Hochgerichtslinde Schlagsdorf, Reg.-Nr.: 1478
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Hochgerichtslinde Schlagsdorf, Reg.-Nr.: 1478
Habe hier noch ein paar Ergänzungen: die Linde steht frei und gut zugänglich direkt neben der Schlagsdorfer Kirche. Der Baum ist vital und gesund, und wäre - mal angenommen, es ist tatsächlich der beurkundete Baum und keine spätere Pflanzung - wahrscheinlich sogar über 500 Jahre alt.
Auf der Internetseite des Amtes Reha (siehe auch vorhandener link mit dem Datum 1518 für einen Gerichtsstand unter der Linde) lesen wir unter „Schlagsdorf“ auch noch: „…Die Kirche in Schlagsdorf zählt zu den ältesten in Norddeutschland. Wann sie erbaut wurde, konnte mit Bestimmtheit nicht ermittelt werden. Nach Krüger wurde sie als turmlose Hallenkirche Ende des 12. Jahrhunderts im Übergangsstil begonnen, Anfang des 13. Jahrhunderts eingewölbt und fertiggestellt…“ Aus der Zeit um 1640 „…stammt auch die Sage von der Herzogslinde in Schlagsdorf, die schon Heinrich der Löwe gepflanzt haben soll…"
Die Linde ist auch im Schlagsdorfer Wappen vertreten: „…der stilisierte Lindenzweig stellt einen Bezug zur alten Gerichtslinde her…Die vier Lindenblätter symbolisieren dabei die vier Ortsteile Schlagsdorfs (Schlagsdorf, Schlagbrügge, Schlagresdorf und Heiligeland)…“
Die Umfangsangabe > 8,50m stammt ohne Jahresangabe aus dem Buch „Bäume die Geschichten erzählen“ des ‚Deutschen Baumarchivs‘ (Uwe Kühn / Stefan Kühn/ Bernd Ullrich), BLV Buchverlag München 2009, ISBN 978-3-8354-0376-5
Und nun noch ein paar Fotos vom Oktober 2013...
Auf der Internetseite des Amtes Reha (siehe auch vorhandener link mit dem Datum 1518 für einen Gerichtsstand unter der Linde) lesen wir unter „Schlagsdorf“ auch noch: „…Die Kirche in Schlagsdorf zählt zu den ältesten in Norddeutschland. Wann sie erbaut wurde, konnte mit Bestimmtheit nicht ermittelt werden. Nach Krüger wurde sie als turmlose Hallenkirche Ende des 12. Jahrhunderts im Übergangsstil begonnen, Anfang des 13. Jahrhunderts eingewölbt und fertiggestellt…“ Aus der Zeit um 1640 „…stammt auch die Sage von der Herzogslinde in Schlagsdorf, die schon Heinrich der Löwe gepflanzt haben soll…"
Die Linde ist auch im Schlagsdorfer Wappen vertreten: „…der stilisierte Lindenzweig stellt einen Bezug zur alten Gerichtslinde her…Die vier Lindenblätter symbolisieren dabei die vier Ortsteile Schlagsdorfs (Schlagsdorf, Schlagbrügge, Schlagresdorf und Heiligeland)…“
Die Umfangsangabe > 8,50m stammt ohne Jahresangabe aus dem Buch „Bäume die Geschichten erzählen“ des ‚Deutschen Baumarchivs‘ (Uwe Kühn / Stefan Kühn/ Bernd Ullrich), BLV Buchverlag München 2009, ISBN 978-3-8354-0376-5
Und nun noch ein paar Fotos vom Oktober 2013...
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- baumlaeufer
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Grandiose Bilder,
Wolfgang
das Register wird demnächst ergänzt.
Baumlaeufer
P. S.: Sorry, Ist wie Hase und Igel . ich war auch schon da... sorry....aber mein Datenbestand ist erst bis 2009 eingebaut.
Wolfgang
das Register wird demnächst ergänzt.
Baumlaeufer
P. S.: Sorry, Ist wie Hase und Igel . ich war auch schon da... sorry....aber mein Datenbestand ist erst bis 2009 eingebaut.
Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt (Khalil Gibran)
www.na-tour-denkmal.de
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Hochgerichtslinde Schlagsdorf, Text des des Schildes
Hallo Frank,
wenn man sich das Bild mit IrfanView vergrößert kann man's halwegs lesen.
- Hier
- ruhet
- in
- Gott
- Marg. Dor. Jabs geb. Teudt
- zu Mesdorf geb. den 1 Febr. 1819
- gest. d. 18 Oktbr. 1862.
- LG Spinnich
wenn man sich das Bild mit IrfanView vergrößert kann man's halwegs lesen.
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- zu Mesdorf geb. den 1 Febr. 1819
- gest. d. 18 Oktbr. 1862.
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Das Talent der Menschen, sich einen Lebensraum zu schaffen, wird nur durch ihr Talent übertroffen, ihn zu zerstören.
- Georg Christoph Lichtenberg -
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Guten Abend zusammen,
herzlichen Dank für die positive Resonanz auf meinen (ersten!!) Beitrag zum Forum. Allerdings habe ich bei den Fotos noch das Gefühl, ein wenig lernen zu müssen...
Für Frank unten ein Bild des vor der Linde aufgestellten Schildes.
Bei wikipedia habe ich auch noch ein paar Daten zum Umfang der Linde gefunden:
1835 maß die Linde nach Gottlieb Matthias Carl Masch: Geschichte des Bisthums Ratzeburg. F. Aschenfeldt, Lübeck 1835, S. 436, an der Wurzel 31 Fuß (???müßte man genau ermitteln) und 1906 hatte sie nach Wilhelm Christian August Heering: Bäume und Wälder Schleswig-Holsteins: Ein Beitrag zur Natur-und Kulturgeschichte der Provinz. Kiel: Velhagen & Klasing 1906, S. 144 Anm. 1, schon einen Stammumfang von 8,50 m...was die Frage nach dem tatsächlichen aktuellen Umfang aufwirft. Habe leider nicht selbst gemessen.
Und nochmal zum Alter: was wäre, wenn Heinrich der Löwe die Linde wirklich gepflanzt haben sollte - vielleicht bei seinen Slawenkreuzzügen zwischen ca. 1145 und 1165??? Aber das ist wahrscheinlich Legende...
herzlichen Dank für die positive Resonanz auf meinen (ersten!!) Beitrag zum Forum. Allerdings habe ich bei den Fotos noch das Gefühl, ein wenig lernen zu müssen...
Für Frank unten ein Bild des vor der Linde aufgestellten Schildes.
Bei wikipedia habe ich auch noch ein paar Daten zum Umfang der Linde gefunden:
1835 maß die Linde nach Gottlieb Matthias Carl Masch: Geschichte des Bisthums Ratzeburg. F. Aschenfeldt, Lübeck 1835, S. 436, an der Wurzel 31 Fuß (???müßte man genau ermitteln) und 1906 hatte sie nach Wilhelm Christian August Heering: Bäume und Wälder Schleswig-Holsteins: Ein Beitrag zur Natur-und Kulturgeschichte der Provinz. Kiel: Velhagen & Klasing 1906, S. 144 Anm. 1, schon einen Stammumfang von 8,50 m...was die Frage nach dem tatsächlichen aktuellen Umfang aufwirft. Habe leider nicht selbst gemessen.
Und nochmal zum Alter: was wäre, wenn Heinrich der Löwe die Linde wirklich gepflanzt haben sollte - vielleicht bei seinen Slawenkreuzzügen zwischen ca. 1145 und 1165??? Aber das ist wahrscheinlich Legende...
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Hallo Frank -
sorry, habe "eure" Norm vor dem Schreiben des Beitrags nicht ordentlich gelesen. Zu den Umfangsmessungen gibt es ja verschiedene Vorgehensweisen. Taille oder 1m...1,3m Höhe über vermutetem Keimpunkt??? Wie werden "Ausbeulungen" - z.B. Knusteiche in Ivenack ?), abgehende Starkäste, ... bewertet u.s.w.? Ich bin bisher auf den Spuren der Kühns vom DBA gewandelt und habe mir erst jetzt ein ordentliches Messequipment zugelegt. Klärt mich doch bitte mal auf, welche Messwerte wir hier einstellen wollen.
Wolfgang
sorry, habe "eure" Norm vor dem Schreiben des Beitrags nicht ordentlich gelesen. Zu den Umfangsmessungen gibt es ja verschiedene Vorgehensweisen. Taille oder 1m...1,3m Höhe über vermutetem Keimpunkt??? Wie werden "Ausbeulungen" - z.B. Knusteiche in Ivenack ?), abgehende Starkäste, ... bewertet u.s.w.? Ich bin bisher auf den Spuren der Kühns vom DBA gewandelt und habe mir erst jetzt ein ordentliches Messequipment zugelegt. Klärt mich doch bitte mal auf, welche Messwerte wir hier einstellen wollen.
Wolfgang
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Hallo Wolfgang,
war keine Kritik, bezog sich auf die "historische" Messung direkt am Boden. Musste auch noch eine Nachmessung vornehmen, hier:
http://www.baumkunde.de/baumregister/34 ... krozingen/
Die gesamte Basis hat einen Umfang von über 10 m. Man könnte jetzt darüber streiten, ob der Baum mehrstämmig ist oder dies Äste sind. Die Einzelstämme kommen nicht aus dem Boden, sondern zweigen etwa 70 cm über dem Boden ab. Es lohnt aber nicht, sich die Köpfe heiß zu reden, da wir ja nicht auf Rekordjagd sind. Also wurde der stärkste Stamm mit 1,80 m gemessen und im Text erklärt, wie es zu 10,60 m kommt. Wenn man Knollen auch noch subtrahieren müsste, würde die Messerei zu einer größeren Aktion ausarten. Das wäre m.A.n. lächerlich, da ja zahlreiche Bäume mit geschätzten Werten angegeben werden. Wenn man dann nachprüft, fehlt da oft mehr als 1 m.
Gruß Frank
war keine Kritik, bezog sich auf die "historische" Messung direkt am Boden. Musste auch noch eine Nachmessung vornehmen, hier:
http://www.baumkunde.de/baumregister/34 ... krozingen/
Die gesamte Basis hat einen Umfang von über 10 m. Man könnte jetzt darüber streiten, ob der Baum mehrstämmig ist oder dies Äste sind. Die Einzelstämme kommen nicht aus dem Boden, sondern zweigen etwa 70 cm über dem Boden ab. Es lohnt aber nicht, sich die Köpfe heiß zu reden, da wir ja nicht auf Rekordjagd sind. Also wurde der stärkste Stamm mit 1,80 m gemessen und im Text erklärt, wie es zu 10,60 m kommt. Wenn man Knollen auch noch subtrahieren müsste, würde die Messerei zu einer größeren Aktion ausarten. Das wäre m.A.n. lächerlich, da ja zahlreiche Bäume mit geschätzten Werten angegeben werden. Wenn man dann nachprüft, fehlt da oft mehr als 1 m.
Gruß Frank
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Hallo Frank,
Dank für die Aufklärung. Ich hab' deine Anmerkung nicht als Kritik aufgefaßt, so 'ne Mimose bin ich nicht. Wollte nur wissen, wie es hier bei Baumkunde gehandhabt wird. Es muss ja Regeln geben! Bei allen bisher von mir auf den Spuren des DBA besuchten Bäumen hab' ich nicht nachgemessen, sondern nur die Werte der Kühns, die ja in 1m Höhe messen, kritiklos übernommen. Ich hatte den Eindruck, dass die Angaben sehr sorgfältig zusammengetragen sind. Ab sofort werd' ich selbst nachmessen!
Wolfgang
Dank für die Aufklärung. Ich hab' deine Anmerkung nicht als Kritik aufgefaßt, so 'ne Mimose bin ich nicht. Wollte nur wissen, wie es hier bei Baumkunde gehandhabt wird. Es muss ja Regeln geben! Bei allen bisher von mir auf den Spuren des DBA besuchten Bäumen hab' ich nicht nachgemessen, sondern nur die Werte der Kühns, die ja in 1m Höhe messen, kritiklos übernommen. Ich hatte den Eindruck, dass die Angaben sehr sorgfältig zusammengetragen sind. Ab sofort werd' ich selbst nachmessen!
Wolfgang
- baumlaeufer
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hallo Wolfgang, das Register ist um deine tollen Bilder und die Ermittlungen bereichert
der Baumlaeufer
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- baumlaeufer
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Re: Hochgerichtslinde Schlagsdorf, Reg.-Nr.: 1478
Ich war am letzten Tag des Jahres 2019 bei der eindrucksvollen Linde in Schlagsdorf .
Das Maß??? mit evtl einigen umschlossenen Wassereisern 885 cm, kann deswegen evtl zu viel sein. Es hat sich wenig seit 2014 geändert, als mein Namensvetter dort war. Interessant ist der Blick vom Kirchturm her auf die Linde: Von da sieht sie etwas schmächtig aus.
Außerdem muß ich etwas Kritik an den Altvorderen üben : wenn die den Baum an der Geländekante direkt am Turm gepflanzt hätten, wäre das gleichzeitig auch eine Landmarke gewesen. Aber bis dahin waren es noch weitere 2 Höhenmeter, die der Esel beim Bau der Kirche eben nicht mehr geschafft hat
Baumlaeufer
Das Maß??? mit evtl einigen umschlossenen Wassereisern 885 cm, kann deswegen evtl zu viel sein. Es hat sich wenig seit 2014 geändert, als mein Namensvetter dort war. Interessant ist der Blick vom Kirchturm her auf die Linde: Von da sieht sie etwas schmächtig aus.
Außerdem muß ich etwas Kritik an den Altvorderen üben : wenn die den Baum an der Geländekante direkt am Turm gepflanzt hätten, wäre das gleichzeitig auch eine Landmarke gewesen. Aber bis dahin waren es noch weitere 2 Höhenmeter, die der Esel beim Bau der Kirche eben nicht mehr geschafft hat
Baumlaeufer
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Re: Hochgerichtslinde Schlagsdorf, Reg.-Nr.: 1478
Und weiter mit füllenden Fotos und Co:
besucht im 2. Quartal 2015
messen konnte ich sie wegen der Reißer nicht
geschätztes Alter: 450 Jahre
- unförmiger Stamm mit zahllosen Reißern
- zur Kirche hin offener Stamm mit Wülsten
- drei unterschiedlich starke Achsen
- bilden eine noch intakte und runde Krone
- die mittelstarke Achse durch Bruch und Schnitte eingekürzt und teils offen
- die stärkste knorrig und mit Öffnungen
- die schwächste straff aufrecht
P.S.: der im Beitrag angegebene Link ist nicht mehr gültig
besucht im 2. Quartal 2015
messen konnte ich sie wegen der Reißer nicht
geschätztes Alter: 450 Jahre
- unförmiger Stamm mit zahllosen Reißern
- zur Kirche hin offener Stamm mit Wülsten
- drei unterschiedlich starke Achsen
- bilden eine noch intakte und runde Krone
- die mittelstarke Achse durch Bruch und Schnitte eingekürzt und teils offen
- die stärkste knorrig und mit Öffnungen
- die schwächste straff aufrecht
P.S.: der im Beitrag angegebene Link ist nicht mehr gültig
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