Platanenallee in Tübingen, Register-Nr.: 3605
Verfasst: 18 Mär 2014, 17:37
Tübingen hatte 4 historische Alleen, die alte Lindenallee von 1508 und 3 Alleen vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Leider wurden die Kastanienallee und die Akazienallee, die sicher aus Robinien bestand, verschiedenen Bauprojekten geopfert. Erhalten sind nur ein Teil der Lindenallee und die Platanenallee (Platanus x hispanica), die mittlerweile nicht nur botanisch interessant ist, sondern auch zum Kulturerbe der Stadt gehört.
Lange wurde erzählt, dass der letzte Scharfrichter der Stadt diese Allee angelegt hat, was aber wegen seines Todes vor der Pflanzung nicht stimmen kann. Nach Auszählung der Jahresringe lag die Keimung der Bäume zwischen 1822 und 1824. Fleißige Forscher haben eine Rechnung der exotischen Landesbaumschule in Hohenheim über 96 Platanen von 1828 gefunden. Tüpedia meint, dass es somit die älteste Platanenallee Deutschlands sei.
Die Allee ist tatsächlich besonders sehenswert. Sie steht auf einer angelegten, nicht befahrenen Neckarinsel unterhalb der historischen Altstadt, mit schöner Aussicht auf berühmte Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel den Hölderlinturm. Sie wurde besonders für Studenten zur Erholungsfläche, die dort überall im Gras und auf den Bänken sitzen. Zu beiden Seiten fließt der Neckar vorbei, auf dem Stocherkähne fahren.
Es wurde zwischenzeitlich behauptet, dass die „Baumaltersgrenze“ erreicht sei, und dass man die Platanen durch jüngere Bäume ersetzen müsse. Nach Bevölkerungsprotesten hat man sich nun aber zur Pflege und Stabilisierung der Bäume durch Stahlseile entschlossen.
Die Allee beginnt an der Neckarbrücke und reicht bis zum Silcherdenkmal. Ich schätze ganz grob, dass es etwa 500 m sind, die durchgehend relativ eng auf beiden Seiten mit alten Platanen bestanden sind. Die Bäume sind gut erhalten und alle lebendig, und außerdem dürfen sie sich frei nach oben entfalten, ohne ständig zurechtgestutzt zu werden. Was auffällt, ist die Menge der verschiedensten Vögel, die dort unterwegs sind. Hoch in den Platanen sind viele Nistkästen aufgehängt. Bei einer der dicksten Platanen habe ich einen BHU von 4,90 m ermittelt.
Anfang Platanenallee N48° 31.14102 E9° 3.44562
Ende Platanenallee N48° 31.08432 E9° 3.13278
Öffentlich zugänglich. Zuletzt besucht am 17.3.14
Landkreis Tübingen
Ausgezeichnete Quelle mit Beschreibung der Allee und weiteren Links: http://www.tuepedia.de/index.php/Platanenallee
Wer Tübingen aus botanischen Gründen besucht, sollte gleichzeitig die alte Lindenallee, den alten botanischen Garten mit einigen alten Exoten und den neuen botanischen Garten mit Arboretum (Schwerpunkt Pomologie) mitnehmen. Besonders Sportlichen kann ich eine Wanderung über den Spitzberg zu den geschützten Magerwiesen unterhalb der Wurmlinger Kapelle mit vielen Orchideen und anderen seltenen Pflanzen empfehlen.
Lange wurde erzählt, dass der letzte Scharfrichter der Stadt diese Allee angelegt hat, was aber wegen seines Todes vor der Pflanzung nicht stimmen kann. Nach Auszählung der Jahresringe lag die Keimung der Bäume zwischen 1822 und 1824. Fleißige Forscher haben eine Rechnung der exotischen Landesbaumschule in Hohenheim über 96 Platanen von 1828 gefunden. Tüpedia meint, dass es somit die älteste Platanenallee Deutschlands sei.
Die Allee ist tatsächlich besonders sehenswert. Sie steht auf einer angelegten, nicht befahrenen Neckarinsel unterhalb der historischen Altstadt, mit schöner Aussicht auf berühmte Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel den Hölderlinturm. Sie wurde besonders für Studenten zur Erholungsfläche, die dort überall im Gras und auf den Bänken sitzen. Zu beiden Seiten fließt der Neckar vorbei, auf dem Stocherkähne fahren.
Es wurde zwischenzeitlich behauptet, dass die „Baumaltersgrenze“ erreicht sei, und dass man die Platanen durch jüngere Bäume ersetzen müsse. Nach Bevölkerungsprotesten hat man sich nun aber zur Pflege und Stabilisierung der Bäume durch Stahlseile entschlossen.
Die Allee beginnt an der Neckarbrücke und reicht bis zum Silcherdenkmal. Ich schätze ganz grob, dass es etwa 500 m sind, die durchgehend relativ eng auf beiden Seiten mit alten Platanen bestanden sind. Die Bäume sind gut erhalten und alle lebendig, und außerdem dürfen sie sich frei nach oben entfalten, ohne ständig zurechtgestutzt zu werden. Was auffällt, ist die Menge der verschiedensten Vögel, die dort unterwegs sind. Hoch in den Platanen sind viele Nistkästen aufgehängt. Bei einer der dicksten Platanen habe ich einen BHU von 4,90 m ermittelt.
Anfang Platanenallee N48° 31.14102 E9° 3.44562
Ende Platanenallee N48° 31.08432 E9° 3.13278
Öffentlich zugänglich. Zuletzt besucht am 17.3.14
Landkreis Tübingen
Ausgezeichnete Quelle mit Beschreibung der Allee und weiteren Links: http://www.tuepedia.de/index.php/Platanenallee
Wer Tübingen aus botanischen Gründen besucht, sollte gleichzeitig die alte Lindenallee, den alten botanischen Garten mit einigen alten Exoten und den neuen botanischen Garten mit Arboretum (Schwerpunkt Pomologie) mitnehmen. Besonders Sportlichen kann ich eine Wanderung über den Spitzberg zu den geschützten Magerwiesen unterhalb der Wurmlinger Kapelle mit vielen Orchideen und anderen seltenen Pflanzen empfehlen.