Hallo,
ich hoff', ich darf auch mal fragen ^^!
Habe heute einen (aufgelassenen) Steinbruch erforscht, der nur wenige hundert Meter hinter dem Dorf liegt, und wo ich schon lange mal rein wollte.
Neben allerhand standorttypischen Pflanzen und Gehölzen (auch ein ganzer Haufen toll wildverbissener Birken, Hainbuchen und Co.) entdeckte ich erst eine junge, seltsame Pappel auf einer Terrasse oberhalb der Steilwand des Bruchs wachsen, zu der ich mich wacker durchkämpfte.
Dabei nahm ich folgende Bilder auf:
Hier zwei Scans eines (leider superschnell trocken gewordenen) Blattes.
Oberseite:
Unterseite:
Die Blätter sind bei den jüngeren Bäumen und an den Wipfeltrieben größer, bis zu 10 cm lang und ca. 7- 8 cm breit. Rand ganz fein gesägt.
Kurze Zeit später fand ich dann noch zwei Exemplare derselben Art, hier der Habitus des größten der drei.
Auffallend finde ich vor allem die sehr großen Knospen, die nicht harzig sind, und beim Reiben erst ganz sachte mild duften, dann eher strenger.
Ich hoffe, mich kann geholfen werden, und ich bin schon seeeehr gespannt !
Welche Pappel bin ich?
Moderatoren: stefan, LCV, tormi
Hallo Andreas,
nicht selten gepflanzt, gerade auch im Wald, und dementsprechend auch oft verwildert auf Ruderalflächen ist Populus balsamifera. Gegenüber allen exotischen Großblattpappeln ist das auf jeden Fall die wahrscheinlichste Variante! Und paßt m.E. gut.
Gruß, Stefan
nicht selten gepflanzt, gerade auch im Wald, und dementsprechend auch oft verwildert auf Ruderalflächen ist Populus balsamifera. Gegenüber allen exotischen Großblattpappeln ist das auf jeden Fall die wahrscheinlichste Variante! Und paßt m.E. gut.
Gruß, Stefan
Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten
(Rabindranath Tagore)
https://baum-des-tages.blogspot.de/
(Rabindranath Tagore)
https://baum-des-tages.blogspot.de/
Hallo!
Populus simonii scheidet eigentlich aus, die kenne ich aus Berlin auch als Sämling, zudem steht hier auf zig Kilometer kein möglicher Mutterbaum. Jedoch, die Blattform und sehr helle Blattunterseite sprächen dafür.
Populus balsamifera ist ähnlich, aber: Zweige unbehaart, Blattunterseite höchsten auf den dicken Rippen. Stiel ist nicht ganz rund, oben mit einer "Rinne". Und vor allem: Knospen nicht die Spur harzig, sondern völlig trocken.
Auch der Standort ist alles andere als überflutungsgefährdet oder feucht, sondern eher ziemlich knochentrocken, alle drei Exemplare stehen entweder exponiert auf Terrassen in der Steilwand in fast rein mineralischem Substrat oder auf Abraumhalden, also alles andere als wasserhaltendem oder dauerfeuchtem Terrain.
Beim ersten fotografierten jüngeren Baum stand unmittelbar ein P. nigra 'Italica'- Sämling (jedenfalls ein säulenförmiger Schwarzpappel- Abkömmling), die in Berlin imstande sind auf blanken, biologisch praktisch toten Böden vital und schnellwüchsig aufzukommen. Da vor Ort wirkte er aber sehr mickrig.
Die Trockentoleranz "meiner" Pappel ist also sehr hoch und auch der Standort eigentlich ziemlich pappel- untypisch, wie auch überhaupt Pappeln in unserem regionalen Großraum eine ziemliche Rarität sind, sie stocken bestenfalls auf Auwaldstandorten/ in Bachtälern, obwohl es hier allgemein ziemlich feucht ist.
P. balsamifera mag beteiligt sein, ist aber sicher nicht allein der Fall. Ich wüsste dementsprechend auch keinen Mutterbaum in der Nähe, die Pappeln sind hier zumeist P. x canadensis oder P. tremula.
Populus simonii scheidet eigentlich aus, die kenne ich aus Berlin auch als Sämling, zudem steht hier auf zig Kilometer kein möglicher Mutterbaum. Jedoch, die Blattform und sehr helle Blattunterseite sprächen dafür.
Populus balsamifera ist ähnlich, aber: Zweige unbehaart, Blattunterseite höchsten auf den dicken Rippen. Stiel ist nicht ganz rund, oben mit einer "Rinne". Und vor allem: Knospen nicht die Spur harzig, sondern völlig trocken.
Auch der Standort ist alles andere als überflutungsgefährdet oder feucht, sondern eher ziemlich knochentrocken, alle drei Exemplare stehen entweder exponiert auf Terrassen in der Steilwand in fast rein mineralischem Substrat oder auf Abraumhalden, also alles andere als wasserhaltendem oder dauerfeuchtem Terrain.
Beim ersten fotografierten jüngeren Baum stand unmittelbar ein P. nigra 'Italica'- Sämling (jedenfalls ein säulenförmiger Schwarzpappel- Abkömmling), die in Berlin imstande sind auf blanken, biologisch praktisch toten Böden vital und schnellwüchsig aufzukommen. Da vor Ort wirkte er aber sehr mickrig.
Die Trockentoleranz "meiner" Pappel ist also sehr hoch und auch der Standort eigentlich ziemlich pappel- untypisch, wie auch überhaupt Pappeln in unserem regionalen Großraum eine ziemliche Rarität sind, sie stocken bestenfalls auf Auwaldstandorten/ in Bachtälern, obwohl es hier allgemein ziemlich feucht ist.
P. balsamifera mag beteiligt sein, ist aber sicher nicht allein der Fall. Ich wüsste dementsprechend auch keinen Mutterbaum in der Nähe, die Pappeln sind hier zumeist P. x canadensis oder P. tremula.
Keine weiteren Ideen?
Dann führe ich den Baum jetzt vorläufig als Populus balsamifera x simonii.
Diese Hybride gibt es laut Internet, wenngleich ich keine Fotos dazu finden konnte. Populus simonii hätte vor allem auch die Rinne auf der Blattstieloberseite, auch andere Merkmale passen zu beiden Arten, so dass das sicher nicht verkehrt ist.
Da Pappelsamen ja weit fliegen, könnten die Mutterbäume eventuell in Hennef oder gar am Rhein (was in unserer Haupt- Windrichtung etwa Bonn/ Königswinter entspräche) stehen, was Luftlinie ziemlich genau 41 km wären, in Höhenmetern ziemlich genau 305 m Unterschied.
Habe jedenfalls drei Steckhölzer mitgenommen und werde den ältesten Baum nächstes Jahr mal auf Blüte und/ oder Fruchtansatz hin abchecken.
Dann führe ich den Baum jetzt vorläufig als Populus balsamifera x simonii.
Diese Hybride gibt es laut Internet, wenngleich ich keine Fotos dazu finden konnte. Populus simonii hätte vor allem auch die Rinne auf der Blattstieloberseite, auch andere Merkmale passen zu beiden Arten, so dass das sicher nicht verkehrt ist.
Da Pappelsamen ja weit fliegen, könnten die Mutterbäume eventuell in Hennef oder gar am Rhein (was in unserer Haupt- Windrichtung etwa Bonn/ Königswinter entspräche) stehen, was Luftlinie ziemlich genau 41 km wären, in Höhenmetern ziemlich genau 305 m Unterschied.
Habe jedenfalls drei Steckhölzer mitgenommen und werde den ältesten Baum nächstes Jahr mal auf Blüte und/ oder Fruchtansatz hin abchecken.
So, zwei der drei Steckis haben Wurzeln ^^.
Trifft sich ganz prima, denn die Sch...- Wühlmäuse haben natürlich die Wurzeln meiner P. deltoides 'Purple Tower' abgefressen, diese vermaledeiten Mistmöpen...
So werde ich mir eine dieser hübschen Pappeln dahin pflanzen, wo eigentlich die deltoides residieren sollte...
Trifft sich ganz prima, denn die Sch...- Wühlmäuse haben natürlich die Wurzeln meiner P. deltoides 'Purple Tower' abgefressen, diese vermaledeiten Mistmöpen...
So werde ich mir eine dieser hübschen Pappeln dahin pflanzen, wo eigentlich die deltoides residieren sollte...