Schadbild Traubenkirsche?

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spodnie
Beiträge: 6
Registriert: 17 Feb 2016, 17:28

Schadbild Traubenkirsche?

Beitrag von spodnie »

Hallo :)

ich wurde vor kurzem gefragt ob ich wüsste was das Schadbild hier sein könnte an der Traubenkirsche - habe jetz schon einige Seiten im Internet durchgeschaut, aber leider nichts genaueres gefunden.

Anbei lad ich hier 2 Bilder hoch - eins davon ist eher größer damit man die kleinen Bohrlöcher sehen kann.

Vielleicht hat das jemand von euch schonmal gesehen - würde mich um eine Antwort freuen :)

Lg
Moni
Dateianhänge
Traubenkirsche - schaden.jpeg
Traubenkirsche - schaden.jpeg (376.58 KiB) 3083 mal betrachtet
traubenkirsche - käfer.jpeg
traubenkirsche - käfer.jpeg (232.05 KiB) 3083 mal betrachtet

rolf7
Beiträge: 1541
Registriert: 01 Jan 2009, 21:20
Wohnort: Nähe von Basel, Schweiz

Beitrag von rolf7 »

Hallo spodnie

das ist eine Borkenkäferart, die totes Holz befällt.

Gruss Rolf

Spinnich
Beiträge: 3797
Registriert: 27 Jul 2010, 01:14
Wohnort: nördl. Unterfranken

Beitrag von Spinnich »

Hallo,

die Fraßgänge deuten tatsächlich auf einen "Laubholz"-Borkenkäfer.
In Frage kommen da einige Arten, leider findet man im Internet keine genauen Schadbilder zum Abgleich.
Quelle: waldwissen
Mögliche Borkenkäfer an Kirsche: "An der Vogelkirsche kommen am häufigsten der Große und der Kleine Obstbaumsplintkäfer (Scolytus mali und S. rugulosus) vor. Der Kirschbaumborkenkäfer (Polygraphus grandiclava) ist an der Kirsche, aber erstaunlicherweise auch an Fichte und Kiefer nachgewiesen. Von den holzbrütenden Borkenkäfern finden sich an der Vogelkirsche der Ungleiche Holzbohrer (Xyleborus dispar), der Kleine Holzbohrer (Xyleborus saxesenii) und der eingeschleppte Schwarze Nutzholzborkenkäfer (Xyleborus germanus)."
Immerhin dürften die Holzbohrer, Xyleborus hier nicht in Frage kommen und ich denke es ist eher das typische Fraßbild eines Scolytus, aber auch Polygraphus grandiclava, der auch auch in den Splint der Bäume eingreift.

Gruß Spinnich :)
Das Talent der Menschen, sich einen Lebensraum zu schaffen, wird nur durch ihr Talent übertroffen, ihn zu zerstören.
- Georg Christoph Lichtenberg -

spodnie
Beiträge: 6
Registriert: 17 Feb 2016, 17:28

Beitrag von spodnie »

Hey,

danke euch beiden für die Antwort :)

Über die Bilder im Internet die ich fand kamm mir der Borkenkäfer auch am ähnlichsten vor, aber war mir nicht zu 100% sicher.

Wenn man die befallenen Äste entfernt (was jetz bei dem Kl.Baum eigent. schon fast der ganze Baum wäre) hat man diesen dann los - oder kann der sich schon auch unter gesunder Rinde/Borke verstecken?

Schönen Tag euch erstmal
Moni

Cryptomeria
Beiträge: 10560
Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
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Beitrag von Cryptomeria »

Ich denke es reicht, wenn du das Totholz entfernst. Prunus padus wächst schnell, treibt neu aus und macht schnell wieder manches wett. Du kannst natürlich das gesunde Holz nach Bohrlöchern absuchen ( ca.Stecknadelkopfgröße), aber ich denke nicht, dass da schon etwas ist.
Vg Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.

Andreas75
Beiträge: 4121
Registriert: 13 Dez 2004, 00:17

Beitrag von Andreas75 »

Ich bin eher der Ansicht, es handelt sich um Prunus serotina.
Bei dem Unkraut ist es doch relativ egal, wieviel man entfernt, es wird stets genug neues nachkommen, auch wenn man sie völlig absägen würde.

Alles Totholz bzw. befallene Holz rausnehmen kann man.
Andererseits aber wächst P. serotina zwar durchaus auch mal baumförmig, wird meistens aber doch nicht mehr als ein großer Strauch, bei dem immer wieder einzelne Stämmlinge absterben und durch neue ersetzt werden. Die Käfer nutzen da quasi nur das anfallende Futter, schädigen den Strauch selbst aber nicht weiter.
Was, wie gesagt bei dem Status eines invasiven Neophyts von P. serotina auch nicht weiter schlimm wäre, falls doch.

Ich persönlich würde das Gestrüpp ehrlich gesagt entfernen, töten, umbringen und ausrotten und dafür was sinnvolleres, wie eine heimische Traubenkirsche pflanzen, bei der es nichts ausmacht, wenn sie sich in die umgebende Natur ausbreitet.

Cryptomeria
Beiträge: 10560
Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
Wohnort: Fraulund/ 24405 Rügge

Beitrag von Cryptomeria »

Ich hatte mir über die Art gar keine Gedanken gemacht und wundere mich, wie ich selbstverständlich von Prunus padus ausgehen konnte.
Vg Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.

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