Kanada: Eberesche? --> Sorbus x arnoldiana (?)
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Kanada: Eberesche? --> Sorbus x arnoldiana (?)
Hallo,
ich stelle die Bilder bei 'exotisch' ein, weil die Bäume in Kanada (Provinz Alberta) stehen. Es sieht für mich aus wie Eberesche, es irritiert mich aber der rötliche Stamm. Der Baum kommt recht häufig vor (in der Stadt), aber der Stamm ist immer auffällig rot.
ich stelle die Bilder bei 'exotisch' ein, weil die Bäume in Kanada (Provinz Alberta) stehen. Es sieht für mich aus wie Eberesche, es irritiert mich aber der rötliche Stamm. Der Baum kommt recht häufig vor (in der Stadt), aber der Stamm ist immer auffällig rot.
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LG Roseo
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@Wolfgang
Sorbus americana würde ich ausschließen, weil diese Art mehr Fiederblättchen besitzt, deren Zähnung zudem bis zum Grund reicht. Auch sind die Blättchen länger und schmaler.
Die Früchte könnten sich doch noch weiter verfärben, man muß also nicht an eine gelbfrüchtige Sippe glauben. Andererseits gibt es von Sorbus aucuparia eine gelbfrüchtige (orangegelb) Kulturvarietät 'Xanthocarpa'.
Auf jeden Fall spricht vieles für S.aucuparia, die Farbe reifer Früchte könnte durchaus noch erreicht werden.
Viele Grüße
Wolfram
Sorbus americana würde ich ausschließen, weil diese Art mehr Fiederblättchen besitzt, deren Zähnung zudem bis zum Grund reicht. Auch sind die Blättchen länger und schmaler.
Die Früchte könnten sich doch noch weiter verfärben, man muß also nicht an eine gelbfrüchtige Sippe glauben. Andererseits gibt es von Sorbus aucuparia eine gelbfrüchtige (orangegelb) Kulturvarietät 'Xanthocarpa'.
Auf jeden Fall spricht vieles für S.aucuparia, die Farbe reifer Früchte könnte durchaus noch erreicht werden.
Viele Grüße
Wolfram
Hallo,
das müsste eine Sorbus x arnoldiana (S. aucuparia x S. discolor)) sein. Die sogenannten Lombarts-Hybriden. In diesem Fall könnte es 'Golden Wonder', Früchte goldgelb, in grossen hängenden Ständen, Essbar; 'Apricot Queen', Früchte aprikosen farben, essbar, in grossen Ständen oder eventuel 'Schouten', Früchte orangegelb, wenig zahlreich, sein.
LG Nalis
das müsste eine Sorbus x arnoldiana (S. aucuparia x S. discolor)) sein. Die sogenannten Lombarts-Hybriden. In diesem Fall könnte es 'Golden Wonder', Früchte goldgelb, in grossen hängenden Ständen, Essbar; 'Apricot Queen', Früchte aprikosen farben, essbar, in grossen Ständen oder eventuel 'Schouten', Früchte orangegelb, wenig zahlreich, sein.
LG Nalis
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Hallo Wolfram,
ich hätte mittlerweile auch americana ausgeschlossen, hatte mir bei Esveld die Blätter angeschaut, sind länger wie du schreibst. Bleiben die Früchte gelb, können die Lombarts-Hybriden, die tormi ins Spiel bringt, gut in Frage kommen. Man müsste die Früchte in Vollreife einmal sehen.
Wolfgang
ich hätte mittlerweile auch americana ausgeschlossen, hatte mir bei Esveld die Blätter angeschaut, sind länger wie du schreibst. Bleiben die Früchte gelb, können die Lombarts-Hybriden, die tormi ins Spiel bringt, gut in Frage kommen. Man müsste die Früchte in Vollreife einmal sehen.
Wolfgang
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Vielen Dank schonmal für die Antworten! Ich liefere später noch Bilder nach, dauert ein paar Tage.
Zwischendurch habe ich mehr über die Eberesche gelernt: z.B.
'Weil die Eberesche sehr tiefe Temperaturen gut verträgt, ist sie vom Tiefland bis in klimatisch ungünstige Gebirgs- und Kammlagen fast überall anzutreffen ...und von allen baumförmig wachsenden Laubgehölzen klettert sie am weitesten nach oben. ' (garteninfos.de) Passt genau zum kalten Klima in Alberta, wo ich den Baum häufig sah. Wegen der großen Verbreitung gibts viele Unterarten ... die obstbauliche Nutzung gibt es schon seit dem Mittelalter. Kurioserweise wurde der Gedanke des Nutzens als Obst vor allem in der ehemaligen DDR gepflegt, als Ersatz ggfs für andere Vitaminhaltige Früchte. 'Obstbaulich genutzt wird die Eßbare Eberesche auch in Bulgarien, Rußland und Polen.' (Quelle wie oben) Wer hätte das gedacht! Für mich war die Eberesche bisher nur die 'Vogelbeere', jedoch nicht mit eßbarem Obst verbunden.
Zwischendurch habe ich mehr über die Eberesche gelernt: z.B.
'Weil die Eberesche sehr tiefe Temperaturen gut verträgt, ist sie vom Tiefland bis in klimatisch ungünstige Gebirgs- und Kammlagen fast überall anzutreffen ...und von allen baumförmig wachsenden Laubgehölzen klettert sie am weitesten nach oben. ' (garteninfos.de) Passt genau zum kalten Klima in Alberta, wo ich den Baum häufig sah. Wegen der großen Verbreitung gibts viele Unterarten ... die obstbauliche Nutzung gibt es schon seit dem Mittelalter. Kurioserweise wurde der Gedanke des Nutzens als Obst vor allem in der ehemaligen DDR gepflegt, als Ersatz ggfs für andere Vitaminhaltige Früchte. 'Obstbaulich genutzt wird die Eßbare Eberesche auch in Bulgarien, Rußland und Polen.' (Quelle wie oben) Wer hätte das gedacht! Für mich war die Eberesche bisher nur die 'Vogelbeere', jedoch nicht mit eßbarem Obst verbunden.
LG Roseo
Hallo Roseo,
schön, daß Dich die Vogelbeere so fasziniert. Ist ja auch ein sehr schöner Baum.
In Kanada aber wirst Du sie bestenfalls angepfanzt vorgefunden haben, so wie wir hier ausländische Gehölze anpflanzen. S.aucuparia ist nur in Europa verbreitet bis zum Kaukasus.
Die schönen roten Früchte haben nur einen Fehler, sie schmecken bitter und fürchterlich sauer. Letzteres ist nützlich, aber ersteres vermiest einem das Essen. Außerdem enthalten die rohen Früchte Sorbosid, welches beim Verzehr Parasorbinsäure freisetzt, das zum Erbrechen reizt und auch Nierenschäden verursachen kann. Beim Kochen verflüchtigt sich das Sorbosid, nicht aber die Bitterstoffe. So war man glücklich, als 1810 im Altvatergebirge eine Mutante entdeckt wurde, die frei von Sorbosid und arm an Bitterstoffen war. Als var. edulis ging sie in die Literatur ein, heute hat man sie in Rang einer Unterart erhoben: subsp. moravica. Diese Sippe wurde in der DDR zur Züchtung herangezogen (es gibt heute einige Sorten) und die Ergebnisse erhielten wegen des hohen Vitamin C-Gehaltes (80-120 mg/100g) den Beinamen "Zitrone des Nordens"
Ich habe so einen Baum im Garten gehabt. Roh mochte man die Früchte nicht essen (zu sauer), aber als Marmelade waren sie ein "Gedicht".
Viele Grüße
Wolfram
schön, daß Dich die Vogelbeere so fasziniert. Ist ja auch ein sehr schöner Baum.
In Kanada aber wirst Du sie bestenfalls angepfanzt vorgefunden haben, so wie wir hier ausländische Gehölze anpflanzen. S.aucuparia ist nur in Europa verbreitet bis zum Kaukasus.
Die schönen roten Früchte haben nur einen Fehler, sie schmecken bitter und fürchterlich sauer. Letzteres ist nützlich, aber ersteres vermiest einem das Essen. Außerdem enthalten die rohen Früchte Sorbosid, welches beim Verzehr Parasorbinsäure freisetzt, das zum Erbrechen reizt und auch Nierenschäden verursachen kann. Beim Kochen verflüchtigt sich das Sorbosid, nicht aber die Bitterstoffe. So war man glücklich, als 1810 im Altvatergebirge eine Mutante entdeckt wurde, die frei von Sorbosid und arm an Bitterstoffen war. Als var. edulis ging sie in die Literatur ein, heute hat man sie in Rang einer Unterart erhoben: subsp. moravica. Diese Sippe wurde in der DDR zur Züchtung herangezogen (es gibt heute einige Sorten) und die Ergebnisse erhielten wegen des hohen Vitamin C-Gehaltes (80-120 mg/100g) den Beinamen "Zitrone des Nordens"
Ich habe so einen Baum im Garten gehabt. Roh mochte man die Früchte nicht essen (zu sauer), aber als Marmelade waren sie ein "Gedicht".
Viele Grüße
Wolfram
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Ja, richtig. Man sieht ihn viel als Straßenbaum. Welche Art genau klären wir später, wenn ich wieder an meine Bilder komme. jedenfalls fiel mir der rötliche Stamm ins Auge.wolfram hat geschrieben:In Kanada aber wirst Du sie bestenfalls angepfanzt vorgefunden haben,
Danke für die Erläuterungen zur Zitrone des Nordens!
LG Roseo
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