
Zur Beschreibung steht ja einiges in den Baumlisten, so daß ich hierzu nicht so sehr viel schreiben muß. Außerdem wissen einige Leute hier über die Bestimmungsmerkmale weit besser bescheid

Die Nadeln stehen zu fünft an den Kurztrieben. Sie sind äußerlich dunkelgrün und scheinen durch die weißlichen Streifen auf der Innenseite bläulichweiß.




Zapfen werden erst von älteren Bäumen, man sagt, ab einem Alter von 50 Jahren gebildet. Die weiblichen sind den Sommer über violett - blau (wäre noch in den Baumlisten erwähnenswert - Foto kann genutzt werden), verlieren diese Farbe aber mit zunehmender Reife. Meine gesammelten sind nun mittlerweile alle so braun, wie der auf dem Foto in den Baumlisten.

Interessant ist, daß die Samen zur Verbreitung auf den Tannenhäher angewiesen sind, der auch wie sein Verwandter, der Eichelhäher, Verstecke anlegt, in denen diese dann keimen.
Zirben, von denen es in Europa nur noch sehr kleine Bestände gibt, findet man bevorzugt in einer Höhe von ca. 1.500 - 2.000 m, wo sie typischerweise zunächst gemeinsam mit der Lärche den sogenannten Arven-Lärchenwald bildet. In der fortführenden natürlichen Sukzession würde hier die Zirbe nach und nach die lichtbedürftigere Lärche verdrängen. In der Realität sieht es leider anders aus: Da das Holz u.a. sehr gern für den Möbelbau genutzt wurde (vor allem Schlafzimmermöbel, da die verströmten ätherischen Öle beruhigend wirken und die Herzfrequenz nachweislich senken), wurden die Kiefern aus diesen Wäldern herausgeschlagen, so daß man heute zumeist nur noch reine Lärchenwälder findet.
Nachfolgend beginnen wir eine kleine Wanderung durch die Hohen Tauern in Österreich. Ausgangspunkt ist hierbei das Mölltal in Kärnten, von dem es seitlich jeweils in die kleineren Hochtäler hinaufgeht. Zunächst wenden wir uns dem Astental zu. Hier ist es wie beschrieben, man findet wenn man die Fichten hinter sich läßt zunächst nur mehr oder weniger lockeren Lärchenwald. In die lichten Bestände wurde einstmals das Vieh getrieben, um es dort wie in den Eichenmastwäldern des Flachlandes weiden zu lassen.

Weiter oben, an steileren Bereichen kurz vor der Waldgrenze aber, findet man sich plötzlich in einem dichten urwaldähnlichen von Zirben dominierten Waldbestand wieder.


Zeit ein bissl zu verschnaufen, weil das zunächst steile Bergankraxeln schlaucht ganz schön, denn weiter soll es nun auf den 2.700 m hohen Sadnig gehen, doch das ist weit über der Baumgrenze und somit nicht Thema dieses Threads


Auf dem Rückweg wieder im Astental angekommen, erwartet den botanikbegeisterten Bergekraxler ein kleines Kleinod. Am Talschluß findet man ein kleines dicht mit Wollgras bestandenes Flachmoor. Eindrücke hiervon gibts hier und hier.
Nach einem netten Abend mit dem einen oder anderen Gläschen Zirbenschnaps wandern wir am nächsten Morgen in das Nachbartal, dem Kleinen Zirknitztal. Der Kiefernfreund wird es lieben - soweit er denn einigermaßen gut zu Fuß ist. Das Tal macht einen sehr wilden Eindruck. Einen richtigen Weg gibt es nicht, nur große und noch größere Felsblöcke, die man zu umgehen hat. Und überall dazwischen (oder auch darauf), sieht man Zirben stehen. Keine riesigen Exemplare zwar, aber immerhin.


(Weitere Eindrücke: hier)
Steigt man dann rechterhand den Talhang hinauf, begegnet man allerdings erst einmal einem anderen Nadelbaum, der aber nicht weniger imposant ist, eine riesige sich mehrfach teilende Lärche (Freunde der drückenden und nicht drückenden und sonstwelchen Zwiesel werden begeistert sein):

Weiter hinauf gehts über die Waldgrenze hinaus (man befindet sich mittlerweile in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern), die auf dem nachfolgenden Foto noch an den hinter der Geländekante hervorlugenden dunklen Zirbenköpfen zu erkennen ist. Die vereinzelt stehenden Bäume (Zirben, Lärchen) erreichen hier maximal die Höhe eines durchschnittlichen Weihnachtsbaumes (gemessen an einer Durchschnittszimmerhöhe von 2,50 m).

Hier oben entwickelt sich eine weitere Kiefer immer mehr zur dominierenden Art: die Latschenkiefer (Pinus mugo mugo).


(Sorry, das Wetter war nicht immer optimal. Ist aber kein Grund im Haus zu bleiben. Die Aufnahme ist auch nicht aus den Tauern sondern aus den Lienzer Dolomiten, quasi von nebenan

Vergesellschaftet sind die Latschen mit bodendeckendem Wacholder und Alpenrosen.
Ein weiteres Bild aus wiederum etwas tieferen Lagen möchte ich euch nicht vorenthalten. Es erinnerte mich sehr stark an eine andere Kieferndiskussion, auch wenn es sich im vorliegenden Fall nicht um Kiefern handelt.

Hier wird die Krümmung allerdings weder durch Schiffbau, noch durch irgendwelche knospenknabbernden Krabbeltiere verursacht, sondern durch den Schneedruck.