Ist das ein Pfeifenstrauch ? ---> Philadelphus sp.
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Ist das ein Pfeifenstrauch ? ---> Philadelphus sp.
Hallo liebe Forenleser,
bei dem Versuch, einen Strauch zu bestimmen, bin ich auf Eure schöne Seite hier gestoßen.
Als Hobby betreibe ich unter anderem den Bau von Holzbögen, das bringt es mit sich, dass man laufend auf der Suche nach geeigneten Hölzern dafür ist. Viele insoweit gängige Bäume und Sträucher sind mir gut bekannt, aber neulich habe ich auf einem verwilderten und wohl seit Jahrzehnten völlig zugewachsenen Gartengrundstück (derart dicht bewachsen, dass kein Sonnenlicht mehr auf den Boden gelangt) im Rhein-Main-Gebiet auf einen Strauch gestoßen, der auf den ersten Blick bogentauglich sein dürfte, dessen Art ich aber nicht sicher bestimmen konnte.
Folgende Bilder habe ich gemacht (hoffentlich klappt das Anfügen...).
Über Eure Bestimmungshilfe hier bin ich zu dem vorläufigen Ergebnis gelangt, dass es sich um einen Pfeifenstrauch handelt. Die Blätter (gezahnt, gegenständig) scheinen eindeutig zu sein, ebenso die Rinde, die ganz leicht in länglichen Schuppen abblättert. Was mich nur wundert, ist die Größe des Strauchs. Auf dem einen Bild sieht man einen gelben Zollstock im Strauch lehnend. Der Strauch ist deutlich höher, geschätzt 6 m. Hier bei Euch werden wohl so 3-4 m angegeben. Auch die Dicke der Stämme ist mit bis zu deutlich mehr als 10 cm Durchmesser verwirrend. Das Holz ist sehr hart und schwer, deutlich schwerer, als etwa ein Haselstämmchen in dieser Größe wäre. Andere Exemplare, die ich in den letzten Tagen hier in Parks nachträglich als Pfeifenstrauch ausmachen konnte, haben Triebe eher in Fingerdicke, maximal in "Wurstdicke".
Was meint ihr ? Hat jemand Erfahrungen mit diesem Holz ?
bei dem Versuch, einen Strauch zu bestimmen, bin ich auf Eure schöne Seite hier gestoßen.
Als Hobby betreibe ich unter anderem den Bau von Holzbögen, das bringt es mit sich, dass man laufend auf der Suche nach geeigneten Hölzern dafür ist. Viele insoweit gängige Bäume und Sträucher sind mir gut bekannt, aber neulich habe ich auf einem verwilderten und wohl seit Jahrzehnten völlig zugewachsenen Gartengrundstück (derart dicht bewachsen, dass kein Sonnenlicht mehr auf den Boden gelangt) im Rhein-Main-Gebiet auf einen Strauch gestoßen, der auf den ersten Blick bogentauglich sein dürfte, dessen Art ich aber nicht sicher bestimmen konnte.
Folgende Bilder habe ich gemacht (hoffentlich klappt das Anfügen...).
Über Eure Bestimmungshilfe hier bin ich zu dem vorläufigen Ergebnis gelangt, dass es sich um einen Pfeifenstrauch handelt. Die Blätter (gezahnt, gegenständig) scheinen eindeutig zu sein, ebenso die Rinde, die ganz leicht in länglichen Schuppen abblättert. Was mich nur wundert, ist die Größe des Strauchs. Auf dem einen Bild sieht man einen gelben Zollstock im Strauch lehnend. Der Strauch ist deutlich höher, geschätzt 6 m. Hier bei Euch werden wohl so 3-4 m angegeben. Auch die Dicke der Stämme ist mit bis zu deutlich mehr als 10 cm Durchmesser verwirrend. Das Holz ist sehr hart und schwer, deutlich schwerer, als etwa ein Haselstämmchen in dieser Größe wäre. Andere Exemplare, die ich in den letzten Tagen hier in Parks nachträglich als Pfeifenstrauch ausmachen konnte, haben Triebe eher in Fingerdicke, maximal in "Wurstdicke".
Was meint ihr ? Hat jemand Erfahrungen mit diesem Holz ?
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In den Gärten werden Philadelphus meist geschnitten oder verjüngt, d.h.die ältesten Triebe werden entfernt. Lässt man sie stehen, könnene bei gutem Standort derartige Exemplare entstehen.Hatte x ein derartiges Exemplar, gut 5m hoch + breit, mit ähnl.dicken Trieben. Eindeutig Philadelphus.
Winterliche Grüße,Uli
Winterliche Grüße,Uli
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Vielen Dank für die Hilfe bei der Bestimmung, im Hinblick auf die Größe "meines" hier beschriebenen Exemplars gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass es sich gewissermaßen um die "Mutter aller Pfeifensträucher" handelt.
Ich werde die Stücke jetzt grob zuschneiden, dann trocknen lassen, im nächsten Winter baue ich dann versuchsweise Bögen draus. Das Ergebnis stelle ich hier dann wieder ein (falls die Verarbeitung von Holz hier kein K.O.-Kriterium ist ...)
Bis dann oder ein anderes Mal
Gruß aus Frankfurt
Christian

Ich werde die Stücke jetzt grob zuschneiden, dann trocknen lassen, im nächsten Winter baue ich dann versuchsweise Bögen draus. Das Ergebnis stelle ich hier dann wieder ein (falls die Verarbeitung von Holz hier kein K.O.-Kriterium ist ...)
Bis dann oder ein anderes Mal
Gruß aus Frankfurt
Christian
- baumlaeufer
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Holzbögen
Hallo Christian
... Holzbögen aus Pfeifenstrauch ? ich dachte immer , Eibenholz wäre das non-plus-ultra beim Bogenbau ??
Wolfgang
... Holzbögen aus Pfeifenstrauch ? ich dachte immer , Eibenholz wäre das non-plus-ultra beim Bogenbau ??
Wolfgang
Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt (Khalil Gibran)
www.na-tour-denkmal.de
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Hallo Baumlaeufer,
dazu, welches Holz für Holzbögen tauglich ist, gibt es lange Abhandlungen (die hier wohl nicht im Detail interessieren). Nur soviel: wichtig ist allgemein eine große Dichte (spezifische Gewichte ab 0,5), sodass Hölzer wie Pappel, Weide, Linde ausfallen. Eibe ist eines der wenigen geeigneten Nadelhölzer, sie ist legendär, aber schwer in tauglichen Längen (ab 1,6 m, besser um 1,8 m), Stärken und Qualitäten (möglichst astrein etc.) zu bekommen. Sonst geht quasi jedes Laubbaumholz, man muss u.U. den Besonderheiten des jeweiligen Stücks durch das gewählte Bogendesign gerecht werden. Nach einiger Zeit hat man dann genügend Erfahrungen mit leichter erhältlichen heimischen Hölzern wie Esche, Robinie, Ahorn, Roteiche usw. gesammelt und schwenkt auf seltenere Arten um.
Sträucher entwickeln meines Wissens sehr häufig harte und dichte Hölzer, allerdings nicht immer in ausreichender Dimension. Mit Hasel, Holunder (wenn der überhaupt als Strauch gilt), Hartriegel und Flieder habe ich schon tolle Erfahrungen gemacht. Ich denke, dass auch das sehr harte Holz des Pfeifenstrauchs gut geeignet ist. In der Literatur oder auf Internetseiten zum Thema Bogenbau findet man zum Pfeifenstrauch nichts, und das ist besonders reizvoll. Sträucher bieten zudem den Vorteil, dass man nicht einen ganzen Baum fällen muss, nur um aus Teilen des Stamms unter großen Zerspanungsverlusten Bögen zu bauen, da ein Strauch beim Herausschneiden eines oder zweier Triebe ja gut weiterwächst.
Eine der schönen Seiten des Bogenbaus ist überhaupt, dass man anfängt, die heimische Flora mit anderen Augen zu sehen, weil man permanent auf der Suche nach neuen geeigneten Arten und tauglichen Stücken ist. Früher z.B. hatte ich keine Ahnung, wie genau Hartriegel aussieht, mittlerweile kann ich fast schon "blind" vorhersagen, an welchen Stellen welcher wächst (und kann ihn übrigens sicher am Geruch erkennen).
Wer starke und lange Triebe von harten und seltenen Holzsträuchern übrig hat, kann sich ja melden ... aber jetzt höre ich auf, Euch mit abrandigen Themen zu langweilen.
Gruß von Christian
dazu, welches Holz für Holzbögen tauglich ist, gibt es lange Abhandlungen (die hier wohl nicht im Detail interessieren). Nur soviel: wichtig ist allgemein eine große Dichte (spezifische Gewichte ab 0,5), sodass Hölzer wie Pappel, Weide, Linde ausfallen. Eibe ist eines der wenigen geeigneten Nadelhölzer, sie ist legendär, aber schwer in tauglichen Längen (ab 1,6 m, besser um 1,8 m), Stärken und Qualitäten (möglichst astrein etc.) zu bekommen. Sonst geht quasi jedes Laubbaumholz, man muss u.U. den Besonderheiten des jeweiligen Stücks durch das gewählte Bogendesign gerecht werden. Nach einiger Zeit hat man dann genügend Erfahrungen mit leichter erhältlichen heimischen Hölzern wie Esche, Robinie, Ahorn, Roteiche usw. gesammelt und schwenkt auf seltenere Arten um.
Sträucher entwickeln meines Wissens sehr häufig harte und dichte Hölzer, allerdings nicht immer in ausreichender Dimension. Mit Hasel, Holunder (wenn der überhaupt als Strauch gilt), Hartriegel und Flieder habe ich schon tolle Erfahrungen gemacht. Ich denke, dass auch das sehr harte Holz des Pfeifenstrauchs gut geeignet ist. In der Literatur oder auf Internetseiten zum Thema Bogenbau findet man zum Pfeifenstrauch nichts, und das ist besonders reizvoll. Sträucher bieten zudem den Vorteil, dass man nicht einen ganzen Baum fällen muss, nur um aus Teilen des Stamms unter großen Zerspanungsverlusten Bögen zu bauen, da ein Strauch beim Herausschneiden eines oder zweier Triebe ja gut weiterwächst.
Eine der schönen Seiten des Bogenbaus ist überhaupt, dass man anfängt, die heimische Flora mit anderen Augen zu sehen, weil man permanent auf der Suche nach neuen geeigneten Arten und tauglichen Stücken ist. Früher z.B. hatte ich keine Ahnung, wie genau Hartriegel aussieht, mittlerweile kann ich fast schon "blind" vorhersagen, an welchen Stellen welcher wächst (und kann ihn übrigens sicher am Geruch erkennen).
Wer starke und lange Triebe von harten und seltenen Holzsträuchern übrig hat, kann sich ja melden ... aber jetzt höre ich auf, Euch mit abrandigen Themen zu langweilen.
Gruß von Christian
Keineswegs langweilig, Christian.
Und die Holz Verarbeitung ist natürlich auch kein KO Kriterium. Sicher ist ja auch die Langfaserigkeit der Hölzer, konsekutiv die Biegsamkeit und Elastizität für den Bogenbau wichtig. So müsste Esche (Axtstiele), sich wie Eibe bes. gut eignen. Spannend. Würde mich wirklich freuen, wenn Du das Ergebnis hier vorstellst.
Und die Holz Verarbeitung ist natürlich auch kein KO Kriterium. Sicher ist ja auch die Langfaserigkeit der Hölzer, konsekutiv die Biegsamkeit und Elastizität für den Bogenbau wichtig. So müsste Esche (Axtstiele), sich wie Eibe bes. gut eignen. Spannend. Würde mich wirklich freuen, wenn Du das Ergebnis hier vorstellst.