Bambus
Moderatoren: stefan, LCV, tormi
Bambus
Hallo,
im Winter vor einem Jahr entdeckte ich im Wald eine Bambuspflanze, die jemand genialerweise dort "ausgesetzt" hatte. Ich habe die mit heim genommen und in einen Kübel auf dem Balkon gepflanzt. Die Pflanze hat sich sehr gut entwickelt, wurde aber in diesem Winter vorsichtshalber in das Treppenhaus gestellt. Meine Frage an die Experten: Muss man den Bambus jetzt zurückschneiden und wenn, wieviel? Oder macht man am besten überhaupt nichts?
Gruß Frank
im Winter vor einem Jahr entdeckte ich im Wald eine Bambuspflanze, die jemand genialerweise dort "ausgesetzt" hatte. Ich habe die mit heim genommen und in einen Kübel auf dem Balkon gepflanzt. Die Pflanze hat sich sehr gut entwickelt, wurde aber in diesem Winter vorsichtshalber in das Treppenhaus gestellt. Meine Frage an die Experten: Muss man den Bambus jetzt zurückschneiden und wenn, wieviel? Oder macht man am besten überhaupt nichts?
Gruß Frank
Hallo Frank,
soweit ich Bambus kenne, ist er eine ausdauernde Pflanze, die man nicht zurückschneidet!
Nach einigen Jahren wird er möglicherweise blühen und dann absterben.
(Wenn es dagegen ein Schilf ist - ich kann die im Garten nicht unbedingt unterscheiden - die treiben jedes Jahr neu aus und können bzw. sollten wohl zurückgeschnitten werden).
Gruß, Stefan
soweit ich Bambus kenne, ist er eine ausdauernde Pflanze, die man nicht zurückschneidet!
Nach einigen Jahren wird er möglicherweise blühen und dann absterben.
(Wenn es dagegen ein Schilf ist - ich kann die im Garten nicht unbedingt unterscheiden - die treiben jedes Jahr neu aus und können bzw. sollten wohl zurückgeschnitten werden).
Gruß, Stefan
Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten
(Rabindranath Tagore)
https://baum-des-tages.blogspot.de/
(Rabindranath Tagore)
https://baum-des-tages.blogspot.de/
Hallo Frank,
Glückwunsch zu Deinem Bambus. Aber zurückschneiden kann man Bambus nur unterirdisch, d.h. ein wucherndes Rhizom einkürzen. Seine Halme haben ja ein nach oben hin begrenztes Wachstum. Ob Freiland oder nicht, daß hängt von der Art ab, die nicht immer leicht zu bestimmen ist. Ich habe in meinem Garten ein Bambus (Arundinaria) gehabt, die jeglichen Winterunbilden getrotzt hat. Die Blätter verfärbten sich zum Frühjahr hin leicht gelblich und wurden dann durch neue ersetzt. Da war ein echter Hingucker am Rande eines Teiches.
In diesem Jahr (2008) haben hier die Bambusen geblüht. Dass ist dann weniger schön, weil man sich um die Regenerierung der Stöcke kümmern muß. Aber so etwas passiert all 50 Jahre einmal.
Glückwunsch zu Deinem Bambus. Aber zurückschneiden kann man Bambus nur unterirdisch, d.h. ein wucherndes Rhizom einkürzen. Seine Halme haben ja ein nach oben hin begrenztes Wachstum. Ob Freiland oder nicht, daß hängt von der Art ab, die nicht immer leicht zu bestimmen ist. Ich habe in meinem Garten ein Bambus (Arundinaria) gehabt, die jeglichen Winterunbilden getrotzt hat. Die Blätter verfärbten sich zum Frühjahr hin leicht gelblich und wurden dann durch neue ersetzt. Da war ein echter Hingucker am Rande eines Teiches.
In diesem Jahr (2008) haben hier die Bambusen geblüht. Dass ist dann weniger schön, weil man sich um die Regenerierung der Stöcke kümmern muß. Aber so etwas passiert all 50 Jahre einmal.
Viele Grüße, Wolfram
-
- Beiträge: 10560
- Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
- Wohnort: Fraulund/ 24405 Rügge
Hallo!
Bambus braucht man nicht schneiden. Kann aber natürlich immer auch Halme rausnehmen, wenn er einem zu dicht wächst. Bambus ist Starkzehrer, im Kübel wird man wahrscheinlich öfters düngen müssen.
Bei den diesjährigen Januartemperaturen sind einige Bambusse eingegangen ( schlagen vielleicht aus den Rhizomen wieder aus), einige haben ihre grünen Blätter eingebüßt. Ab -20°C und dann noch scharfer Wind wird es eng , selbst für die härtesten. Viele brauchen mildere Temperaturen und eine hohe Wärmesumme übers Jahr.
Die Blühphase begann Mitte 1990 und zog sich bis letztes Jahr hin. Allerdings bisher keine Phyllostachys - Arten. Alles nur horstbildende. Mittlerweile gibt es längst wieder neue Nachzuchten.
Viele Grüße
Wolfgang
Bambus braucht man nicht schneiden. Kann aber natürlich immer auch Halme rausnehmen, wenn er einem zu dicht wächst. Bambus ist Starkzehrer, im Kübel wird man wahrscheinlich öfters düngen müssen.
Bei den diesjährigen Januartemperaturen sind einige Bambusse eingegangen ( schlagen vielleicht aus den Rhizomen wieder aus), einige haben ihre grünen Blätter eingebüßt. Ab -20°C und dann noch scharfer Wind wird es eng , selbst für die härtesten. Viele brauchen mildere Temperaturen und eine hohe Wärmesumme übers Jahr.
Die Blühphase begann Mitte 1990 und zog sich bis letztes Jahr hin. Allerdings bisher keine Phyllostachys - Arten. Alles nur horstbildende. Mittlerweile gibt es längst wieder neue Nachzuchten.
Viele Grüße
Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.
Habt ihr mal Bilder vom blühenden Baumbus?
Und warum passiert das alles nur ca. alle 50 Jahre? Bei vielen Arten zur gleichen Zeit oder in einem gewissen Zeitraum? Egal wie alt?
Und was hat der Bambus davon für einen Nutzen (wenn es den gibt)? Vermehrunf erfolgt doch über die Wurzeln!
Und noch eine Frage, regeneration der Stöcke nach dem blühen? Wie muss ich mir das vorstellen?
Lieben Dank, Anja
Und warum passiert das alles nur ca. alle 50 Jahre? Bei vielen Arten zur gleichen Zeit oder in einem gewissen Zeitraum? Egal wie alt?
Und was hat der Bambus davon für einen Nutzen (wenn es den gibt)? Vermehrunf erfolgt doch über die Wurzeln!
Und noch eine Frage, regeneration der Stöcke nach dem blühen? Wie muss ich mir das vorstellen?
Lieben Dank, Anja
Viele kleine Leute,
die viele kleine Schritte tun,
gestallten unsere Erde neu!
die viele kleine Schritte tun,
gestallten unsere Erde neu!
Hallo
ich versuche das mal zu erklären.
1. Die 50 Jahre ist in der Regel einfach so. Wie das die Bäume eine gewisse Zeit brauchen um zu Blühen.
2. Das ziehmlich gleichzeitige blühen der Bambusse liegt damit zusammen, dass vor einiger Zeit sehr viele Leute bei dem gleichen 'Händler' so in der selben Zeit Bambusse gekauft haben. Das Alter wie in 1. schon geschrieben ist nicht egal.
3. Ich glaube die Blüten liegen mit der Entwicklung der Pflanzen zusammen.
4. Auch da kann ich nur vermuten, aber ich denke, dass man dann die verdorrten Halme abschneiden muss und dann treibt der Bambus neu aus.
Grüße Martin
ich versuche das mal zu erklären.
1. Die 50 Jahre ist in der Regel einfach so. Wie das die Bäume eine gewisse Zeit brauchen um zu Blühen.
2. Das ziehmlich gleichzeitige blühen der Bambusse liegt damit zusammen, dass vor einiger Zeit sehr viele Leute bei dem gleichen 'Händler' so in der selben Zeit Bambusse gekauft haben. Das Alter wie in 1. schon geschrieben ist nicht egal.
3. Ich glaube die Blüten liegen mit der Entwicklung der Pflanzen zusammen.
4. Auch da kann ich nur vermuten, aber ich denke, dass man dann die verdorrten Halme abschneiden muss und dann treibt der Bambus neu aus.
Grüße Martin
Auch ein kleiner Baum ziert einen großen Garten.
-
- Beiträge: 10560
- Registriert: 25 Mai 2006, 21:45
- Wohnort: Fraulund/ 24405 Rügge
Also die 50 Jahre stimmen so natürlich nicht. Das ist bei jeder Art verschieden. Man könnte vielleicht sagen alle 50 bis 120 Jahre.
Fargesia murielae, die billigste und häufigste ( horstbildende) Bambus-Art blüht alle 90 - 120 Jahre. Mitte der Neunziger fingen alle Pflanzen Europas an zu blühen. Das zog sich knapp 2/3/4 Jahre hin. In etwa alle zum gleichen Zeitpunkt.
Das liegt daran, dass Ernest H. Wilson diese Bambusart 1907 aus China mitbrachte ( er benannte sie übrigens nach seiner Tochter Muriel) und von dieser "Mutterpflanze" von Boston , dann London über ganz Europa verteilt wurde. Also alle mit derselben " genetischen Uhr". Da dieser Bambus seit Wilsons Einführung noch nicht geblüht hatte, war in den Neunzigern seine Zeit abgelaufen. Wenn er blüht, bildet er so viele Samen, dass er " sich so verausgabt", dass er stirbt. Das haben wir genauso im Tierreich bei Spinnen,Krebsen usw. Die Samen lassen sich wieder leicht ( wie Grassamen ) aussäen ( etwas Winterschutz) und dann wächst alles wieder neu. In den letzten Jahren blüht eine andere Sorte.
Phyllostachys -Arten haben meines Wissens noch nicht geblüht.
Übrigens der Bambusbär leidet auch sehr darunter. Sein Lebenmsraum wird immer kleiner. Die Bambusarten schrumpfen und wenn dann große Gebiete blühen, kann er kaum noch ausweichen.
Heute gibt es Unmengen Arten und noch mehr Züchtungen. Für jeden Standort etwas Passendes.
Viele Grüße
Wolfgang
Fargesia murielae, die billigste und häufigste ( horstbildende) Bambus-Art blüht alle 90 - 120 Jahre. Mitte der Neunziger fingen alle Pflanzen Europas an zu blühen. Das zog sich knapp 2/3/4 Jahre hin. In etwa alle zum gleichen Zeitpunkt.
Das liegt daran, dass Ernest H. Wilson diese Bambusart 1907 aus China mitbrachte ( er benannte sie übrigens nach seiner Tochter Muriel) und von dieser "Mutterpflanze" von Boston , dann London über ganz Europa verteilt wurde. Also alle mit derselben " genetischen Uhr". Da dieser Bambus seit Wilsons Einführung noch nicht geblüht hatte, war in den Neunzigern seine Zeit abgelaufen. Wenn er blüht, bildet er so viele Samen, dass er " sich so verausgabt", dass er stirbt. Das haben wir genauso im Tierreich bei Spinnen,Krebsen usw. Die Samen lassen sich wieder leicht ( wie Grassamen ) aussäen ( etwas Winterschutz) und dann wächst alles wieder neu. In den letzten Jahren blüht eine andere Sorte.
Phyllostachys -Arten haben meines Wissens noch nicht geblüht.
Übrigens der Bambusbär leidet auch sehr darunter. Sein Lebenmsraum wird immer kleiner. Die Bambusarten schrumpfen und wenn dann große Gebiete blühen, kann er kaum noch ausweichen.
Heute gibt es Unmengen Arten und noch mehr Züchtungen. Für jeden Standort etwas Passendes.
Viele Grüße
Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.
Hallo Wolfram,
danke für die Fotos. Habe ich noch nie gesehen.
Bin aber auch beruhigt. So alt wie Methusalem will ich nicht werden.
Der Bambus kann also munter wachsen. Ob meine Katze sich für einen Panda hält? Sie frisst ständig an den Blättern herum und liebt das mehr als Katzengras. Dem Bambus scheint es nichts auszumachen. Im letzten Sommer hatte er hin und wieder Wachstumsschübe von 10 - 15 cm pro Tag! Dann wieder ruhiger.
Gruß Frank
danke für die Fotos. Habe ich noch nie gesehen.
Bin aber auch beruhigt. So alt wie Methusalem will ich nicht werden.
Der Bambus kann also munter wachsen. Ob meine Katze sich für einen Panda hält? Sie frisst ständig an den Blättern herum und liebt das mehr als Katzengras. Dem Bambus scheint es nichts auszumachen. Im letzten Sommer hatte er hin und wieder Wachstumsschübe von 10 - 15 cm pro Tag! Dann wieder ruhiger.
Gruß Frank