Unkrautbaum ---> Ailanthus altissima

Ihr habt einen Laubbaum/ Strauch in Deutschland oder Europa gesehen, könnt ihn aber nicht bestimmen? Fragt hier einfach danach.

Moderatoren: stefan, LCV, tormi

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Frank Horn
Beiträge: 2
Registriert: 29 Jul 2007, 19:40

Unkrautbaum ---> Ailanthus altissima

Beitrag von Frank Horn »

Hallo zusammen,

in Frankfurt am Main (und auch z.B. im Mainz) sehe ich öfter diesen Baum, der auch schon vor Jahrzehnten gesetzt worden sein muß (siehe Baumkrone.jpg, vor einem vierstöckigen Haus).

Ein heimischer Waldbaum ist es nicht, aber in der Stadt und an Bahndämmen wachsen die Biester wie Unkraut, und dieses Jahr auch auf meinem Balkon.

Die Blätter erinnern an die kaukasische Flügelnuß oder sonst irgendeine Pteroarya (Blaetter.jpg, Blattrieb.jpg), aber die Früchte passen nicht (Fruechte.jpg).

Auffallend ist die Häufigkeit von verwachsenen Endfiedern (Endfieder.jpg).

Das Bäumchen auf meinem Balkon wächst mit birkenartiger Geschwindigkeit, aber ich komme nicht dahinter, was es ist. So häufig wie diese Bäume sind, wird es aber sicher jemand wissen.

Frank
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tormi
Moderator
Beiträge: 5728
Registriert: 07 Feb 2007, 19:42
Wohnort: Hinkel, Luxemburg

Beitrag von tormi »

Hallo,
sind die Bilder alle vom gleichen Baum?
Der Form der Frucht her würde ich Götterbaum, Ailanthus altissima tippen.
LG Nalis

Andreas75
Beiträge: 4121
Registriert: 13 Dez 2004, 00:17

Beitrag von Andreas75 »

Hallo!

Jep, genau das ist er!
Vor seiner Pflanzung sollte man sich hüten, denn wie heißt es so schön: "Die Geister, die ich rief, werde ich nun nicht mehr los..."!

Habe auf meiner aktuellen Baustelle (Krankenhausgelände) so einen Fall...
In einem Anfall geistiger Umnachtung, denke ich, hat der ansässige Gärtner (nun auf Rente), vor ca. 20 Jahren zwei Götterbäume gepflanzt, die an sich eher dürr sind, und nicht viel hergeben. Dafür aber gedeihen an jeder Wurzelverletzung Schößlinge, und überall kommen gerade Sämlinge auf, die durch die noch weitergehenden Erdbewegungen etc. auch in Zukunft gute Keimbedingungen auf dem ansonsten jahrzehntealten Gartengelände finden, wo der Rasen schon durch Moos ersetzt ist, und an den Eichen Steinpilze wachsen...
Da hat man sich wirklich den Beelzebub ins Haus geholt, finde ich...

Grüße, Andreas

Harztroll
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Beitrag von Harztroll »

Außerdem finde ich, daß sie zur Blütezeit stinken... :? Ein dicker schwerer Geruch, man riecht ihn schon, wenn man nur mit geöffnetem Autofenster vorbeifährt.
Ich sehe mich nach der Vergangenheit um, die ist verworren und finster wie ein abendlicher Wald, und die Zukunft ist ein Abgrund, voll von Nebel. - Löns -

Roseo-Marginata
Beiträge: 997
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Beitrag von Roseo-Marginata »

Moderator Kiefer hat das prima anschaulich beschrieben. Genau das habe ich auch gehört. Man hat im Mittelmeerraum zur Aufforstung mancher Gebiete den Götterbaum angepflanzt, weil er so robust ist und sich schnell verbreitet. Dort drängt er aber auch alles zurück, was sich in den Weg stellt. Scheint ebenfalls ein großes Problem zu sein.
Vielleicht hat man das Gehölz und seine Ausbreitungskraft früher unterschätzt.
LG Roseo

Andreas75
Beiträge: 4121
Registriert: 13 Dez 2004, 00:17

Beitrag von Andreas75 »

Ich glaube, das "vielleicht" kann man getrost durch "bestimmt" ersetzen, ist und wäre ja nicht das erste Mal, das man sich etwas verkalkulierte ^^...

Grüße, Andreas

Frank Horn
Beiträge: 2
Registriert: 29 Jul 2007, 19:40

Beitrag von Frank Horn »

Also der Götterbaum.

Vielen Dank an alle. Ich hätte wohl selbst drauf kommen müssen, das Teilblatt unter http://www.baumkunde.de/baumdetails.php?baumID=0134 ist eigentlich eindeutig. Verwirrt hat mich aber, daß die Blätter ohne Endfieder abgebildet sind.

Mein Bäumchen, das ich sowieso nur aus Neugier habe wachsen lassen, werde ich wohl vernichten. Hier in der Straße ist schon jede Hecke mit den Dingern verseucht, und im Garten will ich es auch nicht haben. Und am allerwenigsten will ich natürlich, daß im Taunus die Kastanienhaine von Götterbäumen verdrängt werden. Es gibt schon genug Riesenbärenklau und Knoblauchstinkwurz.

Die Bilder waren übrigens von verschiedenen Bäumen, aber ganz sicher alle von der gleichen Art. Einige sind aber durchaus stattlich. Gerade der vorm Haus gegenüber hat mir immer gut gefallen. Aber jetzt weiß ich ja, daß es tatsächlich ein übler Unkrautbaum ist, und ziehe mir lieber Hasel oder Holunder.

Viele Grüße
Frank

Brötchen
Beiträge: 1191
Registriert: 18 Mär 2007, 14:31
Wohnort: Hahnbach

Beitrag von Brötchen »

Hallo
mir hat mal einer (vor ca.4Jahren) erzählt, dass dieser Götterbaum sehr langsam wächst, aber sich sehr schnell durch Samen verbreitet.
Stimmt das, dass es eine Götterbaum-Art gibt, die langsam wächst?

Grüße Martin

Andreas75
Beiträge: 4121
Registriert: 13 Dez 2004, 00:17

Beitrag von Andreas75 »

Der A. altissima wächst mit Sicherheit nicht langsam ^^! Wurzelschößlinge legen gleich im ersten Jahr ohne weiteres 2- 3 Meter hin, wenn die Bedingungen optimal sind...
Und fruchtet schon mit drei/ vier Jahren, UND keimt sehr gut...

Grüße, Andreas

Brötchen
Beiträge: 1191
Registriert: 18 Mär 2007, 14:31
Wohnort: Hahnbach

Beitrag von Brötchen »

Hallo
danke Kiefer.Dann habe ich bis jetzt immer einen falschen gleuben von diesem Baum gehabt.

Greüße Martin

kurt
Beiträge: 3259
Registriert: 22 Mai 2006, 19:31
Wohnort: Bresse Bourguignonne., France

Beitrag von kurt »

Hallo zusammen
Nennt man diesen Baum auch Essigbaum?
Gruus
Kurt

Andreas75
Beiträge: 4121
Registriert: 13 Dez 2004, 00:17

Beitrag von Andreas75 »

Hallo Kurt!

Nein, der Essigbaum wäre Rhus typhina!
Der hat im Gegensatz zum Götterbaum die bekannten kurzhaarigen/ borstigen Neutriebe, weshalb er auch Hirschkolben- Sumach genannt wird.

Grüße, Andreas

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