robinie gegessen...

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lagarto
Beiträge: 2
Registriert: 24 Jan 2011, 14:00

robinie gegessen...

Beitrag von lagarto »

hallo, ich lebe hier in portugal und habe mal bei einem freund die blüten der robinie gegessen, die hervoragend schmeckten. jetzt würde ich gerne selber die blüten sammeln gehen, habe aber angst sie mit der wisteria zu verwechseln. gibt es ein eindeutiges erkennungsmerkmal der robinie? sind die blätter bei der wisteria immer spitz und bei der robinie immer rund? würde mich sehr freuen wenn sie mir weiterhelfen können. grüsse mike

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LCV
Beiträge: 12204
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Beitrag von LCV »

Hallo und bom dia,

die Wisteria ist eine Kletterpflanze und wird häufig
zum Bewachsen von Fassaden genommen. Die Robinie
ist ein Baum mit zerklüfteter Borke und hat oft ziemlich
spitze Dornen. Eigentlich kaum zu verwechseln.

Gruß Frank

lagarto
Beiträge: 2
Registriert: 24 Jan 2011, 14:00

Beitrag von lagarto »

wow, das ging ja schnell....
danke für die antwort- d.h. keine verwechslungsgefahr mit giftigen blüten?

grüße aus der wärme

mike

wolfram
Beiträge: 3419
Registriert: 03 Mai 2007, 16:59

Beitrag von wolfram »

Auch die Robinie ist giftig, ich würde deshalb zur Vorsicht raten.
Vergleiche: http://www.gifte.de/Giftpflanzen/robini ... acacia.htm
Viele Grüße, Wolfram

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bee
Beiträge: 5992
Registriert: 17 Okt 2008, 17:38
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Beitrag von bee »

Hallo,
auf die Idee, Robinienblüten zu essen, wäre ich auch nicht gekommen.
Allerdings gibt es einige Seiten im Web mit Rezepten.
Hier z.B.
http://www.kuechengoetter.de/community/ ... 61764.html

Dort steht auch was zu Verwechselungsgefahr mit Blauregen.
Wisteria heißt ja Blauregen, da sollten die Blüten blau sein. Es gibt aber auch (selten) weiße u.a. Formen, manche versuchen sogar, Bäumchen daraus zu machen (wohl auch eher selten, klein und mit "Unterstützung").
http://www.bio-gaertner.de/Articles/I.P ... regen.html
http://www.whiteflowerfarm.com/growing- ... dards.html

Es ist also gar nicht schlecht, zusätzlich auf die Blattform zu achten.

Auch die Giftigkeit wird diskutiert (sehr giftig Rinde, Samen etc.) und auf den Wikipedia-Artikel verwiesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnliche_Robinie
darin steht zu Giftigkeit der Blüten:
"In geringem Umfang enthalten auch die Blütenöle das giftige Piperonal."

http://de.wikipedia.org/wiki/Piperonal
Das scheint als Parfüm und als Geschmacksverstärker (!) Verwendung zu finden, ist also höchstwahrscheinlich nicht sehr giftig.
Viele Grüße von bee

JohnDoe
Beiträge: 459
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Beitrag von JohnDoe »

Ich habe schon mehrfach "Akaziestrauben", wie wir hier in Ö auch dazu sagen, gegessen. In Wahrheit ist der Geschmack nicht soooo ausgeprägt und die Blütenstände wirken eher als filigranes Beiwerk um dem Teig ordentlich Halt zu bieten.

Irgendwelches Unwohlsein habe ich nie bemerkt. Die Stängel würde ich sauber entfernen, da das Gift der Robinie darin in höheren Konzentrationen vorhanden sein dürfte, als in den Blüten selbst. (Außerdem schmecken die Stängel sowie nach nichts)


Grüße,

Johann

Mostviertler
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Beitrag von Mostviertler »

JohnDoe hat geschrieben:Ich habe schon mehrfach "Akaziestrauben", wie wir hier in Ö auch dazu sagen, gegessen. In Wahrheit ist der Geschmack nicht soooo ausgeprägt und die Blütenstände wirken eher als filigranes Beiwerk um dem Teig ordentlich Halt zu bieten.
Ja, so wie die Holunderblüten (Sambucus niger) werden die Robinienblüten gelegentlich in Backteig geschwenkt und im Fett "ausgebacken". Da das Ganze sehr sättigend ist, wird man kaum mehr als 2 - 3 Blütentrauben essen können.

Ich hab auch schon versucht, Robinienblütensirup herzustellen, hab aber offensichtlich zu wenige Blütentrauben verwendet, denn der Sirup hat eigentlich nur nach Zucker geschmeckt, vom Duft der Robinienblüten war nicht viel zu erkennen. (Rezept wie auch Holunder, Waldmeister oder Melissensirup. bei Interesse stell ich das Rezept ins Forum).

Hannes

DieterB
Beiträge: 41
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Beitrag von DieterB »

Hallo,

da weiter oben auch etwas zur Giftigkeit der Robinie geschrieben wurde, möchte ich mal auf das Toxnet hinweisen (http://toxnet.nlm.nih.gov). Hier findet man ernorm viele Informationen zu Pflanzeninhaltsstoffen, amüsanterweise auch in einem Artikel, dass das Piperonal (der Robinie) ein sehr effektives Mittel zur Bekämpfung von unseren wenig beliebten Symbionten, den Läusen ist.

Grüße
Dieter

Roseo-Marginata
Beiträge: 997
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Beitrag von Roseo-Marginata »

Mostviertler hat geschrieben: (Rezept wie auch Holunder, Waldmeister oder Melissensirup. bei Interesse stell ich das Rezept ins Forum).
Hallo Hannes, ja diese Rezepte Holunder, Waldmeister oder Melissensirup würden mich interessieren. Holunder habe ich schon gemacht, aber man lernt ja nie aus ...
LG Roseo

Mostviertler
Beiträge: 329
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Beitrag von Mostviertler »

Also gut, hier das Rezept!
Aus dem Kochbuch meiner Frau Grete!

Grundlage für den Sirup:

4 Liter abgekochtes Wasser
4-5 kg Zucker (nichts für Schlankheitsfanatiker :wink: ) im Wasser auflösen
8 Stk. unbehandelte Zitronen
160 g Zitronensäure
"Kräuter":
2 gehäufte Suppenteller Melissenblätter oder
15 große Hollunderblütendolden oder
Ein Sträußchen aufblühender Waldmeister (so viel mit Daumen und Zeigefinger umfasst werden kann :roll: ) oder
20 Robinienblütentrauben oder........
In die Zucker-Wasser-Lösung die Zitronensäure und die Zitronen (in feine Scheiben geschnitten) geben.
Danach die "Kräuter" dazugeben gut durchrühren und zugedeckt 4 bis 5 Tage stehenlassen. Täglich 1 mal durchrühren.
Danach durch ein feines Sieb und eventuell ein Leinentuch abseihen und in Flaschen abfüllen. Gut verschließen. (Wir nehmen zuvor geleerte Weinflaschen mit Schraubverschluss :lol: )
Der Sirup muss zum Trinken je nach Geschmack im Verhältnis 1:5 bis 1:8 verdünnt werden.
Vorsicht beim Waldmeister! Der ist sehr geschmacksintensiv!
Lasst es Euch schmecken
Hannes

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