braune Triebe gleich an mehreren Bäumen

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Baumflüsterer
Beiträge: 81
Registriert: 06 Jan 2015, 20:44
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Beitrag von Baumflüsterer »

@Reindl86: Hello Steiermorker, bei uns hat es nicht gehagelt. Aber wir hoffen natürlich trotzdem, dass sich das Ganze so "entwickelt" wie bei dir --> es breitet sich nicht weiter aus.

...und Hessekopp: danke für die Info. Interessant diese Abhängikeit vom Dünger und den Pilzen....
Nachdem die Bäume nicht in der Nähe sind und ich morgen in den Urlaub fahre :lol:, kann ich mit einem Foto leider nicht dienen.

Eventuell Ende Juli, oder ich kann dann eh schon Entwarnung geben!
Pfiat!
Manfred
www.finba.at --> Finde deinen Baum!

AelruinoBrangwin
Beiträge: 15
Registriert: 02 Jul 2015, 11:57

Beitrag von AelruinoBrangwin »

Hallo,

es gibt viele Gründe für braune Nadeln:

1. Frosttrocknis
Immergrüne Nadelbäume leiden in strengen Wintern regelmäßig unter „Frosttrocknis“. Diese entsteht, wenn sie an sonnigen Wintertagen aus dem gefrorenen Boden kein Wasser und keine Nährstoffe aufnehmen können.
Abhilfe: Vor Eintritt des Winters sehr gründlich wässern.

2. Streusalz
Durch viel Streusalz im Winter, sind Bäume regelrecht salzgeschädigt. Abhilfe: Gründlich wässern, damit das Salz ausgespült wird. Kein Streusalz im direkten Wurzelbereich der Bäume!

3. Ph- Wert
Je nach Bodenart sollten folgende pH-Werte eingestellt werden (niedrige Zahl gilt für sandigen Boden, hohe Zahl für tonigen): Tanne, Wacholder, Scheinzypresse: 5,0-6,0 --- Eibe, Fichte, Kiefer: 5,5-6,5 --- Thuja: 6,0-7,5
Deshalb gilt: Bei braunen oder gelben Nadeln immer erst den pH-Wert bestimmen. Anhebung dieses Wertes ist durch eine Kalkung möglich.

4. Nährstoff-Mangel NPK
Nadelbäume müssen auch etwas gedüngt werden. Viele Leute glauben noch an das Gegenteil: Zwar sind Nadelbäume nicht so anspruchsvoll wie Laubbäume, sollten jedoch regelmäßig mit einem organischen NPK-Dünger (z.B. Spezial-Tannen-Dünger) im zeitigen Frühjahr und bei Neupflanzungen versorgt werden.

5. Magnesium-Mangel

Noch immer herrscht die Meinung, dass mit Bittersalz (Magnesiumsulfat) grundsätzlich Nadelbräune behandelt werden kann. Falsch, denn mit Bittersalz kann allein Magnesium-Mangel ausgeglichen werden – nicht mehr!
Doch auch hier gilt: Zuerst den pH-Wert des Gartenbodens messen, denn bei niedrigem pH-Wert kann Magnesium vom Nadelbaum nicht genutzt werden.
Schnelle Abhilfe bei Magnesium-Mangel: Magnesiumsulfat (Bittersalz) in Wasser auflösen (max. 20g/l Wasser) und auf die Nadeln spritzen, jedoch nicht bei Sonnenschein. Spritzung nach zehn Tagen wiederholen.
Vorbeugung und langfristige Abhilfe bei Magnesium-Mangel: Erhaltungs- oder Gesundungskalkung mit einem magnesiumhaltigen Algenkalk. Nur bei zu hohem pH-Wert Bittersalz direkt streuen.

6. Sitka-Fichtenlaus

Dieser gefürchtete Schädling befällt vor allem Blaufichten, Sitka-Fichten und Omorikafichten (Serbische Fichten). Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle von September bis Mai/Juni, denn die Sitkalaus schädigt im Sommer nicht. Zur Kontrolle weißes Blatt im Inneren des Baumes unter Äste halten, Äste abklopfen. Auf dem weißen Untergrund sieht man die gelbgrünen Läuse mit den roten Augen gut, es sollte dann eine gründliche Spritzung mit einem Rapsöl-Präparat (z.B. Naturen) erfolgen. Bei neuem Zuflug Behandlung wiederholen.

7. Kieferwollläuse

Vor allen Dingen an jungen Kiefern fallen im Frühjahr und Sommer an den jüngeren Trieben die Larven dieser Läuse durch ihre dichte, weiße Wachswolle auf. Die Nadeln sind braun verfärbt, brechen an den Saugstellen ab. So kommt es zu verkahlten Triebspitzen.
Abhilfe: Sofort bei Erkennen des Befalls abends ein Rapsöl-Präparat gründlich auf die Wolllaus-Kolonien spritzen.

8. Sonstige Ursachen

Es gibt selbstverständlich noch eine ganze Anzahl anderer Krankheiten und Schädlinge an Nadelbäumen, die braune Nadeln auslösen können. Auch die nicht sachgerechte Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (z.B. Unkrautvernichter) oder Luftverunreinigungen (z.B. Ozon, Schwefeldioxid, Florwasserstoff) können unspezifische Verfärbungen oder Verformungen an Nadeln verursachen.

Nicht zu vergessen sind die Witterungseinflüsse. Beispielsweise kann ein Spätfrost die Maitriebe schädigen oder Triebe werden durch Hagelschlag angebrochen und werden braun.

Im Zweifelsfall den örtlichen Pflanzenschutzdienst befragen.

Generell Tipp
Versorge die Nadelbäume regelmäßig mit Mulch-Kompost. Der Mulchkompost wird in einer Schicht von ca. 10cm im Wurzelbereich der Bäume auf dem Gartenboden geschichtet. Das fördert das Bodenleben, schützt vor Unkraut und Austrocknung.

(Quelle: gartentipps24)

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