† 'Kulthügelbuche' bei Hohenbüssow, Register-Nr.: 1126
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† 'Kulthügelbuche' bei Hohenbüssow, Register-Nr.: 1126
Endlich gefunden!!! Im zweiten Anlauf ist es geglückt: die Kulthügelbuche ist fotografiert und mit GPS-Daten erfasst! Die Angaben beim DBA waren sehr ungenau und das Gelände ist sehr unübersichtlich. Dabei hat mich das Foto in "Unsere 500 ältesten Bäume" schon so lange fasziniert...
Ein gewaltiger Baum in der Blüte seiner Jahre steht da vor uns. Mit intakter Krone, die 24m weit spannt und 5(6)-stämmig. Die dicken Wurzeln streichen weit den steilen Hang hinab, um ihm Halt zu geben. Den Gesamtumfang habe ich in der Taille mit 6,92m gemessen.
musicussi
Ein gewaltiger Baum in der Blüte seiner Jahre steht da vor uns. Mit intakter Krone, die 24m weit spannt und 5(6)-stämmig. Die dicken Wurzeln streichen weit den steilen Hang hinab, um ihm Halt zu geben. Den Gesamtumfang habe ich in der Taille mit 6,92m gemessen.
musicussi
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- baumlaeufer
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welch toller Baum, Wolfgang! Verlinkst du bitte noch das Forum zum Register. Danke
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Musicussi gibt mir die Chance, nach meinem Besuch im Oktober 2016 selbst die Verlinkung vorzunehmen.
Allerdings, mein Bericht und die Fotos der Kulthügelbuche in Hohenbüssow sind nicht so gut.
Aus drei Gründen
-belaubt
-weil es geregnet hat
-die Buche inzwischen zwei Starkäste verloren hat.
Der Zerfall ist nicht aufzuhalten, die Pilze zeigen es an
schade drum
Baumlaeufer
P.S. ich habe den Zugang von unten, von dem Fluß Tollense gewählt, das erschien mir einfacher, ab Wildbirne den Hügel hoch, da oben muß sie irgendwo sein...
Allerdings, mein Bericht und die Fotos der Kulthügelbuche in Hohenbüssow sind nicht so gut.
Aus drei Gründen
-belaubt
-weil es geregnet hat
-die Buche inzwischen zwei Starkäste verloren hat.
Der Zerfall ist nicht aufzuhalten, die Pilze zeigen es an
schade drum
Baumlaeufer
P.S. ich habe den Zugang von unten, von dem Fluß Tollense gewählt, das erschien mir einfacher, ab Wildbirne den Hügel hoch, da oben muß sie irgendwo sein...
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frag mal einen" Statiker"?Ratatöskr hat geschrieben:Hallo,
wie lange hat die Buche eurer Ansicht nach noch zu leben ?
Der Verfall scheint ja rasant fortzuschreiten und der Pilzbefall ist enorm.
Viele Grüße
André
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wie lange hat die Buche eurer Ansicht nach noch zu leben ?
Der Verfall scheint ja rasant fortzuschreiten und der Pilzbefall ist enorm.
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Heben wir denn einen solchen im Forum ? :-O
Bei der Bavariabuche ging es ja seinerzeit relativ schnell, zwischen den ersten massiven Astabbrüchen und dem Ende des Baumes - ich glaube binnen 15 Jahren war Schluss, wenn ich wiederum die Bühlbuche ansehen, so hat diese alle überrascht mit ihrer Lebenskraft, allerdings ist dort auch kein solch massiver Pilzbefall sichtbar.
Gruß andré
Bei der Bavariabuche ging es ja seinerzeit relativ schnell, zwischen den ersten massiven Astabbrüchen und dem Ende des Baumes - ich glaube binnen 15 Jahren war Schluss, wenn ich wiederum die Bühlbuche ansehen, so hat diese alle überrascht mit ihrer Lebenskraft, allerdings ist dort auch kein solch massiver Pilzbefall sichtbar.
Gruß andré
"Wenn eine Raupe stirbt- wird ein Schmetterling geboren"
Elisabeth Kübler Ross
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Hallo,
eigentlich muss man kein Statiker sein, denn es ist ersichtlich, dass dieser Ausbruch eine gewaltige Schwächung des restlichen Baumes darstellt. Extremereignisse können dem Rest jetzt deutlich leichter ein Ende setzen. Für den genauen Zeitpunkt müsste man Hellseher sein, aber es wird wohl sehr wahrscheinlich relativ bald passieren.
Die Bühlbuche ist mehr oder weniger ein halber Stamm mit neuen Trieben, was aus solch einer Büschelbuche wohl kaum werden wird. Der gesamte Zerfallsprozess kann sich so deutlich in die Länge ziehen, da sie keine große Angriffsfläche mehr bietet und kaum Gewicht tragen muss. In dem Fall bestimmt wohl die Vitalität das absolute Ende, nicht die Stabilität.
Gruß
Tom
eigentlich muss man kein Statiker sein, denn es ist ersichtlich, dass dieser Ausbruch eine gewaltige Schwächung des restlichen Baumes darstellt. Extremereignisse können dem Rest jetzt deutlich leichter ein Ende setzen. Für den genauen Zeitpunkt müsste man Hellseher sein, aber es wird wohl sehr wahrscheinlich relativ bald passieren.
Die Bühlbuche ist mehr oder weniger ein halber Stamm mit neuen Trieben, was aus solch einer Büschelbuche wohl kaum werden wird. Der gesamte Zerfallsprozess kann sich so deutlich in die Länge ziehen, da sie keine große Angriffsfläche mehr bietet und kaum Gewicht tragen muss. In dem Fall bestimmt wohl die Vitalität das absolute Ende, nicht die Stabilität.
Gruß
Tom
Hallo,
Statiker werden uns zur Zukunft dieses Baumes keine Angaben machen können. Allenfalls Experten, welche sich mit den von Pilzen erzeugten Fäulen und den erforderlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Bruchsicherheit auskennen.
Ich gebe malein paar Denkanstöße:
Die Buche besitzt keinen vollholzigen Stamm sondern besteht aus mehreren Einzelstämmen. Zwischen den Einzelstämmen ist Borke eingewachsen und wirkt in der Art von Rissen.
Die einzelnen Stämme sind den Gegebenheiten entsprechend fototrop zum Licht gewachsen, zum Teil schräg nach Außen und haben einseitige Baumkronen gebildet. Das Holz der Stämme wird dadurch unterschiedlich belastet (Zug und Druck). Die Bruchsicherheit kann da schon allein durch die eingewachsene Borke gefährdet sein.
Zusätzlich schädigt hier der Pilz noch das Stammholz und das kurz über dem Erdboden, wo die Hebelkräfte am Größten sind. Bei der Bavaria-Buche war es der Brandkrustenpilz, an der Kulthügelbuche scheint es sich um den Zunderschwamm zu handeln. Beide Pilze verspröden das Holz. Kann das intakte Holz die Last nicht mehr tragen (Last = Eigengewicht der Krone + Wind, evtl. auch Schnee, Eis, Regen) erfolgt ein Bruchversagen an der Stelle der weiträumigsten Holzzersetzung.
Wann die restlichen Stämme der Buche nun versagen hängt also vom Holzabbau durch Pilze, der Belastung auf das intakte Holz, dem Anteil an eingewachsener Borke, der zusätzlichen Belastung im Kronenraum und möglicher Schäden durch Sonnenbrand ab. Das kann heute sein, aber auch erst in mehreren Jahrzehnten erfolgen. Das lässt sich anhand der Fotos nicht ausmachen.
Gruß Hilmar
Statiker werden uns zur Zukunft dieses Baumes keine Angaben machen können. Allenfalls Experten, welche sich mit den von Pilzen erzeugten Fäulen und den erforderlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Bruchsicherheit auskennen.
Ich gebe malein paar Denkanstöße:
Die Buche besitzt keinen vollholzigen Stamm sondern besteht aus mehreren Einzelstämmen. Zwischen den Einzelstämmen ist Borke eingewachsen und wirkt in der Art von Rissen.
Die einzelnen Stämme sind den Gegebenheiten entsprechend fototrop zum Licht gewachsen, zum Teil schräg nach Außen und haben einseitige Baumkronen gebildet. Das Holz der Stämme wird dadurch unterschiedlich belastet (Zug und Druck). Die Bruchsicherheit kann da schon allein durch die eingewachsene Borke gefährdet sein.
Zusätzlich schädigt hier der Pilz noch das Stammholz und das kurz über dem Erdboden, wo die Hebelkräfte am Größten sind. Bei der Bavaria-Buche war es der Brandkrustenpilz, an der Kulthügelbuche scheint es sich um den Zunderschwamm zu handeln. Beide Pilze verspröden das Holz. Kann das intakte Holz die Last nicht mehr tragen (Last = Eigengewicht der Krone + Wind, evtl. auch Schnee, Eis, Regen) erfolgt ein Bruchversagen an der Stelle der weiträumigsten Holzzersetzung.
Wann die restlichen Stämme der Buche nun versagen hängt also vom Holzabbau durch Pilze, der Belastung auf das intakte Holz, dem Anteil an eingewachsener Borke, der zusätzlichen Belastung im Kronenraum und möglicher Schäden durch Sonnenbrand ab. Das kann heute sein, aber auch erst in mehreren Jahrzehnten erfolgen. Das lässt sich anhand der Fotos nicht ausmachen.
Gruß Hilmar
Hallo Tom und Hilmar,
vielen Dank für eure, wie ich finde, sehr interessanten Beiträge, welche die Situation aus meiner Sicht gut beschreiben, auch prognostisch gesehen.
Bei der Bavariabuche konnte man ja, wie oben schon erwähnt, erleben, wie schnell der Verfall einer eindrucksvollen und, zumindest bei flüchtiger Betrachtung, äußerlich noch scheinbar vitalen Buche fortschreiten kann (Eichen scheinen Pilzen oft viel länger und nachhaltiger widerstehen zu können) - hier bei dieser Buche kommt noch die Mehrstämmigkeit hinzu, die das ganze Baumgebilde fragiler macht.
Die Bühlbuche in Eibenstock ist in der Tat anders zu bewerten, da mechanisch (Orkan) zwar stark geschädigt, aber-zumindest dem äußeren Eindruck nach, noch weitgehend frei von Pilzbefall- sie kann daher, trotz ihres mitgenommenen Zustandes, vielleicht noch deutlich länger überdauern als die Kulthügelbuche.
Viele Grüße
André
vielen Dank für eure, wie ich finde, sehr interessanten Beiträge, welche die Situation aus meiner Sicht gut beschreiben, auch prognostisch gesehen.
Bei der Bavariabuche konnte man ja, wie oben schon erwähnt, erleben, wie schnell der Verfall einer eindrucksvollen und, zumindest bei flüchtiger Betrachtung, äußerlich noch scheinbar vitalen Buche fortschreiten kann (Eichen scheinen Pilzen oft viel länger und nachhaltiger widerstehen zu können) - hier bei dieser Buche kommt noch die Mehrstämmigkeit hinzu, die das ganze Baumgebilde fragiler macht.
Die Bühlbuche in Eibenstock ist in der Tat anders zu bewerten, da mechanisch (Orkan) zwar stark geschädigt, aber-zumindest dem äußeren Eindruck nach, noch weitgehend frei von Pilzbefall- sie kann daher, trotz ihres mitgenommenen Zustandes, vielleicht noch deutlich länger überdauern als die Kulthügelbuche.
Viele Grüße
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Elisabeth Kübler Ross
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- Klaus Heinemann
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Re: Kulthügelbuche Hohenüssow, Reg.-Nr. 1126
Hallo zusammen,
bei der Register-Aufnahme von Band 9 "Wege zu alten Bäumen" habe ich auch nach der Kulthügelbuche geschaut - und habe in Google Earth diese Aufnahme vom 6.8.2018 gefunden. Es sieht so aus, als wären weitere Stämmlinge umgestürzt. Ob überhaupt noch einer steht, kann man nicht genau erkennen.
Gruß Klaus
bei der Register-Aufnahme von Band 9 "Wege zu alten Bäumen" habe ich auch nach der Kulthügelbuche geschaut - und habe in Google Earth diese Aufnahme vom 6.8.2018 gefunden. Es sieht so aus, als wären weitere Stämmlinge umgestürzt. Ob überhaupt noch einer steht, kann man nicht genau erkennen.
Gruß Klaus
irgendwann reduziert sich alles
auf seinen tatsächlichen Wert
auf seinen tatsächlichen Wert
Re: Kulthügelbuche Hohenüssow, Reg.-Nr. 1126
Das ist sehr bedauerlich, und jeder kann es über Google Maps Sat sehen. Das Bild ist klar und eindeutig.
Bäumemessen, pflegen und fotografieren ist ja ganz schön, aber man sollte sie auch verstehen
Palme
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