Was für ein Baum könnte das sein? ---> Celtis occidentalis

Ihr habt einen Laubbaum/ Strauch in Deutschland oder Europa gesehen, könnt ihn aber nicht bestimmen? Fragt hier einfach danach.

Moderatoren: stefan, LCV, tormi

pgs
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Was für ein Baum könnte das sein? ---> Celtis occidentalis

Beitrag von pgs »

Habe vorgestern und heute im Schlossgarten Karlsruhe einen interessant gewachsenen Baum gefunden, der mir noch nicht bekannt ist.

Er trägt an manchen Ästen noch dunkle kirschenähnliche Früchte, an anderen junge Knospen, an denen ich ihn noch nicht wirklich zuordnen kann.

Ein möglicher Verdacht wäre Frangula alnus, aber den kenne ich noch nicht aus eigener Erfahrung. Oder ist es ein Prunus???
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Ast mit Früchten
Ast mit Früchten
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...und mit sich öffnenden Knospen<br /><br />Neue Ausschnittvergrößerung!
...und mit sich öffnenden Knospen

Neue Ausschnittvergrößerung!
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Zuletzt geändert von pgs am 09 Apr 2014, 14:03, insgesamt 2-mal geändert.
beste Grüße von Holger/PGS

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LCV
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Beitrag von LCV »

Die Früchte von Frangula alnus sind nicht größer als eine Johannisbeere. Die hier sind vermutlich etwas größer. Könnte es Celtis sp. sein?

pgs
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Beitrag von pgs »

Ja, danke Frank, Celtis australis scheint ziemlich gut zu passen auch von den Knospen und der Zweigrinde her.
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hier noch ein scherenschnittartiges Bild vom Habitus des Baums mit seinen sehr eigenwillig gewachsenen Ästen (vor einem großen Buxus). Und im Hintergrund das Schloss eingerüstet...
hier noch ein scherenschnittartiges Bild vom Habitus des Baums mit seinen sehr eigenwillig gewachsenen Ästen (vor einem großen Buxus). Und im Hintergrund das Schloss eingerüstet...
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Zuletzt geändert von pgs am 06 Apr 2014, 15:39, insgesamt 1-mal geändert.
beste Grüße von Holger/PGS

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bee
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Beitrag von bee »

Hallo,
ich denke bei lange hängenden kirschenähnlichen Früchten zwar immer an Zierapfel, aber dazu passt der Austrieb nicht wirklich (kann man eine Frucht aufschneiden?).

Von Celtis wiederum kenne ich die kugeligen Knospen, nicht wirklich das "Aufbrechen", sondern dann wieder nur kleine Blättchen, allerdings waren da bei meinen Beispielsbäumen dann keine Früchte mehr vorhanden.

Ich finde aber, dass Celtis ein guter Vorschlag ist - wenn Blätter und Blüten da sind - ganz ganz bald, sollte ja alles klar sein.
Viele Grüße von bee

pgs
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Beitrag von pgs »

Danke, bee, ja ich werde den Baum natürlich demnächst mal wieder besuchen (ist ja nicht weit für mich). Dann sieht man sicher klarer was es nun wirklich ist.

Die Früchte hängen leider zu hoch als dass ich sie greifen könnte...
beste Grüße von Holger/PGS

wolfachim_roland
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Beitrag von wolfachim_roland »

Mir fällt auf, daß die jungen Blätter aus Kurztrieben kommen. Das ist so nicht der Fall bei Celtis. Außerdem sind Celtis-Früchte m.E. kleiner und für Vögel genießbar. Sie würden nicht über den Winter hängen bleiben. Ich denke eher an irgendeine Rosaceae oder direkt einen Prunus.

Wolf
Wolf Roland

pgs
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Beitrag von pgs »

Na, ich bin mal gespannt was uns der Baum demnächst erzählt.

Prunus hatte ich oben ja auch schon in Erwägung gezogen...
Könnte eine Schlehe so hoch werden? Die Früchte bleiben lange am Baum...
beste Grüße von Holger/PGS

pgs
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Beitrag von pgs »

HABE DAS 2. BILD OBEN DURCH EINE STÄRKERE AUSSCHNITT-VERGRÖSSERUNG ERSETZT!
beste Grüße von Holger/PGS

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stefan
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Beitrag von stefan »

die Blüten(-knospen) passen m.E. schon zu Celtis und eigentlich auf keinen Fall zu einer Rosaceae;
aber die größten Celtis-Früchte hat C. australis mit etwas über 1 cm, alle anderen sind kleiner - das paßt bei meinem Vorstellungsvermögen nicht zum ersten Bild :-/
Gruß, Stefan
Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten
(Rabindranath Tagore)


https://baum-des-tages.blogspot.de/

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LCV
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Beitrag von LCV »

Hallo Stefan,

das täuscht vielleicht etwas. Wenn man die Früchte mit dem Zoom heran holt, hat man keinen direkten Größenvergleich. Und 1 - 1,2 cm Durchmesser ist schon ziemlich groß. Habe im Netz junge Blätter von C. australis gefunden, die sehen auch so aus.

Dass Vorjahresfrüchte von Kirschpflaumen o.ä. um diese Zeit noch am Baum hängen, halte ich für unwahrscheinlich. Die wären längst verfault oder von den Staren gefressen. In einem Park kann es ja durchaus etwas exotisches sein. Warten wir einfach weitere Fotos ab. Vielleicht kann man irgendwo erkennen, ob die Blattstellung gegen- oder wechselständig ist?

Gruß Frank

pgs
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Beitrag von pgs »

Was die Blütenknospen angeht hat Stefan sicher recht, ich habe gerade mal das baumkunde-Foto: http://www.baumkunde.de/Celtis_australis/Knospe/
direkt mit meiner Ausschnittvergrößerung des Knospenzweigs verglichen, das passt sehr, sehr gut!

Selbst kleine Details wie Zweigfärbung mit Punktmuster, Verzweigungswinkel, und die Form der schon sichtbaren Blättchen stimmen überein...

Sollte mich also wundern wenn es dann doch nicht der Südliche Zürgelbaum, Celtis australis wäre.
beste Grüße von Holger/PGS

JohnDoe
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Beitrag von JohnDoe »

Ohne einen besseren Vorschlag zu haben, halte ich das jedenfalls für keinen Celtis australis. Früchte dieser Größe wären völlig ungewöhnlich.

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LCV
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Beitrag von LCV »

Hallo,

wie groß sind die Früchte denn wirklich. Das Foto kann das nicht aufklären. Also, Holger, da hilft nichts. Es muss eine Frucht her, vermessen werden, anschließend aufgeschnitten.

Gruß Frank

pgs
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Beitrag von pgs »

Werde bei nächster Gelegenheit nach heruntergefallenen Früchten suchen. Aber ich meine nach dem Foto sind sie nicht dicker als kleine Äste, könnten also durchaus im Bereich von 1 cm sein, die so groß erscheinenden im Vordergrund sind einfach deutlich näher dran...

Aber dann werden auch Blätter sichtbar sein und Blüten, denke ich...
Im Kosmos-Baumführer (der mich immer wieder angenehm überrascht!) ist eine schöne Zeichnung der Blüte, die passt zu den halbmond-artig gekrümmten Blütenstempeln die aus den Knospen ragen.
Also ich bin ziemlich sicher dass es Celtis australis ist.
beste Grüße von Holger/PGS

pgs
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Beitrag von pgs »

Heute habe ich den Celtis im Schlossgarten noch ein mal besucht. Dass es ein Celtis ist, steht jetzt wohl ausser Frage. Aber die stark gefurchte Rinde, der bizarre breitkronige Habitus und die relativ kleinen Früchte mit etwas kürzeren Stielen sprechen viel mehr für occidentalis als australis.
Es gibt in Karlsruhe rund 130 Amerikanische (occidentale) Zürgelbäume, wie letztes Jahr in einer Serie 'Baumgeschichten' in den Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) berichtet wurde...

Die Früchte, die ich an einem vorher wohl übersehenen tieferhängenden Zweiglein heute doch erreichen konnte sind (im ausgetrockneten Zustand) nur 8,5 mm dick, die Stiele sind nur rund 10 mm lang, und die Steine sind 5,5 mm dick, d. h. die dünne, vertrocknete Fruchtschale, die ja bei dieser Art fade schmecken soll, lockt offenbar keine Vögel hierzulande an.
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Früchte am Zweiglein mit Stein
Früchte am Zweiglein mit Stein
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Rinde und vertrocknete Früchte
Rinde und vertrocknete Früchte
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Zuletzt geändert von pgs am 09 Apr 2014, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
beste Grüße von Holger/PGS

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