Hainbuche und Fliegenpilz

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baumlaeufer
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Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von baumlaeufer »

Ich war heute im Venner Moor im Kreis Coesfeld. Zum x-ten Mal in den letzten Jahren. Alles , was nicht Moorfläche ist , ist zumeist Birkenbestand Solchen Massen von Fliegenpilzen - die Symbiose zu Birken- habe ich mein Lebtag noch nicht gesehen, Traumhaft !

Habt ihr ähnliche Beobachtung in 2019 ?

Baumlaeufer
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Cryptomeria
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Re: Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von Cryptomeria »

Ich habe mich gerade gestern gewundert, dass ich das 1. Mal an unter meinen heimischen Birken einen Fliegenpilz fand.
VG Wolfgang
Wer Bäume pflanzt und weiß,dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.

Totto
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Re: Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von Totto »

baumlaeufer hat geschrieben:
08 Okt 2019, 02:07
Habt ihr ähnliche Beobachtung in 2019 ?

Baumlaeufer
War letztes Wochenende bei uns im Wald. Auch jede Menge Fliegenpilze. Wiehengebirge.
Gruß
Totto
Im Mittel haben Pendler 17km Arbeitsweg. Wenn 10 % aller Pendler auf Motorräder umsteigen würde sich 40% der Staus verringern. Da hat es sich dann mit dem Feinstaub. Bei 25 Prozent gäbe es gar keine Staus mehr.

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bee
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Re: Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von bee »

Hallo,
es kommt darauf an ... bei mir im SW ist "kein Fliegenpilzgebiet", da der Pilz sauren Boden-PH bevorzugt. Da wo welche wachsen (kenne eine kleine Stelle, die oberflächlich versauert zu sein scheint), komme ich im Moment nicht hin.
Allgemein ist es so, dass da, wo es schon in den letzten Wochen heftig geregnet hat, es pilzmäßig ziemlich "brummt", vor allem im südlichen Bayern, aber wohl auch in Niedersachsen und Teilen von NRW.

Bei mir hat es erst letzte Woche geregnet, zur Zeit ist alles "matschig".
Auffällig ist, dass einige Pilzarten verstärkt wachsen, die ich in den Vorjahren nicht angetroffen habe, z.B. zwei mir bisher unbekannte Hexenringe mit Mönchsköpfen, Infundibulicybe geotropa und große Mengen an Fuchsigen Rötelritterlingen, Paralepista/Lepista flaccida (vom Sammeln wird neuerdings abgeraten, weil eine giftige Verwechslungsart einwandern könnte, in der Schweiz schon vorhanden ist: Parfümierter Trichterling, Paralepistopsis/Clitocybe amoenolens) und Anischampignons im Wald, Agaricus silvicola bzw. essetei (von denen wird auch abgeraten, da sie Schwermetalllsammler, sie enthalten Cadmium)

Heute hörte ich von meiner "Schwiemu" (in NRW), dass es auch viele Fliegenpilze gibt, von Speisepilzsammlern umgetreten und zerstört. Auch wenn der Pilz nicht essbar ist (usw, usw ....) erfreuen sich viele an der Schönheit, diese Zerstörungswut ist mir - und nicht nur mir - unbegreiflich.
Viele Grüße von bee

Palme
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Re: Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von Palme »

Hallo Baumläufer,
deine Fliegenpilz Fotos sind sehr schön.
Wahrscheinlich haben wir ein sehr ergiebiges Pilz Jahr.
Als ich dieses Jahr am Lago Maggiore war haben die Pilz Sucher überschwänglich geschwärmt von den Mengen.
Auf meinen MTB Touren habe ich viele getroffen, alle Körbe waren voll.
Und bee hat es ja in ihrem Beitrag auch bestätigt. Sie kennt sich wirklich gut aus.
🌲Bäume🌳messen, pflegen und fotografieren ist ja ganz schön, aber man sollte sie auch verstehen :!:
:wink: Palme

Spinnich
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Re: Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von Spinnich »

Eine sehr gewagte These "Wahrscheinlich haben wir ein sehr ergiebiges Pilz Jahr".

Pilze gibt es hier bei uns - Rhön Grabfeld- nach Totalausfall im Sommer praktisch erst wieder seit Anfang Oktober!!!
Nach Hinweisen eines Kumpels, der in der höher gelegenen, feuchteren und kühleren (Hoch-)Rhön an bekannten Fundstellen einige Steinpilze und Rotkappen gefunden hatte, bin ich auch mal los getigert und habe in einem feuchten Waldstück (nahe einem Wasserhäuschen) tatsächlich einige Pilze eingesammelt.
Auch im Garten sind zuletzt ein paar Häublinge aufgetaucht. Aber noch Ende September habe ich selbst in einem Moorwald nach einigen Tagen Nieselregen keinen einzigen Pilz finden können.
Der Hinweis von bee ist für mich auch interessant, da ich auch und noch nie zuvor (bewußt) Mönchskopf gefunden habe, neben einigen schönen Reizgern und (nur) einer ergiebigen Fundstelle von Rauchblättrigem Schwefelkopf, vor zwei Jahren dort Massenpilz.
Ganz wenig Maronen, dort sonst sichere Fundstelle und sporadisch Trompetenpfifferlinge, die dort sonst wie Gras wachsen.
Junge Butterpilze (im Vorjahr nur überalterte) aber durchaus schöne "unbeschädigte" Fliegenpilze in verschiedenen Stadien.
Auch einige außergewöhnliche Pilze, leider ohne Möglichkeit zu fotografieren.

LG Spinnich
Sammelergebnis vom 12. oktober
Sammelergebnis vom 12. oktober
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Das Talent der Menschen, sich einen Lebensraum zu schaffen, wird nur durch ihr Talent übertroffen, ihn zu zerstören.
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baumlaeufer
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Re: Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von baumlaeufer »

Spinnich hat geschrieben:
13 Okt 2019, 23:28
Eine sehr gewagte These "Wahrscheinlich haben wir ein sehr ergiebiges Pilz Jahr".

...

LG Spinnich

Ne ne, das ist nicht gewagt, sondern nur regional beobachtet ! In diesem Jahr gab es Regional - neben der Trockenheit - sehr unterschiedliche Niederschlagsmengen . Und des wegen auch lokal unterschiedliche Pilzmengen !
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LCV
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Re: Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von LCV »

Also ich sammle ausschließlich Pfifferlinge (Eierschwammerl).
Die werden merkwürdigerweise nicht von Maden durchlöchert,
bestenfalls hat mal eine Schnecke daran geknabbert.

Ich kenne im Schwarzwald einige gute Stellen, weshalb man mich
vor ein paar Wochen überredet hat, einen Ausflug zu machen.
Mir war aber klar, dass wir nichts finden, da es lange nicht ergiebig
geregnet hatte. Am Ende haben wir 1 Pfifferling und ca. 5
Semmelstoppelpilze gesehen. Man konnte mit der Hand etwa
20 cm tief in den staubtrockenen Waldboden hineingreifen.
Ein paar ganz kurze Schauer sind nicht bis zum Waldboden gekommen.

Nachdem wir gerade noch eine "Hitzewelle" erleben und es in den
Tagen zuvor doch etwas stärkeren Regen gab, könnte es etwas werden.
Gestern wurde bei uns mit 27,2° C die höchste Temperatur in ganz
Deutschland gemessen. Heute wird es ähnlich warm, keine einzige
Wolke in Sicht. Habe aber leider keine Zeit.

Palme
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Re: Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von Palme »

Hallo Spinnich,
wenn ich mir dein Sammelergebnis vom 12.10.19 ansehe, dann ist das für mich ein Pilzjahr.
Aber sicherlich ist es so wie Baumläufer Wolfgang schreibt, es ist regional unterschiedlich.
Interessant und neu für mich ist, wie eng die Pilze mit den Bäumen zusammenarbeiten.
Die Pilze sollen sogar mit ihrem riesigen Geflecht als Schadstofffilter für die Bäume arbeiten.
Den vollen Filter drückt der Pilz dann aus dem Boden.
Wir sammeln die Pilze und helfen damit dem Wald.
Zu einfach gedacht?
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:wink: Palme

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Babs
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Re: Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von Babs »

Hallo zusammen,
Ich war Mitte letzter Woche im Schwarzwald sehr erfolgreich nach Pfifferlingen schauen. Warm und Regen - war pilztechnisch sehr gut.
Es hatte immens viele Pilze. Erstaunlicherweise auch alte. Wie Frank schon sagte, war es hier sehr trocken gewesen.
Es gab auch hier sehr viele Fliegenpilze (unter Fichten und Aspen) und Parasol (vor allem auf den Kuhweiden).
Ein Steinpilz war auch dabei. :mrgreen:
LG Babs

Gata
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Re: Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von Gata »

Spinnich hat geschrieben:
13 Okt 2019, 23:28
Eine sehr gewagte These "Wahrscheinlich haben wir ein sehr ergiebiges Pilz Jahr".
LG SpinnichIMG_3767.JP
Hallo,
ob es nun stimmt oder nicht mit den ergiebigen Pilzfunden: wusstet ihr, dass man höchstens 2 kg sammeln darf ohne eine Ordnungswidrigkeit zu begehen? :roll:

https://www.welt.de/vermischtes/article ... lizei.html

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bee
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Re: Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von bee »

Hallo Gata,
in manchen Regierungsbezirken (z.B. Freiburg, d.h. bei mir im LK Lö. z.B.) nur 1 Kilo pro Person und Tag, und zwar unabhängig von der Pilzart.
Die Behörden können aber in der "Verwaltungspraxis" festlegen, was die "geringe Menge zum Eigenbedarf" ist, landläufig geht man von 2 Kilo pro Person und Tag aus.

Letztes Jahr gab es auch so einen Fall, LK Waldshut, inklusive Strafzahlung. Das wurde im DGfM-Forum ausführlich diskutiert, auch die rechtlichen Grundlagen. Ich hatte das vorher auch etwas anders verstanden und zur Klärung extra beim Landratsamt mal nachgefragt ....
https://forum.dgfm-ev.de/thread/1805-19 ... /?pageNo=1
Viele Grüße von bee

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LCV
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Re: Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von LCV »

Genaugenommen heißt es: Frische Pilze.

Wenn man ein paar Stunden durch den Wald läuft, verlieren die Pilze
Wasser = Gewicht. Das wird angeblich irgendwie hochgerechnet.

Es ist aber vollkommen in Ordnung, die professionellen Pilzsammler
(hier bei uns fast nur aus der Schweiz) auszubremsen.

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bee
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Re: Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von bee »

"Ausbremsen" ist völlig in Ordnung, das ist auch meine Meinung.

Aber hat man im Griff, wie schwer ein Kilo ist? Letztens hatte ich - für meine Verhältnisse - reichlich Mönchsköpfe usw. ... da dachte ich schon 1 Kilo zu haben. Es waren 870 Gramm insgesamt :lol: .
Sinnvoll ist es auch, Pilze (die zu Speisezwecken und nicht zu Bestimmungszwecken gesammelt werden) bereits am Fundort zu reinigen und nicht Verwertbares schon auszusortieren bzw. abzuschneiden.
Viele Grüße von bee

AndreasG.
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Re: Hainbuche und Fliegenpilz

Beitrag von AndreasG. »

Trüffel zu suchen ist wohl komplett verboten, obwohl es in einigen Gegenden durchaus lohneneswert wäre.
Aber das obige Urteil und die Strafe haben letztes Jahr für reichlich Aufregung gesorgt.

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