Birke mit Rissen am Stamm

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Quercus92
Beiträge: 10
Registriert: 03 Feb 2015, 11:00

Birke mit Rissen am Stamm

Beitrag von Quercus92 »

Hallo,

könnt ihr mir vielleicht sagen, was es mit diesen Rissen an der Birke auf sich hat? Stellt dies eine Beeinträchtigung für den Baum dar?

LG
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quellfelder
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Registriert: 29 Dez 2010, 16:46
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Beitrag von quellfelder »

Hallo,

schwer zu erkennen, aber es könnte eine Blitzrinne sein. Aber Gedanken brauchst Du Dir erst einmal nicht zu machen.

Viele Grüße

quellfelder

Quercus92
Beiträge: 10
Registriert: 03 Feb 2015, 11:00

Beitrag von Quercus92 »

Super. Vielen Dank für die Schnelle Antwort :)

Andreas75
Beiträge: 4121
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Beitrag von Andreas75 »

Hy!

Für mich sieht das wie ein Belastungsriss aus, den der Baum durch verstärkte Neubildung von Holz zu stabilisieren versucht. So wie der Baum da an der Hausecke steht, könnten sich da bei Sturm schon Verwirbelungen bilden, die den Baum gleichzeitig in verschiedene Richtungen drehen.
Dabei entstehen solche Belastungsrisse, die der Baum durch wulstartige Leisten wieder zu stabilisieren versucht. Das vorliegende Beispiel erscheint mir wie ein solcher, aber noch sehr frischer/ junger.

Ich würde da direkt vor Ort nochmal einen fachkundigen Baumpfleger draufkucken lassen, denn es besteht womöglich erhöhte Bruchgefahr, von meiner entfernten Warte aus gesehen.
Will heißen, beim Auftreten solcher Fälle besteht die erhöhte Bruchgefahr definitiv, jedoch kann ich das aus der Entfernung nicht hinreichend sicher diagnostizieren. Darum der Tipp, da mal vor Ort einen Profi drauf kucken zu lassen.
Die Birke hätte zwar jede Menge Gegend, wo sie gefahrlos drauffallen könnte, wenn, aber ebenso gut könnte sich das Haus treffen, und das könnte man mit fachmännischer Expertise klären.

Grüße,
Andreas

quellfelder
Beiträge: 4677
Registriert: 29 Dez 2010, 16:46
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Beitrag von quellfelder »

Hallo,

mein Gott, Andreas! Wie bist Du denn heute drauf, treibst die Leute mit fachmännischen Expertisen noch in den Ruin!
Schlage noch ein paar bessere Bilder vor, dann kann man das auch aus der Ferne beurteilen. Dennoch meine ich, daß man sich jetzt noch keine Sorgen zu machen braucht. Die Birke behebt schon selbst die Wunde.

Viele Grüße

quellfelder

Kiefernspezi
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Beitrag von Kiefernspezi »

Hallo, ich weiß nicht, ob ich nicht total und sprichwörtlich auf dem Holzweg bin, aber Birken kenne ich als zähe, biegsame Bäume, die zudem ein sehr leichtes Holz besitzen. Bei Stürmen bricht wohl schon mal ein Ästchen, aber ich habe nur selten stark beschädigte Bäume gesehen. Anders sieht es da bei Pappeln, Platanen und Fichten aus.
Wird eine Birke morsch, wird sie weich wie fauliger Lehm - und riecht auch so. Dann fällt sie bei Sturm auch mal Zusammen, ist aber zumindest für Häuser m.E. keine Gefahrenquelle.
Viele Allergiker drücken bei Stürmen die Daumen und hoffen, dass die Bäume aus der Umgebung umfallen. Stattdessen neigen sie ihre Kronen bis fast auf den Boden und richten sich nach dem Sturm auf, also ob nichts geschehen wäre.

Viele Grüße

Andreas75
Beiträge: 4121
Registriert: 13 Dez 2004, 00:17

Beitrag von Andreas75 »

Tut mir ja auch leid, Hartmut. Ich beleuchte nur vorher schon mal mögliche Eventualitäten und denke zugegeben auch mal ziemlich quer über alle möglichen Ecken in die Zukunft.
Ich denke lieber einmal zu viel oder zu detailliert, als nachher mit langem Gesicht dazustehen ;).

Unser Nussbaum hätte sicher auch noch 20 Jahr gehalten.
Da der aber Kronenüberhang hangabwärts bei Hanglage hatte, eine Riesenwunde eines ausgebrochenen Zwiesel- Stämmlings, die er nie zubekommen hätte, und wo unten im Winkel des überwallenden Holzes Wasser stehen blieb und sich Mulm sammelte, habe ich lieber beschlossen, den umgehend flach zu machen.
Bevor er dem Hang und seiner Haupt- Kronenlast folgend auf Nachbars direkt angrenzende Fichte fällt, die noch von Kyrill 'nen Hau weg hat und schräg steht. Und bevor beide zusammen nicht nur Nachbar's Gartenpavillon geplättet, sondern die Fichte auch noch Teile des Nachbarhauses beschädigt hätte/ n ;).

Ich sage ja nicht, dass die Birke akut einsturzgefährdet wäre. Aber auch Birken können bei verwirbelten Winden Spannungsrisse erleiden. Ist selten, kommt aber vor, und wenn sie das auch sicher alleine ausbügeln kann, würde ich für alle Fälle vor Ort einen Sachverständigen draufkucken lassen, denn wenn sie auf dem Dach liegt oder die Dachkante abgehauen hat... Einfach nur mal einen kucken lassen und sicher sein, das ist alles, und sicher eine "Berufskrankheit" von mir- keineswegs eine haltlose Wirremachung ;).

quellfelder
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Beitrag von quellfelder »

Hallo Andreas,

von Wirremachung hat keiner was gesagt. Schau mal, das kann ich hier fast täglich sehen, daß die Birken bei starken Winden sich fast zu Boden neigen, wie Kiefernspezi sagt, und dann sich ganz elastisch wieder aufrichten. Auch ein Aufplatzen der Rinde habe ich bei Birke noch nicht gesehen. Schau Dir doch die Bilder an. Der Baum steht kerzengerade und den kleinen Schaden scheint er gut zu verkraften. Mir sieht er noch sehr lebenslustig aus. Na gut, könnte ja nichts schaden, wenn mal ein Kundiger hinschaut. Aber dann sollte der wieder gehen, und die Säge im Sack lassen.

Viele Grüße

quellfelder

Mahaleb
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Beitrag von Mahaleb »

Hallo,
ich sehe da keine wirklichen Risse im Holz (Bilder nicht so toll im Detail), sondern eher Zuwachsstreifen an stark belasteten Regionen, was angesichts des Standortes nicht verwundern sollte.
Bei der dünnen Rinde von Birken ist der vermehrte Holzzuwachs an diesen Stellen sofort auffällig und auch gar nicht so selten bei entsprechendem Standort.
Bevor hier also die Pferde scheu werden, im Frühjahr mit dem Laubaustrieb noch einmal nachfragen. :wink:

Andreas75
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Beitrag von Andreas75 »

Hy!

Klar sieht man keine Risse, ist ja Rinde drüber...
Spürt der Baum aber, und bildet daher Verstärkungsleisten/ Zuwachsstreifen in belasteten Regionen...

Ich weiß nicht- ist denn was dagegen zu sagen, einfach mal alles mit einzubedenken und Eventualitäten überprüfen zu lassen, bevor möglicherweise was passiert? Tut doch keinem weh, und schließlich hat der Threadersteller sicher nicht gefragt, weil ihm das nicht aufgefallen wäre...

Einfach 'nen Profi checken lassen, der die Situation vor Ort ideal bewerten kann, und man ist im Bilde.

pgs
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Beitrag von pgs »

Im Winter 2012 habe ich in der Leutasch viele Birken gesehen, die sich unter der Schneelast bis zum Boden herunter gebeugt hatten ohne zu brechen.
Scheint also wirklich ein sehr leicht verformbarer Baum zu sein, der aber kaum zum Brechen neigt.
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Birken beugen sich unter der Schneelast
Birken beugen sich unter der Schneelast
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beste Grüße von Holger/PGS

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LCV
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Beitrag von LCV »

Im Bayerischen Wald waren wir bei sehr frühem Wetterumschwung manchmal tagelang von der Außenwelt abgeschnitten. Das gestaltete sich meist so, dass man am Nachmittag noch fast sommerliche Temperaturen hatte, am nächsten Tag 50 cm Schnee lagen, der durch Verwehungen den Verkehr lahm legte. Da die Birken noch Laub trugen und der Schnee naß (= sehr schwer) war, hat es reihenweise Bäume umgelegt. Die Elastizität der Birken hat also ihre Grenzen. Wenn der Wetterwechsel nicht so abrupt erfolgte, habe ich mit einer Stange den Schnee von den Birken geschüttelt. Natürlich nur auf unserem Grundstück.

pgs
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Beitrag von pgs »

Natürlich gibt es da Grenzen. Aber es ist doch erstaunlich, dass ein Baum, dessen Krone bis auf den Boden heruntergebeugt wurde in der Regel nicht zerbrach.
beste Grüße von Holger/PGS

Kiefernspezi
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Beitrag von Kiefernspezi »

@Kiefer: was kostet so eine professionelle Meinung?

@pgs: fantastisches Foto.

@LCV: klar sind Birken nicht unkaputtbar. :D Tatsächlich wären Schadstatistiken aus Städten wie Berlin interessant, in denen viele Birken gepflanzt als Straßenbaum wachsen. Ich könnte wetten, dass sie in der Statistik mengenbereinigt ziemlich weit hinten auftauchen.
Im Übrigen ist nicht gesagt, dass ein Baum mit Belastungsrissen instabiler ist als einer ohne. Im Gegenteil. Dieser Baum ist starken Belastungen ausgesetzt gewesen und hat darauf reagiert. Ein unbescholtener Baum kann durch ein plötzlich eintretendes Unwetter und damit unvorgebeugten Belastungen ggf. schneller zum Opfer fallen.
Allerdings gibt es die Situation, dass Bäume die Belastungen nicht hinreichend ausgleichenkönnen. Das würde eine Gefahr darstellen. Und der EExpertenrat ist ggf. günstiger als eine Schadenersatzforderung, weil man es unterlassen hat, einen sichtbar angeschlagenen Baum auf seine Standfähigkeit zu überprüfen.

Viele Grüße

Quercus92
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Beitrag von Quercus92 »

Guten Morgen,

also vielen Dank für eure rege Anteilnahme :D

Was ich nicht erwähnt hatte, vllt bei der Beurteilung aber noch wichtig sein könnte: In unmittelbarer Nähe der Birke (ca. 20 Meter daneben) befindet sich übrigens ein weiterer Baum (Ahorn?), der auch einen Riss hat.
Gibt es da eventuell Zusammenhänge?

Liebe Grüße
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