Bäume selbst zu besitzen, deren Früchte zu nutzen. Hast Du Erfahrung damit?
LG Roseo

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Beitrag von LCV »

Hallo Roseo,

bei uns stehen einige in öffentlichen Bereichen und die Zahl der Früchte entspricht fast der Masse der Blüten. Ich habe ein paar gepflückt und einfach so gegessen. Der Geschmack ist schwer zu beschreiben, sagt mir aber auf Anhieb zu. Lediglich das Verhältnis Fruchtfleisch : Stein ist etwas ungünstig. Ich habe aber gleich gemerkt, dass ein Brotaufstrich aus Cornus kousa sicher lecker wäre.

Probiert habe ich es noch nicht, aber was nicht ist ......

Ich stehe etwas auf geschmacksintensive Kompositionen. Habe gerade heute wieder einen pikanten Brotaufstrich aus Tomatenmark, Gewürzen, Olivenöl, Balsamico und Parmesan zusammengestellt. Das geht in 2 min. und schon hat man etwas ganz Leckeres, natürlich für den sofortigen Verzehr gedacht.

Gruß Frank

HVGeraDürrenebersdorf
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Beitrag von HVGeraDürrenebersdorf »

LCV hat geschrieben:Wieso vom Kern lösen? Ich würde sie mit Kern kochen und dann durch ein Sieb passieren.
Hallo Frank,

warum willst Du denn die Früchte kochen, nimm doch einfach einen „Entsafter“, da brennt Dir wenigstens nichts an! :lol:

Liebe Grüße
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Beitrag von LCV »

@ Andreas:

Ich will ja keinen Fruchtsaft für den sofortigen Verbrauch herstellen, sondern einen Brotaufstrich, hier Gelee. Der muss ohnehin erhitzt werden, damit er in den Gläsern für längere Zeit haltbar wird.

Gruß Frank

PS. Mir ist noch nie etwas angebrannt. Man darf halt nicht bei der Arbeit telefonieren!

HVGeraDürrenebersdorf
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Beitrag von HVGeraDürrenebersdorf »

@ Frank,

will ja hier keine Haarspalterei betreiben, :wink: Gelee macht man aus Fruchtsaft, Marmelade aus Früchten oder Fruchtmark.

Liebe Grüße
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Roseo-Marginata
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Beitrag von Roseo-Marginata »

Hallo zusammen, jetzt kann ich über meine ersten ERgebnisse berichten.

1. Die Ernte: Es ist gar nicht schwierig und an zwei Abenden habe ich mehr als 3 kg gepflückt. Konkurrenz gibt es dabei nicht. Keiner schaut nach den Früchten am Baum.

2. Die Verarbeitung: Ich habe die Früchte als ganzes gekocht, ca 10 Min bis sie weich genug waren, dass ich sie durch ein Sieb pressen konnte. Das ist recht anstrengend. Aber wer hat schon einen Entsafter ... Sodann die durchgepresste Masse 1:1 mit Zucker gekocht. Ca. 3 Minuten. In diesem Fall braucht man keinen Gelierzucker, es wird auch so fest. Da die Früchte ja nicht so viel Süsse sondern Säure im Übermaß mitbringen, habe ich das Verhältnis 1:1 gewählt. Zuletzt bei den Brombeeren hatte ich 2:1 mit Gelierzucker gekocht, bei den Brombeeren ist das richtig. Zurück zum Ergebnis mit den Kornelkirschen: Dieser Gelee ist erstklassig lecker! Noch habe ich keine der von Frank empfohlenen Varianten ausprobiert. Die Grundversion wie hier beschrieben ist schon wirklich gut. Ich kann nur jedem empfehlen: lasst die Kornelkirschen nicht einfach unter dem Baum verfaulen. Es ist etwas besonderes.
LG Roseo

Cryptomeria
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Beitrag von Cryptomeria »

Hallo Roseo,

ich bin erstaunt. Die Früchte sind doch noch gar nicht reif. Ich habe sie Anfang Oktober in schwarzrotem Zustand vom Boden aufgelesen. Das sollte ein gutes Aroma versprechen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt......?

:?: :idea: :?:

Viele Grüße

Wolfgang
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Beitrag von Roseo-Marginata »

Hallo Wolfgang,

ich bin auch erstaunt. Weil Du schriebst, im Spätsommer oder Herbst ans Marmelade-Kochen zu denken. Da habe ich mich schon gewundert. Hier werden jetzt die Früchte reif. Beim ersten Baum, an dem ich diese Woche geerntet habe, war ca. die Hälfte der Früchte reif, ca. ein Viertel davon tiefrot. Die weiteren Bäume, einen Tag später, (an anderer Stelle) hatten mindestens die Hälfte tiefrote Früchte. Beim Pflücken merkt man, was wirklich reif ist. Nur die tiefroten, die sich leicht lösen, schmecken.

Ich hänge mal ein Bild an vom Gesamteindruck eines Baums.

Der Gelee ist gut geworden. Sehr schmackhaft. Allerdings wurde die zweite Produktion nicht richtig fest - im Gegensatz zur ersten.
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LG Roseo

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