Eiche bei Aiterbach, Register-Nr.: 4781

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Rainer Lippert
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Eiche bei Aiterbach, Register-Nr.: 4781

Beitrag von Rainer Lippert »

Hallo,

südwestlich von Aiterbach steht frei auf dem Feld diese Eiche. Im Jahr 2011 war die Bevölkerung des Landkreises Freising aufgerufen, die dickste Eiche des Kreises zu finden. 130 Meldungen zu verschiedenen Eichen gingen ein. Diese hier war dann mit einem BHU von 6,75 m die dickste Eiche. Ich habe 2015 dann 6,95 m gemessen. Das Alter wird mit 700 Jahren angegeben. Naja, ich bin da lieber etwas vorsichtiger und schätze das Alter auf 350 Jahre. Aber wie man im anderen Thread sehen kann, kann man mit solchen Schätzungen ganz schön daneben liegen.

Viele Grüße,

Rainer
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Klaus Heinemann
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Beitrag von Klaus Heinemann »

ob sie auf einer Grundstücksgrenze steht?
In der Seitenansicht zeigt sie sich recht schlank, die Äste zu beiden Seiten wurden vielleicht entfernt, weil sie störten?


Gruß Klaus

TomE
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Beitrag von TomE »

Schönen schaurigen Abend,

am späten Nachmittag war ich heute kurz bei der lieben Eiche. Kalt läuft es einem den Rücken hinunter, wenn man den Fehler bemerkt. Leider ist der Baum in diesem Jahr gerissen, vermutlich aufgrund geringer Restwandstärken, pilzlicher Zersetzung und nicht schwächer werdender sommerlicher Gewitter. Von der Öffnung zieht sich der Riss hinauf in den mittleren Stämmling.
Ein gutes Ende nimmt das so für den Baum sicherlich nicht, ob eingegriffen wird weiß ich nicht.

Gruß
Tom
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baumlaeufer
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Beitrag von baumlaeufer »

Ein kapitaler Spalt... da gibt`s es einige Eichen, TomE , die haben sowas, siehe Kästnereiche. Und die sollen das ...und auch uns überleben

hofft der Baumlaeufer
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TomE
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Beitrag von TomE »

Hallo Wolfgang,

ich bezweifle, dass mich der Baum so im Ganzen überlebt, lasse mich aber gern eines Besseren belehren. :wink:
Der Holzkörper ist so dermaßen stark zersetzt, dass der Rest des Baumes wahre Wunder vollbringen müsste, um die kommenden Spitzenlasten zu überstehen. Näheres wüsste man aber wohl nur, wenn man den Baum untersuchen würde.

Gruß
Tom
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baumlaeufer
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Beitrag von baumlaeufer »

Oha, ich rudere etwas zurück, TomE

aber ist nicht schon der Baum ein wenig schlanker - gepflegt - worden ? Was sagt der Kreis Freising dazu ? Möchtest du mal nachfragen, bitte :wink:
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Ratatöskr
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Beitrag von Ratatöskr »

Das sieht nicht gut aus, zumal sich der massive Spalt bis hoch in den mittleren Stämmling zieht, ein auseinanderbrechen in Bälde muss man, denke ich, schon befürchten, dieses muss aber nicht zwingend auch das Ende der Eiche bedeuten die auch als Torso noch lange, mitunter viele Jahrzehnte, überleben kann, zumindest potenziell, manche bilden sogar wieder schöne Sekundärkronen aus. Was das Alter anbelangt bin ich bei Rainer, auch vom Habitus her würde ich auf um die 400 Jahre tippen.

Viele Grüße
André
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TomE
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Beitrag von TomE »

Guten Morgen,

gepflegt wurde dort nichts, ich schätze, dass die unteren jüngeren Triebe die großen Landmaschinen gestört haben. Platz lässt man dem Baum ja leider fast gar keinen, typisch. Für mich zeugt das von fehlendem Respekt dem Baum gegenüber.

Weil es möglich wäre, dass ein Teil stehen bleibt, habe ich geschrieben "im Ganzen", womit ich den aktuellen Zustand der Eiche meinte. Allerdings wäre ich mir auch da absolut nicht sicher, ob das verbleindende Stammfragment ohne "Gegengewicht" wirklich überstehen wird.

Ich kann mal nachhaken, für das Überleben der Eiche, auch wenn mir die Folgen einer möglichen menschlichen Handlung absolut nicht gefallen. :roll:

Zwecks dem Alter, ich zähle immer wieder sehr wenige Ringe, daher bin ich sehr skeptisch mit hohen Zahlen, auch wenn es aus Überlieferungen vielleicht so erzählt wird, man kann viel erzählen und wenn man nicht wirklich dokumentiert, ist es auch nicht mehr als eine Erzählung. Mal zwei Beispiele aus den letzten Wochen.
Diese Esche mit BHU 5,80 ist weiter zerfallen und am zersägten Stämmling, welcher vermutlich fast so alt ist wie der Baum, kommt man nur auf 120 Jahre. Für mich ist der Baum daher höchstens 150 Jahre alt.
Bei der erwähnten Eiche im Thread des Hausbaums von Kötzing ist auch ein Starkast zu Boden gegangen und wurde für mich (nicht direkt :lol: ) zersägt, hier zählt man unglaubliche 150 Jahre und es ist mal wieder ein Primärast, sprich auch dieser Baum wird keine 200 Jahre alt sein und trotzdem misst er in der Taille über 6m Umfang. Man kann es natürlich nie verallgemeinern, aber auf solch einem guten und verm. überdüngten Boden kann ich mir gut vorstellen, dass der Baum keine 250 Jahre auf dem Buckel hat, womöglich weit nicht. Diese schnell wachsenden Bäume werden aber wohl nur selten sehr alt, diesen Preis zahlen sie damit.

Gruß
Tom

Ratatöskr
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Beitrag von Ratatöskr »

Was Eschen anbelangt habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass diese sehr schnell wachsen, da sind 3cm Umfangzunahme sicher gut im Bereich des möglichen, bei Linden wiederum variiert der Umfangzuwachs por Jahr sehr stark und kann von unter 1cm bis über 5 cm gehen, wobei mir 2-3 cm die Durchschnittswerte zu sein scheinen. Bei eichen ist die Spanne in der regel nicht so gewaltig, aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man das Alter oft überschätzt, wenn man, wie ich mit 1,5 cm Zuwachs pro Jahr kalkuliert.

Viele Grüße
André
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TomE
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Re: Eiche bei Aiterbach, Register-Nr.: 4781

Beitrag von TomE »

Schönen Abend,

heute habe ich die Information bekommen, dass diese Eiche nun nicht mehr ist. Es geschah was geschehen musste. Ich persönlich bin nicht wirklich traurig darüber, so hatte der sonst im besten Falle verstümmelte Baum wenigstens einen schnellen Tod. Ruhe in Frieden.

Hier der Link zu einem Zeitungsartikel.

Gruß
Tom

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baumlaeufer
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Re: Eiche bei Aiterbach, Register-Nr.: 4781

Beitrag von baumlaeufer »

Danke, Tom
Ich hab`s mal im Register berichtigt.
Baumlaeufer
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JoachimSt
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Re: Eiche bei Aiterbach, Register-Nr.: 4781

Beitrag von JoachimSt »

Aus der Eiche wurde eine Skulptur geschaffen.

Dank an Zennin Laft unter BAUM-KUNST. Jetzt auch im Register zu sehen.

Grüße, Jo
Ein Baum spiegelt das Sein. Er wandelt sich. Verändert stellt er sich selbst wieder her. Und bleibt immer der gleiche. (Indianische Weisheit)

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