Kleines RiRä aus dem Park --> Ginkgo biloba

Baumrätsel

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bee
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Re: Kleines RiRä aus dem Park

Beitrag von bee »

JDL hat geschrieben:
12 Mai 2020, 10:11
bee hat geschrieben:
08 Mai 2020, 23:59
es ist keine Weide,
es ist keine Esche
es ist nicht Gymnocladus
es ist kein Nadelbaum
und ich habe hier einen Fehler gemacht, zum Glück kam die Silhouette :wink:
Welchen "Fehler" hatte Jan gemacht (vermutlich)?
Er hatte etwas vorschnell ausgeschlossen, weil er einen der obigen Begriff vermutlich übersetzt hat und dann "zu weit" aufgefasst hat ... (oder?)
Viele Grüße von bee

JDL
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Re: Kleines RiRä aus dem Park

Beitrag von JDL »

bee hat geschrieben:
12 Mai 2020, 21:44
Welchen "Fehler" hatte Jan gemacht (vermutlich)?
Er hatte etwas vorschnell ausgeschlossen, weil er einen der obigen Begriff vermutlich übersetzt hat und dann "zu weit" aufgefasst hat ... (oder?)
Darauf kommt es an, ja,
ein Begriff, den ich benutze, synonym gesehen oOoooooooooo :oops: :oops: :oops: stoemstoemstoem

Spinnich
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Re: Kleines RiRä aus dem Park

Beitrag von Spinnich »

Na, vielleicht habe ich es jetzt kapiert???

"Sonderfall" :twisted: :twisted: :twisted:

LG Spinnich :mrgreen:
Das Talent der Menschen, sich einen Lebensraum zu schaffen, wird nur durch ihr Talent übertroffen, ihn zu zerstören.
- Georg Christoph Lichtenberg -

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bee
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Re: Kleines RiRä aus dem Park

Beitrag von bee »

Jetzt erhielt ich noch ... natürlich richtige ... Antworten zu diesem Sonderfall, von Paulownia/Willi und Spinnich/Dieter :D :mrgreen:
Viele Grüße von bee

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bee
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Re: Kleines RiRä aus dem Park

Beitrag von bee »

So etwas hing noch dran am Baum: vertrocknete männliche Blüten an ganz typischem Knospen-Dingsbums.

Rindenrätsel-f_Ergänzung_05-2020.jpg
Rindenrätsel-f_Ergänzung_05-2020.jpg (64.79 KiB) 1323 mal betrachtet
Viele Grüße von bee

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bee
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Re: Kleines RiRä aus dem Park

Beitrag von bee »

Hallo,
dann löse ich mal auf:

es









ist








:wink:






Ginkgo biloba.

Den Baum hatte ich schon mal vorgestellt:
Ginkgo bei Schloss Beuggen in Rheinfelden, Register-Nr.: 2460

Danke fürs ausdauernde Miträtseln :D

Zwei Bilder habe ich noch. Obwohl der Baum schon voll belaubt war, gab es an einigen Stelle frische Austriebe mit ganz kleinen Blättchen. Auch das habe ich noch nicht bewusst gesehen, dass diese Blättchen so "fusselig" haarig sind.


Rindenrätsel-g_Ergänzung_05-2020.jpg
Rindenrätsel-g_Ergänzung_05-2020.jpg (55.15 KiB) 1306 mal betrachtet
Rindenrätsel-h_Ergänzung_05-2020.jpg
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Viele Grüße von bee

JDL
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Re: Kleines RiRä aus dem Park

Beitrag von JDL »

bee hat geschrieben:
13 Mai 2020, 23:41
Zwei Bilder habe ich noch. Obwohl der Baum schon voll belaubt war, gab es an einigen Stelle frische Austriebe mit ganz kleinen Blättchen. Auch das habe ich noch nicht bewusst gesehen, dass diese Blättchen so "fusselig" haarig sind.
sehr interessant, danke :!:

Yogibaer
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Re: Kleines RiRä aus dem Park --> Ginkgo biloba

Beitrag von Yogibaer »

bee hat geschrieben:
08 Mai 2020, 21:46
Alle "Oberflächen" stammen vom gleichen Baumindividuum.
Noch nie darauf geachtet hatte ich, wie extrem glatt dieses gerade mal eben verholzte dünne Ästchen ist ... ob das ein besonderes Merkmal ist? Keine Ahnung
gerade verholzt
Rindenrätsel-a_05-2020.jpg
Mir war die linienförmige Struktur der Epidermis sowie das fadenartige Gebilde am linken Rand des Zweiges auf Bild "Rindenrätsel-a" aufgefallen. Da hab ich dann mal ein Stück Zweig vom Gingko abgeschnitten, die Epidermis teilweise abgeschält (zwischen den roten Linien) und unters Mikroskop gelegt.
Gingko b. Epidermis teileise abgezogen..jpg
Gingko b. Epidermis teileise abgezogen..jpg (99.51 KiB) 1286 mal betrachtet
Die linienförmige Struktur geht mit der Entfernung der Epidermis verloren. Vielleicht steht die Faserabspaltung mit dem Wachstum des Zweiges in Verbindung.
Hier ein Bild der abgezogenen Epidermis:
Gingko b. Epidermis.jpg
Gingko b. Epidermis.jpg (66.14 KiB) 1286 mal betrachtet
Leider ist das Bild nicht scharf genug rüber gekommen aber man kann erkennen wo sich Fasern abgelöst haben.
Bei Quercus robur zum Vergleich reißt die Epidermis auf.
Quercus robur, Epidermis.jpg
Quercus robur, Epidermis.jpg (63.46 KiB) 1286 mal betrachtet
Gruß Yogi

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bee
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Re: Kleines RiRä aus dem Park --> Ginkgo biloba

Beitrag von bee »

Hallo Yogi,
danke für die Untersuchungen. Eigentlich wollte ich nicht nur sagen "sehr interessant", sondern etwas dazu nachlesen und dann hier etwas dazu beitragen, das hatte ich dann aber aus den Augen verloren.

Mir kam es ja komisch vor, dass bei diesem Zweiglein keine Lentizellen zu sehen sind, das kam mir "urtümlich" vor. Leider finde ich dazu webweit und im Strasburger (Botanik-Lehrbuch, alt) nichts Konkretes.
Ich habe da eben mal - von "Hölzken auf Stöcksken" kommend (wie passend ... :roll: ) alles mögliche gelesen, zur Rindenbildung, zur Borkenbildung usw. Das ist aber alles sehr allgemein gehalten und natürlich gespickt mit Fachvokabular, was man - wenn man es "ernst" meint - auch wieder mal nachlesen müsste. Eine endlose Geschichte.

Ganz vereinfacht kann man sagen, wenn die grünen Zweige braun werden, dann ist das ein Anzeichen dafür, dass Korkkambium gebildet wurde und dass das seine Arbeit aufgenommen hat, im Rahmen des sekundären Dickenwachstums.
Die Epidermis kann nicht am Dickenwachstum teilnehmen, sondern wird passiv gedehnt, reißt dann auf und wird schließlich abgestoßen. Das Auffasern/Abfasern beim Ginkgo-Zweig hier ist wohl ein Zeichen dieses Prozesses.
Hier ein gutes Vergleichsbild http://dendro.cnre.vt.edu/dendrology/im ... /twig1.jpg
Die Schutz-Funktion der Epidermis übernimmt dann das sekundäre Abschlussgewebe (Periderm, bestehend aus Korkkambium, sowie dem vom Korkkambium gebildeten Kork (Phellem, außen) und Korkrinde (Phelloderm, innen).

Kork besteht aber immer aus dicht an dicht aneinander liegenden Zellen ohne "Intrazellularen" (steht im Strasburger)
https://www.spektrum.de/lexikon/biologi ... aren/34366
Für den Gasaustausch sind dann die Lentizellen zuständig, daher müssten eigentlich immer Lentizellen ausgebildet werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lentizelle

Zu Lentizellen stand im Buch allerdings noch:
im Verlauf der Stammesgeschichte immer weiter ausgestaltete Sonderentwicklung des sekundären Abschlussgewebes. Meistens entstehen Lentizellen da, wo in der ursprünglich vorhandenen Epidermis Spaltöffnungen (Stomata) vorhanden waren - von dieser Regel soll es aber Ausnahmen geben bei manche Gymnospermensprossen und bei Wurzeln.

Aufgrund dieser Aussage könnte ich mir vorstellen, dass die Lentizellen beim jungen, gerade erst braun gewordenen Ginkgo-Ast etwas anders ausschauen "als gewohnt" bzw. sehr unauffällig sind.
Viele Grüße von bee

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