Tausendjährige Eiche in Bad Brückenau, Register-Nr.: 1127

[Rainer Lippert]

Hallo,

heute gibt es über der Eiche einen ganzseitigen Bericht in meiner Tageszeitung. Es geht ihr nicht so schlecht, wie man denken sollte. Seit dem Rekordsommer 2003 geht es mit der Eiche bergab. In Facebook würde das Gerücht rumgehen, so laut Bericht, dass die Eiche nicht mehr bewässert wird. Dem ist aber nicht so. Vom Frühjahr bis Spätsommer wird die Eiche zweimal täglich für eine Stunde gewässert. Da dies im September nicht mehr geschieht, denken nun die Leute, dass der Eiche das Wasser abgedreht worden ist. Das stimmt aber nicht. Seit September wird die Eiche nun automatisch nachts bewässert. Sie bekommt also noch immer ihr Wasser. Seit zwei Jahren ist die Eiche eingezäunt. Von den Gärtnern wird der Boden aufgelockert. Im Herbst wird das Laub um den Stamm zusammengerecht, damit die Eiche zusätzliche Nährstoffe bekommt. Der Eiche scheint das alles gut zu bekommen. Am Stamm wächst seit diesem Sommer an zwei Stellen neues grün. Da haben sich also zwei junge Äste gebildet. Im August wurden einige Experten zu Rade gezogen, wie es mit der Eiche weitergehen soll. Es wurde angedacht, die abgestorbenen Äste zu entfernen. Der Experte hat sich aber dagegen ausgesprochen. Der Baum soll so erhalten bleiben, wie er jetzt ist. Also keine Stutzung oder so. Finde ich gut. Hoffen wir mal, dass wir und noch ein paar Jahre an dieser Geschichtsträchtigen Eiche ergötzen können.

Grüße,

Rainer

[haderer1999]

Schön dass man sich um den altenBaum so bemüht! Leider ist das nicht zu oft der Fall.
Grüße
Hans der haderer

[Rainer Lippert]

Hallo,

schlechte Neuigkeiten zur Eiche. Und zwar aus einem ganz anderen Grund. Die Vitalität scheint weiterhin am abnehmen zu sein, sie hat aber auch dieses Jahr ausgetrieben. Aber, das ganze Areal, mit dem Tiergarten oberhalb, soll Baugrund für eine Therapieeinrichtung für Psychosomatik werden. Deswegen soll die Eiche nun gefällt werden. Das Projekt wurde dem Stadtrat vorgestellt, die für das Bauprojekt ist. Die Kurdirektorin ist ebenfalls für den Bau. Eine Sprecherin der Grünen unterstützt das Projekt ebenfalls und sagte, das Tiergehege und der Baum seien nicht erhaltenswert. Und das von einer Grünen, hätte ich nicht gedacht. Sie meint, der Baum sei ja ohnehin fast tot und sollte so einem Projekt nicht im Wege stehen. Die Untere Naturschutzbehörde legt jetzt aber ein Veto ein und sagt, der Baum sei unbedingt erhaltenswert. Der Bauherr möchte jetzt immerhin die Verfassung der Eiche und ihre voraussichtliche Lebensdauer prüfen lassen. Laut Bauherr ist eine Integrierung der Eiche in das Projekt nur schwer machbar. Soviel dazu.

Gruß,

Rainer

[Klaus Heinemann]

Zu Neubau und Erhalt eines alten Baumes gibt es ein interessantes Beispiel:
Das Gebäude in Waltershausen wurde so geplant, dass der alte Baum in einer Nische erhalten geblieben ist.
Hier kann man es in der Luftansicht nachvollziehen.

Gruß Klaus

[treetrip]

Ich bin sehr entsetzt über diese Meldung und kann mir nicht vorstellen, dass das Thema da so einfach erledigt ist und man sie fällt. Eine gute Freundin von mir ist selbstständige Biologin und arbeitet ausschließlich mit Fledermäusen. Sie hat mir vom §44 erzählt:
Fledermäuse, Eremit, Heldbock, allesamt nicht umsiedelbar.
Ich hoffe, dass die Naturschutzbehörde dort gut aufgestellt ist und die richtigen Gutachten in Auftrag gibt.

[baumlaeufer]

Ich bin sehr entsetzt über diese Meldung und kann mir nicht vorstellen, dass das Thema da so einfach erledigt ist und man sie fällt. .....
Ich hoffe, dass die Naturschutzbehörde dort gut aufgestellt ist und die richtigen Gutachten in Auftrag gibt.

Allein zu hoffen, daß unsere (ge)wichtigen Beiträge aus dem Forum jemand vor Ort mit Einfluß liest, ist m. E. etwas zu spekulativ . Mag eventuell mal jemand mit Ortsbezug ( Treetrip oder Rainer evtl. ) die letzten Postings in Sicht auf auf Erhalt der markanten Eiche per Telefonat vor Ort vertreten ?

Baumlaeufer

[Rainer Lippert]

Hallo,

vor ein paar Wochen wurde ich von einer Frau kontaktiert, die sich sorgen um die Eiche macht. Nicht nur, dass sie bald absterben könnte, sondern auch der Umstand, dass sie einem Bauprojekt weichen sollte. Sie arbeitet in der Nähe der Eiche. Sie meint, dass die Eiche von oberhalb, vom Tierpark aus, noch eine bessere Figur macht, als von der Seite aus. Auf meiner Seite habe ich ein Bild von der Seite als Hauptbild. Da schaut sie schon ziemlich schlecht aus. Ich habe der Frau versprochen, demnächst aktuelle Bilder zu machen. Nun ja, heute Nachmittag bin ich meinem Versprechen nachgekommen. Zufrieden bin ich mit dem Bild von oberhalb nicht, da gegen die Sonne, aber da zeigt sich die Eiche auf jeden Fall deutlich grüner als von der Seite. Ich möchte hier nun die Bilder von heute Nachmittag zeigen. Bei der Seitenansicht kann man auch gut mit meinem Bild vom Oktober 2018 im Register vegleichen, da gleicher Standort. Einige Äste mehr sind fünf Jahre später abesgtorben.

Gruß,

Rainer

Königseiche, 1.jpg (1.31 MiB) 151 mal betrachtet

Königseiche, 2.jpg (1.05 MiB) 151 mal betrachtet

Königseiche, 3.jpg (1.12 MiB) 151 mal betrachtet

Königseiche, 4.jpg (1.44 MiB) 151 mal betrachtet

[treetrip]

Hier melde ich mich mal wieder, damit mal wieder ein Registerlink auftaucht.
Ich habe nach den letzten Erkenntnissen noch einige Ergänzungen gemacht.
Bei MT: https://www.monumentaltrees.com/de/deu/ ... park/6301/
wird die Eiche auch noch schön dargestellt und beschrieben.
Viele Grüße.

[Rainer Lippert]

Hallo,

es gibt Neuigkeiten zur Eiche. Eigentlich sollte die Fachklinik für Psychosomatik zur Behandlung jugendlicher Privatpersonen mit 50 Betten schon stehen. Aber diesem Bauvorhaben steht die Eiche im Weg. Mitte September gab es eine Stellungnahme von Denkmalpflege, Naturschutz und Wasserrecht. Das Landratsamt hat dann letztendlich entschieden, egal wie, aber die Eiche muss erhalten bleiben. Das Bauvorhaben muss also entsprechend überarbeitet werden. Der Eingangsbereich der Klinik soll demnach im Bereich der Eiche sein. Der Vorstand Schlosskliniken AG in Köln, die die Klinik Bauen wollen, versteht die Aufregung um die Eiche nicht. Ich zitiere mal aus der Saale-Zeitung Seite 11: „Wenn es sich dabei um einen vitalen Baum handeln würde, wäre es eine reizvolle Aufgabe, ihn in die Architektur einzubeziehen. So aber würde er mit seinen ausladenden dürren Ästen und Stützen im geplanten Eingangsbereich der Klinik ein Sicherheitsrisiko für die jugendlichen Patientinnen und Patienten darstellen.“ Der Vorstand schiebt den Schwarzen Peter jetzt den Behörden zu. Also in der Art, wenn ihr nicht so wollt wie wir, dann Bauen wir halt unsere Klinik an einem anderen Standort hin. Also nicht im Staatsbad, sondern ganz wo anders. Die Klinikbetreiber warten jetzt auf einen Vorschlag von den Ämtern.

Also, das ganze hört sich doch jetzt wieder erfreulicher für die Eiche an. Die Naturschutzbehörde hat letztendlich das Sagen gehabt und die haben für die Eichen entschieden. Die Baupläne der Klinik müssen jetzt also so überarbeitet werden, dass die Eiche stehenbleiben kann, oder es wird dort überhaupt nichts gebaut.

Gruß,

Rainer

[treetrip]

Das sind doch ganz gute Nachrichten!
Da ist halt wieder die zweidimensionale Denke von irgendwelchen Firmen. Da wird viel gelabert, aber Zusammenhänge nicht verstanden. Auch wenn diese Eiche am abgehen ist, so ist sie doch so wertvoll, da wohnt ein halber Tierpark drin!
So lange es immer um Investitionen, um Geld geht, wird der Mensch es nie verstehen, wie anmaßend er der Natur gegenüber steht. Und es einfach nicht versteht, wie er sich selber damit schadet....