'Ar-Lengd' Dorflinde in Eicherscheid Register-Nr.: 6840

[baumlaeufer]

Die Dorflinde in Eicherscheid in der Eifel ist für mich ein Phänomen: Warum hat man sie mit Betonsäulen umgeben, die das Erdreich um 100 cm anheben ? Oder ist da nur ein wasserdurchlässiges Substrat drin, daß die Wurzelbildung über normalem Erdreich nicht fördert ? Ich kenne bislang nur zwei alte Bäume im gesamten Bundesgebiet, die im Stammbereich aus verschiedenartigen Gründen so massiv aufgeschüttet wurden und überleben - beides sind Platanen.

Vor Ort traf ich einige junge Männer um die 40 vor ihrem Trinkeinsatz, einer sagte mir, die Linde stünde, so lange er lebe, in solch`eine Art von Trog. Okay, dann ich muß wohl mal bei der Verwaltung Städteregion Aachen zur Klärung anrufen, der Baum ist ein ND und die werden mir bestimmt Gründe dazu nennen können.

Gemessen habe ich in 130 cm Höhe über aufgeschüttetem Erdreich 732 cm Stammumfang um die drei Starkäste, die die Krone tragen. Mir fällt jetzt auf, die Taille müsste auf Erdreich-Höhe liegen , davon habe ich aber kein Maß.

Der Baum ist vermutlich 400 Jahre alt und heißt Ar-Lengd bei den Ortsbewohnern.

Baumlaeufer

[baumlaeufer]

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Vor Ort traf ich einige junge Männer um die 40 vor ihrem Trinkeinsatz, einer sagte mir, die Linde stünde, so lange er lebe, in solch`eine Art von Trog. Okay, dann ich muß wohl mal bei der Verwaltung Städteregion Aachen zur Klärung anrufen, der Baum ist ein ND und die werden mir bestimmt Gründe dazu nennen können.

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Die Sache um den Trog um die Linde ist geklärt. Die Verwaltung Städteregion Aachen, Herr Bollig gab Auskunft: Die Linde ist schon seit Menschengedenken in einem " Topf " gepflanzt. Kein Mensch weis, warum : Fotos von 1914 zeigen, das die Sommerlinde auf einem Sockel steht . In der gleichen Veröffentlichung der Heimatblätter Aachen aus 1998 steht, daß 1653 mangels Kirchturm eine 90 Pfund schwere Glocke bis 1683 in die Linde gehängt wurde.
Demzufolge muß sie damals schon reicht stattlich gewesen sein, sonst hätte sie die schwere Glocke nicht aushalten können . Die drei Stämmlinge sind 1998 mit 252, 272 und 316 cm Stammumfang vermessen worden.

Insofern ist mein obiges Stammumfangsmaaß mit Vorsicht zu genießen.

Baumlaeufer

[Klaus Heinemann]

Hallo Wolfgang,

ein schöner Baum mit interessanten Geschichten. Genau die Mischung, bei der es Spaß macht, mehr zu erfahren.
Im Netzt steht auch etwas zu dieser Begebenheit, mit dem Spruch

"Es sei besser, einen Oberforstmeister und einen Amtsmann abzusägen als eine solche Linde"

Zu deinem ersten Beitrag

Ich kenne bislang nur zwei alte Bäume im gesamten Bundesgebiet, die im Stammbereich aus verschiedenartigen Gründen so massiv aufgeschüttet wurden und überleben

Einen weiteren Baum kenne ich noch: Die Hitzeröder Dorflinde, die 1981/82 um ca. 1,50 m aufgeschüttet.

Gruß Klaus

[Palme]

Sehr interessanter Baum, quasi im Groß-Kübel.
Aber mal nachgefragt, wieso sollte einem großen Baum eine Aufschüttung gefährden?
Was sollte da denn dem Baum passieren?
Bestenfalls bildet er doch neue Wurzeln aus.

[baumlaeufer]

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Aber mal nachgefragt, wieso sollte einem großen Baum eine Aufschüttung gefährden?
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Ne ne, so einfach ist das nicht. Die meisten Bäume reagieren da sehr empfindlich.

[Palme]

Also, für mich ist das im Moment ganz einfach.
Bisher kenne ich 3 Bäume mit Anschüttung ohne erkennbare Schäden, und keinen der nachweislich dadurch geschädigt wurde. Es kommt wohl auch darauf an was man an den Baum schüttet. Wenn ich an die Aussagen von P. Wohlleben denke, könnte in der Aufschüttung ein böser Pilz sein. Wenn aber die Anschüttung aus der unmittelbarer Umgebung kommt oder gärtnerisch sauber ist, dann sehe ich eigentlich mehr Vorteile als Nachteile. In meiner Jugend habe ich viele Tannenbäume mit Wurzelballen ausgegraben. Die zur Weihnachtszeit nicht verkauft wurden kamen wieder in das annähernd gleiche Erdloch zurück und wurden angehäufelt. Da hat sich kein Baum beschwert. Wolfgang, du würdest in deinem Garten auch keine unbekannte Erde verteilen. Ich glaube, dass Bäume auf Anschüttungen negativ reagieren wenn da was unverträgliches drin ist. Die Anschüttung selbst ist eher schützend und positiv zu bewerten.

[baumlaeufer]

Also, für mich ist das im Moment ganz einfach.
..... Ich glaube, dass Bäume auf Anschüttungen negativ reagieren wenn da was unverträgliches drin ist. Die Anschüttung selbst ist eher schützend und positiv zu bewerten.

Ganz so einfach ist das nicht,
Palme,
Bäume vertragen Aufschüttungen um den Stamm in der Regel nicht. Hier im Forum ist schon ein Thread dazu.

Was anderes, ich habe an westlichen Ende der Straße an einer Kapelle noch eine weitere Linde- mit 490 cm Stammumfang - gemessen und fotografiert. Die Koords sind 50.57914 bzw 6.29577. Ins Register habe ich sie nicht übernommen.

Baumlaeufer

[Palme]

Bäume vertragen Aufschüttungen um den Stamm in der Regel nicht. Hier im Forum ist schon ein Thread dazu.

Vielen Dank für den Link, der eher meine Theorie bestätigt als wiederlegt.
Man sollte schon darauf achten was man an den Baum schüttet.
Und wenn nach 10 Jahren der Baum krank wird, dann muss es nicht die Anschüttung gewesen sein.
Die Anschüttungs-Theoretiker machen es sich zu einfach.
Ich kenne jetzt jedenfalls viel mehr neutrale als negative Beispiele für Anschüttungen.

[baumlaeufer]

Hier noch ein Bild der Linde im winterlichen Habitus .
Die Kreisangabe war falsch , ich habe dank einer zugeschickten Mail auf Aachen (StädteRegion) berichtigt.


Baumlaeufer