1000-jährge Eiche von Borlinghausen, Register-Nr.: 75
Moderatoren: JoachimSt, Klaus Heinemann, baumlaeufer
-
- Beiträge: 4526
- Registriert: 19 Mai 2009, 17:56
- Wohnort: Untererthal
- Kontaktdaten:
1000-jährge Eiche von Borlinghausen, Register-Nr.: 75
Hallo,
bei Borlinghausen steht mit der Rieseneiche eine der dicksten Eichen in Deutschland. Ein Baum, oder zwei miteinander verwachsene Bäume, das ist hier die Frage. Ich denke ein Baum. Auf meiner Seite ist ein altes Foto von 1930, da sieht der Stamm noch recht geschlossen aus. Die Umfangsmessung ist schwierig. In 1,3 m Höhe und waagerecht gemessen sind es um die 11 m. Meine Messung, schräg und unterhalb von 1,3 m, hat 10,35 m ergeben.
Viele Grüße,
Rainer
bei Borlinghausen steht mit der Rieseneiche eine der dicksten Eichen in Deutschland. Ein Baum, oder zwei miteinander verwachsene Bäume, das ist hier die Frage. Ich denke ein Baum. Auf meiner Seite ist ein altes Foto von 1930, da sieht der Stamm noch recht geschlossen aus. Die Umfangsmessung ist schwierig. In 1,3 m Höhe und waagerecht gemessen sind es um die 11 m. Meine Messung, schräg und unterhalb von 1,3 m, hat 10,35 m ergeben.
Viele Grüße,
Rainer
- Dateianhänge
-
- Borlinghausen, 8.jpg (276.52 KiB) 4534 mal betrachtet
-
- Borlinghausen, 7.jpg (339.54 KiB) 4534 mal betrachtet
-
- Borlinghausen, 6.jpg (320.56 KiB) 4534 mal betrachtet
-
- Borlinghausen, 5.jpg (322.02 KiB) 4534 mal betrachtet
-
- Borlinghausen, 4a.jpg (308.85 KiB) 4534 mal betrachtet
-
- Borlinghausen, 3a.jpg (309.17 KiB) 4534 mal betrachtet
-
- Borlinghausen, 2a.jpg (275.9 KiB) 4534 mal betrachtet
-
- Borlinghausen, 1a.jpg (295.21 KiB) 4534 mal betrachtet
- Klaus Heinemann
- Moderator
- Beiträge: 6501
- Registriert: 28 Nov 2014, 10:22
- Wohnort: Eschwege
- baumlaeufer
- Beiträge: 11307
- Registriert: 07 Feb 2008, 01:56
- Wohnort: Münster/ NRW
- Kontaktdaten:
Ein Mekka für Baumfreunde. Ich hoffe nur, sie gehen nicht alle soweit/so nah wie Klaus !
Baumlaeufer
Baumlaeufer
Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt (Khalil Gibran)
www.na-tour-denkmal.de
www.na-tour-denkmal.de
-
- Beiträge: 4526
- Registriert: 19 Mai 2009, 17:56
- Wohnort: Untererthal
- Kontaktdaten:
- Klaus Heinemann
- Moderator
- Beiträge: 6501
- Registriert: 28 Nov 2014, 10:22
- Wohnort: Eschwege
so nah wie Klaus
ja, ich gebe es zu - ich bin ihm nahe gekommen!
Michel Brunner hat zu dem Thema ab Seite 324 in "Bedeutende Linden" etwas über Bäume, Fotografie, Verhalten usw. nachgedacht:
"Das Erklettern eines Baumes bringt bringt die größte Verbundenheit zwischen Mensch und Baum.
Nichts ist schlimmer als ein unnahbarer Baumgenosse, denn nur distanziert kann die Beziehung zu ihm werden"
Nun muss man bei den Eichen nur einmal versuchen, eine Reißzwecke in die Borke zu stecken, um zu ahnen, wie gut ein Veteran sich zu schützen weiß.
Das ist etwas anderes als bei jungen Bäumen, bei den durch Unachtsamkeit etwas abgebrochen, oder verletzt werden kann.
Noch einmal der Michel:
"Linden, die in besiedelten Gebieten stehen und daher oft und viel beklettert werden,
bilden im Lauf der Zeit eine bestimmte Rinde aus.
Sie ist hart, oft dunkel und glatt und bildet einen Schutz, wie es bei uns Menschen die Hornhaut tut.
Wir durften erleben, wie ein Baumpfleger in Deutschland seinen Sohn bewusst auf einer geschützten, mehrhunderjährigen Linde herumklettern ließ.
Der Knabe war beim Klettern sehr behutsam und hatte, wie aus den Bemerkungen hervorging, schon eine innige Beziehung zu dem Baum.
Hätten mehr Kinder einen solchen Kletterbaum, gäbe es später in der Erwachsenenwelt wohl weit weniger Intoleranz und Respektlosigkeit gegenüber der Natur! "
So ähnlich kann man es bei der Kamineiche im Urwald Sabburg beobachten, in deren "Einstiegsloch" hunderte Besucher über die Jahrzehnte ein- und ausgeklettert sind.
Dort ist kein Schaden zu erkennen, der Bereich ist fest und pilzfrei geblieben.
Der Verfall findet an anderen Stellen statt - vielleicht sind die Stammbereiche, die am Lebensende als letzte stehen bleiben, die besuchten und berührten Stellen.
Eine sehr ausführliche Antwort, aber das musste mal gesagt werden...
Gruß Klaus
Michel Brunner hat zu dem Thema ab Seite 324 in "Bedeutende Linden" etwas über Bäume, Fotografie, Verhalten usw. nachgedacht:
"Das Erklettern eines Baumes bringt bringt die größte Verbundenheit zwischen Mensch und Baum.
Nichts ist schlimmer als ein unnahbarer Baumgenosse, denn nur distanziert kann die Beziehung zu ihm werden"
Nun muss man bei den Eichen nur einmal versuchen, eine Reißzwecke in die Borke zu stecken, um zu ahnen, wie gut ein Veteran sich zu schützen weiß.
Das ist etwas anderes als bei jungen Bäumen, bei den durch Unachtsamkeit etwas abgebrochen, oder verletzt werden kann.
Noch einmal der Michel:
"Linden, die in besiedelten Gebieten stehen und daher oft und viel beklettert werden,
bilden im Lauf der Zeit eine bestimmte Rinde aus.
Sie ist hart, oft dunkel und glatt und bildet einen Schutz, wie es bei uns Menschen die Hornhaut tut.
Wir durften erleben, wie ein Baumpfleger in Deutschland seinen Sohn bewusst auf einer geschützten, mehrhunderjährigen Linde herumklettern ließ.
Der Knabe war beim Klettern sehr behutsam und hatte, wie aus den Bemerkungen hervorging, schon eine innige Beziehung zu dem Baum.
Hätten mehr Kinder einen solchen Kletterbaum, gäbe es später in der Erwachsenenwelt wohl weit weniger Intoleranz und Respektlosigkeit gegenüber der Natur! "
So ähnlich kann man es bei der Kamineiche im Urwald Sabburg beobachten, in deren "Einstiegsloch" hunderte Besucher über die Jahrzehnte ein- und ausgeklettert sind.
Dort ist kein Schaden zu erkennen, der Bereich ist fest und pilzfrei geblieben.
Der Verfall findet an anderen Stellen statt - vielleicht sind die Stammbereiche, die am Lebensende als letzte stehen bleiben, die besuchten und berührten Stellen.
Eine sehr ausführliche Antwort, aber das musste mal gesagt werden...
Gruß Klaus
-
- Beiträge: 365
- Registriert: 02 Feb 2014, 18:43
- Wohnort: Fürstenwerder / Nordwestuckermark
Guten Morgen zusammen!
Ich finde M. Brunners Gedanken grundsätzlich auch ziemlich brauchbar.
Vielleicht muss man das Ganze noch ein wenig relativieren. Dabei habe ich ein Erlebnis mit Wolfgang Baumläufer in Erinnerung. Beim Besuch der Friederikeneiche im Hasbruch erzählte uns der Revierförster von den beachtlichen Besucherströmen, die an Wochenenden und Feiertagen dort vorbeikommen - manchmal mehrere hundert Menschen pro Tag. Jeder möchte ein Selfie mit Eiche. Ganze Radwandergruppen stehen unter dem Baum und reißen dabei alle Schilder und (dezenten) Absperrungen nieder. Der Boden unter'm Baum wird verdichtet, der Bewuchs niedergetrampelt. Nicht unbedingt schön für den Baum...
Ich fühle mich unter dem Blätterdach dieser Baummethusalems oder davor oft wie in einer Kirche. Erfurcht vor so einem riesigen Lebewesen und vor so vielen Lebensjahren ergreift mich.
Wer mag entscheiden, wie weit wir uns so einem Baum nähern dürfen. Bestimmt schadet ihm gelegentliches Anfassen und vorsichtiges Beklettern nicht, aber respektloser Massentourismus ist garantiert für keinen von ihnen gut. Da hilft dann wirklich nur - wie für die Friederike geplant - ein Wassergraben drumherum und weiter außen ein Knüppeldamm für die Besucher. Schade, aber selbst verschuldet...
musicussi
Ich finde M. Brunners Gedanken grundsätzlich auch ziemlich brauchbar.
Vielleicht muss man das Ganze noch ein wenig relativieren. Dabei habe ich ein Erlebnis mit Wolfgang Baumläufer in Erinnerung. Beim Besuch der Friederikeneiche im Hasbruch erzählte uns der Revierförster von den beachtlichen Besucherströmen, die an Wochenenden und Feiertagen dort vorbeikommen - manchmal mehrere hundert Menschen pro Tag. Jeder möchte ein Selfie mit Eiche. Ganze Radwandergruppen stehen unter dem Baum und reißen dabei alle Schilder und (dezenten) Absperrungen nieder. Der Boden unter'm Baum wird verdichtet, der Bewuchs niedergetrampelt. Nicht unbedingt schön für den Baum...
Ich fühle mich unter dem Blätterdach dieser Baummethusalems oder davor oft wie in einer Kirche. Erfurcht vor so einem riesigen Lebewesen und vor so vielen Lebensjahren ergreift mich.
Wer mag entscheiden, wie weit wir uns so einem Baum nähern dürfen. Bestimmt schadet ihm gelegentliches Anfassen und vorsichtiges Beklettern nicht, aber respektloser Massentourismus ist garantiert für keinen von ihnen gut. Da hilft dann wirklich nur - wie für die Friederike geplant - ein Wassergraben drumherum und weiter außen ein Knüppeldamm für die Besucher. Schade, aber selbst verschuldet...
musicussi
Re: so nah wie Klaus
Da wurde nur nicht lange genug beobachtet. Wir sind uns einig: Die meisten Baumfreunde sind sehr sehr umsichtig. Doch 1000 Besucher klettern mal hinein. Nichts passiert.Klaus Heinemann hat geschrieben:So ähnlich kann man es bei der Kamineiche im Urwald Sabburg beobachten, in deren "Einstiegsloch" hunderte Besucher über die Jahrzehnte ein- und ausgeklettert sind.
Dort ist kein Schaden zu erkennen, der Bereich ist fest und pilzfrei geblieben.
Aber dem 1001. Besucher ist ein wenig zu kalt. Und der macht ein kleines Feuerchen drin...
Soll alles scon vorgekommen sein.
Nicht so gleichgültige Grüße!
- baumlaeufer
- Beiträge: 11307
- Registriert: 07 Feb 2008, 01:56
- Wohnort: Münster/ NRW
- Kontaktdaten:
Oha, ich war auch 4.2017 im Baum! Das Innenfoto belegt es , sorry ich konnte bei meinem 4 Besuch hier nicht wiederstehen. Nachdem der Zaun weg ist, präsentiert sich die Eiche sehr fotogen...
Der Baum ist in der Krone untereinander massiv verspannt und auch zu anderen Bäumen, das blieb hier bisher unerwähnt
Habe einige Rechtschreibefehler im Eintrag berichtigt und den Ort auf Borlinghausen ohne "Willebadessen " reduziert.
Der Baum ist in der Krone untereinander massiv verspannt und auch zu anderen Bäumen, das blieb hier bisher unerwähnt
Habe einige Rechtschreibefehler im Eintrag berichtigt und den Ort auf Borlinghausen ohne "Willebadessen " reduziert.
- Dateianhänge
-
- BorlinghausenEiche04.jpg (162.67 KiB) 4279 mal betrachtet
-
- BorlinghausenEiche03.jpg (197.32 KiB) 4278 mal betrachtet
Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt (Khalil Gibran)
www.na-tour-denkmal.de
www.na-tour-denkmal.de
-
- Beiträge: 4526
- Registriert: 19 Mai 2009, 17:56
- Wohnort: Untererthal
- Kontaktdaten:
- Klaus Heinemann
- Moderator
- Beiträge: 6501
- Registriert: 28 Nov 2014, 10:22
- Wohnort: Eschwege
-
- Beiträge: 8877
- Registriert: 12 Jan 2009, 10:08
- Wohnort: Velbert
- Kontaktdaten:
- baumlaeufer
- Beiträge: 11307
- Registriert: 07 Feb 2008, 01:56
- Wohnort: Münster/ NRW
- Kontaktdaten:
Re: 1000jährge Eiche von Borlinghausen, Register-Nr.: 75
Notoperation für 1000-jährige Eiche in Willebadessen im August 2021, mehr im WDR Beitrag zu lesen.
Baumlaeufer
Baumlaeufer
Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt (Khalil Gibran)
www.na-tour-denkmal.de
www.na-tour-denkmal.de
- baumlaeufer
- Beiträge: 11307
- Registriert: 07 Feb 2008, 01:56
- Wohnort: Münster/ NRW
- Kontaktdaten:
Re: 1000jährge Eiche von Borlinghausen, Register-Nr.: 75
Hocherfreut, weil ich ihn zugesendet bekam: Ich darf diesen Artikel hier sogar lesbar zeigen !
https://rp-epaper.s4p-iapps.com/artikel ... 8/20889787
Baumlaeufer
https://rp-epaper.s4p-iapps.com/artikel ... 8/20889787
Baumlaeufer
Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt (Khalil Gibran)
www.na-tour-denkmal.de
www.na-tour-denkmal.de
Re: 1000jährge Eiche von Borlinghausen, Register-Nr.: 75
Sie ist für mich die viertwichtigste Eiche Deutschlands. Die ersten drei Plätze sind, glaube ich, klar ...
Bei meinem Besuch war sie von Bauzäunen umgeben. Gut für sie, schlecht für mich...
MT: https://www.monumentaltrees.com/de/deu/ ... trankeweg/
besucht im 2. Quartal 2021
nicht gemessen
geschätztes Alter 650 Jahre
- "Riesen-", "1000 jährige", "Dicke Eiche"
- einseitig markanter Wurzelanlauf
- Moos und morsches Holz am Stamm
- zwei auseinandergeklüftete Achsen mit kaum noch verbundener Stammbasis
- zahlreiche Kronensicherungen
- teils alte Verfüllungen (Beton/Ziegel) und Verstrebungen
- relativ niedriger Wuchs
- vor Ort (Schild von 2010): - h= 18 m; - Kronendurchmesser= 20 m; - Kronenumfang= 60 m
Bei meinem Besuch war sie von Bauzäunen umgeben. Gut für sie, schlecht für mich...
MT: https://www.monumentaltrees.com/de/deu/ ... trankeweg/
besucht im 2. Quartal 2021
nicht gemessen
geschätztes Alter 650 Jahre
- "Riesen-", "1000 jährige", "Dicke Eiche"
- einseitig markanter Wurzelanlauf
- Moos und morsches Holz am Stamm
- zwei auseinandergeklüftete Achsen mit kaum noch verbundener Stammbasis
- zahlreiche Kronensicherungen
- teils alte Verfüllungen (Beton/Ziegel) und Verstrebungen
- relativ niedriger Wuchs
- vor Ort (Schild von 2010): - h= 18 m; - Kronendurchmesser= 20 m; - Kronenumfang= 60 m
- Dateianhänge
-
- Borlinghausen (1).JPG (1.6 MiB) 887 mal betrachtet
-
- Borlinghausen (2).JPG (1.18 MiB) 887 mal betrachtet
-
- Borlinghausen (3).JPG (1.17 MiB) 887 mal betrachtet
-
- Borlinghausen (4).JPG (1.14 MiB) 887 mal betrachtet
-
- Borlinghausen (5).JPG (1.01 MiB) 887 mal betrachtet
-
- Borlinghausen (6).JPG (985.82 KiB) 887 mal betrachtet
-
- Beiträge: 4526
- Registriert: 19 Mai 2009, 17:56
- Wohnort: Untererthal
- Kontaktdaten:
Re: 1000jährge Eiche von Borlinghausen, Register-Nr.: 75
Hallo Christian,
Grüße,
Rainer
jeder hat wohl eine andere Rangliste. Wenn ich die Top 3 nennen sollte, kämen da für mich Ivenack, Erle und Nöbdenitz in Frage. Borlinghausen käme gerade so unter die Top Ten. Für Jeroen Pater folgt nach Ivenack bereits Schloss Nagel, was bei mir auch weiter unten kommt.
Grüße,
Rainer