Farbe von Saftmal bei Kastanie
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Farbe von Saftmal bei Kastanie
In Wikipedia ist vermerkt, daß die Saftmale der Gew. Kastanie Aesculus hippocastanum sich nach Befruchtung von Gelb nach Rot verfärben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6 ... sskastanie
In den Baumlisten ist ein Foto der Indischen Rosskastanie Aesculus indica. Darauf sind sowohl gelbe als auch rote Saftmale zu sehen. Gilt hier das Gleiche wie bei der Rosskastanie, d.h. ein Teil der Blüten ist bereits bestäubt, ein anderer noch nicht?
Wolf
https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6 ... sskastanie
In den Baumlisten ist ein Foto der Indischen Rosskastanie Aesculus indica. Darauf sind sowohl gelbe als auch rote Saftmale zu sehen. Gilt hier das Gleiche wie bei der Rosskastanie, d.h. ein Teil der Blüten ist bereits bestäubt, ein anderer noch nicht?
Wolf
Wolf Roland
Gibt es da Listen von Blütenpflanzen die diesen Farbwechsel der Saftmale zeigen? Bisher fand ich immer nur vereinzelte Hinweise, so z. B. im Kosmos Baumführer Europa zur Koelreuterie und zur gewöhnlichen Rosskastanie.
Bei einigen Catalpas habe ich den "Insekten-Ampel-Effekt" des Farbwechsels von Gelb nach Rot selbst auf meinen Fotos festgehalten, aber nichts im Web gefunden...
http://www.baumkunde.de/Catalpa_speciosa/Bild3/
Bei einigen Catalpas habe ich den "Insekten-Ampel-Effekt" des Farbwechsels von Gelb nach Rot selbst auf meinen Fotos festgehalten, aber nichts im Web gefunden...
http://www.baumkunde.de/Catalpa_speciosa/Bild3/
beste Grüße von Holger/PGS
Saftmale
Hallo Holger und Wolfachim
Die Farbänderung von Blüten als Signal für bestäubte oder noch Nektar bietende Blüten hat man sicher schon oft beobachtet, ohne groß darüber nachzudenken.
Die Farbänderung im Zentrum, sog. Saftmale, oft gelber Schlund oder z.B. als Farbtupfer in den Blüten des Roten Fingerhuts senden kein UV-Licht aus und weisen als Pollenatrappen den Weg zum Nektar.
Andere Blüten färben sich auch nach Befruchtung komplett um, wie z. B. das Lungenkraut, solche Farbänderungen werden z. B. durch pH-Änderungen eingeleitet.
Weshalb werden aber die Blüten nicht sofort welk und die Kronblätter abgeworfen, offensichtlich ist es erfolgversprechender wenn erst ein reiches Blütenensemble die Insekten anlockt und erst dann den Bestäubern, besonders den nektarsammelnden Bienen/Hummeln im (für diese) sichtbaren UV-Bereich entsprechende Informationen gibt welche Blüten noch lohnend sind.
Neben Der Kastanie finden sich solche Farbmale bei vielen Pflanzen, die Farbänderung wird allerdings nicht von allen vollzogen.
Dabei unterscheidet man Strichmale, Kreismale, Ringmale, Fleckenmale u. kombinierte Male.
Blüten zygomorph mit deutlicher Lippe ("Landebahn"), Nektar in kurzer Röhre oder Sporn, eine kontrastreich gefärbte Zeichnung (Saftmal) deutet auf den Nektar hin, dies ist eine besondere Anpassung der Blüte an nektarsuchende Bienen und Hummeln, wie sie bei den die meisten Lippenblüter und den Stiefmütterchen realisiert ist.
Beispiele für solche Anpassungen neben der vorgenannten Kastanie sind: Ackerstiefmütterchen, Gauklerblumen, Fingerhut, aber Farbwechsel finden sich auch bei Lungenkraut und Vergissmeinnicht (vielleicht den meisten Boragineae), beim Wandelröschen, beim Helleborus-Arten (Lenzrose, Nieswurz, Christrose - Vergrünen der Blüten), dem Blumenhartriegel, den Hortensien. Auch Ribes aureum, Lathyrus vernus, Melampyrum nemorosum, Trifolium hybridum, Fumaria capreolata, Tibouchina sellowiana, Trifolium spadiceum, Telekia speciosa, arbeiten mit Farbumschlag oder mit dem Kontrast der äußeren, bereits verblüten zu den zentralen, jungen Blüten.
In einem Artikel wird die Anzahl (gefundener, nicht absolut) Saftmale mit 94 benannt, oft (33x) mit Kontrastfarbe "Gelb und Blau" aus Sicht der Biene (Bienenauge) .
Viele Arten sind in dem Artikel "Der Farbensinn und Formensinn der Biene" aufgelistet.
Auszug: hier
andere Quellen, Erklärungen zu der Thematik:
Warum-Pflanzen-die-Farben-wechseln
https://de.wikipedia.org/wiki/Saftmal
http://www.biozac.de/biozac/schule/bluebio.htm
http://www.gartendatenbank.de/wiki/myosotis-sylvatica
http://universal_lexikon.deacademic.com/294669/Saftmale
http://biologie.deacademic.com/3485/Saftmal
Hoffe insbesonders der Artikel in "Der Farbensinn und Formensinn der Biene" gibt einige Informationen und eine gute Übersicht.
LG Spinnich
Die Farbänderung von Blüten als Signal für bestäubte oder noch Nektar bietende Blüten hat man sicher schon oft beobachtet, ohne groß darüber nachzudenken.
Die Farbänderung im Zentrum, sog. Saftmale, oft gelber Schlund oder z.B. als Farbtupfer in den Blüten des Roten Fingerhuts senden kein UV-Licht aus und weisen als Pollenatrappen den Weg zum Nektar.
Andere Blüten färben sich auch nach Befruchtung komplett um, wie z. B. das Lungenkraut, solche Farbänderungen werden z. B. durch pH-Änderungen eingeleitet.
Weshalb werden aber die Blüten nicht sofort welk und die Kronblätter abgeworfen, offensichtlich ist es erfolgversprechender wenn erst ein reiches Blütenensemble die Insekten anlockt und erst dann den Bestäubern, besonders den nektarsammelnden Bienen/Hummeln im (für diese) sichtbaren UV-Bereich entsprechende Informationen gibt welche Blüten noch lohnend sind.
Neben Der Kastanie finden sich solche Farbmale bei vielen Pflanzen, die Farbänderung wird allerdings nicht von allen vollzogen.
Dabei unterscheidet man Strichmale, Kreismale, Ringmale, Fleckenmale u. kombinierte Male.
Blüten zygomorph mit deutlicher Lippe ("Landebahn"), Nektar in kurzer Röhre oder Sporn, eine kontrastreich gefärbte Zeichnung (Saftmal) deutet auf den Nektar hin, dies ist eine besondere Anpassung der Blüte an nektarsuchende Bienen und Hummeln, wie sie bei den die meisten Lippenblüter und den Stiefmütterchen realisiert ist.
Beispiele für solche Anpassungen neben der vorgenannten Kastanie sind: Ackerstiefmütterchen, Gauklerblumen, Fingerhut, aber Farbwechsel finden sich auch bei Lungenkraut und Vergissmeinnicht (vielleicht den meisten Boragineae), beim Wandelröschen, beim Helleborus-Arten (Lenzrose, Nieswurz, Christrose - Vergrünen der Blüten), dem Blumenhartriegel, den Hortensien. Auch Ribes aureum, Lathyrus vernus, Melampyrum nemorosum, Trifolium hybridum, Fumaria capreolata, Tibouchina sellowiana, Trifolium spadiceum, Telekia speciosa, arbeiten mit Farbumschlag oder mit dem Kontrast der äußeren, bereits verblüten zu den zentralen, jungen Blüten.
In einem Artikel wird die Anzahl (gefundener, nicht absolut) Saftmale mit 94 benannt, oft (33x) mit Kontrastfarbe "Gelb und Blau" aus Sicht der Biene (Bienenauge) .
Viele Arten sind in dem Artikel "Der Farbensinn und Formensinn der Biene" aufgelistet.
Auszug: hier
andere Quellen, Erklärungen zu der Thematik:
Warum-Pflanzen-die-Farben-wechseln
https://de.wikipedia.org/wiki/Saftmal
http://www.biozac.de/biozac/schule/bluebio.htm
http://www.gartendatenbank.de/wiki/myosotis-sylvatica
http://universal_lexikon.deacademic.com/294669/Saftmale
http://biologie.deacademic.com/3485/Saftmal
Hoffe insbesonders der Artikel in "Der Farbensinn und Formensinn der Biene" gibt einige Informationen und eine gute Übersicht.
LG Spinnich
Das Talent der Menschen, sich einen Lebensraum zu schaffen, wird nur durch ihr Talent übertroffen, ihn zu zerstören.
- Georg Christoph Lichtenberg -
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Hallo zusammen, mir ist dieser Farbwechsel von Gelb nach Rot vor allem bei Mangifera und Xanthoceras aufgefallen, die ja wie die von Holger und Wolf genannten Koelreuteria und Aesculus alle zu den Sapindales gehören. Ob die verwandtschaftlich begründet irgendwelche chemischen Stoffe bilden? Gruß, Anke
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