Pinus-Zapfen ? --> Pinus contorta

Ihr habt einen Nadelbaum/ Strauch (Konifere) in Deutschland oder Europa gesehen, könnt ihn aber nicht bestimmen? Fragt hier einfach danach.

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Falke1
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Pinus-Zapfen ? --> Pinus contorta

Beitrag von Falke1 »

Bin mir bei diesen Zapfen gefunden am 18.8.2016 am Strand an der Wasserkante Westküste Dänemark, nicht sicher. Ich tippe mal ganz vorsichtig auf Pinus mugo oder sylvestris ?.
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Grund: Titel ergänzt

ArmandsPinus
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Re: Pinus-Zapfen ?

Beitrag von ArmandsPinus »

Hallo Falke,
ich gehe von Pinus sylvestris aus, die kann so einen asymmetrischen Zapfengrund, und einseitig verlängerte Schilder haben, ähnlich der Hakenkiefer P. mugo ssp. uncinata, syn. P. uncinata. Zapfengrösse mit ca. 5-5,5 cm Länge passt auch zur Waldkiefer, erscheint mir für P. mugo einschliesslich der Hakenkiefer zu gross.

Kiefernspezi
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Re: Pinus-Zapfen ?

Beitrag von Kiefernspezi »

Hallo

zunächst einmal scheint der Zapfen sehr stark verwittert zu sein. Da kann man schnell in die Irre geführt werden.
Zunächst einmal würde ich Pinus sylvestris ausschließen wollen, weil der typischerweise stark ausgebildete Längskiel fehlt. Durch diesen wird das Schuppenschild zusammen mit dem Querkiel geviertelt.
Pinus mugo und insbesondere die ssp. uncinata kann auch so "große" Zapfen bilden.
Doch ich denke, es ist eine ganz andere Art. Anders als bei Pinus mugo ssp. uncinata ist das Schuppenschild selbst eher nur leicht gewölbt. Der Nabel hingegen erhebt sich deutlich und läuft spitz zu, wie es bei keiner mugo so zu sehen ist.
Nun kommt das Problem der Verwitterung: Bei den Großaufnahmen von Schuppenschild und Nabel erkennt man, dass die Spitzen abgebrochen sind. Denn eigentlich besitzen die Zapfen noch feine Dornen.

Ich vermute also die Drehkiefer, Pinus contorta, als Mutterbaum.

LG

ArmandsPinus
Beiträge: 51
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Re: Pinus-Zapfen ?

Beitrag von ArmandsPinus »

Stimmt, abgebrochene Spitzen sprechen für die Drehkiefer, die in meiner Umgebung kaum gepflanzt wird, selten in Parks etwa.
Das ist an der See freilich anders, wird dort wahrscheinlich zur Dünenbesfestigung verwendet? Bei genauerer Betrachtung sieht es wirklich nach abgebrochenen Mucri (spitze Nabelfortsätze) aus, die sind dann aber ganz gründlich abgerieben worden.
So grosse Zapfen habe ich auch bei ssp. uncinata noch nicht festgestellt, erscheint mir doch etwas zu gross. Die Kiele und 4-teilung der Schilder (Apophysen) muss ich mir nochmal genauer anschauen, Danke für den Hinweis!
@ Andrè, ich weiss dass du alle botanische Begriffe kennst, gebe das für andere Leser an, somit können diese nebenbei ins Gedächtnis sickern :D

Kiefernspezi
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Re: Pinus-Zapfen ?

Beitrag von Kiefernspezi »

Drehkiefer als Küstenbepflanzung...naja, die Varietäten, die darauf spezialisiert sind, sind eigentlich nicht im Forst gebräuchlich, weil schief und krummwüchsig. Ist eher ein Baum für die Mittelgebirgslagen. Aber aushalten kann er es auch am Meer.
Besser eignet sich da die Pechkiefer (Pinus rigida), die sowohl mit Salz, als auch zeitweise nassen "Füßen" auskommt. Die gibt es öfters an der Nordsee zu sehen.
Dort taugt er auch als Forstbaum.

Unser Zapfensammler, der auf jeden Fall ein gutes Auge zu haben scheint, da ihm die Unterschiede der Arten auffallen, kann vielleicht mehr dazu sagen, ob es nur ein Baum oder ein Bestand war, bzw. welchen Wuchs er hatte.

Viele Grüße

Falke1
Beiträge: 15
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Re: Pinus-Zapfen ?

Beitrag von Falke1 »

Vielen dank. Es lagen nur die Zapfen am Strand. Da war auch kein Ast oder so angespült. Dafür aber einige Zapfen. in der nähe ist ein Fluss der in das Meer mündet. Die Zapfen werden mit den Fluss in das Meer gelangt sein. Dort liegen immer wieder Reste von Landpflanzen usw. Weiter Landeinwärts und bei den Häusern sind einige Nadelbäume ich weis aber nicht welche oder ob die und die Zapfen zusammen gehören. LG Nico

Kiefernspezi
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Re: Pinus-Zapfen ?

Beitrag von Kiefernspezi »

Spannend. Auf jeden Fall hast Du ein gutes Auge für kleine Unterschiede. Gut beobachtet!

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