Teneriffa: Cycadaceae (Palmfarne) --> Cycas revoluta
Moderatoren: stefan, LCV, tormi
-
- Beiträge: 997
- Registriert: 22 Mai 2007, 22:14
- Wohnort: Düsseldorf
Teneriffa: Cycadaceae (Palmfarne) --> Cycas revoluta
Jetzt mal keine Frage, sondern interessante Info aus dem Botanischen Garten in Puerto de la Cruz. Als 'sicherlich interessanteste Pflanze' im Garten beschrieb unser Guide dieses Gewächs aus der Familie der Cycadaceae (Palmfarne).
Cycadaceae ist eine Familie der nacktsamigen Pflanzen, die wahrscheinlich bereits im Paläozoikum (das älteste der drei Erdzeitalter, vor 542 Millionen Jahren bis 251 Millionen Jahren) vorhanden war. Die Pflanzen sind Farnen bzw. Palmen ähnlich. Sie sind eine Weiterentwicklung der Farne, ohne aber die Evolutionsstufe der Palmen zu erreichen. Sie gehören wie die Palmen zu den Blütenpflanzen, anstatt sich wie die Farne über Sporen fortzupflanzen. Die männlichen Blüten sind zapfenförmig, während die weiblichen einen Blütenstand aus schuppenförmigen Fruchtblättern bilden. Hinsichtlich der zweihäusig verteilten Blüten ist besonders interessant, dass die Pollenkörner nach Übertragung auf die weiblichen Blüten noch bewegliche, 0,3 mm große Spermatozoiden, die größten im Pflanzen- und Tierreich, entwickeln.
Die hier gezeigte Pflanze ist Cycas revoluta, auch ein Dinosaurier unter den Pflanzen.
Cycadaceae ist eine Familie der nacktsamigen Pflanzen, die wahrscheinlich bereits im Paläozoikum (das älteste der drei Erdzeitalter, vor 542 Millionen Jahren bis 251 Millionen Jahren) vorhanden war. Die Pflanzen sind Farnen bzw. Palmen ähnlich. Sie sind eine Weiterentwicklung der Farne, ohne aber die Evolutionsstufe der Palmen zu erreichen. Sie gehören wie die Palmen zu den Blütenpflanzen, anstatt sich wie die Farne über Sporen fortzupflanzen. Die männlichen Blüten sind zapfenförmig, während die weiblichen einen Blütenstand aus schuppenförmigen Fruchtblättern bilden. Hinsichtlich der zweihäusig verteilten Blüten ist besonders interessant, dass die Pollenkörner nach Übertragung auf die weiblichen Blüten noch bewegliche, 0,3 mm große Spermatozoiden, die größten im Pflanzen- und Tierreich, entwickeln.
Die hier gezeigte Pflanze ist Cycas revoluta, auch ein Dinosaurier unter den Pflanzen.
- Dateianhänge
-
- DSCF5600.JPG (59.71 KiB) 8994 mal betrachtet
LG Roseo
-
- Beiträge: 10699
- Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
- Wohnort: Fraulund/ 24405 Rügge
-
- Beiträge: 997
- Registriert: 22 Mai 2007, 22:14
- Wohnort: Düsseldorf
Hallo zusammen,
ich wollte nicht nur auf die Schönheit dieser Pfanze hinaus, sondern auf das besondere Alter (und andere ungewöhnliche Eigenschaften) aufmerksam machen. Wie Martin schon richtig bemerkt - unglaublich, dass es zu der Zeit schon Pflanzen gab, und Vertreter noch heute vorhanden sind. Weiss einer von den Fachleuten, ob Familie Cycadacea die älteste unten den Pflanzen ist? Bisher dachte ich, es sei Gingko.
ich wollte nicht nur auf die Schönheit dieser Pfanze hinaus, sondern auf das besondere Alter (und andere ungewöhnliche Eigenschaften) aufmerksam machen. Wie Martin schon richtig bemerkt - unglaublich, dass es zu der Zeit schon Pflanzen gab, und Vertreter noch heute vorhanden sind. Weiss einer von den Fachleuten, ob Familie Cycadacea die älteste unten den Pflanzen ist? Bisher dachte ich, es sei Gingko.
LG Roseo
-
- Beiträge: 10699
- Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
- Wohnort: Fraulund/ 24405 Rügge
Hallo Roseo,
Ginkgo ist die älteste Baumordnung, die bis heute praktisch unverändert überlebt hat. Damals etwa vor ca. 200 Mio Jahren ( - 250 Mio) lebten neben den Ginkgovorfahren, auch Palmfarn- und Baumfarnvorfahren. aber davor bis ca. 360 Mio J. lebten schon weitere frühe Vorfahren ( Baumfarne,Siegelbäume,Schuppenbäume usw., diese aber ausgestorben). die ersten Wälder werden auf 360-400 Mio Jahren datiert.
Nach bisherigen Funden datiert man vor 370 Mio J. erstmals den Bautyp "Holzstamm".Weit vorher gab es Bärlappe,Schachtelhalme,Cordaiten,Baum- und Palmfarne,Farnsamer.
Viele Grüße
Wolfgang
Ginkgo ist die älteste Baumordnung, die bis heute praktisch unverändert überlebt hat. Damals etwa vor ca. 200 Mio Jahren ( - 250 Mio) lebten neben den Ginkgovorfahren, auch Palmfarn- und Baumfarnvorfahren. aber davor bis ca. 360 Mio J. lebten schon weitere frühe Vorfahren ( Baumfarne,Siegelbäume,Schuppenbäume usw., diese aber ausgestorben). die ersten Wälder werden auf 360-400 Mio Jahren datiert.
Nach bisherigen Funden datiert man vor 370 Mio J. erstmals den Bautyp "Holzstamm".Weit vorher gab es Bärlappe,Schachtelhalme,Cordaiten,Baum- und Palmfarne,Farnsamer.
Viele Grüße
Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.
-
- Beiträge: 10699
- Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
- Wohnort: Fraulund/ 24405 Rügge
Hallo caoba,
sie steht mit den Araucarien auch ganz zu Beginn, also auch sehr alte Baumordnung. Aber es kommt auf ein paar Milliönchen nicht an.Baum-,Palmfarne- Ginkgos- erste Nadelbäume
Wolfgang
sie steht mit den Araucarien auch ganz zu Beginn, also auch sehr alte Baumordnung. Aber es kommt auf ein paar Milliönchen nicht an.Baum-,Palmfarne- Ginkgos- erste Nadelbäume
Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.
Hallo
gibt es eigentlich noch eine Familie aus der ein Strauch/Baum/Palme/Farne stammt, die heute und vor den Gingkos gegeben hat?
Gibt es eigentlich eine Internet Seite wo Gingko-Fosilien gezeigt werden oder andere sehr alte Sträucher/Bäume/Palmen/Farnen ?
Grüße Martin
gibt es eigentlich noch eine Familie aus der ein Strauch/Baum/Palme/Farne stammt, die heute und vor den Gingkos gegeben hat?
Gibt es eigentlich eine Internet Seite wo Gingko-Fosilien gezeigt werden oder andere sehr alte Sträucher/Bäume/Palmen/Farnen ?
Grüße Martin
Auch ein kleiner Baum ziert einen großen Garten.
-
- Beiträge: 10699
- Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
- Wohnort: Fraulund/ 24405 Rügge
Vielleicht noch eine kleine Ergänzung für seba:
Geschätzt reicht die Geschichte der heutigen Araucarienfamilie (Wollemia,Agathis,Araucaria) bis vor 300 Mio Jahren zurück. Aber bitte bedenkt, genaue Verwandtschaften anhand eines kleinen versteinerten Zweigabdruckes ( auch eines versteinerten Stammes) festzustellen ist schwierig. Mit versteinerten Zapfen oder männl. Blüten geht das besser, die sind aber aus versch. Epochen sehr rar. So streiten sich auch viele Wissenschaftler über die Zuordnung der gefundenen Exponate.
Abdrücke der typischen ginkgoblattähnlichen Blätter findet man in 330 Mio Jahren alten Gesteinen. Aber auch hier sind versteinerte Blüten- und Fruchtansätze selten, so dass man Verwandtschaften sehr schwer beurteilen kann.Vor 200 Mio J. findet man schon die direkten Vorfahren der heutigen Ginkgos ( in der Jura/Kreide sicher Entfaltungsschwerpunkt). Aus dem Erdmittelalter sind weit über 100 " Arten " bekannt. Der
Niedergang von Ginkgo beginnt im Tertiär. In dieser Epoche fand man bisher nur noch 1 Art ( evtl. auch 2) : Ginkgo adiantoides, mit genau schon der Blattgestalt wie heute. Zu Beginn des Tertiärs war Ginkgo noch über die gesamte Nordhalbkugel ( und auch im Süden) verbreitet, zum Ende des Tertiärs dann nur noch in China/Japan.
Heute könnte man sagen hat unser liebgewonnener Ginkgo mit Hilfe des Menschen seine mesozoischen Verbreitungsgebiete zurückerobert ( ab 1727/30 Utrecht - London-USA - usw.)
Martin, ich kenne keine links zum Thema im Internet.
Viele Grüße
Wolfgang
Geschätzt reicht die Geschichte der heutigen Araucarienfamilie (Wollemia,Agathis,Araucaria) bis vor 300 Mio Jahren zurück. Aber bitte bedenkt, genaue Verwandtschaften anhand eines kleinen versteinerten Zweigabdruckes ( auch eines versteinerten Stammes) festzustellen ist schwierig. Mit versteinerten Zapfen oder männl. Blüten geht das besser, die sind aber aus versch. Epochen sehr rar. So streiten sich auch viele Wissenschaftler über die Zuordnung der gefundenen Exponate.
Abdrücke der typischen ginkgoblattähnlichen Blätter findet man in 330 Mio Jahren alten Gesteinen. Aber auch hier sind versteinerte Blüten- und Fruchtansätze selten, so dass man Verwandtschaften sehr schwer beurteilen kann.Vor 200 Mio J. findet man schon die direkten Vorfahren der heutigen Ginkgos ( in der Jura/Kreide sicher Entfaltungsschwerpunkt). Aus dem Erdmittelalter sind weit über 100 " Arten " bekannt. Der
Niedergang von Ginkgo beginnt im Tertiär. In dieser Epoche fand man bisher nur noch 1 Art ( evtl. auch 2) : Ginkgo adiantoides, mit genau schon der Blattgestalt wie heute. Zu Beginn des Tertiärs war Ginkgo noch über die gesamte Nordhalbkugel ( und auch im Süden) verbreitet, zum Ende des Tertiärs dann nur noch in China/Japan.
Heute könnte man sagen hat unser liebgewonnener Ginkgo mit Hilfe des Menschen seine mesozoischen Verbreitungsgebiete zurückerobert ( ab 1727/30 Utrecht - London-USA - usw.)
Martin, ich kenne keine links zum Thema im Internet.
Viele Grüße
Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.
-
- Beiträge: 10699
- Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
- Wohnort: Fraulund/ 24405 Rügge