Fragen zu Gleditsia caspica

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Myricaria
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Fragen zu Gleditsia caspica

Beitrag von Myricaria »

Im Botanischen Garten Linz steht ein prächtiger, ausladender, und praktisch fast nur in dendrologischen Sammlungen, wie eben botanischen Gärten, vorkommender Baum: Die Kaspische Gleditschie (Gleditsia caspica). Der Baum hat mich ungemein beeindruckt, der Habitus, die Blätter, die interessanten Dornen, etc. Dieses Exemplar ist schon über 10 m hoch, also hat schon fast seine endgültige Größe erreicht, hat vermutlich auch schon einige Jahre am Buckel.

Kürzlich hat Kurt einen Sämling vorgestellt, den er aus einer Gleditsia triacanthos-Schote/Hülse (?) angezogen hat. Was wäre der beste Zeitplan für die Anzucht von Gleditsia caspica? (Fruchtreife etc.). Sollten die Fruchtstände bis in den Winter am Baum hängen, wäre es dann nicht am besten, sie erst im Winter zu sammeln (nachdem die Samen von der Natur stratifiziert wurden) und dann im Frühjahr auszusäen?

Das ist wieder eine schwierige Aufgabe für mich, aber ich werde nicht eher zufrieden sein, bis ich einen Gleditsia caspica- Sämling vorzuweisen habe... :wink:

Im Ernst, es würde mich sehr freuen, wenn die vielen Experten im Forum mir dazu ein paar Tipps geben könnten.
MvG,
Johannes

Piru
Beiträge: 1039
Registriert: 29 Aug 2006, 23:10
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Beitrag von Piru »

Hallo Ulmenfan,

wir hatten letztes Jahr auch fleißig Gelditschiesamen gesamelt, sie nach Bärtelsangaben b ehandelt...keiner nist gekommen...
Die übrig gebliebenen haben wir vor kurzem mit anderenen Samen in die Erde gesteckt und eine nach der anderen keimte....

Nur soviel dazu :wink:

LG Anja
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Myricaria
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Beitrag von Myricaria »

Habt ihr die Samen schon im Herbst gesammelt, oder im Winter, nachdem sie schon der Kälte ausgesetzt waren?

Das mit dem Behandeln ist so eine Sache. Ich habe mir Alnus cordata bestellt, habe sie behandelt, aber keine ist gekommen.
Die restlichen werde ich ganz einfach so ansäen und zwar nicht in Sand, wie ich es gelesen habe, sondern in einem Sand-Gartenerde-Blumenerde-Kompost- Gemisch, wo Gartenerde und Sand überwiegen. Mit diesem Substrat mache ich gute Erfahrungen.

Auf jeden Fall einmal danke für die Info, praktische Erfahrung ist ja meiner Meinung nach die wertvollste.

Kann es übrigens sein, dass jetzt noch die eine oder andere Hülse am Baum hängt? (Dann könnte ich schon jetzt die Anzucht probieren! :) )
MvG,
Johannes

kurt
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Beitrag von kurt »

Ich habe aus der Gleditsiahülse die ca. 10 Samen in denselben Topf ausgesät, nur 1 ist gekommen. Erde: Maulwurferde (wie immer), Sand, Holzasche, billigste Universalerde. Diesen Winter werde ich die Gleditsia in einem kühlen Raum überwintern. Ich hoffe einfach, dass es gut geht.

Gruss
Kurt

Piru
Beiträge: 1039
Registriert: 29 Aug 2006, 23:10
Wohnort: Aus Überzeugung Harzerin

Beitrag von Piru »

Einige Hülsen wirst du vielleicht noch am Boden finden wenn du glück hast.

Die Samen hatten wir unterschiedlich gesammelt, aber bisher haben wir allgemein mit der natürlichen Stratifizierung mehr Glück gehabt!

LG Anja.

P.S. Wir haben sie übrigens in gute Anzuchterde gesteckt.
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JohnDoe
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Beitrag von JohnDoe »

Hallo,

also ich kann die schlechten Erfahrungen bei Gleditsia nicht teilen. Mir ist eine Samenruhe, wie bei den meisten Schmetterlingsblüttern, nicht bekannt, das Problem ist hier eher die notwedige Skarifikation der Samen: Der Same hat eine so harte Samenhülle, dass sie geritzt werden muss, um zu keimen.

In fortstlichen Anstallten passiert das mit Schwefelsäure!, im Heimgebrauch ist übergiesen mit heißem Wasser (~80°C!), ziehen lassen, warten ob Samen "anschwellen", wenn nicht wiederholen, die praktikabelste Methode.

Bei Gleditsia triacanthos habe ich mit dieser Methode zuverlässige Keimraten von ca 90% erreicht, mehrfach angewendet.

lG,
Johann

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