Sequoia sempervirens "Les Barres"

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BenjaminXXL
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Sequoia sempervirens "Les Barres"

Beitrag von BenjaminXXL »

Hallo,
Sequoia sempervirens "Les Barres" gilt als die winterhärteste Selektion
der Küstenmammutbäume. Kennt jemand eine Bezugsadresse?

Viele Grüße
Benjamin

Cryptomeria
Beiträge: 10815
Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
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Beitrag von Cryptomeria »

Hallo Benjamin.

versuche es bei Michél Decalut ( Arboretum Waasland oder Cees van Ostaayen ( hulsdonk).
Ist m.A. n. die winterhärteste Selektion.

Viel Erfolg

Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.

Nobby
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Beitrag von Nobby »

hallo benjamin,
ich ziehe schon seit jahren sequoias, bei sempervirens ist mir aufgefallen das selbst frostharte selektionen wie die sagenumwogene martin selektin von r. ernst martin nicht frost hart sind. frost ist nicht gleich frost. ich hatte schon saatgut aus oregon, les barres, martins oder kalte sophi, alle sind nur bedingt frost hart.
mir selbst sind martins und les barres bei minus 25 grad weggefroren wie nichts.
der küsti ist auf dauer genau so wenig wie der bergmammut für unser klima und für unsere mittelgebitgs oder flachlandlagen geeignet.
bevor du gel versenkst versuchs mit bergmammuts.

LG nobby
Man kann einen Menschen immer aus dem Dreck ziehen, aber niemals den Dreck aus einem Menschen

Cryptomeria
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Beitrag von Cryptomeria »

Hallo Nobby,

ich gebe dir recht bei -25°C.

Liegt man in einer Zone bis-18°C habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kalte Sophie und Martin-Selektionen erfieren und Les Barres noch aushält.

Aber richtig ist, dass sempervirens in den ersten 10/15 Jahren äußerst heikel ist, wohnt man nicht gerade in Köln,Freiburg,LU-Mannheim usw.

VG Wolfgang
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BenjaminXXL
Beiträge: 549
Registriert: 23 Nov 2008, 17:23

Beitrag von BenjaminXXL »

Hy,
danke für eure Ratschläge!
Dass S. sempervirens bei -25 zugrunde geht dachte ich mir, aber dass
Bergmammuts damit auch Probleme haben kann ich mir garnicht vorstellen...ich dachte sie verbräunen an den Spitzen und treiben im Frühjahr wieder durch.

Viele Grüße
Benjamin

Nobby
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Beitrag von Nobby »

hallo benjamin,
es kommt darauf an wie alt die bäume sind, bergmammuts bis 1 jahr vertragen ungefähr 10 grad minus, wirds kälter hilft mit wasser einsprühen oder ordentlich mit laub abdecken. bis 3 jahre halten sie ohne probleme 20 grad minus über wochen aus.
ab dem 4. jahr können es auch über längere zeit unter minus 20 grad sein.
mein ältester aus eigener anzucht ist 7 jahre alt und hat den letzten winter mit 2 wochen unter minus 20 grad nachtfrost ohne schaden überstanden, meine zwei drei jährigen haben ihre spitze mit einen halben meter eingebüst.
wie wolfgang schon schrieb sollte man sempervirens egal welcher selektion die ersten 5 bis 10 jahre sehr gut im auge behalten und gegebenen falls auch gegen frost schützen.

LG nobby
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Cryptomeria
Beiträge: 10815
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Beitrag von Cryptomeria »

Ich stimme Nobby in allen Punkten zu.
Bei Sequoiadendron kommt vor allem im Winter starker , austrocknender, kalter Ostwind als Selektionsfaktor dazu. Das können sie überhaupt nicht vertragen. Bei Windstille halten sie - wie Nobby schreibt - eingewurzelt und älter gut bei -20°C noch aus. mit Wind sieht das viel schlechter aus.
Vor vielen Jahren hatten wir im Pfälzer Wald eine Anpflanzung - Herkunft damals alle noch von Karl Fuchs - und in einem Winter war es -26.5°C. Einige Mammutbäume- alle größer als 1m - waren komplett braun, schlugen aber spät im Jahr wieder aus dem Stamm aus. Dann hängt das Überleben vom nächsten Winter ab.

Hier muss auch nochmal betont werden, dass das Kleinklima in den ersten Jahren eine ganz entscheidende Rolle spielt und innerhalb eines Gartens schon sehr unterschiedlich sein kann und an der einen Stelle durchaus eine Pflanze überlebt, während sie an anderer Stelle eingehen kann.

VG Wolfgang
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Nobby
Beiträge: 92
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Beitrag von Nobby »

wenn du es unbedingt mit sempervirens versuchen willst, benjamin, dann gebe ich dir folgende tipps.
1. eine martin oder kalte sophi selektion, beide öffter zu bekommen als les barres.
2. im frühjahr pflanzen, auch wenn der händler september oder oktober vorschlägt.
3. im garten einen standort auswählen der direkt ostwind geschützt ist.
4. der standort sollte im winter zur mittagszeit im schatten liegen (gefahr von frosttrockenheit)
5. in den ersten zwei jahren die pflanze mit vlies oder LUPO folie vor frost schützen, aber nicht luftdicht verpacken.
6. auf keinen fall wie oft geraten im winter mit lauwarmen wasser giessen.
7. wenn der baum nach dem dritten winter zum drittenmal zurückgefroren ist, sagen wir bis auf dreisig cm über boden, raus reisen, das wird ein busch und nie mehr ein baum.

dann sollte es eigentlich klappen, obwohl sicher ist man nie und jeder KM verliert in seinem leben in unseren breiten mehr als einmal im winter seinen leittrieb.

LG nobby
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