Araucaria araucana - ist vorhanden

Welche Gehölze sollten wir in die Datenbank aufnehmen?
Ihr kennt ein interessantes Gehölz, aber es fehlt noch in der Datenbank? Vorschläge hier!

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Werner Wruck
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Araucaria araucana - ist vorhanden

Beitrag von Werner Wruck »

Araucaria araucana
Der Baum Araucaria araucana, auch "Pewén" oder "Pehuén" genannt, auf Spanisch "pino araucano" oder "pino patagonico", ist ein Baum der gemässigt-feuchten suabtarktischen Wäldern der südlichen Anden, endemisch in Chile in der gesamten Region Araucania, dem südlichen Teil der Region Bio-Bio und nördlichen Teil von Los Ríos, zwischen 37°24´und 40°03´südlicher Breite, welches ein flächenmässig reduziertes Areal darstellt. Auf der Argentinischen Seite nur in den Anden in unmittelbarer Grenznähe zu Chile in etwa selbigen Breitengraden auf den Anhöhen der Anden, wo noch genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Die Höhenlage sind zwischen 600 bis etwa 1700 Metern über dem Meeresspiegel anzutreffen, wobei das optimale Wachstum so etwa um die 1000 m darstellt.
Es gibt verschiedene Schutzgebiete und Nationalparks: in Chile sind es Conguillío, Tolhuaca, Laguna del Laja, Huerquehue, Villarrica und Nahuelbuta. In Argentinien sind es die Schutzgebiete von Lanín, Copahue, Chañy, Batea Mahuida y Boca del Chimehuin. Er steht meistens in gemischten Wäldern zusammen mit Nothofagus pumilo (lenga), Nothofagus antarctica (ñirre , ñire) oder Nothofagus dombeyi (coigüe).
Seine Samen (ngülliw) sind essbar, sehr nährstoffreich und sind traditionell wichtiges Nahrungsmittel und proteinquelle der einheimischen Bevölkerung, traditionell vor allem der Mapuche und Pehuenche, jetzt der Gesamtbevölkerung.
Das Harz hat vor allem medizinische Bedeutung, traditionell bei der Behandlung von Geschwüren (Ulceras) und Kopfschmerzen, soll aber auch antioxidative, krebshemmende und antivirale Eigenschaften haben.
Der Baum wächst sehr langsam, dafür hat er unter guten Umständen eine Lebenserwartung weit über 1000 Jahre. Dieses langsame Wachstum ist aber auch Schuld an der Verkleinerung seines Ausbreitungsgebietes durch die Anpflanzung schnellwachsender "exotischer" Spezien für die Holz- und Papierindustrie, wie den australischen Eukalyptusbaum und die Kalifornische Kiefer Pinus radiata, welche auch weiträumig eine Gefahr für endemische langsamer wachsende Spezien in Neuseeland, Südafrika und Neuseeland darstellen. Eine weitere Gefahr stellen Waldbrände dar: in den Jahren 2001-2002 wurden weite Gebiete auch in den Nationalparks Opfer der Flammen, unter anderem sehr alte Bäume von über 1300 Jahren. Eine weitere Gefahr ist die Überausbeutung der Samen, welche eine natürliche Waldrestaurierung behindern.
Seit vielen Jahren ist das Fällen von Araucaria araucana verboten, sowohl auf chilenischem, als auch argentinischem Gebiet.
Die Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora (CITES) nennt ihn im Anhang I Araucaria araucana als gefährdete Art.

In Deutschland ist Araucaria araucana in letzter Zeit auch als Ziergewächs anzutreffen. Hier wird er auch "Schlangenbaum" genannt.
Er hat sich bisher gut an das feucht-gemässige Mitteleuropäische Klima angepasst. Er braucht ein feuchtes regenreiches Klima, verträgt Kälte bis zu -20°C. Als Nussbaum für gemässigt kühles feuchtes Meeresklima, wie in Island, Färöer, Norwegen, Schottland und Irland hat er ein gutes Potenzial, dazu braucht es aber mindestens eine Gruppe von sechs weiblichen Bäumen mit einem männlichen zur Bestäubung. Damit könnte man mehrere tausend Samen pro Jahr liefern. Sein langsames Wachstum uns spätes Einsetzten von einer möglichen Nussernte nach etwa 30-40 Jahren verhindern grössere Investitionen und somit Pflanzungen in den oben genannten Gebieten zum Ziel der Nussproduktion.Bild
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Re: Araucaria arauca

Beitrag von LCV »

Hallo Werner,

danke für die Ausführungen. Sehr interessant.

Aber der Baum ist doch in den Steckbriefen zu finden:

https://www.baumkunde.de/Araucaria_araucana/

Gruß Frank

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