Kleines "Weihnachts-"Bäumchen ---> Chamaecyparis thyoides cv.
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Kleines "Weihnachts-"Bäumchen ---> Chamaecyparis thyoides cv.
Geschätzte Baumexpertinnen und -experten,
ich grüße recht freundlich ins Forum.
Nun, zu Weihnachten habe ich kleines Bäumchen geschenkt bekommen. Quasi als Platzhalter (Gutschein) für einen echten Baum zum pflanzen.
Dieses Bäumchen ist ca. 15 cm hoch und wirkt wie künstlich.
Es ist sehr leicht. Angeblich sei es ein echter Baum, aber in dem Laden in dem es gekauft wurde, wußte man nichts weiteres über Art des Baums.
Deshalb meine Frage:
Was ist das für ein Baum?
Und natürlich auch die Frage, wie ich das kleine Kerlchen "behandeln" soll, damit er mal groß und stark wird.
Vielen Dank
und beste Grüße
Emil
ich grüße recht freundlich ins Forum.
Nun, zu Weihnachten habe ich kleines Bäumchen geschenkt bekommen. Quasi als Platzhalter (Gutschein) für einen echten Baum zum pflanzen.
Dieses Bäumchen ist ca. 15 cm hoch und wirkt wie künstlich.
Es ist sehr leicht. Angeblich sei es ein echter Baum, aber in dem Laden in dem es gekauft wurde, wußte man nichts weiteres über Art des Baums.
Deshalb meine Frage:
Was ist das für ein Baum?
Und natürlich auch die Frage, wie ich das kleine Kerlchen "behandeln" soll, damit er mal groß und stark wird.
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Emil
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Hallo,
dieses sehr hübsche kleine Bäumchen ist eine sehr schöne Sorte der Weißen Scheinzypresse (Chamaecyparis thyoides 'top point'). Wenn sie größer wird, macht sie eine erhebliche Metamorphose durch und statt der Nadeln trägt sie dann unauffälligere Schuppen. Aber das dauert noch einige Jahre.
Es handelt sich um einen relativ langsam wachsenden Baum, den man auch in einem kleinen Garten lange halten kann.
Auspflanzen ist empfehlenswert.
Viele Grüße
dieses sehr hübsche kleine Bäumchen ist eine sehr schöne Sorte der Weißen Scheinzypresse (Chamaecyparis thyoides 'top point'). Wenn sie größer wird, macht sie eine erhebliche Metamorphose durch und statt der Nadeln trägt sie dann unauffälligere Schuppen. Aber das dauert noch einige Jahre.
Es handelt sich um einen relativ langsam wachsenden Baum, den man auch in einem kleinen Garten lange halten kann.
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Der Vollständigkeit halber soll noch erwähnt werden , dass es einige sehr ähnliche Klone gibt wie ' Hetherbun ', ' Little Jamie ', ' Meth Dwarf ' und ' Red Star ' ( syn. Rubicon ). Und ' Red Star ' wird häufiger als robuste Zimmerpflanze angeboten.
VG Wolfgang
VG Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.
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Danke für die Auskunft
Hallo Kiefernspezi und Wolfgang,
recht herzlichen Dank für die Auskunft.
Das ist ja spannend, wenn sich der Baum so verändern wird.
Wir werden ihn pflegen und ggf. in vielen Jahren wieder ein Bild einstellen.
Danke!
Emil
recht herzlichen Dank für die Auskunft.
Das ist ja spannend, wenn sich der Baum so verändern wird.
Wir werden ihn pflegen und ggf. in vielen Jahren wieder ein Bild einstellen.
Danke!
Emil
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Hallo, wie Cryptomeria schon sagte: die Nadeln stehen ganz anders. Bei Taxus stehen die Nadeln spiralig um den Zweig. Bei der gezeigten Pflanze überwiegend in alternierenden Wirteln zu drei. Durch den Versatz der 3er-wirtel entsteht der Eindruck, dass die Nadeln in sechs Reihen den Zweig entlang wachsen. Diese Exaktheit lässt die Pflanze so unwirklich erscheinen.
Diese Nadeln sind streng genommen "Jugendblätter", die bei dieser Sorte besonders lange an der Pflanze zu finden sind und überdies auch deutlich größer und auffälliger ausfallen als in der Natur.
Neben der Anordnung der Nadeln in 3er-Wirteln können auch einzelne Zweige Nadeln zeigen, die kreuzgegenständig wachsen, also alternierende 2er-wirtel, so dass die Nadeln scheinbar 4-reihig am Zweig stehen.
Dies entspricht dem Bauplan der "Altblätter", die ebenfalls kreuzgegenständig am Zweig stehen, aber nicht nadelig, sondern schuppig aussehen.
Ich muss einräumen, dass ich bislang noch keine Pflanze dieser Sorte in einem höheren Alter gesehen habe, so dass ich nicht weiß, ob und wann die Metamorphose einsetzt, und wie stark die Altblätter von denen der Art abweichen. Es gibt auch Sorten, die niemals ihre Jungendblätter verlieren. Es bleibt also spannend. Vielleicht weiß Cryptomeria dazu mehr.
Viele Grüße
Diese Nadeln sind streng genommen "Jugendblätter", die bei dieser Sorte besonders lange an der Pflanze zu finden sind und überdies auch deutlich größer und auffälliger ausfallen als in der Natur.
Neben der Anordnung der Nadeln in 3er-Wirteln können auch einzelne Zweige Nadeln zeigen, die kreuzgegenständig wachsen, also alternierende 2er-wirtel, so dass die Nadeln scheinbar 4-reihig am Zweig stehen.
Dies entspricht dem Bauplan der "Altblätter", die ebenfalls kreuzgegenständig am Zweig stehen, aber nicht nadelig, sondern schuppig aussehen.
Ich muss einräumen, dass ich bislang noch keine Pflanze dieser Sorte in einem höheren Alter gesehen habe, so dass ich nicht weiß, ob und wann die Metamorphose einsetzt, und wie stark die Altblätter von denen der Art abweichen. Es gibt auch Sorten, die niemals ihre Jungendblätter verlieren. Es bleibt also spannend. Vielleicht weiß Cryptomeria dazu mehr.
Viele Grüße
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Ich habe auch noch keine alten Pflanzen dieser Formen mit fixierten Jugendblättern gesehen außer einmal eine ältere ' Ericoides '. Aber völlig richtig, manche verlieren ihre Jugendblätter nie und tragen ausschließlich diese. Manche bilden Mischformen.
VG Wolfgang
VG Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.
Auch mir als blutigem Laien in Bezug auf Koniferen ist da zunächst eine "grobe" Ähnlichkeit der Endtriebe zu Taxus "aufgefallen", bei näherer Betrachtung mit einem hohen Maß an Unsicherheit, so daß ich mal besser nix dazu gesagt hatte.
Aber ich hatte dann auch keine Zeit mir alle Kandidaten anzuschauen, die sonst in Frage gekommen wären. Und hier im Forum wäre ich auch nicht auf die Jugendform irgendeiner Chamaecyparis, schon gar nicht C. thyoides gestoßen. Da hätt ich schon bei Gartenbaubetrieben mit Koniferen - Angebot suchen müssen. Also für Normalos nicht ganz so leicht!
Diese abweichenden Jugendformen sollten dringend in die Bestimmung der Arten mit aufgenommen werden!
LG Spinnich

Aber ich hatte dann auch keine Zeit mir alle Kandidaten anzuschauen, die sonst in Frage gekommen wären. Und hier im Forum wäre ich auch nicht auf die Jugendform irgendeiner Chamaecyparis, schon gar nicht C. thyoides gestoßen. Da hätt ich schon bei Gartenbaubetrieben mit Koniferen - Angebot suchen müssen. Also für Normalos nicht ganz so leicht!
Diese abweichenden Jugendformen sollten dringend in die Bestimmung der Arten mit aufgenommen werden!
LG Spinnich

Das Talent der Menschen, sich einen Lebensraum zu schaffen, wird nur durch ihr Talent übertroffen, ihn zu zerstören.
- Georg Christoph Lichtenberg -
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Hallo Spinnich...
also wenn es danach geht...- das würde ein dickes Buch werden, wenn man alle Sorten separat beschreiben müsste. Zumal man wirklich bei manchen die eigentliche Art kaum wiedererkennt.
(Ps.: Bei der Benadelung fühle ich mich eher an Cephalotaxus oder Podocarpus erinnert).
Gerade die Weiße Zypresse (Ch. thyoides) ist eigentlich eher unauffällig. Doch in den letzten Jahren sind einige hochinteressante Sorten auf den Markt geströmt, die mir persönlich gut gefallen und die aber nichts mit der Art auf den ersten Blick gemein haben.
Zum Vergleich eine bereits gebräuchliche Sorte, die aber nicht weit weg von der Art ist, und Altbäume der Art - sowie ein Jungbaum, der zumindest noch Reste der Jugendblätter trägt.
Man findet beim Anblick dieser mickrigen Nadeln keine Herleitung zu der oben gezeigten Sorte.
also wenn es danach geht...- das würde ein dickes Buch werden, wenn man alle Sorten separat beschreiben müsste. Zumal man wirklich bei manchen die eigentliche Art kaum wiedererkennt.
(Ps.: Bei der Benadelung fühle ich mich eher an Cephalotaxus oder Podocarpus erinnert).
Gerade die Weiße Zypresse (Ch. thyoides) ist eigentlich eher unauffällig. Doch in den letzten Jahren sind einige hochinteressante Sorten auf den Markt geströmt, die mir persönlich gut gefallen und die aber nichts mit der Art auf den ersten Blick gemein haben.
Zum Vergleich eine bereits gebräuchliche Sorte, die aber nicht weit weg von der Art ist, und Altbäume der Art - sowie ein Jungbaum, der zumindest noch Reste der Jugendblätter trägt.
Man findet beim Anblick dieser mickrigen Nadeln keine Herleitung zu der oben gezeigten Sorte.
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- Weiße Zypresse bereits als kompakte Gartensorte - und trotzdem noch so unauffällig, dass sie in der Mitte des Bildes trotzdem nicht auffällt
- DSC06314.JPG (234.22 KiB) 4458 mal betrachtet
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- Altbaum in Florida - die schüttere Krone ist typisch für die Art und erinnert an Wacholder
- DSC07367.JPG (274 KiB) 4457 mal betrachtet
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- Altbäume der kleinsten aller Zypressenarten können doch recht beeindruckende Stämme aufweisen (Baumstamm rechts, Bestand mit Palmen und Pinus serotina)
- DSC07362.JPG (267.14 KiB) 4456 mal betrachtet
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- Auch die Rinde könnte man für die eines Wacholders halten
- DSC07356.JPG (274.78 KiB) 4454 mal betrachtet
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- Die Jungbäume zeigen bereits sehr früh die schuppenförmigen Altblätter. Die Jugendblätter zeigen zwar auch die Anordnung der Nadeln in Wirteln zu 3 wie die Ziersorte, doch sehen die Nadeln der Naturform dagegen schmächtig und blass aus.
- DSC07357.JPG (271.77 KiB) 4453 mal betrachtet
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- Und so sehen die Altblätter der Art aus. Im Unterschied zu den anderen Scheinzypressen zeigen sich die weißen Zeichnungen sowohl auf der Ober- als auch der Unterseite
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Hallo André
Immerhin sagst Du selbst, dass einem Assoziationen mit Kopf- oder Steineiben bei dem Kultivar in den Sinn kommen können.
Es ist halt ein Riesenunteschied, ob man einen Baum vom Naturstandort vor sich hat, der 1,5 m dick und über 25 m hoch werden kann oder eine Selektion, die in 50 Jahren vielleicht die 1,5 m nicht überschreitet und "nie richtig erwachsen wird".
Genau für solche vertiefenden Kenntnisse gibt es aber zum Glück hier auch die Experten im Forum.
Danke auch nochmal für die erhellenden Hinweise und die schönen informativen Fotos.
LG Spinnich
Genau das ist der Punkt, wo es gewisser Kenntnisse bedarf, die mir fehlen, da ich mich eher sporadisch mit den Koniferen auseinandersetze.Doch in den letzten Jahren sind einige hochinteressante Sorten auf den Markt geströmt, die mir persönlich gut gefallen und die aber nichts mit der Art auf den ersten Blick gemein haben.
Immerhin sagst Du selbst, dass einem Assoziationen mit Kopf- oder Steineiben bei dem Kultivar in den Sinn kommen können.
Es ist halt ein Riesenunteschied, ob man einen Baum vom Naturstandort vor sich hat, der 1,5 m dick und über 25 m hoch werden kann oder eine Selektion, die in 50 Jahren vielleicht die 1,5 m nicht überschreitet und "nie richtig erwachsen wird".
Genau für solche vertiefenden Kenntnisse gibt es aber zum Glück hier auch die Experten im Forum.

Danke auch nochmal für die erhellenden Hinweise und die schönen informativen Fotos.

LG Spinnich

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- Georg Christoph Lichtenberg -
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