Araukarie bestimmen ---> Cryptomeria japonica

Ihr habt einen Nadelbaum/ Strauch ausserhalb Europa, z.B. Afrika, Asien gesehen, und möchtet ihn bestimmen, dann könnt ihr hier fragen.

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Lestat82
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Araukarie bestimmen ---> Cryptomeria japonica

Beitrag von Lestat82 »

Hallo liebe Forengemeinde,
meine Geschichte hat mit einem Besuch in einem Tiergarten begonnen, in dem auch Bäume aus aller Welt standen. Dort habe ich einen Baum - mit jetzigen Wissen eine Araukarie - entdeckt. Dieser Baum hat mich so fasziniert, dass ich entschlossen habe ein paar Zweige mitzunehmen, an denen auch Zapfen waren. Der Versuch die Zweige in Wasser mit Dünger zu stellen, damit sie im Laufe der nächsten Wochen Wurzeln treiben, schlug fehl. Dafür trockneten aber die Zapfen, aus denen dann Samen fielen. Diese konnte ich zum Keimen bringen und habe nun schon ein paar kleine Pflänzchen - ca. 5cm groß mit ersten seitlichen Trieben. Jetzt zu meiner Frage bzgl. der Bestimmung: Die Zapfen hatten eine Größe von geschätzt 2cm - etwas größer als der Daumennagel. Es kann also keine Andentanne sein. Da ich nicht mehr in den Tierpark komme und mir auf Anfrage keiner eine Auskunft geben konnte/wollte jetzt die Frage ins Forum: kann mir jemand bestimmen welche Art Araukarie das sein könnte? Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe!
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stefan
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Re: Araukarie bestimmen

Beitrag von stefan »

Hallo,

nach dem Zapfen halte ich das für Cryptomeria japonica.

Gruß
Stefan
Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten
(Rabindranath Tagore)


https://baum-des-tages.blogspot.de/

Lestat82
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Re: Araukarie bestimmen

Beitrag von Lestat82 »

Ja wahnsinn!
Ich such seit einem halben Jahr was das denn sein könnte und hier nach ein paar Minuten im Forum krieg ich die Bestimmung, bei der ich mir jetzt auch sicher bin, dass es genau dieser Baum ist. Tausend Dank!!!

Kiefernspezi
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Re: Araukarie bestimmen

Beitrag von Kiefernspezi »

Hallo,

ein Wunder, dass Du so begeistert warst. Diese Art sieht aus unserer europäischen Sicht sehr exotisch aus.
Allerdings gab es auch mal Zeiten, in denen auch hier die Sicheltanne heimisch war. Ist halt ein paar Millionen Jahre her.
Forst-Anbauten sind durchaus als erfolgreich zu bezeichnen und daher könnte auch bei uns diese Art eine Zukunft in der anzupassenden Forstwirtschaft bekommen.
Wie sowas aussieht, kann man sich z.B. auf Sao Miguel anschauen. Dort musste fast die gesamte heimische Flora den Cryptomerien-Forsten und den Weidelandschaften weichen. Nun, es sieht natürlich besser aus, als ein Kiefern- oder Fichten-Forst, aber trotzdem würde ich einen (Nadel-)Mischwald bevorzugen.

Hattest Du die Zapfen in einem grünen Zustand geerntet?

LG André

Lestat82
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Re: Araukarie bestimmen

Beitrag von Lestat82 »

Ja, habe ich.
Die Zapfen trockneten dann bei mir zu Hause. Nach dem ich erfolglos das Experiment mit den Zweigen gemacht habe, die zwar ein paar Monate im Wasserglas grün blieben, aber eben keine Wurzeln trieben, hab ich dann die Samen aus den Zapfen zum Keimen gebracht.

Vorgestern hatte ich davon noch 17 Pflänzchen. Gestern dann dachte ich mir, dass ich die mal raus in die Sonne stelle, damit die bei direkter Sonne mal ordentlich anschieben. Fehler dabei war, dass ich die in Joghurtbecher mit Erde drin hatte und als "Minigewächshaus" drüber eine Frischhaltefolie gezogen hatte. Dadurch sind mir die zehn, die noch nicht aufgedeckt waren, unter der Folie verbrannt. Hab das leider erst am Abend gemerkt. Jetzt hab ich noch sieben Stück, die ich groß ziehen kann.

Aus dem Urlaub in Italien hab ich nun u.a. ein paar Pinien- und Zypressenzapfen mitgebracht. Irgendwie denk ich mir, dass wir uns mittlerweile hier nicht mehr so um Frost und Winterhart bei Pflanzen kümmern müssen. Statt dessen sollten wir schauen, welche Bäume auch mit Trockenheit zurecht kommen. ;-) Und bei den ganzen Monokulturen in den bewirtschafteten Wäldern sollte man mal Abwechslung reinbringen. Der Borkenkäfer lässt grüßen, was sonst so mit dem Baumbestand passiert, wenn immer nur eine Baumart gepflanzt wird. Deshalb wachse ich jetzt quasi so nach und nach in das Hobby der Baumaufzucht rein und wenn andere ihren bunten Vorgarten jedes Jahr aufs neue pflanzen und pflegen, will ich eher was beständiges, was vielleicht nicht jeder hat und auch noch steht und blüht, wenn ich mal nicht mehr da sein sollte.

Cryptomeria
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Re: Araukarie bestimmen

Beitrag von Cryptomeria »

Die Samen laufen in der Regel leicht auf und die Sämlinge wachsen schnell. Nur mit Regenwasser gießen, kalkhaltiges Leitungswasser wird nicht gut vertragen. In den ersten Wintern ist etwas Schutz vor zu tiefen temps ratsam. Ansonsten später kein Problem. Sie stammen - wie der Name sagt - aus Japan und lieben luftfeuchte Gegenden. Volle Sonne ist- wie du bemerkt hast - nicht ratsam, vor allem für Sämlinge.
Pinien keimen sehr gut. Zypressen , je nach Art, i.d.R. auch. Das lohnt, sie wachsen auch flott. Pinien haben sehr schöne, blaue, kurze Jugendnadeln.
VG Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.

Kiefernspezi
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Re: Araukarie bestimmen

Beitrag von Kiefernspezi »

Naja... wenn es denn Pinien-Zapfen sind. Bitte einmal zeigen.

Nun, Pinien und Strandkiefern können hier schon recht gut durchkommen. Bei den Aleppokiefern wirds doch noch oft kritisch. Aber das Flüssig-Gas, dass mit großen Schiffen über den Teich kommt, hilft uns, die optimalen Temperaturen schneller als geplant zu erreichen. :wink:

Viele Grüße

Ps.: Mann konnte an der nicht vollständigen Ausbildung der Zapfenschuppen-Spitzen erkennen, dass diese grün geerntet worden sein mussten. Hast Du Glück gehabt. Ein paar Wochen früher, und auch aus den Samen wäre nichts geworden.
Schau Dir bitte reife Zapfen genauer an. Diese sind sehr interessant.

André

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