Wacholder auf La Palma
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Wacholder auf La Palma
Hallo,
die Baumgrenze auf La Palma wird von diesen eigenartigen Baumgestalten verteidigt. Auffällig sind die größen, orange-bräunlichen Beeren und die lang überhängenden Zweige.
Die zum Teil dicken Stämme mit Durchmessern von über einem Meter lassen ein hohes Alter vermuten. Am Naturstandort, oftmals an extrem steil abfallenden gerölligen Hängen, konnte ich gerade einmal 5 Exemplare entdecken. Die meisten entzogen sich jeglicher näherer Betrachtungs- und fotographiermöglichkeit.
die Baumgrenze auf La Palma wird von diesen eigenartigen Baumgestalten verteidigt. Auffällig sind die größen, orange-bräunlichen Beeren und die lang überhängenden Zweige.
Die zum Teil dicken Stämme mit Durchmessern von über einem Meter lassen ein hohes Alter vermuten. Am Naturstandort, oftmals an extrem steil abfallenden gerölligen Hängen, konnte ich gerade einmal 5 Exemplare entdecken. Die meisten entzogen sich jeglicher näherer Betrachtungs- und fotographiermöglichkeit.
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- Dieses zunächst unscheinbare Exemplar steht nahe der Höhenstraße Richtung Observatorien.
- DSC05897.JPG (38.08 KiB) 13359 mal betrachtet
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- Unter den tief herabhängenden Zweigen wird dieser Baumklotz sichtbar, der sich leider nicht vollständig fotographieren lässt.
- DSC05901.JPG (50.41 KiB) 13358 mal betrachtet
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- Ein Exemplar unterhalb des Roque de los Muchachos - unerreichbar für nähere Betrachtungen
- DSC05957-1.JPG (45.39 KiB) 13357 mal betrachtet
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- Wacholderbeeren
- DSC05877.JPG (61.33 KiB) 13356 mal betrachtet
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- überhängende Zweige
- DSC05879.JPG (50.61 KiB) 13355 mal betrachtet
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- Nadeln im 3er-Wirtel
- DSC05882.JPG (48.76 KiB) 13354 mal betrachtet
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- Rinde eines vermutlich kultivierten Exemplars (3 Bäume auf dem Betriebsgelände der Observatorien)
- DSC05881.JPG (49.68 KiB) 13353 mal betrachtet
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- Schleichwerbung: Der auch bei heimischen Wacholderbeeren zu findende "Mercedes-Stern"
- DSC05878.JPG (49.4 KiB) 13352 mal betrachtet
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Erklärung s.unten
VG Wolfgang
VG Wolfgang
Zuletzt geändert von Cryptomeria am 26 Okt 2011, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.
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Also ich bin auf keinen Fall ein Wacholderspezialist. Aber die gepflanzten Exemplare und die heimischen Klötzer waren von Nadeln, Beeren, Rinde und Habitus identisch. Es muss ein heimischer Wacholder sein, denn 1 m Stammdurchmesser - da reichen beim Wacholder keine 200 Jahre.
Ich habe diesbezüglich folgenden Namen gefunden:
Juniperus turbinata ssp. canariensis
Dazu gibt es auch hier einen Kurzbeitrag mit leider schlechtem Foto.
http://www.fotolog.com/bildner/31262221
Viele Grüße
Ich habe diesbezüglich folgenden Namen gefunden:
Juniperus turbinata ssp. canariensis
Dazu gibt es auch hier einen Kurzbeitrag mit leider schlechtem Foto.
http://www.fotolog.com/bildner/31262221
Viele Grüße
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Hallo,
also jetzt habe ich noch mal nachgeschlagen, weil mir der Begriff Phönizischer Wacholder auch noch im Hinterkopf rumgeisterte.
Auch bei Juniperus hat es einige Umsortierungen gegeben.
Obwohl der J. oxycedrus offenbar eine sehr große Ähnlichkeit mit dem hier gezeigten Wacholder aufweist, handelt es sich laut Eckenwalder (Conifers of the world) um eine eigene Art.
Nach diesem Buch wird der auf den Kanaren heimische Wacholder nicht unter J. turbinata geführt, sondern als eine Subspezies des Phönizischen Wacholders.
Die Schlußfolgerung ist folgende gültige Bezeichnung:
Juniperus phoenicea subsp. turbinata var. canariensis
Bei der Länge wird das schon richtig sein.
Oder kann eine subsp. noch eine subsp. haben? - Nee...
Bestimmt kommt irgendwann doch heraus, dass auch J. oxycedrus nur eine subsp. des Phönizischen Wacholders ist.
Viele Grüße aus Verwirr - äh Velbert
also jetzt habe ich noch mal nachgeschlagen, weil mir der Begriff Phönizischer Wacholder auch noch im Hinterkopf rumgeisterte.
Auch bei Juniperus hat es einige Umsortierungen gegeben.
Obwohl der J. oxycedrus offenbar eine sehr große Ähnlichkeit mit dem hier gezeigten Wacholder aufweist, handelt es sich laut Eckenwalder (Conifers of the world) um eine eigene Art.
Nach diesem Buch wird der auf den Kanaren heimische Wacholder nicht unter J. turbinata geführt, sondern als eine Subspezies des Phönizischen Wacholders.
Die Schlußfolgerung ist folgende gültige Bezeichnung:
Juniperus phoenicea subsp. turbinata var. canariensis
Bei der Länge wird das schon richtig sein.
Oder kann eine subsp. noch eine subsp. haben? - Nee...
Bestimmt kommt irgendwann doch heraus, dass auch J. oxycedrus nur eine subsp. des Phönizischen Wacholders ist.
Viele Grüße aus Verwirr - äh Velbert
- baumlaeufer
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Hy Andre
wie stark im Umfang ist ca ?? das Exemplar DSC05901.JPG. gemessen hast du ja nicht... oder doch
Grüße vom Baumlaeufer
wie stark im Umfang ist ca ?? das Exemplar DSC05901.JPG. gemessen hast du ja nicht... oder doch
Grüße vom Baumlaeufer
Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt (Khalil Gibran)
www.na-tour-denkmal.de
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Wacholder auf Kos
Hallo Koniferenfreunde,
nicht ganz so stattlich, aber für mich durchaus eindrucksvoll, dieser überhängende Wacholder am Strand von KOS - Urlaubsfoto Mai 2009.
Gruß Spinnich
nicht ganz so stattlich, aber für mich durchaus eindrucksvoll, dieser überhängende Wacholder am Strand von KOS - Urlaubsfoto Mai 2009.
Gruß Spinnich
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- Urlaubsfoto KOS 2009-Strandwacholder
- Wacholder Kos 05-2009.jpg (253.77 KiB) 13285 mal betrachtet
Das Talent der Menschen, sich einen Lebensraum zu schaffen, wird nur durch ihr Talent übertroffen, ihn zu zerstören.
- Georg Christoph Lichtenberg -
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- baumlaeufer
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Re: Wacholder auf Kos
Wie , das soll ein Wacholder sein? Kaum zu glauben !Hoffentlich bist du ihm nicht zu nahe gekommen .Hat er dich gepiekst ?Spinnich hat geschrieben:Hallo Koniferenfreunde,
nicht ganz so stattlich, aber für mich durchaus eindrucksvoll, dieser überhängende Wacholder ...
Gruß Spinnich
Grueße vom Baumlaeufer
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Hallo Kiefernspezi,
Gruß, Stefan
Die Angabe der Gymnosperm Database (http://www.conifers.org/cu/Juniperus_phoenicea.php) interpretiere ich so, daß es sich um Juniperus phoenicea ssp. phoenicea handelt müßte.Kiefernspezi hat geschrieben: ...
Nach diesem Buch wird der auf den Kanaren heimische Wacholder nicht unter J. turbinata geführt, sondern als eine Subspezies des Phönizischen Wacholders.
Die Schlußfolgerung ist folgende gültige Bezeichnung:
Juniperus phoenicea subsp. turbinata var. canariensis
...
Gruß, Stefan
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(Rabindranath Tagore)
https://baum-des-tages.blogspot.de/
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Für mich sind die Aussagen sehr verwirrend. Zumal sich die Verbreitungsgebiete laut Beschreibung zu durchkreuzen scheinen.
Für ssp. phoenicea wird das küstennahe Vorkommen (nicht so hoch gelegen) als typisch beschrieben.
Bei ssp. turbinata steht als typisches Merkmal, dass man die Art im Hochgebirge bis auf über 2000 m Höhe findet, z.B. in Marokko.
Auf dieser Höhe findet man die Art auch in La Palma - etwa 300 km von Marokko entfernt.
Wie unterscheidet man zuverlässig die beiden ssp.?
Viele Grüße
Für ssp. phoenicea wird das küstennahe Vorkommen (nicht so hoch gelegen) als typisch beschrieben.
Bei ssp. turbinata steht als typisches Merkmal, dass man die Art im Hochgebirge bis auf über 2000 m Höhe findet, z.B. in Marokko.
Auf dieser Höhe findet man die Art auch in La Palma - etwa 300 km von Marokko entfernt.
Wie unterscheidet man zuverlässig die beiden ssp.?
Viele Grüße
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Hallo,
ich habe noch einmal wegen des Wacholders recherchiert.
Wie es aussieht, handelt es sich gar nicht um Juniperus phoenicea.
Alle Bezeichnungen rund um phoenicea und turbinata var. canariensis sind nicht gültige Synonyme. Davon gibt es leider eine verwirrende Vielzahl.
Bei Krüssmann steht - ich zitiere: "Baum, bis 30 m, jedoch meist viel niedriger, mit kurzem, dickem Stamm und ausgebreiteten Zweigen, Triebe hängend, reich verästelt, schlaff, kantig, blaugrün; Nadeln in Quirlen zu 3, steif, schmal lanzettlich, abstehend, an den kurzen Zweiglein mehr vorwärts gerichtet, 15-20mm lang, blaugrün...
...Früchte kugelig, 10-12 mm dick, rotbraun, bläulich bereift...
...auf La Palma noch als Bäume vorhanden an Kraterrändern und anderen schwer zugänglichen Plätzen, jedoch sonst zumeist ausgerottet."
Der gültige Name ist also einfach Juniperus cedrus!
Da benötigt man wenigstens kein so langes Schild.
Ob die Wacholder auf El Hierro der gleichen Art angehören, schaue ich mir demnächst mal an.
Viele Grüße
ich habe noch einmal wegen des Wacholders recherchiert.
Wie es aussieht, handelt es sich gar nicht um Juniperus phoenicea.
Alle Bezeichnungen rund um phoenicea und turbinata var. canariensis sind nicht gültige Synonyme. Davon gibt es leider eine verwirrende Vielzahl.
Bei Krüssmann steht - ich zitiere: "Baum, bis 30 m, jedoch meist viel niedriger, mit kurzem, dickem Stamm und ausgebreiteten Zweigen, Triebe hängend, reich verästelt, schlaff, kantig, blaugrün; Nadeln in Quirlen zu 3, steif, schmal lanzettlich, abstehend, an den kurzen Zweiglein mehr vorwärts gerichtet, 15-20mm lang, blaugrün...
...Früchte kugelig, 10-12 mm dick, rotbraun, bläulich bereift...
...auf La Palma noch als Bäume vorhanden an Kraterrändern und anderen schwer zugänglichen Plätzen, jedoch sonst zumeist ausgerottet."
Der gültige Name ist also einfach Juniperus cedrus!
Da benötigt man wenigstens kein so langes Schild.
Ob die Wacholder auf El Hierro der gleichen Art angehören, schaue ich mir demnächst mal an.
Viele Grüße
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Wenn du den Juniperus am Naturstandort fotografiert hast, dann ist es Juniperus cedrus, denn dieser wächst endemisch auf den Kanaren. Blätter nadelförmig, Zapfen übrigens essbar, nicht wie bei vielen sehr giftig. Hast du einen Zapfen mitgenommen, häufig 1-2 Samen. Der Habitus ist mit hängenden Zweigen, insgesamt grün wirkend.
J. oxycedrus sehr ähnlich, auch nadelförmige Blätter, Zapfen aber meist einzeln und meist 3 Samen/Zapfen. Oxycedrus ist sehr stachelig.
Über das gesamte Mittelmeergebiet verbreitet bis Iran. Der Habitus ist nicht hängend, Die Nadeln sehen quirlig oder in Wirteln stehend aus ( ähnlich J. drupacea)
J .phoenicea hat nur schuppenförmige Blätter und scheidet sowieso aus. Aber ebenfalls von Portugal bis Saudi-Arabien.
Das heißt aber nicht, dass es nur Juniperus cedrus auf den Kanaren gibt. Juniperus cedrus ist selten geworden, jedenfalls auf Teneriffa.
Aber heute betrachtet und vom Habitusbild und den Detailbildern her gesehen, eindeutig Juniperus cedrus.
Viele Grüße
Wolfgang
J. oxycedrus sehr ähnlich, auch nadelförmige Blätter, Zapfen aber meist einzeln und meist 3 Samen/Zapfen. Oxycedrus ist sehr stachelig.
Über das gesamte Mittelmeergebiet verbreitet bis Iran. Der Habitus ist nicht hängend, Die Nadeln sehen quirlig oder in Wirteln stehend aus ( ähnlich J. drupacea)
J .phoenicea hat nur schuppenförmige Blätter und scheidet sowieso aus. Aber ebenfalls von Portugal bis Saudi-Arabien.
Das heißt aber nicht, dass es nur Juniperus cedrus auf den Kanaren gibt. Juniperus cedrus ist selten geworden, jedenfalls auf Teneriffa.
Aber heute betrachtet und vom Habitusbild und den Detailbildern her gesehen, eindeutig Juniperus cedrus.
Viele Grüße
Wolfgang
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Hallo,
ich habe ein paar Beerenzapfen mitgenommen und dem botanischen Garten Düsseldorf übergeben. Mal sehen, was draus wird. Könnte ja passen, da die Bäume in ca. 2.000 m Höhe wachsen.
Gekostet habe ich nicht von den Beerenzapfen. Vielleicht beim nächsten Mal.
Auf Teneriffa habe ich noch gar keinen Wacholder dieser Art gesehen!
Über Hinweise, wo welcher zu finden wäre, bin ich sehr dankbar!
Ich finde, das wäre auch eine schöne Bonsai-Art.
Viele Grüße
ich habe ein paar Beerenzapfen mitgenommen und dem botanischen Garten Düsseldorf übergeben. Mal sehen, was draus wird. Könnte ja passen, da die Bäume in ca. 2.000 m Höhe wachsen.
Gekostet habe ich nicht von den Beerenzapfen. Vielleicht beim nächsten Mal.
Auf Teneriffa habe ich noch gar keinen Wacholder dieser Art gesehen!
Über Hinweise, wo welcher zu finden wäre, bin ich sehr dankbar!
Ich finde, das wäre auch eine schöne Bonsai-Art.
Viele Grüße