unbekannter Laubbaum im Mainzer Sand ---> Populus sp. aff. nigra
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unbekannter Laubbaum im Mainzer Sand ---> Populus sp. aff. nigra
Hallo,
ich könnte zwar auch warten, bis die ersten Blätter an diesem Baum erscheinen, dazu bin ich aber zu ungeduldig. Diesen wunderschönen Baum habe ich heute im Mainzer Sand gesehen. Leider kann ich ihn nicht bestimmen. Er hat auffällig angeordnete dicke Knospen.
Kennt ihn jemand?
ich könnte zwar auch warten, bis die ersten Blätter an diesem Baum erscheinen, dazu bin ich aber zu ungeduldig. Diesen wunderschönen Baum habe ich heute im Mainzer Sand gesehen. Leider kann ich ihn nicht bestimmen. Er hat auffällig angeordnete dicke Knospen.
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- baumlaeufer
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hui, das ist aber ein Riese ! gibts ein paar Maße oder gar den Standort ?
fragt für`s Baumregister neugierig der Baumlaeufer
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Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt (Khalil Gibran)
www.na-tour-denkmal.de
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die Leisten der Borke entsprechen zwar den Beschreibungen für Populus nigra - aber vegetativ sind Populus nigra und Populus x canadensis nicht sicher unterscheidbar.Kiefer hat geschrieben: .... eine reine, will heißen unverkreuzte Schwarzpappel sein!
Aber ist in jedem Fall eine eindrucksvolle Pappel.
Gruß, Stefan
Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten
(Rabindranath Tagore)
https://baum-des-tages.blogspot.de/
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Schwarzpappel im Mainzer Sand
hallo Andreas,
danke für die prompte Rückmeldung. Aber woran unterscheide ich , ob es sich um eine reine, unverkreuzte oder Hyprid-Pappel handelt?
hallo Baumläufer,
das heißt ich muß da nochmal mit dem Metermaß hin. Es handelte sich hier um eine Baumgruppe von vier bis 5 Bäumen. Ein weiteres großes Exemplar habe ich ewas entfernt davon gesehen.
Fundort ist der Mainzer Sand, ein einzigartiges Dünenbiotop mit einzigartiger Sand-Flora. Einen Link darf ich ja wohl immer noch nicht anhängen
.
Hier die Koordinaten: 50° 0′ 55″ N, 8° 12′ 25″ E
50.015278°, 8.206944°
Es gibt hier übrigens auch auch sehr schöne Kiefern ( P. sylvestris) und eine sehr schöne Birke.
Viele Grüße Ursula
danke für die prompte Rückmeldung. Aber woran unterscheide ich , ob es sich um eine reine, unverkreuzte oder Hyprid-Pappel handelt?
hallo Baumläufer,
das heißt ich muß da nochmal mit dem Metermaß hin. Es handelte sich hier um eine Baumgruppe von vier bis 5 Bäumen. Ein weiteres großes Exemplar habe ich ewas entfernt davon gesehen.
Fundort ist der Mainzer Sand, ein einzigartiges Dünenbiotop mit einzigartiger Sand-Flora. Einen Link darf ich ja wohl immer noch nicht anhängen

Hier die Koordinaten: 50° 0′ 55″ N, 8° 12′ 25″ E
50.015278°, 8.206944°
Es gibt hier übrigens auch auch sehr schöne Kiefern ( P. sylvestris) und eine sehr schöne Birke.
Viele Grüße Ursula
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Hy!
Hybridpappeln haben zur vorteilhafteren Holzgewinnung in der Regel einen weit durchgehenden Haupstamm, von dem etwa gleich lange Äste entspringen, so dass diese Bäume meistens einen entweder zylindrischen Habitus haben, oder einen hohen, durchgehenden Stamm und oben eine runde Krone drauf.
Die Eigenart von Schwarzpappeln ist es nun, sich bereits relativ weit unten in mehrere Stämmlinge zu teilen und einen sehr breitwüchsigen Habitus einzunehmen, der bei ganz alten Bäumen auch knorrig werden kann und fast an alte Eichen erinnert.
Da die Rinde sehr dunkel mit kreuz und quer verlaufendem Borkemuster ist, sie einen sehr breiten, reich verzweigten und eher niederen Habitus hat, bestimme ich sie als Schwarzpappel, P. nigra.
Um noch ein weiteres Merkmal zu überprüfen: Falls Du Gelegenheit hast, öfter an dem Baum vorbei zu kommen, überprüfe doch mal bitte folgendes:
- Zeitpunkt der Blüte (hängende, grüne (weiblich) oder rötliche (männlich) Rispen)
- die Langtriebe (Wassserschosse) daraufhin, ob sie glattrindig sind oder Längsleisten aufweisen.
Grüße,
Andreas
Hybridpappeln haben zur vorteilhafteren Holzgewinnung in der Regel einen weit durchgehenden Haupstamm, von dem etwa gleich lange Äste entspringen, so dass diese Bäume meistens einen entweder zylindrischen Habitus haben, oder einen hohen, durchgehenden Stamm und oben eine runde Krone drauf.
Die Eigenart von Schwarzpappeln ist es nun, sich bereits relativ weit unten in mehrere Stämmlinge zu teilen und einen sehr breitwüchsigen Habitus einzunehmen, der bei ganz alten Bäumen auch knorrig werden kann und fast an alte Eichen erinnert.
Da die Rinde sehr dunkel mit kreuz und quer verlaufendem Borkemuster ist, sie einen sehr breiten, reich verzweigten und eher niederen Habitus hat, bestimme ich sie als Schwarzpappel, P. nigra.
Um noch ein weiteres Merkmal zu überprüfen: Falls Du Gelegenheit hast, öfter an dem Baum vorbei zu kommen, überprüfe doch mal bitte folgendes:
- Zeitpunkt der Blüte (hängende, grüne (weiblich) oder rötliche (männlich) Rispen)
- die Langtriebe (Wassserschosse) daraufhin, ob sie glattrindig sind oder Längsleisten aufweisen.
Grüße,
Andreas
Zuletzt geändert von Andreas75 am 27 Feb 2014, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Echte Schwarzpappeln sind bzw. waren sehr selten. Deshalb war diese Pflanze mal Baum des Jahres. Sowas löst ja meistens einen gewissen Schub aus und die Bäume werden wieder häufiger angepflanzt.
Der abgebildete Baum ist aber offensichtlich bereits etwas älter, und wenn es sich tatsächlich um eine echte Schwarzpappel handeln sollte, weiß garantiert irgend jemand darüber Bescheid. Schließlich leben wir in einem dicht besiedelten Land mit haufenweise frei umherlaufenden Biologen, Botanikern ect, die irgendwie beschäftigt werden müssen.
Deshalb sollte sich bei der zuständigen Stadtverwaltung, Forstbehörde oder was auch immer jemand finden, der über den Baum was erzählen kann.
Der abgebildete Baum ist aber offensichtlich bereits etwas älter, und wenn es sich tatsächlich um eine echte Schwarzpappel handeln sollte, weiß garantiert irgend jemand darüber Bescheid. Schließlich leben wir in einem dicht besiedelten Land mit haufenweise frei umherlaufenden Biologen, Botanikern ect, die irgendwie beschäftigt werden müssen.

Deshalb sollte sich bei der zuständigen Stadtverwaltung, Forstbehörde oder was auch immer jemand finden, der über den Baum was erzählen kann.
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Da habe ich meine Zweifel. In unserer Region wurden über 160 Bäume auf öffentlichem Grund unter Schutz gestellt und entsprechend gelistet. Darunter auch eine Schwarzpappel. Ich habe mir den Baum angesehen und bin da überhaupt nicht sicher. Man hat ja bei der langen Diskussion um die Pappelallee in Stuttgart gesehen, dass die als Populus nigra ausgewiesenen Bäume letzten Endes als Hybridpappeln identifiziert wurden. Angaben von Ämtern oder in der Literatur müssen nicht richtig sein.
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Ich kann mich quellfelder nur anschliessen - du hast sehr schöne Bilder dieser Baumpersönlichkeiten gemacht!
Ich bin wie Andreas der Meinung, dass hier eine echte Schwarz-Pappel vorliegt, zumindest nach dem, was wir hier sehen (mehr Sommer-Details mögen eine andere Bestimmung ergeben). Denn die Mehrstämmigkeit und die Wülste am Stamm sind geradezu ein Bestimmungsmerkmal frei gewachsener Schwarz-Pappeln - auch aus diesem Grund wurden sie früher häufig als "Krüppelzeug" vernichtet, da sie schon im Jugendalter diese Mehrstämmigkeit zeigen und eher als Dickicht denn als Baum aufwachsen. Mit ein Grund, warum sie so selten sind in Altexemplaren.
Mich wundert hier mehr der Standort "Mainzer Sand", der sich ja durch extrem niedrige Niederschläge auszeichnet und deshalb kaum verwunderlich eine sehr spezielle Flora aufweist (aber hier Schwarz-Pappel zu finden, finde ich bemerkenswert!).
In den neuesten Beiträgen zur Gehölzkunde 2013 ist übrigens eine sehr interessante Abhandlung zu Schwarz-Pappeln und deren Naturverjüngung nachzulesen.
Ich bin wie Andreas der Meinung, dass hier eine echte Schwarz-Pappel vorliegt, zumindest nach dem, was wir hier sehen (mehr Sommer-Details mögen eine andere Bestimmung ergeben). Denn die Mehrstämmigkeit und die Wülste am Stamm sind geradezu ein Bestimmungsmerkmal frei gewachsener Schwarz-Pappeln - auch aus diesem Grund wurden sie früher häufig als "Krüppelzeug" vernichtet, da sie schon im Jugendalter diese Mehrstämmigkeit zeigen und eher als Dickicht denn als Baum aufwachsen. Mit ein Grund, warum sie so selten sind in Altexemplaren.
Mich wundert hier mehr der Standort "Mainzer Sand", der sich ja durch extrem niedrige Niederschläge auszeichnet und deshalb kaum verwunderlich eine sehr spezielle Flora aufweist (aber hier Schwarz-Pappel zu finden, finde ich bemerkenswert!).
In den neuesten Beiträgen zur Gehölzkunde 2013 ist übrigens eine sehr interessante Abhandlung zu Schwarz-Pappeln und deren Naturverjüngung nachzulesen.
Schöne Grüße,
Buck
Buck
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Danke Euch allen für die rege Diskussion. Als der Baum als Schwarzpappel bestimmt war, fiel mir auch wieder ein Projekt des NABU Mainz ein, das kürzlich veröffentlicht wurde: "Untersuchung zur Verbreitung der Schwarz-Pappel (Populus nigra L. s. str.) im nördlichen Rheinhessen".
Weitere Infos mit einer Auflistung der aufgefundenen Bäume und den genetischen Untersuchungen findet Ihr auf der Homepage des NABU Mainz. Ich war überrascht, wieviele Bäume es in Rheinhessen gibt, einer größtenteils baumlosen Kultursteppe. Ich hoffe sehr, diese Aktion trägt zum Schutz der Bäume bei. Meine Erfahrungen des Umgangs mit Bäumen in Rheinhessen ist eher negativ. Aber vielleicht ändert sich ja noch mal was, durch solche Aktionen.
Viele Grüße Ursula
Weitere Infos mit einer Auflistung der aufgefundenen Bäume und den genetischen Untersuchungen findet Ihr auf der Homepage des NABU Mainz. Ich war überrascht, wieviele Bäume es in Rheinhessen gibt, einer größtenteils baumlosen Kultursteppe. Ich hoffe sehr, diese Aktion trägt zum Schutz der Bäume bei. Meine Erfahrungen des Umgangs mit Bäumen in Rheinhessen ist eher negativ. Aber vielleicht ändert sich ja noch mal was, durch solche Aktionen.
Viele Grüße Ursula
Zuletzt geändert von Ursula Gönner am 27 Feb 2014, 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
- baumlaeufer
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Nett alles zu lesen, an Daten und Maßen bin ich weiterhin noch interessiert. War ja gespeichert als mein Wunsch für`s Register, gell Ursula?
Baumlaeufer
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