Gleditschie versus Goldakazie

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Freu Mich!
Beiträge: 1
Registriert: 15 Mär 2019, 12:18

Gleditschie versus Goldakazie

Beitrag von Freu Mich! »

Liebe Baumfreunde!
ich möchte aufgrund der schönen Eigenschaften (lichtes Laub, lockere Krone, Farbspektrum, mittlere Wuchshöhe, Bienenweide, Unterpflanzbarkeit, Stadtverträglichkeit sowie Klimazukunft) einen Baum der Sorte "Glizia Triacanthos sunburst" als "Hausbaum" pflanzen.
Allerdings ist mir bei meiner Recherche ebenso die Gold-Akazie "Frisia" aufgefallen, die in vielen Fällen ähnliche Qualitäten / Anforderungen stellt.
einziger offensichtlicher Unterschied: Glidieschie Tiefwurzler / Gold-Akazie Flachwurzler

Kann mir jemand signifikante Unterschiede beider Bäume benenne, die mir meine Entscheidung erleichtern?

Standortqualitäten: Süd-Westseite, Boden oberflächlig humos, untergründig leicht lehmig, Standort weder zu trocken, noch zu feucht, keine Stau-Nässe, Niederrhein-Klima, eine Straßenseite, guter Abstand zu Haus und Nachbarbäumen, keine besonder Windexposition.

Danke für Euren Rat!

Yogibaer
Beiträge: 1453
Registriert: 08 Apr 2014, 12:38
Wohnort: Im Gartenreich

Re: Gleditschie versus Goldakazie

Beitrag von Yogibaer »

Gleditschie wäre die richtige Schreibweise eines deutschen Namens dieses Baumes. Benannt wurde sie nach den deutschen Botaniker Johann Gottlieb Gleditsch, der botanische Name für die Gattung ist Gleditsia.
Der Sortenname "Sunburst" besagt das diese Sorte aus der Art triacanthos, der Amerikanischen Gleditschie, hervorgegangen ist. Außerdem haben die Sorten weniger Dornen und die Früchte sowie Teile des Fruchtstandes sind wie bei der Art in der Küche verwendbar. Allerdings sollen die Blätter schwach giftig sein. Sie ist Stadtklima verträglich und Streusalztolerant.
Die Gold-Akazie "Frisia", die ja keine Akazie ist, ist eine Sorte der Robinie oder Falschen Akazie, Robinia pseudoacacia. Diese bildet nach einigen Jahren ein Senkwurzelsystem aus, wobei sie sich dann durch Wurzelschösslinge vermehrt. Die Robinie ist in allen ihren Teilen mehr oder weniger stark giftig.
Nun kannst du selbst entscheiden.
Gruß Yogi

Cryptomeria
Beiträge: 10560
Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
Wohnort: Fraulund/ 24405 Rügge

Re: Gleditschie versus Goldakazie

Beitrag von Cryptomeria »

Ich habe beide schon gepflanzt . Mit ' Frisia ' hatte ich kein Glück. Sie wuchs einfach nicht , war eher kümmerlich und irgendwann ging sie ein. Woran es lag, weiß ich nicht. Mehrere ' Sunburst ' wuchsen dagegen im Weinbauklima hervorragend und sehr schnell und eine davon war in 30 Jahren 15 - 20 Meter hoch. Sehr schöner Baum. Allerdings war im Frühsommer viele Wochen die Terrasse mit herabfallenden Blütenständen übersät und im Herbst fiel wochenlang das sehr feine Laub nach unten. In Gegenden mit Spätfrost allerdings sind 2 Exemplare immer mäßig bis stark zurückgefroren. Das führte zu nicht gerade ansehnlichen Hausbäumen. Soweit meine eigene Erfahrung, die dich aber auch kaum weiterbringt.
VG Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.

Spinnich
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Re: Gleditschie versus Goldakazie

Beitrag von Spinnich »

Hi,

eigentlich sollte die Goldakazie Robinia pseudoacacia 'Frisia' keine allzu hohen Ansprüche stellen, da sie auf gewöhnliche Robinia pseudoacacia-Unterlage veredelt ist. Soll etwas windempfindlich sein und mag eher lockeren Boden:"Guter Boden ist frisch, locker und durchlässig. In stark verdichteter Erde gedeiht die Gold-Akazie 'Frisia' nicht gut. In den warmen Sommerwochen braucht der schöne Baum ausreichend Wasser. Doch Staunässe verträgt er nicht und der Gärtner riskiert damit Wurzelfäule. Daher ist die ausreichende Drainage des Bodens wichtig. Lehmigen und schweren Boden lockert der Gartenfreund mit einer ausreichenden Menge von Sand oder Kies auf."
Kosten ab ca 10€ für 1l Container (sicher nicht empfehlenswert) Containerpflanzen 5-12 l (0,8-1m) für 20-30 € kann man sicher mal probieren.
Angeblich anspruchsloser bzgl. Boden und Trockenheit ist bei mir ein Versuch mit einem (noch sehr kleinem) Gleditsia triacanthos Sunburst - Bäumchen fehlgeschlagen (vielleicht war der Boden zu sehr verdichtet). 2 Jahre ging es gut, dann innerhalb von Wochen abgestorben. Könnte auch an landwirtschaftlichen Schadstoffen im Boden gelegen sein. Mein Papiermaulbeerbaum wächst an gleicher Stelle als Flachwurzler prächtig.

LG Spinnich 8)
Das Talent der Menschen, sich einen Lebensraum zu schaffen, wird nur durch ihr Talent übertroffen, ihn zu zerstören.
- Georg Christoph Lichtenberg -

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