unbekannter Laubbaum ---> Morus spp.
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unbekannter Laubbaum ---> Morus spp.
Hallo Baumfreunde,
vor zwei Tagen sah ich diesen Baum in voller Herbstfärbung während ringsum noch Alles grün ist. Die Blattbestimmung gelang mir im Netz sowie in Büchern nicht. Das Blatt ähnelt zwar dem einer Linde, nur die Einkerbungen passen nicht zu ihr. Der Standort ist bei der Ortschaft 01809 Köttewitz - Stadt Dohna in Sachsen.
Ich hoffe auf einen guten Kenner der Materie.
vor zwei Tagen sah ich diesen Baum in voller Herbstfärbung während ringsum noch Alles grün ist. Die Blattbestimmung gelang mir im Netz sowie in Büchern nicht. Das Blatt ähnelt zwar dem einer Linde, nur die Einkerbungen passen nicht zu ihr. Der Standort ist bei der Ortschaft 01809 Köttewitz - Stadt Dohna in Sachsen.
Ich hoffe auf einen guten Kenner der Materie.
- Dateianhänge
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- Blattunterseite
- 20150918_093832 - Kopie.jpg (377.02 KiB) 4914 mal betrachtet
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- Blattoberseite
- 20150918_090053 - Kopie.jpg (363.87 KiB) 4914 mal betrachtet
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- Stamm - Rinde
- 20150917_153635 - Kopie.jpg (267.95 KiB) 4914 mal betrachtet
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- einzeln stehender Baum
- 2015-09-18 12.41.35 - Kopie.jpg (334.05 KiB) 4914 mal betrachtet
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- Blätter
- 20150917_153526-1 - Kopie.jpg (305.42 KiB) 4914 mal betrachtet
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Hallo Quellfelder,
an welchem Merkmal würdest du das hier festmachen wollen?
Soweit ich weiß, sind die Blattformen bei beiden Arten extrem variabel, die Fruchtfarbe (Früchte sehen wir ja nicht, aber auch bei Morus alba von weiß bis ganz dunkelrot/schwarzrot möglich), gelbe Herbstfärbung haben auch beide.
Die Borke scheint im Bildvergleich (bei älteren Bäumen) bei Morus nigra noch etwas grober zu sein (aber das wird wohl kein eindeutiges, gutes Merkmal sein, wenn überhaupt.)
Ich orientiere mich immer am Merkmal der "Rauheit" der Blattoberseite, Morus alba glatt, Morus nigra deutlich rau (aber das kann man eben nicht sehen )
an welchem Merkmal würdest du das hier festmachen wollen?
Soweit ich weiß, sind die Blattformen bei beiden Arten extrem variabel, die Fruchtfarbe (Früchte sehen wir ja nicht, aber auch bei Morus alba von weiß bis ganz dunkelrot/schwarzrot möglich), gelbe Herbstfärbung haben auch beide.
Die Borke scheint im Bildvergleich (bei älteren Bäumen) bei Morus nigra noch etwas grober zu sein (aber das wird wohl kein eindeutiges, gutes Merkmal sein, wenn überhaupt.)
Ich orientiere mich immer am Merkmal der "Rauheit" der Blattoberseite, Morus alba glatt, Morus nigra deutlich rau (aber das kann man eben nicht sehen )
Viele Grüße von bee
Die Exemplare von Morus nigra bei mir zeigen noch nicht mal den Hauch einer Herbstfärbung, aber sie stehen auch im Tal geschützt zwischen Gebäuden.
Bei so einem exponierten Standort geht der Blattfall im Herbst sicher schneller.
Den Standort sollte sich der Fragesteller auf jeden Fall merken, denn im Sommer ab Ende Juni gibt es dort sehr gute Früchte zu ernten.
Danke übrigens für die schönen Fotos.
Bei so einem exponierten Standort geht der Blattfall im Herbst sicher schneller.
Den Standort sollte sich der Fragesteller auf jeden Fall merken, denn im Sommer ab Ende Juni gibt es dort sehr gute Früchte zu ernten.
Danke übrigens für die schönen Fotos.
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Dann macht ihr irgendwas falsch. Ich nasche im Sommer beim Vorbeigehen immer die Früchte in Reichweite, eine Hand voll oder zwei. Wenn man es richtig macht, hat man nicht mal blaue Finger.
Wenn die Früchte reif sind, fallen sie einem fast in die Hand, unreife Früchte dagegen sind etwas schwieriger abzubekommen, aber das ist wohl bei jedem Obst so. Sie schmecken unreif auch noch nicht besonders gut.
Wenn die Früchte reif sind, fallen sie einem fast in die Hand, unreife Früchte dagegen sind etwas schwieriger abzubekommen, aber das ist wohl bei jedem Obst so. Sie schmecken unreif auch noch nicht besonders gut.
Genau: So spürt man doch gleich, welche Früchte wirklich reif sind. Das ist auch bei Cornus mas so. Wenn sie einem fast von allein in die Hand fallen, sind sie gerade richtig.
Ich habe mir den Standort angeschaut. Der Baum steht ziemlich frei und wenn es Morus nigra wäre, hätte den wohl die extreme Kältewelle vor ein paar Jahren gekillt. Morus alba verträgt da einiges mehr. Die Behaarung von Blättern und Blattstil ist bei einem Herbstblatt sicher kaum noch feststellbar. Die Unterschiede sind nicht so groß. Auch über die Nervatur kommt man da nicht wirklich weiter. Abgesehen davon wird M. alba häufiger verwendet. Warum überhaupt ein Maulbeerbaum dort mitten in der "Prärie" gepflanzt wurde, ist mir allerdings schleierhaft. Wenn es nur um die Früchte ginge, würde ich natürlich M. nigra oder evtl. M. rubra vorziehen.
Gruß Frank
Ich habe mir den Standort angeschaut. Der Baum steht ziemlich frei und wenn es Morus nigra wäre, hätte den wohl die extreme Kältewelle vor ein paar Jahren gekillt. Morus alba verträgt da einiges mehr. Die Behaarung von Blättern und Blattstil ist bei einem Herbstblatt sicher kaum noch feststellbar. Die Unterschiede sind nicht so groß. Auch über die Nervatur kommt man da nicht wirklich weiter. Abgesehen davon wird M. alba häufiger verwendet. Warum überhaupt ein Maulbeerbaum dort mitten in der "Prärie" gepflanzt wurde, ist mir allerdings schleierhaft. Wenn es nur um die Früchte ginge, würde ich natürlich M. nigra oder evtl. M. rubra vorziehen.
Gruß Frank
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Hm, die M. nigra Bäume hier stehen zwar 1. im Tal und 2. im Schutz von Gebäuden, aber es kann auch im Vogtland sehr kalt werden, kälter als in anderen Regionen Deutschlands.LCV hat geschrieben: Der Baum steht ziemlich frei und wenn es Morus nigra wäre, hätte den wohl die extreme Kältewelle vor ein paar Jahren gekillt.
Einigen wir uns doch vorerst auf Morus spec., weil in diesem Stadium nicht genauer bestimmbar.
Ich habe übrigens beobachtet, dass Vögel, genauer Ringeltauben, die Früchte gefressen haben. Zumindest war das anfangs so, im weiteren Verlauf lies das Interesse nach. Kann es sein, dass ein Vogel den Baum ausgesät hat?
quellfelder hat geschrieben:Hallo,
das Morus nigra frostempfindlicher ist, mußt Du uns noch beweisen bzw. belegen.
Viele Grüße
quellfelder
Da gibt es nichts zu beweisen, ist so. Lt. R/B 4 gilt für Morus alba WHZ 5b und für Morus nigra 6b. Bedenkt man den Standort nahe Dresden und dass es dort vor nicht allzu langer Zeit einen extrem kalten Winter gab, dazu die Empfehlung, Morus nigra nur an geschützten Stellen zu pflanzen, spricht allein dieser sehr freiliegende Standort viel mehr für Morus alba. Trotzdem kann man die Art nicht hundertprozentig bestimmen, weil zu viele Details nicht auf den Fotos ersichtlich sind. M. alba ist in Deutschland auch stärker verbreitet. Es handelt sich hier ja wohl nicht um einen BoGa oder eine Parkanlage, wo gezielt exotische Bäume gepflanzt werden.
Im Gegenzug wäre ich aber schon interessiert zu erfahren, was Dich derart sicher macht, es sei die schwarze Maulbeere. Die Wahrscheinlichkeit spricht dagegen und eindeutige Merkmale sehe ich nicht. Lasse mich aber gern überzeugen. Ansonsten müssen wir hoffen, dass der TE im nächsten Jahr weitere Bilder liefern kann.
http://www.baumkunde.de/Morus_alba/
https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fe_Maulbeere
Vergleicht man die Einträge zu M. alba, heißt es bei Wiki, "Früchte saftig-süß", bei Baumkunde "süß-fade".
Da heutzutage die Seidenraupenzucht kein wirklicher Wirtschaftszeig mehr ist, bleibt die Verwendung als Obst. Da pflanzt man wohl eher das Obst an, dass besser schmeckt. Allerdings ist mir nach verschiedenen Anfragen unklar, ob es bei M. alba schmackhafte Sorten gibt, oder ob "süß-fade" schlichtweg falsch ist.
Ich habe bei den Bäume hier die Erfahrung gemacht, dass der Geschmack der Früchte vom Wetter abhängt. Die Früchte reifen über einen langen Zeitraum von beinahe 2 Monaten. Dabei kommen täglich oder alle zwei Tage neue Früchte nach, die überzähligen fallen zu Boden.
Ist es mal für eine Woche eher kühl und regnerisch, schmecken die Früchte deutlich anders als nach einer Schönwetterperiode mit viel Sonne und Hitze.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fe_Maulbeere
Vergleicht man die Einträge zu M. alba, heißt es bei Wiki, "Früchte saftig-süß", bei Baumkunde "süß-fade".
Da heutzutage die Seidenraupenzucht kein wirklicher Wirtschaftszeig mehr ist, bleibt die Verwendung als Obst. Da pflanzt man wohl eher das Obst an, dass besser schmeckt. Allerdings ist mir nach verschiedenen Anfragen unklar, ob es bei M. alba schmackhafte Sorten gibt, oder ob "süß-fade" schlichtweg falsch ist.
Ich habe bei den Bäume hier die Erfahrung gemacht, dass der Geschmack der Früchte vom Wetter abhängt. Die Früchte reifen über einen langen Zeitraum von beinahe 2 Monaten. Dabei kommen täglich oder alle zwei Tage neue Früchte nach, die überzähligen fallen zu Boden.
Ist es mal für eine Woche eher kühl und regnerisch, schmecken die Früchte deutlich anders als nach einer Schönwetterperiode mit viel Sonne und Hitze.
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Hallo,
also, wir einigen uns auf Maulbeere. Das ist doch sicherlich schon etwas!
Der Baum erscheint mir relativ klein. Und die Weiße Maulbeere soll größer werden. Aber das Alter kann ich schlecht einschätzen. Sicherlich von Vögeln zu diesem Standort gebracht.
Also das nahe Feuer meiden und sich einigen: auf Maulbeere.
Viele Grüße
quellfelder
also, wir einigen uns auf Maulbeere. Das ist doch sicherlich schon etwas!
Der Baum erscheint mir relativ klein. Und die Weiße Maulbeere soll größer werden. Aber das Alter kann ich schlecht einschätzen. Sicherlich von Vögeln zu diesem Standort gebracht.
Also das nahe Feuer meiden und sich einigen: auf Maulbeere.
Viele Grüße
quellfelder
unbekannter Laubbaum - Maulbeere
Zum besserem Fotografieren der Blätter hatte ich diese zwischen Buchseiten gelegt und getrocknet. Daher kann ich jetzt keine raue oder glatte Blattseite mehr erkennen, ebenso eventuell behaarte Stellen.
Im nächsten Sommer schaue ich mir das noch mal genauer an. Interessant wäre noch, wie der dorthin kam.
Ich danke jedenfalls Allen für ihre Kommentare und ich weiß nun die Gattung dieses Baumes.
Im nächsten Sommer schaue ich mir das noch mal genauer an. Interessant wäre noch, wie der dorthin kam.
Ich danke jedenfalls Allen für ihre Kommentare und ich weiß nun die Gattung dieses Baumes.