Baumstumpf-ID: Buche? ---> Fagus sylvatica
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Baumstumpf-ID: Buche? ---> Fagus sylvatica
Hallo Baumfreunde,
letzte Woche habe ich einen interessanten Pilzfund gemacht - eine Art, die in D. ziemlich selten ist: Guepiniopsis buccina, Becherförmiger Haargallertpilz.
https://forum.dgfm-ev.de/index.php?thre ... llertpilz/
Leider hatte ich mir den Baumstumpf nur sehr flüchtig angeschaut und gedacht, ein winziges Reststück heller längsrissiger Borke gesehen zu haben und daraus auf Esche geschlossen.
Nun sollte mein Fund kartiert werden und da will ich beim Holz keinen Blödsinn schreiben, also habe ich mir den Stumpf heute noch mal angeschaut ... nach Regen. Von rissiger Borke überhaupt keine Spur, das muss ich geträumt haben.
Nun spricht alles meiner Meinung nach für Buche (nur ca. 35-38 cm Durchmesser - und schon gefällt?)
starke Schwärzung der Schnittflächen, ein "Wurzelbein" war schon morsch, das morsche Holz auch teilweise geschwärzt (vielleicht Brandkrustenpilz am Werk gewesen).
Die nichtbemoosten Wurzeln hatten eine querriefige Struktur. Diese Struktur fand ich auch bei lebenden Buchen ähnlicher Größe.
Was meinen die Forst- und Holzfachleute: ist das eindeutig Buche?
letzte Woche habe ich einen interessanten Pilzfund gemacht - eine Art, die in D. ziemlich selten ist: Guepiniopsis buccina, Becherförmiger Haargallertpilz.
https://forum.dgfm-ev.de/index.php?thre ... llertpilz/
Leider hatte ich mir den Baumstumpf nur sehr flüchtig angeschaut und gedacht, ein winziges Reststück heller längsrissiger Borke gesehen zu haben und daraus auf Esche geschlossen.
Nun sollte mein Fund kartiert werden und da will ich beim Holz keinen Blödsinn schreiben, also habe ich mir den Stumpf heute noch mal angeschaut ... nach Regen. Von rissiger Borke überhaupt keine Spur, das muss ich geträumt haben.
Nun spricht alles meiner Meinung nach für Buche (nur ca. 35-38 cm Durchmesser - und schon gefällt?)
starke Schwärzung der Schnittflächen, ein "Wurzelbein" war schon morsch, das morsche Holz auch teilweise geschwärzt (vielleicht Brandkrustenpilz am Werk gewesen).
Die nichtbemoosten Wurzeln hatten eine querriefige Struktur. Diese Struktur fand ich auch bei lebenden Buchen ähnlicher Größe.
Was meinen die Forst- und Holzfachleute: ist das eindeutig Buche?
Viele Grüße von bee
Re: Baumstumpf-ID: Buche?
Hallo bee,
wäre nicht Hainbuche ein bevorzugter Wirt für diesen Pilz, den Haselstrauch ist es doch wohl eher nicht?
soll aber auch auf Eichen anzutreffen sein, aber auch Fagus Sylvatica wird angeführt.
Sehr ähnlich (etwas größere Fruchtkörper) wäre aber Guepiniopsis alpina, der auf Koniferen wächst.
Scheint recht schwer das alte Holz noch zu bestimmen. Für Buche (Konifere) würde ich aber nicht plädieren.
Gruß Spinnich
wäre nicht Hainbuche ein bevorzugter Wirt für diesen Pilz, den Haselstrauch ist es doch wohl eher nicht?
soll aber auch auf Eichen anzutreffen sein, aber auch Fagus Sylvatica wird angeführt.
Sehr ähnlich (etwas größere Fruchtkörper) wäre aber Guepiniopsis alpina, der auf Koniferen wächst.
Scheint recht schwer das alte Holz noch zu bestimmen. Für Buche (Konifere) würde ich aber nicht plädieren.
Gruß Spinnich

Das Talent der Menschen, sich einen Lebensraum zu schaffen, wird nur durch ihr Talent übertroffen, ihn zu zerstören.
- Georg Christoph Lichtenberg -
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Re: Baumstumpf-ID: Buche?
Hallo Spinnich,
hattest du den Thread im DGfM-Forum gelesen? Das ist hier nicht der Pilz, der auf Nadelholz vorkommt - rein optisch nicht.
Das alte Holz ist auch mit Sicherheit kein Nadelholz (siehe Schnittfläche).
Im Forum wurde ja gesagt, dass die Art auf allem möglichen Laubholz vorkommen kann.
Seltsamerweise bin ich von Buche ziemlich überzeugt, vielleicht zu überzeugt
- weil ich die alten Stumpen so geschwärzt kenne - und weil ich heute lebende Buchen-Wurzelabschnitte mit exakt dieser Oberflächenstruktur gesehen habe, direkt im Umfeld.
Da stehen zur Zeit nur Buchen und Eichen (keine Hainbuchen, als Stumpf wäre das theoretisch natürlich nicht auszuschließen).
Was exakt bringt dich zur Annahme, dass es keine Buche ist?
Weitere Meinungen lese ich natürlich auch gerne
hattest du den Thread im DGfM-Forum gelesen? Das ist hier nicht der Pilz, der auf Nadelholz vorkommt - rein optisch nicht.
Das alte Holz ist auch mit Sicherheit kein Nadelholz (siehe Schnittfläche).
Im Forum wurde ja gesagt, dass die Art auf allem möglichen Laubholz vorkommen kann.
Seltsamerweise bin ich von Buche ziemlich überzeugt, vielleicht zu überzeugt

Da stehen zur Zeit nur Buchen und Eichen (keine Hainbuchen, als Stumpf wäre das theoretisch natürlich nicht auszuschließen).
Was exakt bringt dich zur Annahme, dass es keine Buche ist?
Weitere Meinungen lese ich natürlich auch gerne

Viele Grüße von bee
Re: Baumstumpf-ID: Buche?
Bei der Größe der Abbildung (des Pilzes) konnte ich das nicht erkennen, den Link zu DGfM hatte ich mir gar nicht angesehen, da sind die Pilze klarer zu erkennen und der G. alpina kommt ja definitiv dann nicht in Frage.
Bei dem Baumstumpf ist mir die recht unrunde, unregelmäßige Form der Stammbasis aufgefallen, die man bei Buchen mit vergleichbarem Stammdurchmesser nach meiner Erinnerung eher selten so vorfindet, bei Hainbuche meine ich dagegen schon öfter so leicht verwachsen wirkende Stämmlinge gesehen zu haben. Das war aber nur mal so ein Gedanke.
Wenn die Rindenstruktur nach deinen Vergleichsbeobachtungen dazu passt und nur Buchen und Eichen dort wachsen, sollte es wohl schon eher Buche sein.
Jedenfalls ein außergewöhlicher Fund, vielleicht auch der Klimaänderung geschuldet?
LG Dieter/Spinnich
Bei dem Baumstumpf ist mir die recht unrunde, unregelmäßige Form der Stammbasis aufgefallen, die man bei Buchen mit vergleichbarem Stammdurchmesser nach meiner Erinnerung eher selten so vorfindet, bei Hainbuche meine ich dagegen schon öfter so leicht verwachsen wirkende Stämmlinge gesehen zu haben. Das war aber nur mal so ein Gedanke.
Wenn die Rindenstruktur nach deinen Vergleichsbeobachtungen dazu passt und nur Buchen und Eichen dort wachsen, sollte es wohl schon eher Buche sein.
Jedenfalls ein außergewöhlicher Fund, vielleicht auch der Klimaänderung geschuldet?
LG Dieter/Spinnich

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- Georg Christoph Lichtenberg -
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Re: Baumstumpf-ID: Buche?
Na ja, dass nur Eichen und Buchen dort wachsen ... jetzt ist das so.
Rindenstrukturen von "Wurzelbeinen" werden im Allgemeinen auch wenig beachtet, deshalb frag ich ja.
Der "unrunde" Querschnitt erinnert an die Spannrückigkeit von Hainbuchenstämmen, das stimmt.
Dummerweise habe ich zwar jede Menge (älterer) Aufnahmen von Rinde an lebenden und toten Bäumen, aber keine Hainbuche "ganz unten" bis auf ein Bild. Ich meine mir aber gemerkt zu haben, dass dort der Stamm - seltsamerweise - fast überall den gleichen Querschnitt hat, bis ganz unten - und dass diese Wurzelbeine fehlen.
Hier dieses Bild zeigt einen Baumstumpf von Carpinus betulus (oder "der gähnende Chinese")
Die Rinde war noch zu erkennen. Spannrückigkeit sieht man auch, aber keine deutlichen "Wurzelbeine". Das Holz scheint auch nicht ganz so schnell von schwärzenden Pilzen befallen zu werden, Eiche im Übrigen auch nicht.

Rindenstrukturen von "Wurzelbeinen" werden im Allgemeinen auch wenig beachtet, deshalb frag ich ja.
Der "unrunde" Querschnitt erinnert an die Spannrückigkeit von Hainbuchenstämmen, das stimmt.
Dummerweise habe ich zwar jede Menge (älterer) Aufnahmen von Rinde an lebenden und toten Bäumen, aber keine Hainbuche "ganz unten" bis auf ein Bild. Ich meine mir aber gemerkt zu haben, dass dort der Stamm - seltsamerweise - fast überall den gleichen Querschnitt hat, bis ganz unten - und dass diese Wurzelbeine fehlen.
Hier dieses Bild zeigt einen Baumstumpf von Carpinus betulus (oder "der gähnende Chinese")
Die Rinde war noch zu erkennen. Spannrückigkeit sieht man auch, aber keine deutlichen "Wurzelbeine". Das Holz scheint auch nicht ganz so schnell von schwärzenden Pilzen befallen zu werden, Eiche im Übrigen auch nicht.
Viele Grüße von bee
Re: Baumstumpf-ID: Buche?
Hallo bee,
bei der Rindenstruktur Deines schwarzen Baumstupfes hätte ich schon eher an einen Nadelbaum gedacht,
die nicht passende Schnittfläche könnte ein Argument ein - allerdings ist der Stumpf ja schon ziemlich alt.
(möglicherweise ist ein Nadelbaum gefällt worden, der in den Laubwald nicht passte)
Tatsächlich habe ich aber keine konkrete Idee
Gruß
Stefan
bei der Rindenstruktur Deines schwarzen Baumstupfes hätte ich schon eher an einen Nadelbaum gedacht,
die nicht passende Schnittfläche könnte ein Argument ein - allerdings ist der Stumpf ja schon ziemlich alt.
(möglicherweise ist ein Nadelbaum gefällt worden, der in den Laubwald nicht passte)
Tatsächlich habe ich aber keine konkrete Idee

Gruß
Stefan
Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten
(Rabindranath Tagore)
https://baum-des-tages.blogspot.de/
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Re: Baumstumpf-ID: Buche?
Nadelbaum kann es ja kaum sein, denn dieser spezielle Pilz wurde bisher doch nur an verschiedenen Laubhölzern gefunden.
Von den Wurzelansätzen, der Form der Stammbasis und der bodennahen Rindenstruktur könnte ich mir sogar Kirsche vorstellen,
allerdings wäre das an der Schnittfläche doch recht lange ersichtlich.
Ob sich eine dunkle Verfärbung durch Pilzbefall dann schneller einstellt, vorstellbar immerhin.
Allerdings, wenn weit und breit nur Eiche und Buche dort stehen...
LG Spinnich
Von den Wurzelansätzen, der Form der Stammbasis und der bodennahen Rindenstruktur könnte ich mir sogar Kirsche vorstellen,
allerdings wäre das an der Schnittfläche doch recht lange ersichtlich.
Ob sich eine dunkle Verfärbung durch Pilzbefall dann schneller einstellt, vorstellbar immerhin.
Allerdings, wenn weit und breit nur Eiche und Buche dort stehen...
LG Spinnich

Das Talent der Menschen, sich einen Lebensraum zu schaffen, wird nur durch ihr Talent übertroffen, ihn zu zerstören.
- Georg Christoph Lichtenberg -
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Re: Baumstumpf-ID: Buche?
Hallo bee,
ich habe heute - bei einer ehr trüben, regnerischen Wanderung mal auf die Buchen geachtet:
Bilder von 2 Buchen zeigen m.E. sehr große Ähnlichkeit zu Deinem Baumstumpf, so dass ich für den doch die Rotbuche annehmen würde.
Gruß
Stefan
ich habe heute - bei einer ehr trüben, regnerischen Wanderung mal auf die Buchen geachtet:
Bilder von 2 Buchen zeigen m.E. sehr große Ähnlichkeit zu Deinem Baumstumpf, so dass ich für den doch die Rotbuche annehmen würde.
Gruß
Stefan
- Dateianhänge
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- Buche 1 - Detail
- DSC52414 (1).jpg (204.54 KiB) 2863 mal betrachtet
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- Buche 1
- DSC52414.jpg (195.1 KiB) 2863 mal betrachtet
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- Buche 2
- DSC52416.jpg (196.14 KiB) 2863 mal betrachtet
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Re: Baumstumpf-ID: Buche?
Hallo Stefan,
danke für die Vergleichsbilder, genauso fand ich dort auch 1- 2 andere Buchen (ohne diese zu fotografieren).
Normalerweise schaut man sich diesen Wurzelbereich nicht so genau an. Im trockenen Zustand sieht das auch etwas heller aus, aber letzten Freitag war es da auch regnerisch, deshalb war dieser Wurzelbereich auch so dunkel.
Ich hatte mir gemerkt, dass besonders Buchenstümpfe sehr schnell so schwarz an der Schnittkante ausschauen. Es waren auch noch andere Pilze da, die gerne (aber nicht ausschließlich) an Buche vorkommen: Panellus stipticus (Herber Zwergknäueling), Ascocoryne sarcoides, Nebenfruchtform (Fleischroter Gallertbecher), Bisporella cf. citrina (Zitronengelbes Holzbecherchen) und auch noch kleine behaarte weiße Becherchen (cf. Lachnum spec.)
danke für die Vergleichsbilder, genauso fand ich dort auch 1- 2 andere Buchen (ohne diese zu fotografieren).
Normalerweise schaut man sich diesen Wurzelbereich nicht so genau an. Im trockenen Zustand sieht das auch etwas heller aus, aber letzten Freitag war es da auch regnerisch, deshalb war dieser Wurzelbereich auch so dunkel.
Ich hatte mir gemerkt, dass besonders Buchenstümpfe sehr schnell so schwarz an der Schnittkante ausschauen. Es waren auch noch andere Pilze da, die gerne (aber nicht ausschließlich) an Buche vorkommen: Panellus stipticus (Herber Zwergknäueling), Ascocoryne sarcoides, Nebenfruchtform (Fleischroter Gallertbecher), Bisporella cf. citrina (Zitronengelbes Holzbecherchen) und auch noch kleine behaarte weiße Becherchen (cf. Lachnum spec.)
Viele Grüße von bee