Herbstlaub im Juli
Moderatoren: stefan, LCV, tormi
Herbstlaub im Juli
Meine ca. 30jährige Hänge-Ulme bekommt braune trocken Blätter und wirft si alle ab. Wer kann mir dafür einen Grund nennen und wie kann ich diesen "Fehler" beheben. javascript:emoticon(':x')
Hallo dewobs,
ich hätte erwartet, daß einer unserer Profi-Gärtner sich äußert.
Durch meine Antwort hole ich Deine Frage wieder hoch, was vielleicht neue Antworten provoziert.
Vertrocknen im Sommer ist vordergründig Wassermangel.
Bei dem Alter kann man Pflanzfehler, ungeeigneten Standort ausschließen.
Mir fällt als Möglichkeit ein:
1. Wurzelbeschädigungen in größerem Ausmaß? Wühlmäuse dürften m.E. nicht ausreichen.
2. Ulmensterben?! Die Goldulmen sollen, glaub' ich, eher unempfindlich sein, aber die Hängeulme - Ulmus glabra 'pendula' (die wird's wohl sein) - müßte empfindlich sein!
Wenn's das ist, hilft wohl gar nichts!
Ansosnten würde ich zumindest wässern versuchen, um anderen Ursachen eines Wassermangels zu begenen.
Gruß, Stefan
ich hätte erwartet, daß einer unserer Profi-Gärtner sich äußert.
Durch meine Antwort hole ich Deine Frage wieder hoch, was vielleicht neue Antworten provoziert.
Vertrocknen im Sommer ist vordergründig Wassermangel.
Bei dem Alter kann man Pflanzfehler, ungeeigneten Standort ausschließen.
Mir fällt als Möglichkeit ein:
1. Wurzelbeschädigungen in größerem Ausmaß? Wühlmäuse dürften m.E. nicht ausreichen.
2. Ulmensterben?! Die Goldulmen sollen, glaub' ich, eher unempfindlich sein, aber die Hängeulme - Ulmus glabra 'pendula' (die wird's wohl sein) - müßte empfindlich sein!
Wenn's das ist, hilft wohl gar nichts!
Ansosnten würde ich zumindest wässern versuchen, um anderen Ursachen eines Wassermangels zu begenen.
Gruß, Stefan
Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten
(Rabindranath Tagore)
https://baum-des-tages.blogspot.de/
(Rabindranath Tagore)
https://baum-des-tages.blogspot.de/
Hänge-Ulme
Danke, ich habe um den Baum Rasen nachgesät und zu dem Zeitpunkt auch kräftig bewässert. Danach, also Anfang Juni habe ich mit dem Wässern aufgehört. Seit ca. 3 Wochen beginnt das Blättersterben.
-
- Beiträge: 918
- Registriert: 22 Okt 2005, 16:01
- Wohnort: Trier
- Kontaktdaten:
Hallo dewobs, hallo Stefan,
ich sehe hier auch nur zwei Möglichkeiten, a) Wassermangel oder b) Ulmenkrankheit.
Wassermangel halte ich für unwahrscheinlich (Wühlmäuse ebenso).
Ich denke eher an die Holländische Ulmenkrankheit (kürzlich wurde hier bei uns auch deswegen eine Ulme aus dem Straßenbegleitgrün entfernt).
Gibt es ringförmig verfärbte Gefäßbahnen im Astquerschnitt?
Gibt es Rindenwunden in den Zweigachseln (Käferfraß)?
Gibt es Einbohrlöcher am Stamm, den Ästen?
Gibt es ein Pilzmyzel unter der Rinde?
Viele Grüße
Raimond
ich sehe hier auch nur zwei Möglichkeiten, a) Wassermangel oder b) Ulmenkrankheit.
Wassermangel halte ich für unwahrscheinlich (Wühlmäuse ebenso).
Ich denke eher an die Holländische Ulmenkrankheit (kürzlich wurde hier bei uns auch deswegen eine Ulme aus dem Straßenbegleitgrün entfernt).
Gibt es ringförmig verfärbte Gefäßbahnen im Astquerschnitt?
Gibt es Rindenwunden in den Zweigachseln (Käferfraß)?
Gibt es Einbohrlöcher am Stamm, den Ästen?
Gibt es ein Pilzmyzel unter der Rinde?
Viele Grüße
Raimond
Herbstlaub im Juli
Guten Tag, die ringförmige Verfärbung tritt auf. Was ich eben aber gesehen habe ist, dass sich kleine grüne Knospen an einigen Ästen gebildet haben. Vielleich will der Baum doch weiterleben?
Auf Pilze und Käfer habe ich keinen Hinweis gefunden. Außen auf dem Stamm hat sich lediglich eine Flechte niedergelassen. Diese sieht so aus wie Flechten, die sich auf Betonpflaster bilden. Ursache?
Auf Pilze und Käfer habe ich keinen Hinweis gefunden. Außen auf dem Stamm hat sich lediglich eine Flechte niedergelassen. Diese sieht so aus wie Flechten, die sich auf Betonpflaster bilden. Ursache?
-
- Beiträge: 918
- Registriert: 22 Okt 2005, 16:01
- Wohnort: Trier
- Kontaktdaten:
Hallo dewobs,
wäre ja schön, wenn es doch nur Wassermangel wäre.
Flechten sind eine Symbiose aus Pilzen und Grünalgen. Sie stellen keine Gefahr oder Beeinträchtigung dar. Sie siedeln sich auf geeigneten (z. B. rauen) Oberflächen an.
Hinsichtlich der ringförmigen Verfärbung kannst du auch mal hier nachschauen, ob das Schadbild mit dem bei deiner Ulme übereinstimmt.
Viele Grüße
Raimond
wäre ja schön, wenn es doch nur Wassermangel wäre.
Flechten sind eine Symbiose aus Pilzen und Grünalgen. Sie stellen keine Gefahr oder Beeinträchtigung dar. Sie siedeln sich auf geeigneten (z. B. rauen) Oberflächen an.
Hinsichtlich der ringförmigen Verfärbung kannst du auch mal hier nachschauen, ob das Schadbild mit dem bei deiner Ulme übereinstimmt.
Viele Grüße
Raimond
Hallo Raimond,
ich habe nur einen Zweig abgeschnitten, keinen Ast. Dieser zeigte einen dunklen Kreis um die Mitte, keine dunkle Fläche. Die Blätter zeigen runde bis ovale Trocknungsmerkmale und rollen sich zuletzt vollkommen zusammen. Diese Trocknungsmerkmale sind teilweise lichtdurchscheinend. Es fallen sowohl vollkommen trockene als auch noch teilweise grüne Blätter ab. Da ich aber die grünen Knöspchen gesehen habe, zeige ich mich optimistisch. Das nächste Frühjahr wird's bringen. Entweder grüne Blätter oder die Kettensäge.
Vielen Dank für die Mühe
Dewobs
ich habe nur einen Zweig abgeschnitten, keinen Ast. Dieser zeigte einen dunklen Kreis um die Mitte, keine dunkle Fläche. Die Blätter zeigen runde bis ovale Trocknungsmerkmale und rollen sich zuletzt vollkommen zusammen. Diese Trocknungsmerkmale sind teilweise lichtdurchscheinend. Es fallen sowohl vollkommen trockene als auch noch teilweise grüne Blätter ab. Da ich aber die grünen Knöspchen gesehen habe, zeige ich mich optimistisch. Das nächste Frühjahr wird's bringen. Entweder grüne Blätter oder die Kettensäge.
Vielen Dank für die Mühe
Dewobs
Re: Herbstlaub im Juli
Hallo cdewobs,
Ihm fehlen aber seine Blätter. Solange die Ursache weiterbesteht oder sogar um sich greift, werden Neutriebe vermutlich wieder leiden und der Baum auf diese Weise mehr oder weniger schnell an Reserven verlieren, so daß seine Neutriebe immer geringer werden.
Gruß, Stefan
Ein Baum ist normalerweise nicht von jetzt auf gleich tot. Egal worunter er leidet bildet er am noch nicht abgestorbenen Holz neue Knospen.dewobs hat geschrieben:..., dass sich kleine grüne Knospen an einigen Ästen gebildet haben. Vielleich will der Baum doch weiterleben ...
Ihm fehlen aber seine Blätter. Solange die Ursache weiterbesteht oder sogar um sich greift, werden Neutriebe vermutlich wieder leiden und der Baum auf diese Weise mehr oder weniger schnell an Reserven verlieren, so daß seine Neutriebe immer geringer werden.
Gruß, Stefan
Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten
(Rabindranath Tagore)
https://baum-des-tages.blogspot.de/
(Rabindranath Tagore)
https://baum-des-tages.blogspot.de/
Hallo dewobs,
meines Erachtens gibt es zwei Verdächtige, das Ulmensterben schließe ich eher aus.
Variante A.: Dem Baum war's zu warm, zu hell (zu viel Sonne) und/oder zu trocken, er hat 'nen Sonnenbrand bekommen.
Variante B.: Der Baum leidet an einem anderen Pilz, der bei vielen Arten, u.a. auch dem Gebirgsmammutbaum, ein Triebsterben verursacht. Hierbei kann als Gegenmaßnahme der befallene Trieb herausgeschnitten werden.
Solange sich der Trieb nicht braun verfärbt ist Variante A wahrscheinlich die Ursache. Dafür sprechen u.a. die neuen grünen Knospen.
Gruß, Bernd
meines Erachtens gibt es zwei Verdächtige, das Ulmensterben schließe ich eher aus.
Variante A.: Dem Baum war's zu warm, zu hell (zu viel Sonne) und/oder zu trocken, er hat 'nen Sonnenbrand bekommen.
Variante B.: Der Baum leidet an einem anderen Pilz, der bei vielen Arten, u.a. auch dem Gebirgsmammutbaum, ein Triebsterben verursacht. Hierbei kann als Gegenmaßnahme der befallene Trieb herausgeschnitten werden.
Solange sich der Trieb nicht braun verfärbt ist Variante A wahrscheinlich die Ursache. Dafür sprechen u.a. die neuen grünen Knospen.
Gruß, Bernd
Herbstlaub im Juli
Hallo Bernd,
das mit dem Sonnenbrand verstehe ich nicht ganz. Der Baum steht seit ca. 30 Jahren solitär. Bisher hat ihm weder Hitze noch Kälte etwas ausgemacht. Er war für meine Familie und mich immer ein so genannter "Ökosonnenschirm". Durch entsprechendes Stutzen hat er eine schirmartige Krone die ca 7 - 8 m² groß ist. Seit vielen Jahren putzt sich der Baum und wirft abgetrocknete Zweige ab. Ich habe ihn nie gesondert gewässert, es sei denn, dass der Rasen nachgesät werden musste, also ca. dreimal.
Ich werde jetzt, zwangsläufig, die Reaktion des Baumes abwarten. Im schlimmsten Falle kommt die Säge zum Einsatz.
Viele Grüße
dewobs
javascript:emoticon(':x')
das mit dem Sonnenbrand verstehe ich nicht ganz. Der Baum steht seit ca. 30 Jahren solitär. Bisher hat ihm weder Hitze noch Kälte etwas ausgemacht. Er war für meine Familie und mich immer ein so genannter "Ökosonnenschirm". Durch entsprechendes Stutzen hat er eine schirmartige Krone die ca 7 - 8 m² groß ist. Seit vielen Jahren putzt sich der Baum und wirft abgetrocknete Zweige ab. Ich habe ihn nie gesondert gewässert, es sei denn, dass der Rasen nachgesät werden musste, also ca. dreimal.
Ich werde jetzt, zwangsläufig, die Reaktion des Baumes abwarten. Im schlimmsten Falle kommt die Säge zum Einsatz.
Viele Grüße
dewobs
javascript:emoticon(':x')
Hallo dewobs,
Sonnenbrand hätte ich auch nur bei einer Neupflanzung angenommen, bei einem so alten Baum halte ich es für unwahrscheinlich!
Ich habe allerdings im Jahre 2003 erlebt, daß bei der extremen Hitze im Sommer an ca. 30 Jahre alten Zuckerhutfichten exakt die Partien abgestorben sind, die der senkrecht stehenden Mittagssonne ausgesetzt waren - also nur einzelne Flecken!
Bei Deinem Baum fürchte ich auch: abwarten, ob er sich erholt oder ob es eine gravierendere Ursache für das Vertrocknen gibt.
Ich weiß nicht, ob oder wie sich die in Frage kommenden Ulmenkrankheiten - unter dem Mikroskop? - erkennen lassen; möglicherweise kannst Du einen mit Pflanzenkrankheiten versierten Mitarbeiter einer Baumschule oder ein Pflanzenschutzamt Laub oder Holz zeuigen.
Gruß, Stefan
Gruß, Stefan
Sonnenbrand hätte ich auch nur bei einer Neupflanzung angenommen, bei einem so alten Baum halte ich es für unwahrscheinlich!
Ich habe allerdings im Jahre 2003 erlebt, daß bei der extremen Hitze im Sommer an ca. 30 Jahre alten Zuckerhutfichten exakt die Partien abgestorben sind, die der senkrecht stehenden Mittagssonne ausgesetzt waren - also nur einzelne Flecken!
Bei Deinem Baum fürchte ich auch: abwarten, ob er sich erholt oder ob es eine gravierendere Ursache für das Vertrocknen gibt.
Ich weiß nicht, ob oder wie sich die in Frage kommenden Ulmenkrankheiten - unter dem Mikroskop? - erkennen lassen; möglicherweise kannst Du einen mit Pflanzenkrankheiten versierten Mitarbeiter einer Baumschule oder ein Pflanzenschutzamt Laub oder Holz zeuigen.
Gruß, Stefan
Gruß, Stefan
Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten
(Rabindranath Tagore)
https://baum-des-tages.blogspot.de/
(Rabindranath Tagore)
https://baum-des-tages.blogspot.de/
Hallo dewobs,
wie war der Witterungsverlauf bei Euch?
Ich denke nicht, dass es das Ulmensterben ist, da der Baum das Laub abwirft und es nicht kleben bleibt.
Hohe UV-Strahlung und hohe Ozonwerte bilden einen Chloroplastenkiller, daher der Sonnenbrand auch bei grünen Ulmen. Die Folgen sieht man nicht immer sofort, oftmals braucht es Wochen bis der Baum das "unproduktive" Laub abwirft.
Meines Erachtens läuft des weiteren ein ganz natürlicher Astreinigungsprozess, der durch die Witterung (längere Warmphase mit hoher Sonneneinstrahlung) noch etwas Eigendynamik erhält.
Zudem begünstigt feuchtwarmes Klima nach längeren Trockenphasen die Entstehung von Pilzerkrankungen des Triebs bei besonders dichten Baumkronen. Das wäre dann wahrscheinlich auch eher das Zweigsterben Botryosphera quercuum aber auch Rotpustel wie Nectria kommen in Frage und nicht zwangsläufig die Ulmenwelke Ophiostoma nova-ulmii wäre begünstigt.
Übrigens:
Dieser Sommer begünstigt zurzeit viele ungewöhnlich erscheinende Stresssymptome.
Gruß,
Bernd
wie war der Witterungsverlauf bei Euch?
Ich denke nicht, dass es das Ulmensterben ist, da der Baum das Laub abwirft und es nicht kleben bleibt.
Hohe UV-Strahlung und hohe Ozonwerte bilden einen Chloroplastenkiller, daher der Sonnenbrand auch bei grünen Ulmen. Die Folgen sieht man nicht immer sofort, oftmals braucht es Wochen bis der Baum das "unproduktive" Laub abwirft.
Meines Erachtens läuft des weiteren ein ganz natürlicher Astreinigungsprozess, der durch die Witterung (längere Warmphase mit hoher Sonneneinstrahlung) noch etwas Eigendynamik erhält.
Zudem begünstigt feuchtwarmes Klima nach längeren Trockenphasen die Entstehung von Pilzerkrankungen des Triebs bei besonders dichten Baumkronen. Das wäre dann wahrscheinlich auch eher das Zweigsterben Botryosphera quercuum aber auch Rotpustel wie Nectria kommen in Frage und nicht zwangsläufig die Ulmenwelke Ophiostoma nova-ulmii wäre begünstigt.
Übrigens:
Dieser Sommer begünstigt zurzeit viele ungewöhnlich erscheinende Stresssymptome.
Gruß,
Bernd
Herbstlaub im Juli
Hallo Bernd,
entschuldige, dass ich mich jetzt erst wieder melde. Hatte zwischendurch Urlaub und war auch hier stark beschäftigt. Das Internet ist dann zweitrangig.
Also zum Wetter. Es gab eine Vielzahl heißer Tage (30° und mehr).
Das Laub hängt zu einem geringeren Teil immer noch am Baum. Der Rest ist durch mehr oder minder starke Winde weggeblasen worden.
Ich habe mit meiner Frau vereinbart, das Frühjahr abzuwarten. Wenn sich dann nichts tut, dann tut es mir zwar leid um den Baum, dann muss er halt weg.
Gruß aus Braunschweig
Dewobs
entschuldige, dass ich mich jetzt erst wieder melde. Hatte zwischendurch Urlaub und war auch hier stark beschäftigt. Das Internet ist dann zweitrangig.
Also zum Wetter. Es gab eine Vielzahl heißer Tage (30° und mehr).
Das Laub hängt zu einem geringeren Teil immer noch am Baum. Der Rest ist durch mehr oder minder starke Winde weggeblasen worden.
Ich habe mit meiner Frau vereinbart, das Frühjahr abzuwarten. Wenn sich dann nichts tut, dann tut es mir zwar leid um den Baum, dann muss er halt weg.
Gruß aus Braunschweig
Dewobs