Hallo Leute,
ich steh da vor nem kleinen Problem. Bisher dacht ich immer, dass Quercus palustris und Quercus coccinea einfach auseinanderzuhalten sind. Heute hab ich mal versucht einen Baum, den ich eindeutig für Quercus coccinea hielt, zu bestimmen. Dabei musste ich feststellen, dass ich in 5 Büchern fast 5 Meinungen über Merkmale finden konnte. Was denk ihr denn??
Grüße, Richard
Jetzt hab ich auch mal ne Frage ---> Quercus palustris (?)
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Jetzt hab ich auch mal ne Frage ---> Quercus palustris (?)
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- Christian
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Hallo Richard,
ich wollte Dich nach Deinem letzten Beitrag zu Q. coccinea und Q. palustris ohnehin bzgl. dieses Themas mal "PM'n"
Ich kenne nur das Unterscheidungsmerkmal
Q.coccinea = Blatt-Basis meist (!) gestutzt, selten (!) breit keilförmig
Q.palustris = Basis meist (!) keilförmig.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Früchte, aber bleiben wir mal bei den Blättern: dass die Seitennerven bei der Scharlach-Eiche stets leicht versetzt vom Hauptnerv abzweigen, während sie bei der Sumpf-Eiche auf gleicher Höhe liegen, ist mir neu. Stimmt m.E. auch nicht, wir haben in der Stadt mehrere Exemplare stehen, die versetzt voneinander abgehende Seitennerven aufweisen, gleichzeitig aber eine deutlich keilförmige Basis haben. Ein Garten-und Landschaftgestalter bezeichnete diese Bäume mir gegenüber als Sumpf-Eichen.
Das das Blatt auf deinem Foto eine gestutzte Basis aufweist, würde ich hier von Q. coccinea ausgehen (hier würde aber auch das Merkmal "Blattnerven" stimmen, diese laufen - von dem untersten Lappen mal abgesehen - voneinander versetzt ab.
Aber vielleicht kennt jemand ein noch eindeutigeres Unterscheidungsmerkmal ?
Grüße
Christian.
ich wollte Dich nach Deinem letzten Beitrag zu Q. coccinea und Q. palustris ohnehin bzgl. dieses Themas mal "PM'n"
Ich kenne nur das Unterscheidungsmerkmal
Q.coccinea = Blatt-Basis meist (!) gestutzt, selten (!) breit keilförmig
Q.palustris = Basis meist (!) keilförmig.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Früchte, aber bleiben wir mal bei den Blättern: dass die Seitennerven bei der Scharlach-Eiche stets leicht versetzt vom Hauptnerv abzweigen, während sie bei der Sumpf-Eiche auf gleicher Höhe liegen, ist mir neu. Stimmt m.E. auch nicht, wir haben in der Stadt mehrere Exemplare stehen, die versetzt voneinander abgehende Seitennerven aufweisen, gleichzeitig aber eine deutlich keilförmige Basis haben. Ein Garten-und Landschaftgestalter bezeichnete diese Bäume mir gegenüber als Sumpf-Eichen.
Das das Blatt auf deinem Foto eine gestutzte Basis aufweist, würde ich hier von Q. coccinea ausgehen (hier würde aber auch das Merkmal "Blattnerven" stimmen, diese laufen - von dem untersten Lappen mal abgesehen - voneinander versetzt ab.
Aber vielleicht kennt jemand ein noch eindeutigeres Unterscheidungsmerkmal ?
Grüße
Christian.
Das Merkmal mit den abzweigenden Nerven habe ich aus dem Buch Gehölze von Roloff und Bärtels (von denen ich recht viel halte - Roloff ist mein Prof). Aber das scheint wirklich nicht so richtig zuzutreffen. Habe noch 3 andere Blätter vom gleichen Baum. Wenn ich alle posten würde, würde man sehen, dass irgendwie gar kein Merkmal so richtig zutreffend ist. Wenn sich hier keine Lösung finden lässt, werd ich wohl mal zu Herrn Roloff persönlich gehen und nachfragen, aber erstmal abwarten!
Richard
Richard
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was die Engländer sagen...
Hallo Experten,
meine Engländer (Collins Tree Guide, nicht schlecht) heben vornehmlich auf den Habitus ab (Ausbildung einer dichten herunterhängenden "Schürze" ab 5 m Höhe bei Q. palustris, fehlt bei Q. coccinea), außerdem behaupten sie unterschiedliche durchschnittliche Blattgrößen (13 cm für Q. coccinea und 11 cm für Q. palustris) sowie unterschiedliche Größe der Haarbüschel in den Verzweigungen der Blattnerven auf der Unterseite (kleiner für Q. coccinea, Ausnahme "Splendens", und größer, 2-4 mm für Q. palustris). Mit der Blattbasis halten sie sich nicht auf, und in puncto Symmetrie sagen sie nur, die Lappen (nicht die Nerven) seien gelegentlich asymmetrischer bei Q. coccinea. Dies alles ist rein aus dem Buch, meine eigene Erfahrung bestätigt die "Schürze", den Stamm einer freistehenden Q. palustris zu erreichen war ein ziemlicher Kampf...
Viele Grüße,
Anja
meine Engländer (Collins Tree Guide, nicht schlecht) heben vornehmlich auf den Habitus ab (Ausbildung einer dichten herunterhängenden "Schürze" ab 5 m Höhe bei Q. palustris, fehlt bei Q. coccinea), außerdem behaupten sie unterschiedliche durchschnittliche Blattgrößen (13 cm für Q. coccinea und 11 cm für Q. palustris) sowie unterschiedliche Größe der Haarbüschel in den Verzweigungen der Blattnerven auf der Unterseite (kleiner für Q. coccinea, Ausnahme "Splendens", und größer, 2-4 mm für Q. palustris). Mit der Blattbasis halten sie sich nicht auf, und in puncto Symmetrie sagen sie nur, die Lappen (nicht die Nerven) seien gelegentlich asymmetrischer bei Q. coccinea. Dies alles ist rein aus dem Buch, meine eigene Erfahrung bestätigt die "Schürze", den Stamm einer freistehenden Q. palustris zu erreichen war ein ziemlicher Kampf...
Viele Grüße,
Anja
Es wird langsam
Klingt schon mal gut. Also ich denke mal rein vom Standort her kann man schon entscheiden, denn eine Quercus palustris irgendwo an einem trockenen Standort in der Stadt - naja .
Womit ich noch hadere sind die Harrbüschel. Laut Roloff handelt es sich bei Q. coccinea um braune deutliche achselbärte und bei Q. palustris um undeutliche Achselbärte, welche nach Steinbachs Naturführer grau seien sollen. Nach Parey hat die Q. coccinea gar keine (so weit ich das verstehe). So jetzt bin ich vollkommen verwirrt!
Ich glaube braun und auf trockenem Standort = Q. coccinea und undeutlich und feucht stehend = Q. palustris. .
Am besten wirds wohl sein auf die Früchte zu warten - dann wirds eindeutig. Allein an den Blättern scheints schwierig zu sein.
Grüße, Richard
Womit ich noch hadere sind die Harrbüschel. Laut Roloff handelt es sich bei Q. coccinea um braune deutliche achselbärte und bei Q. palustris um undeutliche Achselbärte, welche nach Steinbachs Naturführer grau seien sollen. Nach Parey hat die Q. coccinea gar keine (so weit ich das verstehe). So jetzt bin ich vollkommen verwirrt!
Ich glaube braun und auf trockenem Standort = Q. coccinea und undeutlich und feucht stehend = Q. palustris. .
Am besten wirds wohl sein auf die Früchte zu warten - dann wirds eindeutig. Allein an den Blättern scheints schwierig zu sein.
Grüße, Richard
Nachtrag
Habe mir jetzt noch mal die Früchte von meinem Baum angeschaut und bin jetzt eher der Überzeugung, dass es sich doch um Q. palustris handelt. Was meint ihr denn?
Danach können wir dieses Thema auch beenden.
Richard
Danach können wir dieses Thema auch beenden.
Richard
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Hallo Richard,
bin zufällig auf diese Web-Site gestoßen, eine Art Entscheidungs-Leitfaden für Q. palustris-coccinea-rubra-velutina. Vielleicht bringt das ja neue Erkenntnisse?
http://www.uwgb.edu/biodiversity/herbar ... ey052a.htm
Viele Grüße,
Anja
bin zufällig auf diese Web-Site gestoßen, eine Art Entscheidungs-Leitfaden für Q. palustris-coccinea-rubra-velutina. Vielleicht bringt das ja neue Erkenntnisse?
http://www.uwgb.edu/biodiversity/herbar ... ey052a.htm
Viele Grüße,
Anja