Im Wald von Grenzach-Wyhlen (Acer opalus, Buxus, Sorbus torm./aria u.a.)

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bee
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Beitrag von bee »

Inhaltsverzeichnis zum Wald in Grenzach-Wyhlen


Hallo Baumfreunde,
es ist Herbst - und leider ziemlich trübe zur Zeit hier im Südwesten.
Der Nebel überlegt sich, ob er zum Hochnebel mutieren will - ohne Wind schafft die Sonne den Durchbruch selten und das Tief über West - und Südeuropa "streckt seine Fühler aus".

Das heißt, irgendwann schien mal die Sonne, alles Herbstlaub war schön bunt noch an den Bäumen - aber da hatte ich keine Zeit, und jetzt liegen schon viele Blätter unten.

Trotzdem ein paar Herbstimpressionen, siehe auch hier:
Quercus rubra:
http://www.baumkunde.de/forum/viewtopic ... us%20rubra

Cotoneaster integerrimus :
http://www.baumkunde.de/forum/viewtopic ... tegerrimus

Sorbus torminalis hat schön "sanft" orange-rote Blätter.

Und endlich (!) habe ich ein paar Blätter von Acer opalus - ganz in Gelb (eigentlich schöner gelb als auf dem Foto, der Farbabgleich ist nicht hundertprozentig).
Auffällig die sehr unterschiedlichen Stiellängen - von 4,5 cm bei den ganz kleinen Blättern bis zu 9 cm bei dem mittelgroßen Blatt!
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Acer opalus_Blätter_Herbstfärbung_11-2011.jpg
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Der Baum (die Bäume) mit den gelblichen Blättern oberhalb der Kiefer (grün)
Der Baum (die Bäume) mit den gelblichen Blättern oberhalb der Kiefer (grün)
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Sorbus torminalis_Elsbeere_Herbstfärbung_11-2011.jpg
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Zuletzt geändert von bee am 07 Apr 2019, 19:07, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße von bee

wolfachim_roland
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Beitrag von wolfachim_roland »

Mir scheint es , als ob die Rotfärbungen bei Q. rubra, Liquidambar styraciflua und Co in diesem Herbst noch intensiver sind.
Wolf Roland

kurt
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Beitrag von kurt »

Na, dann hoffe ich mal, dass meine dieses Jahr gepflanzten Acer opalus auch so schön werden. Zuerst müssen sie mal den ersten Winter im Freien überstehen.

Gruss
Kurt

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bee
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Beitrag von bee »

Hallo Baumfreunde,
ein Winterbericht – obwohl ja der „richtige“ Winter auf sich warten lässt.

Am letzten Wochenende war nach langer Zeit mal sonniges und frostiges Wetter hier im Südwesten – gerade richtig für einen Waldspaziergang ohne Rutschpartie - und ohne im Schlamm zu versinken (abseits der „Waldautobahnen“).

Auf den ersten Blick gibt es natürlich nicht so viel zu sehen wie in den anderen Jahreszeiten:
Bäume, "nur" mit Rinde :P , keine „Ordnung“ beim alten Laub im Wald, keine Knospen nah, keine Früchte da – d.h. Bestimmung mal möglich, mal mehr geraten...
(halb)vergammelte Pilze
immer- bzw. wintergrüne Farne (Asplenium scolopendrium, Polystichum aculeatum),
diverse Moose und Flechten (auch so ein weiiiites Feld)
Grundblätter und Blattrosetten (auch so ein Thema mit dem ich mich noch nicht näher beschäftigt habe, ich warte immer, bis das alles etwas größer ist... Cardamine flexuosa, Ranunculus ficaria, Galium odoratum, auch schon ein vorwitziger Arum maculatum)

Typisch für die Gegend (aber nicht unbedingt häufig anzutreffen)
Euphorbia amydaloides (Mandelblättrige Wolfsmilch), grün überwinternd, hier einmal mit Verbänderung (Fasziation)
Helleborus foetidus (Stinkende Nieswurz), da kenne ich jetzt 3 Stellen, eine mit sehr vielen Pflanzen. Die blüht im Januar, also jetzt nachschauen, wenn die auch in eurer Gegend wächst. (Alles alte Bilder von 2008, habe ich jetzt aber wieder so ähnlich angetroffen.)
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Helleborus foetidus_Blüte 01-2008.jpg
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Helleborus foetidus_01-2008.jpg
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Euphorbia amygdaloides_Verbänderung_01-2008.jpg
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Euphorbia amygdaloides_Mandelblättrige Wolfsmilch_Nach Frost_01-2008.jpg
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Viele Grüße von bee

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bee
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Beitrag von bee »

Etwas Baumkundliches:

Ilex aquifolium, junge Pflanze mit schönen neuen rotrandigen Blättern.

Buxus sempervirens, junge Pflanze (ca. 30 cm hoch), seltsamerweise in einem von Bodenbewuchs relativ freien Waldareal, die geschädigten Buchspflanzen sind ca. 50 m entfernt.

An einem sehr alten morschen liegendem Baumstamm fand ich diese Baumpilze (Fomitopsis pinicola, rotrandiger Baumschwamm – nehme ich an).
Da hatte sich auf den Fruchtkörpern schon soviel erdähnliches Material angesammelt, dass darauf Bäume wuchsen (links Buxus – rechts – ähm... Carpinus, vermutlich)!
Pilz an Baum – Baum auf Pilz!

Zuletzt möchte ich euch noch 2 Käfer zeigen, die habe ich leider bei der Überwinterung gestört. An einem Moos gezupft (Atrichum undulatum auf einem kleinen Erdhügel), da hatte ich plötzlich einen Teil des Erdhügels (angetaut) in der Hand.

Darunter diese beiden Sechsbeiner – Laufkäfer?
Meine Suche ergab: Carabus auronitens (der bunte Käfer) u. Carabus violaceus (der dunkle Käfer, leicht bläulich) – alles mit Fragezeichen.
Was sagen die Käferkundigen dazu?
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Laufkäfer.jpg
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Pilz auf Baumstamm - Baum auf Pilz.jpg
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Buxus sempervirens_Jungpflanze_01-2012.jpg
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Viele Grüße von bee

Cryptomeria
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Beitrag von Cryptomeria »

Hallo bee,

beim Goldglänzenden Laufkäfer stimme ich zu. Beim dunklen bin ich mir nicht sicher.Wäre denkbar.

Viele Grüße

Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.

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bee
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Beitrag von bee »

Hallo Wolfgang,
danke fürs "Käfergucken". Ja, bei den dunklen scheint es viele ähnliche Arten zu geben.
Viele Grüße von bee

kurt
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Beitrag von kurt »

Rotrandiger Baumschwamm dürfte stimmen, wenn die untere Seite so aussieht, wie auf folgendem Foto. Aus Mykologenkreisen habe ich folgenden Spruch gehört: "Wenn er einen weissen Rand hat, dann ist es der rotrandige Baumschwamm :)

Guss
Kurt
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Fomitopsis pinicola 1 .JPG
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bee
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Beitrag von bee »

Hallo Kurt,
ich bin auch ziemlich sicher, was den Pilz betrifft.

Ansonsten kommen hier von den "großen, harten, porigen" Baumpilzen auch Fomes fomentarius und Ganoderma applanatum relativ häufig vor.

Von der Unterseite sind die alle meistens hell, vor allem wenn sie noch relativ jung sind. Aber hier die Färbung: Zuwachskante weiß, Hut mit viel rot, im Alter auch mit schwarzen Anteilen (+ die Form) passt.

Fomes hat kein (oder wenig) rot, Zuwachskante auch heller als Hut (aber nicht weiß), oft noch viel dicker am Ansatz.

Ganoderma hat viel rot (ins dunkle Braun gehend), Zuwachskante auch weiß (meist bei älteren Pilzen scharfkantig), aber er ist viel flacher und hat keine schwarzen Zonen.

Trotzdem, bei jungen Pilzen bin ich sehr unsicher.
Viele Grüße von bee

kurt
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Beitrag von kurt »

Hallo bee

Ich habe mein Foto eigentlich eingestellt, weil es die typischen 3 farblich deutlich abgegrenzten Zonnen etwas deutlicher aufzeigt als dein doch schon etwas sehr in die Jahre gekommenes Exemplar. Ganoderma und Fomes sind auszuschliessen. Warum, hast du ja schon erklärt. Noch eine Ergänzung: Ganoderma besiedelt lebendes Holz und bewirkt Weiss-Fäule. Dein Pilz wächst auf Totholz.

Gruss
Kurt

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bee
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Beitrag von bee »

Hallo Kurt,

Ganoderma nur an lebendem Holz, das war mir neu ... ich dachte nämlich, ihn bereits mehrfach an Baumstümpfen und liegenden Stämmen abgelichtet zu haben
:shock:

Aber tatsächlich besiedelt er auch Totholz (bzw. vielleicht war er schon da, als der Baum noch lebte).

http://muscus.de/flacher-lackporling-ga ... applanatum
"Ein sehr häufig anzutreffender Pilz ist der Flache Lackporling (Ganoderma applanatum) aus der Ordnung der Porenpilze, der vor allem in Laub- oder Mischwäldern sein “Unwesen” treibt: Er ist ein parasitär lebender Pilz, mit einem recht breiten Wirtsspektrum, der vor allem jedoch Laubgehölze befällt. Besonders gerne mag er scheinbar Rotbuchen, denn hier findet man ihn sehr oft, nicht nur am lebenden Exemplar, sondern oftmals auch am Totholz. Der Flache Lackporling ist nämlich in der Lage, seinen Wirt auch nach dem Ableben zu verwerten, sozusagen ein echter Allrounder."

http://de.wikipedia.org/wiki/Flacher_Lackporling
"Der Flache Lackporling ist ein (Schwäche)parasit und Saprobiont, der hauptsächlich an Laubhölzern vorkommt. Er ist in der Lage, den zum Absterben gebrachten Wirtsbaum bis in die Endphase der Zersetzung auszunutzen und kann daher sowohl an berindeten oder unberindeten noch festen Hölzern wie an sehr stark vermorschtem Holz frische Fruchtkörper oder Porenschichten bilden."
Viele Grüße von bee

kurt
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Beitrag von kurt »

Hallo bee

Ich werde der Sache nachgehen un d melde mich später wieder. Ich persönlich habe noch nie ganz junge Fruchtkörper an schon verrottetem Holz gesehen. Ich meine eine Neubesiedlung. Schon am lebenden Holz gebildetes Mycel kann natürlich noch eine Zeit lang weitere Fruchtkörper ausbilden.

Gruss
Kurt

kurt
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Beitrag von kurt »

Hallo bee und zur Information an alle Interessierten

Aus einem Pilzforum habe ich folgende Information erhalten:
Zitat:
"in den Westfälischen Pilzbriefen, Band IV 1963, in einer Arbeit von H. Jahn über Mitteleuropäische Porlinge und deren Vorkommen in Westfalen steht folgender Hinweis:
"Manche Porlinge können in gleicher Weise lebendes wie auch totes Holz infizieren und daran Fruchtkörper
bilden, so treten z . B. Ganoderma applanatum und G. europaeum als Parasiten oder reine Saprophyten auf."
Das spräche zumindest dafür, dass eine Ganoderma auch Totholz noch infizieren kann.

Ich denke, dass man dieser Information Glauben schenken muss und ziehe deshalb meine weiter oben gestellte Behauptung zurück. Sorry :oops:

Gruss
Kurt

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bee
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Beitrag von bee »

Hallo Kurt,

kein Grund für "errötende Smilies" :)

Ich habe in meinem Fundus gesucht, und eindeutige Ganoderma appl. gefunden (meine Bilder sind nämlich nicht alle sooo eindeutig), die an liegenden Baumstämmen wuchsen (allerdings in NRW - aber das macht ja nichts).
Da sie alle horizontal und in der gleichen Achse wie die Baumstämme angeordnet sind, gehe ich hier von einem Befall nach dem "Umfall" aus.
Dateianhänge
Ganoderma applanatum_Flacher Lackporling_09-2010_An liegenden Baumstämmen.jpg
Ganoderma applanatum_Flacher Lackporling_09-2010_An liegenden Baumstämmen.jpg (39.08 KiB) 5261 mal betrachtet
Viele Grüße von bee

kurt
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Beitrag von kurt »

Eine weitere Antwort eines kompetenten Mykologen will ich euch nicht vorenthalten.
Zitat:
"Die meisten heimischen Ganodermaarten können sowohl als Schwächeparasiten noch lebendes Holz befallen als auch bereits abgestorbenes der Initialphase. Hat z.B. Ganoderma lipsiense einen schwächelnden Baum befallen, bleibt er auch nach dem Absterben in allen Stadien ( Initialphase, Optimalphase und Finalphase ) am Wirt und macht ihn kurz und klein. Funde an bereits verrottendem Holz gehen also aus den selben Mycelien hervor, die bereits den noch lebenden Baum befallen haben. Dass frische Fruchtkörper an Totholz in der Finalphase aus neu gebildeten Mcyelien stammen, halte ich persönlich für unwahrscheinlich."

Wir sind hier aber in einem Baumforum, weshalb ich nicht weiter auf dem Pilz herumreiten will. Obiges nur als Info für die, die auch an diesem Thema, das viel mit Bäumen zu tun hat, allerdings nicht viel mit deren Bestimmung, zu tun hat.

Gruss
Kurt

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