Unbekannter Nadelbaum in Soest ---> Cupressus x leylandii
Moderatoren: LCV, stefan, tormi, Kiefernspezi
Unbekannter Nadelbaum in Soest ---> Cupressus x leylandii
Liebe Nadelbaumfreunde,
in einem Park in Soest bin ich über einen Baum gestolpert, den ich vorher in der Art bisher noch nicht gesehen bzw. wahrgenommen hatte. Zufälligerweise steht einige km weiter in Bad Sassendorf ein Exemplar der gleichen Art. Beim Baum in Soest konnte ich keine Zapfen am Baum und Boden finden, beim 2. Baum lagen dann zwei halbzertrampelte Zapfen am Boden, die wahrscheinlich dazu gehören. Könnt Ihr mir weiterhelfen? Ich habe zwar eine Idee, bin mir aber überhaupt nicht sicher. Vielen Dank.
Chris
in einem Park in Soest bin ich über einen Baum gestolpert, den ich vorher in der Art bisher noch nicht gesehen bzw. wahrgenommen hatte. Zufälligerweise steht einige km weiter in Bad Sassendorf ein Exemplar der gleichen Art. Beim Baum in Soest konnte ich keine Zapfen am Baum und Boden finden, beim 2. Baum lagen dann zwei halbzertrampelte Zapfen am Boden, die wahrscheinlich dazu gehören. Könnt Ihr mir weiterhelfen? Ich habe zwar eine Idee, bin mir aber überhaupt nicht sicher. Vielen Dank.
Chris
- Dateianhänge
-
- Bild 6.jpg (360.34 KiB) 5580 mal betrachtet
-
- Bild 5.jpg (351.78 KiB) 5580 mal betrachtet
-
- Bild 2.jpg (182.51 KiB) 5580 mal betrachtet
-
- Bild 4.jpg (383.95 KiB) 5580 mal betrachtet
-
- Bild 3.jpg (280.76 KiB) 5580 mal betrachtet
-
- Bild 1.jpg (234.21 KiB) 5580 mal betrachtet
-
- Beiträge: 8747
- Registriert: 12 Jan 2009, 10:08
- Wohnort: Velbert
- Kontaktdaten:
-
- Beiträge: 10271
- Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
- Wohnort: Fraulund/ 24405 Rügge
Ich tendiere auch zu Ch. obtusa. Cupressus sempervirens scheidet aus. C. x leylandii scheidet für mich auch aus. Leylandii wächst sehr schnell und konisch. Der Habitus dieses Baum deutet auf viel langsameres Wachstum hin. Vielleicht kann man herausbekommen, wann er ungefähr gepflanzt wurde. Das 1.Foto würde für mich von den Nadelpartien her gesehen auch passen.
Andererseits erinnert mich die Pflanze an die Sorte ' Drath ' und hier hat ja André nachgewiesen, dass sie zu lawsoniana gehört, was dann wieder zu den Zapfen passen würde, die André zu law. zugehörig sieht. Allerdings ist ' Drath ' erst 1960 entstanden und dann sind wir wieder beim Alter dieser Pflanze. Aber auch ' Lycopodiodes ' sieht ähnlich aus ( es fehlen hier allerdings Verbänderungen) und diese ist wesentlich älter.
VG wolfgang
Andererseits erinnert mich die Pflanze an die Sorte ' Drath ' und hier hat ja André nachgewiesen, dass sie zu lawsoniana gehört, was dann wieder zu den Zapfen passen würde, die André zu law. zugehörig sieht. Allerdings ist ' Drath ' erst 1960 entstanden und dann sind wir wieder beim Alter dieser Pflanze. Aber auch ' Lycopodiodes ' sieht ähnlich aus ( es fehlen hier allerdings Verbänderungen) und diese ist wesentlich älter.
VG wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.
-
- Beiträge: 8747
- Registriert: 12 Jan 2009, 10:08
- Wohnort: Velbert
- Kontaktdaten:
Hallo,
also Ch. lawsoniana 'Drath' ist es nicht, die Blattstellung ist eine andere (normale), demzufolge auch nicht Ch. obtusa 'Lycopodioides'. Allerdings wäre eine Sorte von Ch. lawsoniana die eleganteste Lösung, da dann wieder die gezeigten Zapfen zum Baum passen. Von daher gehe ich von Ch. lawsoniana aus. Und vielleicht ist aus einem Sämling dieser Sorte dann die 'Drath' entstanden. Denn abgesehen von den fehlenden Fehlbildungen der Nadeln und Zapfen lassen sich viele Ähnlichkeiten zur 'Drath' finden, zb. die nicht abgeflachten Zweigenden und die räumlich angeordneten Ästchen. Zudem ist auch der Gesamthabitus sehr ähnlich.
Unter dem Strich muss man sich das mal persönlich ansehen...
Viele Grüße
also Ch. lawsoniana 'Drath' ist es nicht, die Blattstellung ist eine andere (normale), demzufolge auch nicht Ch. obtusa 'Lycopodioides'. Allerdings wäre eine Sorte von Ch. lawsoniana die eleganteste Lösung, da dann wieder die gezeigten Zapfen zum Baum passen. Von daher gehe ich von Ch. lawsoniana aus. Und vielleicht ist aus einem Sämling dieser Sorte dann die 'Drath' entstanden. Denn abgesehen von den fehlenden Fehlbildungen der Nadeln und Zapfen lassen sich viele Ähnlichkeiten zur 'Drath' finden, zb. die nicht abgeflachten Zweigenden und die räumlich angeordneten Ästchen. Zudem ist auch der Gesamthabitus sehr ähnlich.
Unter dem Strich muss man sich das mal persönlich ansehen...
Viele Grüße
-
- Beiträge: 10271
- Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
- Wohnort: Fraulund/ 24405 Rügge
Ich sehe das auch so. ' Drath ' und ' Lycopodioides ' ist es nicht, aber im Umfeld
oder in der nahen Verwandtschaft könnte etwas passen. Erstmal in natura anschauen, alle Details aufnehmen, Zapfen suchen, Alter recherchieren. Dann könnte man auch über Ausschlussverfahren sicher gut eingrenzen.
VG Wolfgang
oder in der nahen Verwandtschaft könnte etwas passen. Erstmal in natura anschauen, alle Details aufnehmen, Zapfen suchen, Alter recherchieren. Dann könnte man auch über Ausschlussverfahren sicher gut eingrenzen.
VG Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.
Hallo,
liebe Baumfreunde, ich zerbreche mir auch schon den Kopf, welche Art und Sorte es ist. Ich habe jetzt mal Kontakt mit dem Grünflächenamt aufgenommen und angefragt, wann der Park angelegt wurde. Ich glaube, dass der noch nicht so alt ist (vielleicht 40-50 Jahre). Ich kann mich ja auch irren, aber die Baumart ist nicht langsamwüchsig, wenn man den Abstand der Astquirle sieht. Eine leylandii scheidet meiner Meinung nach aus, dafür ist der Baum zu licht und die Äste sind sehr waagerecht. Die müsste in dem Alter schon steilere Äste haben und säulig wachsen. Die End-Triebe sind 4-kantig, nicht flach oder rund. Vielleicht täuscht der Lichteinfall auf dem Foto etwas, aber ich meine nicht allzuviele weißliche Verfärbungen unterseits zu erkennen, es handelt sich mehr um Lichtreflexe auf dem Foto. Die Höhe ist 16 m, der Stammumfang des Baumes ist 231 cm. Mal sehen, ob ich noch weitere Fotos auftreiben kann. Erstaunlich ist, dass keine Zapfen zu finden waren.
Schöne Grüße
Christoph
liebe Baumfreunde, ich zerbreche mir auch schon den Kopf, welche Art und Sorte es ist. Ich habe jetzt mal Kontakt mit dem Grünflächenamt aufgenommen und angefragt, wann der Park angelegt wurde. Ich glaube, dass der noch nicht so alt ist (vielleicht 40-50 Jahre). Ich kann mich ja auch irren, aber die Baumart ist nicht langsamwüchsig, wenn man den Abstand der Astquirle sieht. Eine leylandii scheidet meiner Meinung nach aus, dafür ist der Baum zu licht und die Äste sind sehr waagerecht. Die müsste in dem Alter schon steilere Äste haben und säulig wachsen. Die End-Triebe sind 4-kantig, nicht flach oder rund. Vielleicht täuscht der Lichteinfall auf dem Foto etwas, aber ich meine nicht allzuviele weißliche Verfärbungen unterseits zu erkennen, es handelt sich mehr um Lichtreflexe auf dem Foto. Die Höhe ist 16 m, der Stammumfang des Baumes ist 231 cm. Mal sehen, ob ich noch weitere Fotos auftreiben kann. Erstaunlich ist, dass keine Zapfen zu finden waren.
Schöne Grüße
Christoph
Solche "zypressoiden" Koniferen haben keine Astquirle, die kriegen mal hier, mal da einen Seitenast, und welcher es letztendlich zu einem voll ausgebildeten schafft, entscheidet allein die Wuchsstärke und auch die Stellung am Baum.
Der Astabstand hat da nicht viel zu sagen, weil alles, was nicht schnell genug wächst, ausgeschattet wird, abstirbt und meist schon in jungem Alter abgeworfen wird.
Alleine schon, dass keine Zapfen vorhanden sind, spricht dafür, dass es eine eher selten gepflanzte Art ist. Ch. obtusa wird quasi nur in irgendwelchen Zierformen gepflanzt, die seltenst blühen/ fruchten, entsprechend fehlt normalen Pflanzen (oder auch aus Sorten zurückgeschlagenen Wildlingen) der Bestäubungspartner.
Zum einen, weil sonst nichts artgleiches in der Nähe blüht, zum anderen, weil alle Pflanzen einer Sorte ein Klon sind. Und wenn die selbststeril oder vormännlich/ vorweiblich sind, kann man 500 Exemplare im Umkreis haben, und wahrscheinlich keinen einzigen fertilen Samen ernten.
Reibe doch einfach mal am Laub (den grünen Zweigen) und berichte, wie das riecht. Auch daran kann man die Arten einigermaßen unterscheiden.
Der Astabstand hat da nicht viel zu sagen, weil alles, was nicht schnell genug wächst, ausgeschattet wird, abstirbt und meist schon in jungem Alter abgeworfen wird.
Alleine schon, dass keine Zapfen vorhanden sind, spricht dafür, dass es eine eher selten gepflanzte Art ist. Ch. obtusa wird quasi nur in irgendwelchen Zierformen gepflanzt, die seltenst blühen/ fruchten, entsprechend fehlt normalen Pflanzen (oder auch aus Sorten zurückgeschlagenen Wildlingen) der Bestäubungspartner.
Zum einen, weil sonst nichts artgleiches in der Nähe blüht, zum anderen, weil alle Pflanzen einer Sorte ein Klon sind. Und wenn die selbststeril oder vormännlich/ vorweiblich sind, kann man 500 Exemplare im Umkreis haben, und wahrscheinlich keinen einzigen fertilen Samen ernten.
Reibe doch einfach mal am Laub (den grünen Zweigen) und berichte, wie das riecht. Auch daran kann man die Arten einigermaßen unterscheiden.
-
- Beiträge: 8747
- Registriert: 12 Jan 2009, 10:08
- Wohnort: Velbert
- Kontaktdaten:
Hallo,
also bei diesen Abmaßen schiebe ich meine Chips lieber wieder rüber auf Cupressus x leylandii. Habe in meiner Datenbank ein ähnliches Zweigbild gefunden. Dass keine weißlichen Farbanteile zu sehen sind, spricht auch dafür. Bei einer der beiden Scheinzypressen wären wenigstens die Zweigansätze verflacht.
Es gibt auch breiter wachsende Leyland-Zypressen.
Aber sicher kann man das nur vor Ort sagen. Kiefers Geruchsprobe sollte man auch durchführen.
Viele Grüße
also bei diesen Abmaßen schiebe ich meine Chips lieber wieder rüber auf Cupressus x leylandii. Habe in meiner Datenbank ein ähnliches Zweigbild gefunden. Dass keine weißlichen Farbanteile zu sehen sind, spricht auch dafür. Bei einer der beiden Scheinzypressen wären wenigstens die Zweigansätze verflacht.
Es gibt auch breiter wachsende Leyland-Zypressen.
Aber sicher kann man das nur vor Ort sagen. Kiefers Geruchsprobe sollte man auch durchführen.
Viele Grüße
Hallo,
daß an Ch. obtusa je nach Sorte schonmal die Weißzeichnung fehlt, stört mich wenig, das habe ich gelegentlich schon mal gesehen. Allerdings war die Schuppenstellung stets so, daß sich die Ypsilone bei vorhandener Weißzeichnung ergeben hätten ... das sehe ich bei diesem Baum nicht.
Ich sehe da eine Leylandzypresse ... vielleicht irgendwas in Richtung 'Haggerston Grey'.
daß an Ch. obtusa je nach Sorte schonmal die Weißzeichnung fehlt, stört mich wenig, das habe ich gelegentlich schon mal gesehen. Allerdings war die Schuppenstellung stets so, daß sich die Ypsilone bei vorhandener Weißzeichnung ergeben hätten ... das sehe ich bei diesem Baum nicht.
Ich sehe da eine Leylandzypresse ... vielleicht irgendwas in Richtung 'Haggerston Grey'.
Hallo zusammen,
ich hatte zwischendrin bei dem Grünflächenamt der Stadt angefragt. Der Rosengarten wurde ab 1973 angelegt, d.h. der Baum wurde vermutlich vor 43 Jahren gepflanzt. Freundlicherweise wurde mir eine Baumartenliste zugesandt, dort ist der Baum als nicht näher bestimmter Wacholder aufgeführt, was uns wahrscheinlich auch nicht weiter bringt. Wenn ich noch einmal in der Nähe bin, versuche ich noch einmal Zapfen zu finden bzw. mache mal eine Geruchsprobe. Vielleicht ist ja noch einem jemand von Euch zufälligerweise dort in der Nähe. Vielen Dank noch mal für Eure Bemühungen.
Gruß
Chris
ich hatte zwischendrin bei dem Grünflächenamt der Stadt angefragt. Der Rosengarten wurde ab 1973 angelegt, d.h. der Baum wurde vermutlich vor 43 Jahren gepflanzt. Freundlicherweise wurde mir eine Baumartenliste zugesandt, dort ist der Baum als nicht näher bestimmter Wacholder aufgeführt, was uns wahrscheinlich auch nicht weiter bringt. Wenn ich noch einmal in der Nähe bin, versuche ich noch einmal Zapfen zu finden bzw. mache mal eine Geruchsprobe. Vielleicht ist ja noch einem jemand von Euch zufälligerweise dort in der Nähe. Vielen Dank noch mal für Eure Bemühungen.
Gruß
Chris
-
- Beiträge: 8747
- Registriert: 12 Jan 2009, 10:08
- Wohnort: Velbert
- Kontaktdaten:
-
- Beiträge: 10271
- Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
- Wohnort: Fraulund/ 24405 Rügge
Tatsächlich, hätte ich nicht gedacht.
Viele Kultivare sind ja gelbnadlig, so dass hier ' Haggerston Grey ' ( wie Hessekopp schon andeutet ) oder ' Naylors Blue ' möglicherweise in Frage kämen.
Es gibt nur ganz wenige Sorten mit dieser Nadelfarbe.
Vg Wolfgang
Viele Kultivare sind ja gelbnadlig, so dass hier ' Haggerston Grey ' ( wie Hessekopp schon andeutet ) oder ' Naylors Blue ' möglicherweise in Frage kämen.
Es gibt nur ganz wenige Sorten mit dieser Nadelfarbe.
Vg Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.