Hallo Baumfreunde,
die Auflösung lautet:
Ostrya carpinifolia, Gemeine Hopfenbuche.
Die Baumart war schon einmal in einem Wochenendrätsel - Juni 2008, vor meiner Zeit hier.
viewtopic.php?t=3232
Leicht mögliche
Unterscheidung nur
vom Blatt her zu
Carpinus betulus ist, dass sich
bei Ostrya manche Sekundäradern noch mal vezweigen ( kurze Tertiäradern).
Der Witz ist, dass ich gerade in einer Hainbuchenhecke hin und wieder ein Blatt gefunden haben, wo das Carpinus an einer Stelle auch machte - obwohl er das ja nicht darf - aber das sind wohl absolute Ausnahmen, während das bei Ostrya bei jedem Blatt vorkommt.
Ostrya war ja relativ schnell klar mit den Früchten und Blättern, allerdings stellt sich recht schnell die Frage zur
Unterscheidung von Ostrya carpinifolia, virginiana und auch japonica.
Ostrya japonica (kenne ich noch nicht) hätte weniger Blattnerven, nur 9-12, das Blatt wäre beidseitig weich behaart, Nüsschen (innerhalb der Hülle) wäre an der Spitze kahl.
Ostrya virginiana (kenne ich noch nicht) hätte ungefähr genauso viele Blattnerven wie Ostrya carpinifolia, die Blattnerven sollen sich oft leicht gebogen zum Rand hin ziehen, die
Anzahl der kleineren Sekundärzähnchen zwischen den großen Zähnen soll 1-2 betragen, Nüsschen (innerhalb der Hülle) wäre an der Spitze kahl.
Ostrya carpinifolia hätte ebensoviele Blattnerven (11-15) wie O. virginiana, die Blattnerven sollen oft sehr gerade sein, die
Anzahl der Sekundärzähnchen zwischen den großen Zähnen soll 2-5 betragen,
das Nüsschen (innerhalb der Hülle) soll an der Spitze behaart sein.
Alle weiteren Angaben,
wie z.B. Blatt
einfach oder doppelt gesägt (oder beides) sind "relativ", es gibt eben kleine und große Zähnchen, aber so auffällig doppelt gesägt wie manche Birke sind die Blätter nicht.
Die
Behaarung wird bei Ostrya carpinifolia und virginiana je nach Quelle recht unterschiedlich beschrieben, bei O. carp. auf der Oberseite leicht behaart, man liest auch vom bewimperten Blattrand (da stehen wohl die Haare über den Rand), auf der Unterseite nur auf den Nerven behaart.
Ostrya virginiana ist wohl häufig etwas stärker behaart, darf aber auch fast unbehaart sein.
Zum
Blattgrund schreiben wohl auch alle Quellen voneinander ab, es heißt oft Ostrya carpinifolia abgerundet versus Ostrya virginiana herzförmig.
Diverse Quellen sagen aber auch von ... bis...alles möglich (und so habe ich das auch gesehen.)
Überwiegend sind meine Blattfunde leicht herzförmig.
Manchmal werden
Drüsen erwähnt, Ostrya carpinifolia mit, Ostrya virginiana ohne Drüsen ... auch das findet man genau umgekehrt, oder beide mit Drüsen oder beide ohne Drüsen.
Es sind auf keinen Fall gestielte dunkle auffällige Drüsen, sondern
höchstens punktförmige gelbliche Drüsen, die man mit bloßem Auge nicht sehen kann, aber die Kamera "sieht" sie.
Ich habe diese Pünktchen auf allen Ostrya-Blättern gesehen, die ich unterseits fotografiert habe (im Gegensatz dazu Carpinus-Blätter, da gab es keine Pünktchen.)
Blattstiellängen, bei Ostrya carpinifolia bis 10 mm lang, bei Ostrya virginiana kürzer, bis 5 mm lang.
Meine Blätter hatten oft Blattstiele knapp 1 cm lang.
https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3% ... opfenbuche
Ein Buch zu Ostrya carpinifolia mit weiteren Angaben und Fotos
http://www.zobodat.at/pdf/CAR-SH_58_0001-0256.pdf
Zum Vergleich Ostrya virginiana
https://de.wikipedia.org/wiki/Virginische_Hopfenbuche
http://www.efloras.org/florataxon.aspx? ... =233500839
http://www.backyardnature.net/n/w/hophornb.htm (
hier eine freigelegte Nuss)
http://www.treetopics.com/ostrya_virgin ... llery1.htm
Die wesentliche Aussage zu der Anzahl der sekundären Blattzähne stammt aus dem
Carpinus-Ostrya-Ostryopsis Key von JDL, Jan De Langhe - Ghent University Botanical Garden
Small to medium sized tree (rarely shrub). Lamina LS without tiny glands (10× LENS).
..................................................................................................................................... 02
02 a Lamina LS with teeth-forming tertiary veins evident AND bud scale arrangement
spirally (bark shaggy: scaly/shredding into narrow strips; summer/winter shoot end with
male catkins). .................................................................................................................. Ostrya
b Lamina LS with teeth-forming tertiary veins obscure, AND/OR bud scale arrangement
in 4 lines, at least the basal ones (mature bark smooth, ridged or +/- scaly; summer/winter
shoot end without male catkins). ................................................................................. Carpinus
03 a Lamina margin in apical half, with 2-5 secondary teeth between the primary teeth.
Secondary veins often straight. ...................................................................... O. carpinifolia
b Lamina margin in apical half, with 1-2 secondary teeth between the primary teeth.
Secondary veins often curved in the middle. ................................................................... 04
04 a Secondary veins predominantly 11-15(-17)/side. Bud brownish at least in part, dull and
pubescent (sometimes glabrescent at end of season). .................................. O. virginiana
b Secondary veins predominantly 9-13(-15)/side. Bud greenish, shiny and +/- glabrous.
....................................................................................................................... O. japonica
Wegen der Anzahl der Sekundärzähnchen (sehr häufig 3, selten 4) und der dann doch noch gefundenen sehr kurzen Haarbüschel (1mm) an der Spitze der freigelegten Nuss
gehe ich davon aus, dass ich mit Ostrya carpinifolia richtig liege.
Die Angaben zu der Nussgröße im Fitschen (bis 10 mm) sind zu hoch gegriffen (lt. Buch aus Österreich) meine Vorjahresnüsschen waren 4-5 mm lang.
Die Angaben zur Nussgröße im R/B zu Ostrya virginiana sind mit cm-Angaben, es muss auch dort mm heißen.
Danke für Miträtseln
Und jetzt kommen noch ein paar Bilder.
